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HARVARD UNIVERSITY

L I B R A R Y

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CRAY HERBARIUM

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N a c li r i c h t.

I\^it diesem Hefte erscheinen zugleich einige lose Blatter Text, die mit den vorhergehen-
den zehn Heften den ei'Sten Band ansmaclien. Das dabey befindliclie Titelblatt wird gleich
hinter das Titelkupfer dleses Bandes gebunden, imd znm zweyten Bande Avird, so bald sich
die ZahI der Kiipferplatten bestimmen lafst, ebenfalls ein solches Blatt geliefert '\'\ erden. Bey
dem jetzt erschienenen Hefte konnte icli keinen Text geben, -sveil es mir, um das Laub un3,
die Blatter abhandeln zn konnen, noch an einigen Beyspielen fehlte. Aus eben dieser Ur-
sache habe ich bisher gewdlmlich fast mehr Kiipfcr ais Text geliefert, -was aber ins kiinftige
nicht mehr der Fall seyn kann; denn ich habe nicht nur fiir die noch zu erlanternden Kunst-
ausdrticke schon beylaulig sehr viele Beyspiele abgebildet, sondern es sind auch die, -welche
noch abgebildet Averden miissen, von der Art, dafs sie bey Aveitem A'reniger Ramn einnehmen,
ais die, AA-elche schon abgebildet sind. Ich kann daher den Besitzern des Werkes die Versi-
cherimg geben, dafs, Avenn gleich der Text, den ich noch zu liefern habe, nocli mehr ais

noch ein Mal so viel betragt, ais der, der schon erschienen ist, ich dennoch zur Erlautenmg

der noch vorkommenden Kunstausdriicke iiberliaupt nicht halb so viel Kupfertafeln ndthig ha-
ben Averde, ais allein im ersten Bande enthalten sind, und dafs folglich das Ganze nicht so

kostspielig Averden kann, AAie vielleicht manclier, ohne diese meine Bemerkung, fiirchten

mdchte.

F. G. Hay ne.

Schonebeck, den i. December iQoG.

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Fr. Gottl. Hayne

Termini botanici

iconibns illustrati,

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botanische Kunstsprache

dnrcli

Abbildungen erlautert,

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einer Vorrede von Willdenow.

11 Hefte mit latcinisclicm und deutschem Texte, mit 50 illuminirten Kupfertafeln. Folio. Berlin 1806,

Ladenpreis 16 TJilr. 12 Gr.

Pianumerations - Preis 12 Tlilr. 2o Gr.

Berlin^ 1807. Eei Oehmigke dem Jungern.

Seit dem i6ten Jahrhundert^ wo die Krauterkunde zu einer besondern Wissenschaft erhoben wurde, war man
bemuht, das Studium der Botanik zu erleichtern, melirere grofse Manner, Tournefort, Linne etc. fuhhen
den Mangel einer guten Terminologie, und sahen es schr deutlich ein, dafs man ohne eine dergleichen keine be-
sondere Fortschritte in dieser Wissenschaft wurde machen konnen. In diesem Werke hat der Verfasser eine
grundliche und vollstandige Tenninologie, auch dazu sehr schone Kupfer geliefert. Es freut mich dieses der
Wahrheit gemiifs hier ofiFentlich sagcn zu konnen; bis Ende December jQoj soU dieses Werk noch um den Pran.
Preis geliefert werden.

4

C. L. fVilldenow.

TERMINI BOTANICI

ICONIBUS ILLUSTRATI

ODER

BOTANISCHE KUNS.TSPRACHE

DURCH ABBILDUNGEN ERLAEUTERT

VON

FRIEDRICH GOTTLOB HAYNE,

ASSISTEMTEF BEY DER KoNIGL. CHEMISCHEN FABRIK ZU SCHONEBECK; DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT ZU
HAIXE, DER PHYSICALISCHEN UKD DER rilYTOGRAPHISCHEN GESELLSCHAFT ZU GOTTiKGEN MITGLIEDE.

ERSTER BAND

MIT FUNFZIG ILLUMINIRTEN KUPFE RT A FELN.

BERLIN, igo?-

BEY WILHELM OHMIGKE DEM JUNGERN.

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SEINER EXCELLENZ

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II E R 1\ N II E R R N

F R E Y II E K R N

CARL AUGUST STRUENSEE von CARLSBAGH

E n B II E R R N A U F M A T S C H D O R F etc.

SEINER KONIGEICIIEN MAJESTaT VON PREUSSEN GEIIEIAIEN ETATS - KRIEGES - FINANZ- UND AVIRK-
LICH DiniGIRENDEM MINISTER UND VICE - PRAESIDENTEN EEY DEAI KONIGL. GENERAL - OBER-
FINANZ- KRIEGES- UND DOMAINEN- DIRECTORIO; CIIEF DES GENERAL- FABRIICEN- UND
C0MMERZ1AL-, ACCISE- UND ZOLL-, mIe AUCII DES SAIZ- DEPARTEMENTS UND DER
SEEHANDLUNG; COMMISSAIUUS BEY der KONIGL. ASSEKURANZ- COAIPAGNIE ETC.

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Hochgebolirner Freylierr,

Hocligebietender wirklicher geheimer imd dirigi-
render Herr Staats- Krieges- uiid Finanz- Minister,

Hochgeehrtester gnadiger Herr.

Die allgemein bekannte rastlose Thaligkeit in Anwenditng der AVissensdiaften
auf Kiinste und Gewerbe, Avodurch Ew. Hochfreyherrliche Excellenz
die Fabriken und Manufakturen des ganzen Preufsisclien Landes bis zu dem
Grade von Vollkommenheit erhoben, in welchem sie sicli jetzt befinden und
von jedem mit Reclit bewundert werden; das Bestreben Ew. Hochfreyherr-
LiCHEN Excellenz junge Kiinstler und Fabrikanten zu Wissenscliaften auf-
zumuntern, um sie dadurcli zur Ausiibung ilirer Kunst oder ihres Geiverbes ge-
schickter zu machen; der nicht unbedeutende Einflufs der Gewaclaskunde auf
andere Wissenscliaften, besonders aber auf die Tecliiiologie; und cndlicli der
Nutzeii einer vollstandigen botanischen Termiiiologie bey genauer Bestiramung

der Gewaclise, geben einen umvideiiegbareii Beweis, dafs aiicli dem Tecbiiolo-
gen die Terminologie der Gewacliskmide niclit ganz miwichtig seyn kann; nnd
in dieser Hinsicbt erdreiste ich inicli Hochdenenselben vorliegendes Werk,
diirch welclies ich zur Vervollkommnung dieses Theils der genannten Wissen-
schaft etwas beyzutragen glaube, in grofster Unterthanigkeit znzueignen, und
freue micli zugleich den schon lange in meiner Brust verborgen gelialtenen
Wimscli in Erfulliing gelien zu selien, ntolich Hochdenenselben einen —
n enn anch nur ganz geringen — Beweis meiner tiefsten Ehrfurcht geben zu
konnen, mit der ich die Ehre habe zu seyn

Ew. Hoclifreylieniiclien Excelleiiz

ganz nnterllianigster Diener

F. G. Ilayne.

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O 1\ K E D E.

Seit tlem secLszelinien Jalirliiinderr, ^vo die Kraiiterkunde durdi dea Fleifs iler daniais leLen-
den Botaniker zu ciner besondern 'Wissenschaft erlioben Avurde; seit diesem grofsen Zeitraume
■\var aiaa bemulit, das Studium dieser niitzlichen Wissenscbaft zu erleiclitern. Damals batte
nian freylicb eine begianztere Spbiiie, man suchle nur die dem Dioscorides bekanut gewe-
senen Gewachse und solche, von deaen andre beriibmte Scbriftsteller des Altertbuuis gesclirie-
benen hattca, -wieder aufs neue naher zu bestiaimen. Es konate aber nicbt felilen, dafs nian
sich auch ia nutzlose Spitzfiadigkeiten und Wortklaubercycn eialiefs, die bfters laelu' Ver-
Avirrung ais Avabre Aufklarung befbrderten; so dafs man, "wie jeaer berubmte Dichter sich
ausdriickt, den Wald vor Baumen nicbt sah. Bey dem allen aber vernacblafsigte man nicbt
die einzeinen Tbeile der Vegetabilien mit besondern Namen zu bezeicbnen, nur war zu be-
klagcn, dafs jeder seiner eigenen Tcrminologie folgte. Der grofse Reformator der Botanik,
Tournefort, der zu friib fiir die Wissenscbaft, mit dem Anfang dieses Jabrbunderts starb,
sab das Sclnvankende der Termiaologie ein, und legte den ersten Grundstein zu elner bessern
und ricbligeni. Sciae Institutiones rei herhoriae enilialten die erste besonders vorgetragene
Termiaologie, da alie seine Vorganger, obne besonders die gebraucbten Ausdriicke zu erkla-
ren, sicb ibrer eigenen bedienten. Mcbr aber tbat bierin der unsterbliebe nordisebe Naturfor-
sober Lina e, dessen systematiseber Kopf, um die Mitte dieses Jabi liunderts, uns den Uber-
blick tiber alles, tvas die Natur zum Daseyn gerufen batte, erleicbterte, und dem allein Avrr
es verdanken, dafs diese Wissenscbaft zu einer Grofse und Ausdebnung gedieben ist, die man
nur mit Stannea anseben kann. Er fiiblte den Maagel einer guten Termiaologie, und sabe
sebr avobl eia, dafs avir obne sie, avobl sclnverlicb siebere und bedeutende Fortscliritle Aviir-
den maeben kdnnen. Aber -Nvelcber Sterblieber kana wobl vorausbestiinmen , avas ia der
kommenden Zeit durcb die vereinten Kriifte mebrerer, rastlos fiir die Wissenscbaft arbeiten-
den, Mfinner "nird entdeckt arerden? Eben bierin lie^t das IManjrelbafte der Linneseben Ter-
minologie. Unerscbbpflicb ist die Natur in Bilduag der Formen, dafs immer bey der mehr
ais dreymal grofscrn Anzahl der Vegetabilien, die v.ir, seitdem dieser unvergefslicbe Bota-

II

niker niclit mehr ist, nun kennen, der Mangel einer vollstandigen Terminologie bemerkbar
■\verden mufs.

Das helle Licht 'was der nun leider auch verscbiedene achtungswertbe Hedwig, viber
die zabllose Menge von Farrenkrautem , Moosen, Flechten und Pilzen uns anziindete, zeigte
uns Liicken, die ausgefuUt -werden mufsten, und nothwendig entstand ein neucr vorher fast
ganz ubersehener Zweig der Terminologie. Wer kann die Granzen ziehen, "svie weit unsre
Entdeckungen reiclien ■werden, und wer sagt uns, ob niclit das, was wir jeizt wissen, nach
Jalirliunderten, und wohl noch friiher, nur der Anfang der Wissenschaft selbst ist? Der fes-
sellose Geist der Naturforsclier, der alles prrift und nicbts ununtersucht auf Glauben annimt,
wird uns siclier in der Zukunft Aussichten gewahren, die wir jetzt niclit entfernt ahnden zu
kdnnen, glauben. Wir alie, die wir eine Wissenschaft kultiviren, Avelclie dem Menschen in
jeder Riicksicht Nutzen verschafFen mufs, diirfen keine Gelegenheit vorbey gchen lasten, diese
Wissenschaft so weit unsere Krafte reichen, der Vollkommenheit, sey es auch nur um ein
Geiinges, naher zu bringen.

Das trockne Studium der Terminologie, der Grundpfeiler unsers botanischen Wissens,
mufs mehr ausgebildet, und vollkommener gemacht werden. Langst schon fehlt es ims an
ein Werk, was ohne sich streng an das allein zu binden, was wir schon wissen, diesen Theil
der Botanik nach eigenen gemachten Erfahrungen abhandelt. Der Verfasser dieses Werks
entspricht hierin meinen Erwartungen; Er bedarf von meiner Seite keiner Empfehlung, da
jeder unhefangene Leser den Fleifs und die Sorgfalt mit der Er zu Werke gegangen ist, nicht
ohne ungerecht gegen Ihn zu seyn, verkennen wird, Kurz, griindlicher und vollstiindiger hat
bis jetzo noch keiner die Terminologie behandelt; so dafs sich die Wissenschaft nicht Avenig
von ihm versprechen kann. Es freut mich, dieses der Wahrheit gemafs, hier dlTentlich sagen
zu konnen.

Berlin,

den 3 . ftlaiz, 1799.

C. L. WlLrDENO-VT,

INTRODUCTIO.

E I N L E I T U N G.

I.

tlomo, quem natura rationis beneficio, supra anlma-
malia, quae sui conser\'andi generisque sui propagandi
sensu tantum praedita sunt, evexit, alias res non minus
necessarias, quae ingenium animumque alant, illumque
bis dotibus, quibus ceteris animantibus antecellit, dig-
num efficiant, sentire debet. Nusquam vero major ha-
rum rerum copia ipsi offeretur, quam in contemplan-
da natura ; si enim innmnerabilem illam rerum diver-
sissimae formae arctissimo vinculo inter se connexarum
sibique ipse conjunctarum multitudinem intuetur, sui
ipsius intelligentia ei enudabitur, et illa de sapientissi-
mo Creatore in infinitum augetur.

Historia naturalis seu Scientia naturalis , cpiae
inter corpora naturalia discrimen statuere, eorumque
faciem externam et naturam nos docet, tria nobis ea-
que maxima in illis discrimina ostendit ideoque triplici-
ter in universum dividit,

3 .

In prima harum divisionum generalium corpora na-
turalia collocantur genitalibus ad mortem uscjue persi-
stentibus praedita — jiniinalia — ; secunda continen-
tur, quibus plura sunt genitalia, quae vero antequam
emoriuntur abjiciunt — Vegetabilia — ; tertia deni-
que complectitur ea, quae genelalibus omnino carent —
IMinerulia — .

4.

Corporibus naturalibus ita divisis tria naturae regna,
animale puta, vegetabile et jninerale constituuntur;

1.

D er IMenscb, avelchen die Natur durch Vorzug an Gei-
steskriiften liber die Tliiere erhebt, die blofs mit einem
Bestreben zur Selbsterhaltung und Forqiflanzung ihrer
Art begabt sind, mufs auch noch andre, nicht minder
tvesentliche Bedurfnisse fidden, die ihm zur Nahmng
des Geistes dienen, und ihn dieses Vorzuges wurdig
machen. Er findet aber nirgend so vielen Uberflufs an
Nahrung dieser Art, ais bey der Betrachtung derNatiur;
clenn wenn er die unzahlige Menge so mannigfaltig ge-
bildeter Wesen durch eine nach allen Richlungen ver«
flechtete Kette mit sich selbst verbunden sieht, so Avird
bey ihm der Begriff von sich selbst berichtigl, und der
Yon dem allervveisesten Urheber unendlich erhobt.

2.

Die Naturgeschichte (Historia naturalis, Scien-
tia naturalis), welche uns die natiirlichen Korper un-
terscheiden lehret, und ims mit der aufsem Gestalt und
clcn Eigenschaften derselben bekaimt macht, zeigt ims
an ihnen cffey aciffallende Yerschiedenheiten und bringt
sie deshalb in di'ey Hauptabtheilungen.

3.

In die erste dieser Haiq)tabihcilungen stellt sie dle-
jenigen Nalurkorper, welche mit Zeugungstheilen be-
gabt sind, die sie bis zum Tode behaltcn — Thiere — ;
in der zwe}'tcn befmden sich die, Avelclte mehrere Zeu-
gungsiheile haben, die sie aber noch vor ihrem Tode
verlieren — Pflanzen — ; luid in der cbitten endlich
diejenigen, welchen die Zengungstheile mangein — ]Mi«'
neralien — ,

4 -

Durch diese Elniheilung werden die drey Reiche
der Natur, n.imlich (Sss%'X\\\oxx o\c\i (Regnum animale)
das Gewachsreich (Regnum vegetabile) imd da*

A

Introductio.

Einleitung.

eaqne re ipsa historia naturalis in tres scientias probe
inter se distinguendas dilabitur.

5 .

Quarum scientiarum ea, cujus bene/icio interiorem
exterioremque vegetabiliiun structuram cognoscimus sin-
gulas quasque eorum species ab omnibus aliis in terra-
rum orbe notis distinguere docemur, quoque in eorum
natura utilitate et salubritate indaganda versatur. Scien-
tia botanica, Pbytologia, Botanologia , Botanice ,
Botanica appellatirr.

6 .

Huic scientiae id cum ceteris historiae naturalis par-
tibus commune est, ut in museo addisci non possit, sed
aitique naturam ipsam observatam velit; indeque variis
cultoribus ejus labores eveniunt. Attamen, cum vege-
tabilia per totam, ejuam late patet, terram dispersa sint,
eamque quasi vestiant, quiunque iis loci mutandi facul-
tatem natura negaverit: iis multo facilius, quam mine-
ralibus et animalibus, potiri licet; quodque enim pra-
tum, quaeque sylva, quaeque vallis, quique mons, imo
paludes, lacus, rivi et fluvii opportunam sufficientem-
que nobis harum rerum observandarum copiam manus-
que, cui, quod sunt, acceptum referunt, commiiandae
occasionem offerunt.

7 -

Jam plantam aliquam observantes, eam examinantes
vdlamve ad rem adhibentes, nos oportet, ut certo dicere
et afiuinare possimus, qualis sit planta nobis objecta;
alias enim, nostra de ea sensa cmn aliis in communem
utilitatem parum comatiunicaremus, nec quisquam expe-
rimentis nostris in eam factis repetendis par foret. Ea
igitur scientiae botanicae pars, per quam omnes ve-
getabilium partes variaeque eorum Ibrmae nobis inno-
tescunt, ut secundum praecepta quaedam in systemate.

Mineralreich (Regnum minerale) festgesetzt; und
die Naiurgeschichte selbst zerfallt dadurch in drey be-
sondere Wissenscbaften.

5 -

Diejenige von diesen WissenschafteU, Tvelche uns
mit dem innern und auTsern Eau der Gew.ichse be-
kannt maclit, jede einzelne Gewachsart von allen be-
kannlen des Erdballs unterscheiden lehret, und die Ei-
genschaften und den Nuizen derselben auszuspalien
sucht, heifst die Kraut erkunde, Gew.icbskunde,
Cotauik '(Scientia botanica , P/iytologia , Botanolo-
gia, Botanice, Botanica.)

6 .

Diese Wissenschaft hat es mit den ubrigen Theilen
der Naturgeschichte gemem, dafs sie sich nicht im Zim-
mer erlernen liifst, sondern es schlechterdiugs fordert.
dafs man die Natur selbst beobachtet; und es werden
daher ihren Yerehrern nicht selten mancherley Miihse-
ligkeiten zu Theil. Jedoch, da die Gewaclise uber dem
ganzen Erdball verbreitet sind, und gleichsam die Be-
kleidung desselben ausmaclien; und da ihnen von der
Natur die Fahigkeit, ihren Ort verandern zu konnen,
versagt ist; so konnen wir sie mit weit tvenigern Schude-
rigkeiten in unsern Besitz bringen, ais die Mineralien
und Tliiere; und jede Wiese, jeder Wald, jedes Thal,
jeder Berg, ja selbst Sumpfe, Seen, Biiche und Flusse
geben uns Gelegenheit genug diese Geschopfe zu beob-
achten und dieHand zu bewuudem, der sie ihrDaseyn
verdanken.

7 -

AVenn wm nun aber an einer Pflanze Beobachtim-
gen machen, Yersuche mit ihr anstellen, oder sie zu ir-
gend etvvas benutzen: so ist es auch nothig, dafs wir
mit Gewifsheit bestimmen koimen, was es fur eine
Pflanze war, die wir vor uns hatten: denn sonst wur-
den wir uns andern nur sehr unvoUkoinmen daruber
mittheilen konnen, und keinem wurde es nidglich sejm,
uusre Yersuche zu wiederholen. Deshalb ist derjenige
Theil der Botamk, welcher uns mit alkn Theilen der

I

Introductio,

E I N L E I T U N G.

o

quopiam plantam nobis incognitam invenire possimns,
gravissima jure habenda est. Nominatur ea bocattica
lingua seu terminologia ; (piam tradere atque exem-
plis enudai'e his plagulis propositum est. Quod tamen,
priusquam fiat, consultum mihi est visum, ut repetitioni
antevertatur, definitiones quasdam communes “a botani-
cis factas praemittere.

3.

Botanici ad ea, quae in omni vegetatione obvia'
sunt, quaeque statum quendam tempusve aIi(juod in
vita vegetabilium constituunt, saepe vacabula translata
adhibent; eoque pertinent cpiae seqtuuUur.

1) Germinatio : ubi semen tumescit foliorumque ex-
plicandorum initium capit.

2 ) Frondescentia %.T^ernatio : ubi tumidae aiborum,
fruticum, suffruticumque gemmae folia explicant.

3) Somnus: si vesperi vel noctis tempore nonnullo-
rum vagetabilium folia complicantur.

4) Defoliatio : si autumni, vel quod idem aliis qui-
busdam borealibus plautis evenit, veris tempore folia
decidunt.

5) J^irginitas : id appellatur vegetabilium tempus,
quo flores nondum explicati sunt.

6) AntJiesis : est tempus illud, quo in vegetabilibus
flos perfecte explicatus est. Inde illae describentium vo-
ces: flores ante authesin nutantes , vel flores post
antliesin erectio

Gevvaclise uud ihren verscliiedcncn Bildungen bckamit
machr, damit wir nach gevvissen Ilegelu in einem Sy-
stem den Namcn tiner uns unbekannten Pflanze auffinden
konnen, ais der vvichtigste zu betrachten. Er heifst die
botanische S praebe oder Terminologie; und
diese vorzutragen und durch Beyspiele zu erliiutern, ist
der Zweck der vor uns liegenden Bliitter. Jedoch ehe
dies geschehen kann, vvird es notliig se 3 n, um Wieder-
holungen zu vermeiden, einige allgemeine Bestiinmun-
gen, welche die Botaniker festgesetzt haben, vorauszu-
schicken.

3 .

Um die allgemeinen Erscheinungen der Vegetation,
die cinen gevvissen Zustand, oder Periode in der Le-
benszeit des Gevvuichses ausmachen, zu bezeiclmen, be-
dienen sich die Botanisten bflers bildlicher Ausdrucke;
utid dahin gehoren folgende.

1) Das Keimen (Ge/7«7/Jzzr/oJ.' vvenn der Saame auf-
scliwillt und seine kleinen Blattchen zu enifalten an>
rangt.

2 ) Das Ausschlagen (Frondescentia s. Vernatio)'.
vvenn die aufgeschwoUencn Knospen der Biiume, Striiu-
cher und Staudengewachse ihre Bliitter enifalten.

3) Der Schlaf (Somnus) : vvenn am Abend oder in
der Nacht sich die Bliitter v'erschiedener Gevviichse zu-
sammenlcgen.

4) Das Entbliittern (Defoliatio): vvenn im Herbst,
oder auch wie bey vvenigen andern nordlichen Pflanzeii,
im FiLihjahr, die Bliitter abfallen.

5) Die Jungforschaft (Virginitas): vvird bey den
Gevviichsen der Zeilpur.kt genannt, vvenn ihre Bkunen-
Icnospen noch unentfaltct sind.

6) Das Offenseyn der J>\i\mcn (Anthesis): ist der
Zeitpunkt, vvo bey den Gevviichsen die Blume vollkom-
men enlvvickelt ist. Daher sagt man in Bcschrcibimgen;
die Blumen hangen vor dem Offenseyn (flores ante an-
thesin nutantes) , oder sie stehen nacli, dem Oflenseyn
aufrecht (flores post anthesin erecti.)

A 2

E I N r. E I T u isr G.

I N T K O D U C T I O.

7) Aestivatio : nominatur meniis, vel illud anni tem-
pus, quo Ilos perfectus est.

8) Fructificatio: dicitur, quando floris pollen cum
partibus propinquis commiuiicatur.

9) Caprificatio : est illa fructificationis plantarum,
ratio, quae non immediate a plantis ipsis efficitiu'. Tunc
enim floris partibus is situs eave forma est, ut aliud ad-
jumentmn e. g. insectoriun simid requiratur.

10) Fifiliae: si flores certo diei vel noctis tempore
vel aperiimtiu' vel clauduirtur.

11) Grossificatio : si post anthesin fructus futurus au-
geri incipit.

12) Maturatio : est tempus, quo frarctus maturescunt.

13) Disseminatio : quando frarctns permaturus semen
dispergit.

9 -

Vegetabilium sirperficies pro variis eorum partibus
variae quoque saepe est stnrcturae. Ad quam varieta-
tem significandam, quae sequuntur stabilita simt, eaqire
])lantam aliqirarn descripturo ad omnes ejus partes adbi-
bentur.

1) nitidus: si ea superficiei coloratae est laevitas. ut
licis radios reflectat; quabs est foliorum Ilicis Aquifolii
et Pruni Lauro -Cerasi.

2) opacus: cpiod superficie colorata sua lucem nec re-
flectente, et priori (nitidus) recta oppositum est. Exem-
plo sunt plurimormn vegetabilium folia.

7) Die Zeit der Bliithe (Aestivatio)'. nennt man
den INIonat, oder die Jahreszeit, wenn die Bliune in ih-
rer Vollkommeiiboit ist.

8) Die Begat tunsperiode (Fructificatio): ist der
Zeitpunkt bej’’ den Gow.aclisen, wenn in der Blume der
Blumenstaub den benachbarten Tlieilen milgetheilt wird.

g) Di<3 C .1 p rifi k a t i o n ^ Caprificatio ) : nennt man bey
den Piiaazen diejenige Art der Begattung, die nicht un-
niittelbar dmxli die Pflanzen selbst gescliiebt. Es haben
alsdann die Theile der Blume eine solcbe Lage oder
Bildung, dafs eine andere Bephtilfe, z. B. die der Insek-
ten, dazu erfordert wird.

10) Das Wachen der Blume (Vigiliae): wenn
Blumen zu einer bestimmten Zeit des Tages oder der
Nacht sicli bffnen und scliliefsen.

11) Das Frudi tansetzen (Grossificatio): wenn
nacli der Bliithe die kiinfiige Fruebt sicli zu vergrofsern
anfiinot.

O

12) Die Zeit des Reifwerdens (Maturatio): der
Zeiipunkt wo die Fruclite reif werden.

13) Das Ausstreuen des (Disseminatio):

der Zeitpunkt, weim die Fiuicht ihre voUige Preife er-
langt hat, und den baamen ausstreut.

9-

Die Oberflache der Gewiicbse ist an den verscliie-
denen Tlieilen derselben auch bfters sehr verschieden
gebildet. Man hat dalier, um diese Verschiedenlieit an-
geben zu koniien, folgende Besiimmungen festgesetzt»
die bey Beschreibungen auf alie Theile eines Gewachses
angewendet werden.

1) glanzend (nitidus)-, wenn die gefarbte Oberflii-
che so glatt ist, dafs sie die Lichtstrahlen zm-ucku-irft ;
z. B. die Bliitter von Ilex Aquifolium und Frunus
Lauro - Cerasus.

2) matt (opacus): wenn die gefaibte Oberflache das
Licht nicht zmriick wuft. Es wird blos ais Gegensatz von
dem vorhergehenden gebraucht. Beyspiele geben die
Bliitter der mehresten Gewachse.-

E I N L E I T U X G.

Introductio.

3} lac^Hs: cni nec impressiones nec eminentiae, et
Nr. 6, 7, 20, 21, 26 ct 27 contrai-iatm’.

4 ) glnher: nbi nec pilos, nec selas, nec aculeos lier-
baceos videre es.t. Ko. 0 ad ig et 25 aperte contra-
ria tur.

5) punctatus: qnod subtilia, plerumque impressa,
punctula solo visu, nec vero tactu observanda exhibet;
qualia sunt folia Tlijmi vulgaris et Tlij-mi Mastichinae.

6) scaher: ubi solo tactu observubilia punctula emi-
nent. Folia midtorum Graminum et Caricis specierum,
e. g. Caricis acutae.

7) asper: si punctula tactu observabilia et visu ani-
madverti possiuit; e. g. Puhuonariae olFicinalis.

8) hispidus: ubi pili brevissimi, finni occiuTunt; e. g.
foliornm IMyosotis arvensis.

g) hirtus: dicitur, quod pilis longis iisque firmissimis
instructum est; e. g. caulis Echii vulgaris.

10) pilosus: in quo pili longi, solitarii paulmn incur-
vati manifesti; e. g. in Hieracii Pilosellae foliis.

11) villosus: ubi pili longi, molles, stricti, densi con-
stipati sunt; e. g. caulis Slachj-dis gerraanicae.

12) pubescens : ubi pili brevissimi, subtiles, albi ob-
servabiles sunt; e. g. foliorum Oenotheiue mollissimae.

13) sericeus: si pilis vix visibibbus adjacentibus su-
perficies nitide candida est ; e. g. Potentillae Anserinae
foliorum.

14) lanatus: superficie pilis longis, mollibus, varie
curvatis, dense constipatis, perspicue tamen distinguendis,
obsessa ; qualis est caulis in Stachyde lanata.

15) tomentosns: pilis subtilibus tam arcte intertex-
tis, ut distingui non possint. Tunc plerumque superfi-
cies est colore albo, e. g. in Verbasco Thapso, vel fer-

5

3) glatt (laevis): vvo vveder Eihabenheiten, noch
Verliefungen sicli fnden. Es ist der Gegensatz von IMr.
G, 7, 20 21, 26 imd 27.

4 ) unbehaart (glaber): vvo wederHaare, noch Bor-
sten, nocli krautartige Stachel zu sehen sind. Der Ge-
gensatz von Xr. 0 bis ig und 2j.

5) punklirt (punctatus) : vto feine, gewuhnlich ver-
tiefte Punkte, nur durchs Gesicht, nicht aber durchs Ge-
fiihl zu bemerken sind; z. B. die Eliitter des Thymians,
Thymus vulgaiis, und des Thymus IMastichina.

6) scharf (scaber): vvo sich kleine durchs Gefiihl
bemerkbare hervorragende Punkte fnden. Die Bliitler
vielcr Graser und Seggenarten, z. B. Carex acuta.

7) rauh (asper): wenn die dnrchs Gefiihl bemerkbaren
Punkte, auch dmchs Gesicht vvahrgenommen vverden kon-
nen; z. B. gemeines LungenkrautP«/7«o«<7/-/Vz ojjicinalis.

8) hackrig (hispidus) : \vo sehr kurze, steife Haai'e
sich zeigen; z. B, die Bliltter des Myosotis arvensis.

g) borstig (hirtus): wenn die Haare lang und sehr
steif sind; z. B. der Stengel bey Echiuin vulgare.

10 haarig (pilosus): wo lange, einzelne, etwas
knunm gebogene Haare vorlianden sind; z. B. die Bliit-
ter des Hieraciuin Tilosella.

11) zottig (villosus): wo lange, weiche, gerade,
didit stehende Haare sich fnden; z. B. der Stengel bey
Stachys gcrmanica.

12) weichhaarig (pubescens) : wo sehr kurze, fei-
ne, weisse Haare sich zeigen; z. B. die Bliitter der Oe-
nothera mollissima.

13) seidenartig (sericeus): wenn durch kaum
sichtbare, dicht anliegende Haare die fhiche glanzcnd
weils ist; z. B. die Bliitter der Fotentilla Anserina.

1 4 ) wollig (lanatus) : wenn die Fhiche mit langcn,
weichen, verschiedentlich gekriimmten Haaren, die dicht
stehen, aber dennoch deutlich zu untersclieiden sind,
besetzt ist; z. B. der Stengel bey Stachys Innata.

15) filzig (loinentosus) : wenn feine Haare so dicht
in einander verwebt sind, dafs man sie nicht unterschei-
den kann. GewdhnJich sieht alsdann die llache weils

6

Introductio.

Einleitung.

rngineo, quo est foliorum Ledi palustris pagina inferior.
Tabulae libri inscriplionem gerentis. Fig. i.

i6) harbatTis: pilis fasciculatim positii ; e. g. in Ale-
sembrj-anllienio barbato.

i~) stricosus : sirperficie setis jacentibus, arcte adprcs-
sis, parvis, deorsim incrassatis obsessa; e. g. in Litho-
s])crmo ofEcinali.

i8) urens: si superficies pilis parvis obsessa est, sen-
sum doloris urentem inferentibus; e. g. Urticae.

ig) c haris: margine superficiei cujusdam pilis aequa-
liter longis parallelis obsesso ; e. g. foliorum varietatis
grandiflorae Erigeri uniflori. Tab. 1. fig. 42.

20) papillosus : papillis minoribus carnosis obviis; e.
g. in Aloe margaritifera.

21) papulosus : ubi paprdae minores cavae adsunt;
e. g. in IMesembrj^anthemi hispidi foliis.

22) muricatus : mucronibus parvis, brevibus herbaceis;
e. g. caulis Asperuginis procumbentis.

23) farinosus : si superficies farina conspersa videtur;
e. g. Primulae farinosae.

24) glutinosus : si superficies materia quadam gluti-
nosa in aqua solubili tecta est; e. g. Primulae gluti-
nosae.

25) visci dus: si superficies materia viscida, in aqua
iirsolubili tecta, et irrde vel resinosa vel pinguis est.
Plernmqne in superficie pili parvi manifesti sunt, quibus
haec materia viscida secernitur ; exemplo esto. Ceras-
tium viscosum.

26) striatus: striis pluribus in superficie iisque subti-
libus eminentibus vel depressis occuie.ntibus; e. g. cul-
mi plurimoium Graminum.

aus, z. B. Wollkxaut, J^erbascum ThapsUs, oder sie ist
rostfarben, wie die untere Seite der Blatter beim Porst
Leduni palustre. Titelkupf. f. r.

16) bartig (barbatus) : vvenn die Haare buschelfor-
mig beysammen stehen; z. B. Mesembryantheinum bar-
batum.

17) strieglicht (strigosus): vvenn die Fliiche mit
liegenden, dicht angepr.-^fsten kleinen Borsten besetzt
ist, die nach unten zu dicker sind; z. B. Lithosper-
vium ojficinale.

lO) brennend (urens): vvenn die Fliiche mit klei-
nen Haarcn besetzt ist, die eine brennende schmerz-
hafte Empfindimg vertusachen; z. B. die Nessei, Urtica.

ig) vvimperartig [ciliaris): vvenn der Band einer
Fliiche mit gleich langen, parallel laufendeu Haaren be-
setzt ist; z. B. die Blatter des Erigeron uniflorum, bey
der grofisblumigen Varietiit. Tab. I. f. 42.

20) vvarzig [papillosus) : vvenn kleine, fleischige
"VVarzen siclrzeigen; z. B. Aloe margaritifera.

21) blattrig (papulosus): yvo kleine hohle Bliis-
chen sich finden; z. B. Meseinbryanthemum hispidum.

22) vveichstaclilich (muricatus): vvo kleine, kur-
ze, krautartige Stacheln sind ; z. B. der Sten^o^el bey As-
perugo procumbens.

2) inehlig (farinosus) : vvenn dic Flache das An-
sehn hat, ais vvure sie mit iMehl besti'euet; z. B. Primu-
la farinosa.

24) klebrig (glutinosus) : vvenn die Flache mit ei-
ner klebrigen JMaterie bedeckt ist, die sich im Wasser
auflosen lafst; z. B. Prunula glutinosa.

2j) schmierig (viscidus) : vvenn die Flache mit ei-
ner klebrigen Materie bedeckt ist, die sich nicht im
Wasser airflosen lafst, rrnd daher harzig oder fettig isi.
Gewohnlich sind auf der Flache kleine Haare vorhan-
den, diuch vvelche diese klebrige IMaterie abgesondert
vvird; z. B. Cerastium viscosum.

26) gestreift (striatus) : vvenn die Flriche mehrere
feine, erhabene, oder verliefte Striche hat; z. B. der
Habn bey den mehresten Grasern.

Introductio.

2*') sulcntiis: his striis inngis excavatis; e. g. caulis ia
multis Umbellatis.

IO.

Proxime hanc tam diversam vegetabilium formam
superficiei eorum color spectandus ; nam licet in pluri-
bus vegetabilibus is minoris sit momenti, accurate ta-
men copioseque plantam aliquam descripturus et corol-
lae colorem determinet, oportet; ut in vegetabilibus qui-
busdam, ut in Algis et Fungis, ille vel magni putandus
est, quia ad ea accurate determinanda non paulum con-
fert. Colores igitur sequentes distinguuntur, qui in ta-
bula prima, qnam potuit fieri, diligentissime exhibiti
sunt.

1) cyaneus: saturate coeiuleus, quale est coerulemn
berolLniense.

2) coeruleus : pallide coeruleus, quo colore flores
Mj osotis scorpioidis.

3) azureus: color, similis fere praecedenti, sed valde
fulsens uti ultramarinum.

O

4) caesius: perpallido -coeruleus inque griseum fere
transiens.

5) atrovirens : saturatius viridis, in nigrum quodam-
modo transiens.

C) aeruginosus : pallidus coendeo-vuidis.

'f) prasinus s. saturate 'virens: pulchre viridis, irbi
nec flaxTis nec coerrdeus emicat.

8) flavo-virens : viridis in fla^'um quodammodo de-
sinens.

p) glaucus: vhidis in griseum potius transiens.

10) aureus: flavus purissimus sine omni admixtione
aliena.

11) ochraceus : flavus, qui in brunneum transire vix
observatur.

E I N r. E I T U N G. rj

2 ~) gefurcht (sulcatus) : wenn diese Striche tiefer
ausgeholt sind; z. B. der Stcngel bey vielen Doldenge-
viichsen.

IO.

Aufser dieser so verschiedenen Blldung der Ober-
fliiehe der Gewiiehse kommt auch noch die Farbe der-
selben in Betracht ; denn wenn gleich bey den mehre-
sten Gewiichsen nicht viel daranf geachtet wud, so ist
es doch nothig bey genauen Besehreibungen auch die
Farbe der Blumenkrone anzugeben ; und bey einigen
Gewiichsen, ais bey den Flechten imd Pilzen, ist sie so-
gar von Bedeulung, weil sie zur festen Bestlmmung der-
selben nicht wenig beytragt. Es werden folg nde Haupt-
farben unterscliieden , die auf der ersten Platte, so ge-
nau ais es moglich ist, vorgestellet sind.

1) dunkelblau (cyaneus) : duiikel wie Berliner-
blau.

2) himmelblau (coeruleus): ein helles Blair, wie
die BIumen des Vergifsmeinnicht, Myosotis scorpioi~
des.

3) schmaltbiau (azureus): bejmahe die vorherge-
hende Farbe, oder schr brennend wie Ultramarin.

4) blafsbiau (caesius): sehr blafsblau und stark
ins Graue spielend.

5) stahlgriin (atrovirens): sehr dunkelgi‘un, etwas
ins Schwarze fallend.

6) kupfergriin (aeruginosus) : ein helles Blaugrun.

7) grasgrun {j-ir asinus s. saturate virens): ein
schones Grun, wo weder Gelb noch Blau hervorschim-
mert.

8) gelb grun {Jl avo - virens): Grun, das etwas ins
Gelbe ubergeht,

9) graugriin {glaucus): Grun, das stark ins Graue
ubergeht.

10) goldgelb {aureus): Gelb, was ganz rein ist,
rmd keine fremde Be3Tnischung hat.

ir) ochergelb {achraceus) : Gelb, was kaum merk-
lich ins Braune schimmert.

3 Introductio.

12) pallide-Jlavens : flavus in album magis transiens.

13) sulphureus : pallide flavens fulgens^ qiiem colo-
rem flores Hieracii Pilosellae referunt.

14) 'vitellimis: pulchre flavus, aliquantum quidem,
sed vix manifesto, in rubrum transiens.

I")) ferrugineus: brunneus in luteum magis transiens.

iG) brunneus : biainneus saturatissimus purissimusque.

17) fuscus: brimneits griseiun magis fulgens.

18) badius s. hepaticus : brunneus saturatius rubn£tn
coruscans.

ig) aurantiacus : flavnis rubro commixtus.

20) miniatus s. cinnabarinus : ruber helvolus ful-
gens.

21) lateritius : color' praecedens, sed languidior in-
que gilvTim transiens.

22) coccineus s. phoeniceus : cinnabarinus, fulgentis-
simus et vix manifesto in coeruleum transiens.

23) carneus: mixtus albo et rtrbro.

24) croceus: aurantiacus satiuatissimus.

25) puniceus : ruber gratissunus, fidgens, ut cannl-
num.

2G) sanguineus s. purpureus : praecedente languidior,
sed ptuissimtts.

27) roseus: sanguineus perpallidus.

28) atropurpureus : ruber maxime satiuatus, ad ni-
grum magis accedens.

29) violaceus : coeruleus rubro commixtus.

30) lilacinus: color praecedenti haud absimilis, sed
multo languidior magisque rubrum lucens.

ji) ater: niger purissimus satiuatissimusque.

Einleitung.

12) blafsgelb {pallide- flavens): eln Gelb, was
stark ins Weifse falit.

13) schwefelgelb (sulphureus) : brennend hellgelb
wie die Blumen von Hieraciiun Pilosella.

14) dottergelb (vitellinus) : ein schones Gelb, das
etwas, aber kaum merklich, ins Rothe schimmert.

1 5 ) rostfarben (ferrugineus) : ein Braim, w'as stark
ins Gelbe ubergeht.

16) tiefbraun (brunneus): das dunkelste, relnst»
Brattn.

17) gemeinbraun (fuscus): eln Braun, das stark
ins Graue schimmert.

18) kastanien- oder leberbraun (badius, hepa-
ticus); ein Braun, das ins Dimkelrothe spielt.

ig) orangegelb (aurantiacus): gelb mit roth ge-
mischt.

20) zinnoberroth (miniatus s. cinnabarinus) :
fahles brennendes Roth.

21) ziegelfarben (lateritius): die vorige Farbe,
nm' matter und ins Gelbe spielend.

22) scharlachfarb en (coccineus , s. phoeniceus) :
ZlnnobeiTOth, sehr brennend tmd kaum merklich ins
Blaue spielend.

23) fleischfarb en (carneus): eine Mischung zwi-
schen tveirs und roth.

24) safranfarben (croceus) : sehr dunkles Orange.

25) hochroth (puniceus): das angenehmste bren-
nende R.oth, wie Carmin.

26) blutroth (sanguineus , purpureus): matter ais
das vorhergehende, aber sehr rein.

27) rosenroth (roseus): ein sehr blasses Blutroth.

28) schwarzroth (atropurpureus): sehr dmikles
Roth, das dem Schwarzen sicli naht.

2g) violet (violaceus): Blau mit Roth vermischt.

30) lilafarben (lilacinus): die voiige Farbe, aber
ungleich matter und mehr ins Rothe spielend.

31) rabenschwarz (ater): das allerreinste und
dunkelste Schwarz.

32) ni-

32) ge-

Introductio.

32) niger: color praecedens, magis vero in griseum

transiens. i

33) cinereus: samrate griseus.

34) griseus: pallide griseus laetus.

33) canus: magis albus, quam griseus.

36) lividus: saturate griseus in violaceum vergens.

37) lacteus s. candidus: splendide albus.

38) albus: languide albus.

3g) albidus: squalide albus.

40) hyalinus: pellucidus, vitro infucato similis.

II.

Singulas vegetabilium partes ratione coloris spectan-
tibus nobis apparebit quamque earum suos proprios ha-
bere colores, quorum alium alio magis prae se ferat.

Radix plerumque nigro, brunneo, vel albo, inter-
dum flavo, raro rubro, nunquam vero viridi colore est
imbuta.

Caulis et folia pkrumque viridia, rarius rubra, non-
nunquam albo nigroque colore maculata, rarissime f.'a-
vn, omnium rarissime coerulea, nec imquam alba aut
brunnea, nisi si tomentosa sunt.

Corollae omnibus coloribus, sed raro viridi et ra-
rius nigro imbutae videntur.

Calyx plerumque est viridi, raro alio, nunquam ni-
gro colore.

Stamina plerumque sunt hyalina, alba, vel viridius-
cule alba, rarius ahus coloris.

Fructus, carnosi aut succosi omnium sunt colorum;
capsulae vero sunt plerumque bninneae, virides, vel ru-
brae, et rarius nigrae.

Semen plerumqtae nigrum, biunneum vel flavum,
rarius alium colorem exliibet.

Einleitung. 9

32) gemeinschwarz {niger): was schon niehr ins
Graue spielt.

33) aschgrau (cinereus): ein dunkles Grau.

34) perlfarben (griseus): lebhaftes Heligrau.

35) blafsgrau (canus): was mehr weifs ais grau ist.

36) bley.farben (lividus): Dunkelgrau ins Violette
spielend.

37) milchweifs {lacteus s. candidus): blendendes
Weifs.

38) weifs (albus): mattes Weifs.

3g) weifslich (albidus): schmulziges mattes Weils.

40) durchsichtig (hyalinus) : durclischeinend, wie
weifses Glas.

ir.

Wenn man die eiiuelnen Theile der Gewachse in
Hinsicht ihrer Farbe betrachiet, so wird man gewalir,.
dals jeder derselben einige bestimmte Farben hat, von
denen er vorzugsweise eine oder die andere an sich
tragt.

Die Wmzel ist gewohnlich schwarz, braim oder
weifs, zuweden gelb, selten rotli, niemals aber giam.

Der Stengel und die Bliitter sind gewohnlich grun,
sellcner roth, Lisweilen weifs und schwarz gefleckt, am
seltensten gelb, iiuiserst selten blau, und weifs oder braun
mr alsdann, wenn sie filzig sind.

Die Blumenkronen zeigen sich in allen Farben, sel-
ten aber sind sie grun.

Der Kelch ist gewohnlich griin, selten von andrer
Farbe, niemals aber schwarz.

Die Staubfaden sind gewohnlich durchsiclitig, weifs
oder griinlichweifs, seltener von anderer Farbe.

Die Fruclite, welche fleischig oder saftig sind, kom-
men von allen Farben vor; die Kapseln aber sind ge-
wblinlich braim, grun oder roih, imd nur selten
schwarz.

Der Saame ist gewohnlich schwarz, braim oder
gelb, seltener von anderer Faibe.

B

Intivoductio.

Einleitung.

lO

12 .

Vegetabilium colores — si Algas et Fungos exci-
pias, et quibus ipsis id rarius accidit — magnopere va-
riant, nec ideo ad ea discernenda adhiberi possunt ; non-
nullius tamen ponderis est iUa colorum mutatio, quae
corollis et fructibus contingit. Plerumque colores in al-
bum transeunt. Color ruber et coeruleus creberrime
niutantur ; rarius quidem in flavum, vel ut ruber in fla-
Mun transeat. Coeraleus in rubrum saepissime degene-
rat. Quam rem exempla, quae seqtmntux, illustrabunt;

I J I/i corollis.

Color ruber degenerat in album: in Erlca, Ser-
pillo, Betonica, Pediculari, DIantho, Agroslemmate, Tri-
folio, Orchide, Digitali, Carduo, Serratula, Papavere,
Fmnaria, Geranio et pluribus aliis.

Coeruleus in album: in Campanula, Pulmonaria,
Anemone, Acpiilegia, Viola, Vicia, Galega, Polygala,
Symphyto, Boragine, Hyssopo, Dracocephalo, Scabfosa,
Jasione, Centaurea, Cichorio et pl. a.

'Flavus in album: in Meliloto. Agrimonia, Verbas-
co, Tulipa, Alcea, Centaurea, Chrysanthemo et pl. a.

Coeruleus in rubrum: in Aqrrilegia, Polygala, Ane-
mone, Cenlaiuea, Puhnonaria e. p. a.

Coeruleus in flavum: in Commelina, Croco et
nonnullis aliis.

Ruber in flavum: in Mirabili, Tulipa, Anthylli et
nonnull. al.

Ruber in coeruleum: in Anagallide et nonnull. al.

'Albus in rubrum: in Oxalide, Datura, Piso, Belli-
de e. n. a.

<2.) In fructibus succulentis,

Niger in album: in Rubo, M3''rtillo, Sambuco.

niger

12 .

Die Farben andern bey den Gewachsen — Flech-.
ten und Pilze ausgenommen, wo dies seltner der Fall
ist — sehr ab, und konnen deshalb nicht ais Unter-
scheidungszeichen bey ihnen angewendet werden; in-
dessen ist doch die Ai t, wlc einige Blunienki‘onen tmd
Fruchte ilire Farbe veriindern, sehr wichtlg. Gevvohn-
lich gehen die Farben ins Weifse iiber. Die rothe und
blaueFarbe pflcgt sich am Iiiiuligsten zu veriindern; sel-
tener aber sind die Veriinderimgen in Gelb, oder dals
Rolh ins Gelb ubergeht; Blau geht sehr haufig ins Prothe
iiber. Folgende Bej-spiele werden dies erliiutern:
i) Bey den Blumenkronen.

Proth geht ins Weifse iiber: bey Ericaj Ser-
pillum, Betonica , Pedicularis , Dianlhus , Agrostem-
nia, Trifolium, Orchis, Digitalis, Carduus, Serratula,
Papaver, Fumaria, Geranium u. a. m.

Blau verwandelt sich ins Weifse; bey Cam-
panula, Pulmonaria , Anemone , Aquilegia , Viola,
Vicia, Galega, Polygala, Symphytum, Borago, Hys-
sopus, Dracocephahun , Scabiosa , Jasione, Centau-
rea, Cichorium u. a. m.

Gelb verwandelt sich ins Weifse: bey Meli-
lotus. Agrimonia, Verbascum, Tulipa, Alcea, Cen-
taurea, Chrysanthemum u. a. m.

Blau verwandelt sich ins Piothe: bey Aqui-
legia, Polygala , Anemone , Centaurea , Pulmonaria
u. a. m.

Blau verwandelt sich ins Gelbe: bey Com-
melina, Crocus u, c. a.

Roth verwandelt sich ins Gelbe: bey Mira-
bilis Tulipa, Anthyllis u. e. a.

Roth verwandelt sich ins Blaue; bey Ana-
gallis u. e. a.

Weifs verwandelt sich ins Rothe: bey Oxa-
lis. Datura, Pisum, Bellis u. e. a,

2) Bey den saftigen Friichten.

Schwarz verwandelt sich ins Weifse; bey
Rubus, Myrtillus, Sambucus.

schwarz

I T R O D U C T I 0.

Einleitung.

* Niger ia Jlavain: in Solano.

Ni "er in viridem: in Sambuco,

Ruber in album: in Pubete, Piiibo Idaeo.

♦

Ruber in flavum: in Corno.

Viridis in rubrum: in Ribete Grossularia,

3) In feminibus.

Albus in flavum, flavo - virentem, violaceum ,
griseum, fuscum et nigrum: in Piso et Phaseolo.

Albus in nigrum: in papavere somnifero.

Fuscus in album: in Vicia Faba.

Fuscus in flavum et nigrum: in Piso Ochro.

Fuscus in nigrum: in Dolicho Lablab.

Niaer in album : in Vicia sativa.

O

i3.

In vegetabilibus nonnullis folia in statu naturali ma-
culata sunt, quae tamen maculae non sunt perpetuae,
sed interdum evanescunt. Sequentes foliorum macula-
torum species distinguuntur.

1) nigro -maculat a : e. g. Ari maculati. Polygoni
Hydropiperis, Orchidis maculatae, Hypoebaeridis macu-
latae.

2 ) albo -maculata : Pulmonariae maculatae. Cycla-
minis europaei. Lamii maculati.

3) rubro - maculata : Lactucae salivae, Eeta ru-
brae, Amaranthi tricoloris et melancholici.

4) luteo -maculata: Amaranthi tricoloris.

1 1

Schwarz verwandelt sich ins Gelbe: bey
Solanufn.

Schwarz verwandelt sich ins Grune: bey
Sambucus.

Proth geht ins Weifse fiber: bey Ribes , Ru-
bes Idaeus.

Pioth verwandelt sich ins Gelbe: bey Cornus.

Grun verwandelt sich ins Roihe: bey Ribes
Grossularia.

3j Bey den Samen.

Weifs verwandelt sich ins Gelbe, Gelbgru-
ne, Violette, Graue, Braune und Schwarze:
bey Pisum und Phaseolus.

Weifs verwandelt sich ins Schwarze: bey
Papaver somniferum.

Braun verwandelt sich ins Weifse: bey Vi-
cia Faba.

Braun verwandelt sich ins Gelbe und
Schwarze: bey Pisum Ochrus.

Braun verwandelt sich ins Schwarze: bey
Dolichos Lablab.

Schwarz verwandelt sich ins Weifse: bey
'Vicia sativa.

13.

Bey einigen Gewachsen sind die Blatter im natur-
lichen Zustande gefleckt, jedoch sind diese Flecke nicht
bestandig, sondern verschwinden zuweilen. l\Ian unter-
scheidet folgende Arten von gefleckten Blattern:

1) schwarzgefleckte {^nigro -maculata')-, z. B.
Arum maculatum , Polygonum Ilydropiper , Orchis
maculata , Hypochaeris maculata.

2 ) weifsgefleckie {albo -maculata): Pulmona-
ria maculata , Cyclamen europaeum. Lamium macu-
latum.

3) roth gefleckt e ( rubro -maculata)-. Lactuca
sativa. Beta ruba , Amaranthus tricolor und melan-
cholicus.

4) Gelb gefleckt e Quteo-maculata'): Amaran-
thus tricolor.

C

12

Introductio.

E I N R E 1 T U N G.

5) tessellata: Cymbidii borealis Swartz (Cypripa-
(lii biilbosi, L.) , Satyrii repentis et corollae in Fritil-
lari.i.

6} ?tigro -punctata : Vaccinii Vitis Idaeae.

i4-

Nonnullorum vegetabOium folia autumnus rubro
tingit colore, ut Rumicis; alia autem vegetabilia tota
rubescunt: Angelica, Fagus, Beta, Amarantlms. Nimius
etiam vel calor vel frigus , structura vasoram vitiosa, va-
ria soli ct situs ratio efficiunt, ut vegetabilia partim co-
lorem flavo - virentem , pallide-viientem aut saturate vi-
rentem induant. Simili modo folii vel margo vel discus
nonnunquam mutatur. Ejusmodi vegetabilia esse plerum-
que in statu praeternaturali solent, inde nec botanicum
delectant; liortulani vero, quibus ejusmodi variationes
arrident, haec vegetabilia alunt, et iisque augendis ope-
rae nonnihil tribuunt. Folia margine flavo ornata: fo-
lia aurata; in disco flavo maculata : aur^eo-variegata;
margine albo: argenteo J. albo - marginata ; ct macu-
lis albis praedita; argenteo -f. albo -variegata do.cu.Tilnr.

Io.

In vegetabilibus etiam Odor, vel quantum is variet,
ilistingui solet ; cum vero hac in re omnia sensu proprio
nitantru:, cumque in una eademque vegetabilium specie
odor non raro variet: aeque arduum est, ejus variatio-
nes accurate indicare , atque haud dubium ad vegetabi-
lia recte definienda ab eo signum petere difficile est. In
nonnullis tamen varietatibus ejus ratio habetur, et hinc
variationes, quae sequuntur, distingui solent;

i) fragrans: qualis et Asperulae odoratae, Malvae

5) w u r f 1 i c h t g e f I e c k t e (jtessellata') : Cymbidinm
horeale Swartz (Jdypinpedium bulbosuin L.') Satyrium
repens waiS. die Blumenkrone bey Fritillaria.

6) schvvarztupflicht (tiigro -punctata') : f^acci-
nium Vitis Idaea.

14.

Einige Cewiihse bekommen im Herbste rothe Bliit-
ter, ais Rumex; und andre werden bisweilen ganz roth
ais Angelica , Fagus, Beta, Amarantlms. _ Zu grofse
Hitze oder Kiilte, fehlerhafler Bau der Gefafse, verschie-
dener Boden und Lage, sind die Ursache wefshalb die
Gewiichse theils gelbgriin, hellgrun oder dunkelgrun
werden. Durch ahnliche Zufalle wird bisweilen der
Rand oder die Mitte des Blatts verandert. Dergleichen
Gewathse befinden sich immer in einem widernaturli-
chen Zustand, und haben daher fur den Botaniker kei-
nen Reiz ; die Giirtner aber, welche gerade an derglei-
chen Abiinderungen Gefallen finden, nehraen sie in Schutz
und suchen sie zu vermehren. Man nennt die Blatter,
welche einen gelben Rand haben; vergoldete Blatter
(Folia aurata); wenn sie in der Mitte gelb gefleckt
sind; gelbbunte Blatter (folia aureo -variegata) ;
wenn sie am Rande weifs sind; versilberte Blatter
(folia argenteo- f. albo - marginata) ; und wenn sie
weifse Flecke haben; weifsgefleckte Bliitter (folia
argenteo- f albo -variegata).

l5-

Man pflegt bey den Gewachsen auch den Gerucli
(Odor), oder die Verschiedenheiten desselben zu un-
terscheiden; da hier aber alles auf eigne Empfindung be-
ruhet , und da bey einer und eben derselban Gewachs-
art-der Geruch nicht selten Yer.inderungen untcrworfen
ist; so lassen sich eben so wenig die feinem JNIodifika-
tionen desselben bestimmen, ais es moglich ist von ihm
ein festes Kennzeichen zur Bestimmung der Gewachse
herzunehmen. Er kommt jedoch bei einigon Abarten in
Betracht, und daher pflegt man folgende Vcrschieden-
heilen zu unterscheiden;

i) angenehm (fragrans) : z. B. gemeincr Wald-

Introductio.

E 1 N T E I T u N G.

15

moschaiae. Lilii candidi. Resedae odoratae. Rosae cen-
tifoliae, Violae odoratae et plurimorum aliorum.

2) aromaticus : Lauri Cinnamomi, Engeniae caryo-
pbjdlatae, MjTisticae moschatae et pl. al.

3) balsamicus : Vanillae aromaticae. Populi balsa-
mlferae , Trifolii Meliloti ofFicinalis, Tliymi vulgaris,

l^lenthae crispae, Pistaciae Terebinthi et pl. al.

4 ) acris: Piutae graveolentis, Teitcrii Maii, Coch-
leariae Armoraciae, Allii sativi et pl. al.

5) narcoticus : Daturae Metel, Croci sativi et pl. al.

Q") foetidus: Gnaph.alii foetidi, Siapeliae hirsutae et

pl. al. Ab hoc sequentes adhuc distinguuntur:

•7) ciuiicinus: Piibctis nigri,

0) hircinus: H3'perici hircini.
f) nauseosus: Olacis zeylanicae.

In accuratiore determinatione vegetabilium odoris
secjuimur similitudinem alius vegetabilis vel aliorum cor-
j)Orum olentium, et si observemus e. g. odorem vege-
tabilis alicujus fragrantem similem esse Airibrae, IMo-
schii. Lilii, Resedae, Piosae vel Violae odori: dicimus
ninPtrosiacus , moschatus , liliaceus , resediaus , rosa-
ceum ves 'violaceus elc. Simili modo odor aromaticus,
balsamicus, acris, narcoticus et foetidus quoque acciua-
tius determinatur.

meister Asperula odorata, die Bisain -Pappel Malva
rnoschata, die weilse Lilie, Lilium candidum, die PrC'
sede Reseda odorata, die Piose Rosa centifolia , das
Veilchen Kiola odorata und mehrere andre.

2) gevvurzhaft {aromaticus') : Zimint Laurus Ciiv-
namomuut, Nelken Eugenia caryophyllata , Aluskaten-
nuis Myristica rnoschata u. m. a.

3 ) balsamisch {balsamicus): Vanille h^anilla

aromatica , Ealsam-Espe balsamifera , Stein-

klee Trifolium Melilotus officia alis , gemeiner Thj'-
mian Thymus 'vulgaris , krause Miinze Mentha crispa,
Terpenthinbaum Pistacia Terebinthus , u. m. a.

4 ) scharf {acris): gemeine Raule Ruta graveo-
len, Katzenkraut Teucrium Marum, Meerretiig Coch-
learia Armoracia , starkriechender Lauch oder Knob-
lauch. Allium sativum, u. m. a.

5 ) betaubend {narcoticus): w^eifser Stechapfel
Datara Metel, Safran Crocus sativus u. m. a.

6) stinkend {foetidus) : stinkendes Paihrkraut
Gnaphalium foetidum , haarige St.ipelie Stapelia hir-
suta, und mehrere andere. Vou diesem unterscheidet
man noch folgende ais:

7) wanzig {cimicinus) : schwarze Johannisbeere,
Ribes nigrum.

8) ho cWg {hircinus): stinkendes Hartheu //y/ze-
ricuui hircinum.

g) ekel {nauseosus) : zeylonisches Stinkholz Olax
zeylanica,

Wenn man denGeruch eines Gewachses noch genauer
bestimmeii will, so raufs man dm mit dem eines andein
Gewachses oder anderer riechbarer Kdrper verglcichen ;
ujid findet man alsdann, dafs z. B. der angenehme Ge-
rucli eines Gewaciises dem des Ambers , des Moschus,
der Lilie, der Resede, der Rose oder des ^ eilchens
iihnnch ist: so sagt man er ist amberartig {ambro-
siacus'), m os cli u s ar ti g {moschatus), lilienartig
{liliaceus), resedenartig (resedinus) , rosenartig
{rosaceus) , oder v eil ch en ar ti g {violaceus) u. s. w.
Auf ahnliche Art wird auch der gewiirzhafte, der
C 2

14 -

Introductio.

E I N L E I T U N G.

Odor fragrans, aciis, narcoticus atque nauseosus
sunt potius odoris effectus, et, si examussim odoris con-
sideremus, heic haud enumerandi essent; attamen melius
foret, ob usum commune, horum denominationem ser-
vare, effecturaque pro causa assumere, quam omnes omit-
tere, vel seorsim sub effectibus odorum enumerare. Idem
valet (§. i6) de sapore adstringenti, nauseoso atque acri.

i6.

Sapo?' tpldcm non mngis, quam odor ad accura-
tam vegetabilium determinationem adhibere potest; cum
vero in varietatibus nonnullis allegetur, hae ejus varia-
tiones, quae notentur, dignae sunt visae.

1) aquosns\ qualis est Sempervivi tectorum et plu-
rimorum vegetabilium succulentorum.

2) 'viscidus: baccarum Callae palustris.

3) dalcis: omnium fructuum dulcium, qui ad sac-
chari saporem accedunt.

4 ) salsus: Salicorniae herbaceae.

5 ) acidus: E.umicis Acetosae et omnium fructuum
acidorum.

6) adstringejis s, stipticus: Polygoni Bistortae et
TormentUlae erectae radicis ut et omnium fructuum
immaturorum.

7) nauseosus: radicis Polygalae Senegae et pl, al.

8) amarus: Absinthii vulgaris et pl. al.

g) acris: Sedi acris, Pol3'goni Hjdropiperis, Alii
sativi et pl. al.

balsamische, der scharfe, der betiiubende und
der stinkende Geruch naher bestimmt.

Der engenehme, scharfe, betaubende und ekle Ge-
ruch sind eigentlich nur Wirkungen dA Geruchs selbst,
und diirften daher, wenn man es genau nelimen wollte,
hier keinen Platz finden; da sie aber schon lauge ge-
brauchlich sind, so ist es besser die Wirkung fur die
Ursache anzunehmen, ais sie ganzlich wegzulassen, oder
noch besonders ais Wirkungen aufzufiihrcn. Eben so
verhalt es sich (§. 16.) mic dem zusammenziehenden,
ekeln und scharfen Geschniack.

16.

Der Geschmak (Sapor') kann zwar eben so we-
nig ais der Geruch zur genauem Bestimmung der Ge-
wachse angmvandt vverden ; da er aber zuweUen bey
einigen Abarten angeffihrt wird, so sind folgende Ver-
schiedenheiten zu merken.

1) wassrig (aquosus): z. B. gemeine Hauswurz
Sei?ipervivu?}i tectorum , und mehrere saftige Gewachse.

2) schleimig (viscidus): die Beeren des gemeinen
Schlangenkrauts Calla palustris.

3) suis (dulcis): alie siifse Friihte, die dem Ge-
schmacke des Zuckers nahe kotnmen.

4 ) salzig (salsus): krautartiges Glasschmalz Sali-
cornia herbacea.

5 ) sauer (acidus): geineiner Ampfer oder Sauer-
Ampfer Ru?nex Acetosa, und alie saure Fruchte.

6) zusammenziehend (adstringens s. stipticus):
die Wurzel des Wisen-Knoterigs oder der Nattervvmrz
Polygotium Pisterta, der gemeinen Tormentille Tor-
me/itilla erecta, und alie unreife Fruchte.

7) ekel (nauseosjis): die Wurzel der virginischeu
Pelj^gala oder Senega Pvlygala Senega u. m. a.

8) bitter (amarus): gemeiner Wermuth, Arte?tii~
sia Absinthium u. m. a.

g) scharf (actis), scharfes Sedum oder Mauer-
pfeffer Sedutn acre, scharfer Knblerig oder Wasser-
pfeffer Polygonum Hydropiper , starkriechendes Lauch
oder Knoblauch Alliutn salivuiti.

Introductio.

E I N R E I T U N G.

15

10) aromaticus-. Lauri Cinnamomi^ Engeniae caryo-
phyllatae, et pl. al.

11) balsamicus: Vanillae aromaticae.

Si saporem alicujus vegetabilis accuratius determi-
nemus, fit hoc .simili modo ut in odore ^ comparatione
puta cum vegetabilibus vel aliis corporibus, quorum sa-
por non ignotus est.

17.

Inaequalis vegetabilium variorumque eorum par-
tium longitudo nonnunquam rite est indicanda, ad eam-
que probe dijudicandam sequentes mensurae adhiben-
tur. (Tab. I. f. 37O

1) Capillus: diameter capilli, vel pars lineae duo-
decima.

2) Linea: longitudo albi ad basin unguis digiti me-
dii, vel pars duodecima unciae.

3 ) Unguis: longitudo unguis digiti medii, vel uncia
dimidia.

4 ) Pollex s. Uncia: longitudo phalangis extremae
pollicis, vel pars duodecima pedis.

5 ) Palmus: diameter qtiatuor digitorum manus, vel
tres unicae.

6 ) Dod/ans: quantum spatium extensi pollex et di-
gitus minor complectuntur, vel novem unciae.

7) Spithama: quantum pollex et digitus index, vel
septem unciae.

8 ) Pes longitudo a cubito ad basin manus usque,
vel duodecim unciae, ulna dimidia.

g) Cubitus: longitudo a cubito ad extremitatem di-
giti medii usque, vel septemdecim unciae.

10) Ulna s. Brachium: longitudo totius brachii,
vel viginli quatuor unciae.

10) getv iirz haft (^aromaticus): Zimmt Laurus
Cinnamomum , Nelken Eugenia caryophyllata n. m. a.

11) b ais amis ch {balsamicus): Vanille, Kanilla
aromatica .

Wenn der Geschmack eines Gewachses noch ge-
nauer bestimmt werden soU, so geschieht dies auf ahn-
liche Art, wie bei dem Geruche, nemlich diuch Ver-
gleichung mit Gewachsen oder andern K6iq)em von be-
kanntem Geschmacke.

17.

Die ungleiche Lange der Gewachse und ihrer ver-
schiedenen Theile erfordert zuweilen eine genaue Be-
stimmung, und dazu bedient man sich folgender Mafse

(Tab. I. f. 37.)

1) E in Haarbreit (Capillus): der Durchmesser
eines Haares, oder zwolfie Theil einer Linie.

2) Eine Linie (Linea'): die Liinge des Weifsen an
der Wurzel des Nagels am JMittelfinger, oder der zvvolf-
te Theil eines Zolls.

3) .Ein Nagel lang (Unguis): die Liinge des Na-
gels am IMiitelhnger oder ein halber Zoll.

4 ) Ein Zoll (Pollex s. Uncia): die Lange des
ersten Gliedes ara Daum, oder der zwolfte Thed eines
Fufses.

5 ) Eine Handbreit (Palmus): der Durchmesser
der vier Fingcr an der Hand oder drey Zoil.

6) Eine Spanne (Dodrans): weit, ais man mit

dem Daum und dem kleinen Finger spanuen kann, oder
neun Zoll.

7) Eine kleine Spanne (Spithama): so viel ais
man mit dem Daum und dem Zeigefinger spannen kann,
oder sieben Zoll.

8) Ein Fufs (Pes): die Liinge vom Ellbogen bis
an die Handwurzel , oder zwoll' Zoll , eine halbe Ellc.

g) Ein Vorderarm (Cubitus): die Lange vom
Ellbogen bis an die Sj)itze des JVIittelfingers , oder
siebzehn Zoll.

10) Eine Elie (Ulna s. Brachium): die Lange
des ganzcn Arms, oder vier und zwanzig Zoll.

I T R O D U C T I O.

EiNI. EITUNG.

l 6

li) Or"ya: lonoitudo utriusque brachii exlensi, ab
altero digito medio ad altenim i;sque, vel pedes sex.

lO.

Cum solo^ situi, frigpri, calori, ariditati et udori
magnum sit imperium in vegetationem, ita ut vegetabi-
lium forma exterior {habitus') his rebus magnopere et
mutari possit et mutetur; vegetabilia diligenter descrip-
turum oi)ortet eorum quoque Stntiorieui indicare; et
haec determinatur; i} Climate, 2) Loco, 3} Solo.

19-

Clima- secundam varios poli latitudinis gradus de-
terminatur, in quo tamen determinando ratio habenda
est, montium, vallium, fluviorum, paludum, sylvarum,
marium et soli variabilis , haec enim vim aliquam in
clima exserunt. His rite perpensis, vaiiorum climatum
sex sequentia facile erunt distinctione.

1) alpiaum. In hemisphaera septentrionali in Eu-
ropa a gradu octogesimo primo ad sexagesunum, inque
Asia et America a gradu nonagesimo octavo ad quin-
quagesimum primum; in hemisphaera australi terras in-
ter gradum quinquagesimum sextum et quinquagesimum
sitas complectitur. Comprehendit summatim terras se-
quentes: Groenlandiam, Islandiam, Spilzbergiam, No-
vam Zemblam, Lapponiam, Sibiriam borealem, Kamt-
schalkam, Canadam, Tenam Ignis vel Tierra dei Fuego
ab Hispanicis sic dictam, Patagoniam, Falklandiae et
Petii insulas. Novam Georgiam australem etc. Porro
omnes montes alti totius terrae, quorum cacumina supra
lineam nivosam geographicorum sese tollunt ad id per-
tinent. Aestas in hoc climate est brevissima, hiems con-
tra acerrima. Plantae in eo crescentes ajiud nos sub
divo pro\ enlunl, hieme vero nive tegendae aliove modo
mendae sunt.

11) Eine Klafter die Lange der beyden

ausgestreckten Arme , von einem IVIittclfinger bis zum
andern, oder sechs Fufs.

18.

Da Eoden , Lage, Kfdle, Hitze, Duire und Nasse
einen grofsen Einflufs auf die Vegetation haben, so dafs
dadurch die iiufsere Gestalt (Habitus) der Gewachse
sehr veriindert werden kann; so ist es nothig bey ge-
nauen Bcschreibungen auch den Wohnort (Statio)
der Gewachse anzuzeigen; und diesen bestimmt man:
i) durch das Klima (Clima), 2) durch den Standtort
(Locus), 3 ) durch den Boden (Solian).

19-

Das Klima {Clima) wird nach den verschiedenen
Graden der Breite bestimmt, jedoch mufs man auch zu-
gleich auf alie Umstiinde Piucksicht nehmen, die auf
dasselbe einen Einflufs haben, und dahin gehoren Ber-
ge, Thaler, Flusse, Sumpfe, Walder, IMeere und der ab-
wechselnde Boden. Zieht man diese Umstande mit in
Betracht, so lassen sicli von den verschiedenen Klimaten
folgende sechse sehr gut unterscheiden.

i) gebirgicht (alpiaum). Es erstreckt sich auf
der nordlichen Halbkugel in Europa vom ein und acht-
zigsten bis zum sechszigsten Grade und in Asien und
Amerika vom acht und neunzigsten bis zum ein und
funfzlgsten Grade; auf der sudlichen Halbkugel begreift
es die Liinder in sich, die zwischen dem seclis undfunf-
zigsten und funfzigsten Grade liegen. Es enthalt uber-
liaupt folgende Liinder, ais: Gronland, Island, Spiizber-
gen, Nova, Zembla, Lappland, das nordliche Sibirien,
Kamtschatka, Canada, das Feueiland, Patagonien, die
Falklandsinseln, Peiersinsehi, Ni u-Siid- Georgien, u.s.w.
Ferner gehoren dazu alle hohen Gebirge der ganzen
Erde, deren Gijifel sich iiber die Schneelinie der Geo-
graphen erheben. Der Somnier ist in diesem Klima sehr
kurz und der Winter iiufsert strenge. Die in demselben
waclisenden Pflanzen kommen bey uns im Fre^ en fort,
mussen aber im Wmler mit Schnee bedeckt, oder auf
eine andere Art in Schutz gebracht werden.

IlCTRODUCTlO.

E I X R E 1 T U N G.

o) germanicuin. Omnes hemispliaerae septentrio-
nalis terrae, quae in Europa inter gradum sexagesimum
et quadragesimum sextum, inque Asia et America in-
ter quinquagesimum primum et quadiMgesimum sextum
sitae sunt ad id referuntur; in hemisjdiaera australi a
gradu quinquagesimo usque ad quadragesimum tertium
porrigitur. Terrae quas continet, sunt Anglia, Scotia,
Hibernia, pars Galliae borcalis, Hollandia , Belgium
foederatum, Germania tota, Eorussia, Polonia, Lithau-
ania, Selesia, Dania, pars australis Norvegiae et Sueeiae,
Livonia, pars Russiae australis, Pensylvania, Virginia etc.
Aestas et biems in lioc climate temporis spatio fere sunt
aequales et hiemis frigus mediocre. Plantae jus sub
coelo nostro omnes proveniunt.

3) italicum. Terras in hemisphaera septentrionali
inter rad um quadragesium sextum et trigesimum quin-
tum, inque australi inter quadragesimum tertium et tri-
gesimum quintum, sitas complectitur, hae sunt: Lusi-
tania, Hispania, pars Galliae australis, Italia, Sardinia,
Sicilia, Graecia, insularum graecarum Archipelagus, Per-
siae, Pars Chinae et Japoniae, Carolina australis. Flori-
da, pars IMexicani et Cltilensis regni et. c. In hoc cli-
mate est hiems brevior et frigus mitius. Plantae hujus
climatis aestate apud nos sub divo hospitantur et hieme
frigidario frigus modo arcente acquiescunt.

4) capeiise. Ad hoc perlinent Promontorium bo-
nae spei et montes in Nova Zeelandia, Botany-Bay et
Peru. Plantae ex hoc climate ortae apud nos aestate
sub divo permanent, hieme vero alic^uanto majorem ca-
lorem requirunt, plantis e praecedente climate ad nos
allatis.

5) (legypliacum. Terras in utraque hemisphaera
inter gradum trigesimum quintum et tropicos silas con-

17

2 ) deutscli {gcrinanicum'). Auf der nordlichen
Halbkugel gchdreu alie die Liinder hieher, die in Eu-
ropa zwischen dem sechszigtcn und seclis und vieizigsten,
imd in Asien und Amerika zwischen dem ein und funf-
zigsten und scchs und vierzigstcn Grade liegen ; auf der
sudlichen Halbkugel reiclit es vom funfzigsten bis zum
drey und vierzigstenGrade. Die Liinder, die es in sicli
fafst, sind England, Scholtland, Irriand, der nordiiche
Theil von Frankreich, Flolland, ganz Deutscliland, Preu-
fsen, Polcn, Liihauen, Sclilesien, Diinnemark, der sud-
liche Theil von Norwegen und Schweden, Liefland, der
sudliche Theil von Rufsland, Pcnsylvanien, Virginien
u. s. w. Sommer und Winter sind in diesem KlJma
von ziemlich gleicher Dauer, und die Kiilte des Win-
ters ist viel erlraglicher, ais in dem vorhergehenden. Dic
Pflanzen desselben komnien bey nns alie im Freyen fort.

3) italiensch (Jtalicum'). Es bcgreift die auf der
nordlichen Halbkugel zwischen dem scchs und vierzigsten
und funf und dreyfsigsten und auf der siidlichen zwischen
dem drey und vierzigsten und fiinf und dreylsigsten
Grade licgenden Lander in sich, ais: Portugal, Sjianien,
den sudlichen Theil von Frankreich, Italien, Sardinien.
Sicilien, Griechenland, den Archipelagus der griechischen
Insein, Persien, ein Theil von China, Japan, Siid-Caro-
lina, Florida, ein Theil von Mexiko, Chili u. s. w. In
diesem Klima ist der Winter sehr kurz und die Kalte
unbedeulend. Im Sommer stehen bey uns die Pflanzen
dieses KJimas im Freyen und im Winter nehmen sie mit
dem kalten Hause vorlieb, wo nur das Eindringen des
Frostes abgehaltcn vv^erden darf.

4) kapisch (cnpense). Hierzu gehort das Vorge-
birge der guten Hoffnung und die Gebirge auf Neu-
Seeland, Botany-Bay und Peru. Die aus cbesem Kli-
ma herslammenden Pflanzen dauern den Sommer uber
bey uns im Freyen aus, verlangen aber im Winter et-
vvas mehr Wiirme, ais die aus dem vorhergehenden

Klima.

5) iigyplisch (^ncgyptiacinti). Dieses enthalt die auf
beyden Halbkugein zwischen dem funf und dreyfsigsten

I N T n O !> U C T 1 O.

E 1 N L E I T U TC G.

18

tinet^ ut: Sj^riam, Aegyptum ^ Arabiam petraeam, Cali-
forniam, Rrasiliam, Novae Hoilandias partem el c. Hi-
ems hiijas climatis frigore et aestas pluvia destituta est.
Plantae ejus in regione nostra non nisi tempastate ae-
stiva calidissima sub divo hospitari possunt, indeque re-
liquo anni tempore in caldario conservandae sunt.

6) infUernn. Omnes terrae inter aequatorem et
tropicos hujus sint climatis: India scilicet, Aethio]ha,
Mexicani regni pars maxima, Indiae occidentalis insulae,
Brasilia, omnes insulae a sinu maris pcrsici ad oceanum
pacificum usque, pars Novae Hollendiae et c. In hoc
coelo dies et noctes omni anni tempore sunt aequales;
et hiemis vicem tempestas pluvialis sic dicta obit, aestas
contra sine omni pluvia. Plantarum subter hoc coelo
natarum in Aegyptum translatarum fructus non matu-
rescunt, et apud nos, ipsa tempestate aestiva callidissi-
ma, sub divo nec stare licet, et omni anni tempore in
caldario fovendae sunt.

In climatibus dividendis et denominandis alioqnin
etiam quatuor mundi plagae fundamenti laco uti consue-
runt; sed ea re terrae physica indole sua inter se diver-
sissimae consociantur, et non nisi relatione quadam no-
minari possunt, cum his semper loci, ubi verseris ratio
sit habenda. In divisione hic data ex alio in aliud cli-
ma transitus repetitur, quod vero pro rerum statu aliter
lieri non potest; et ubi, quaeso certos naturae limites
repereris ?

20 .

Locus et situ — pro eo videlicet, quod soli, ventis
vel utrisque simul jtatet, vel minus — et pro soli natu-
ra differt. Ejusque variationes sunt hae:

Grade und den Wendezirkeln liegenden Liinder, ais;
S^rien, Aegypten, das steinigte Arabien, Californien,
Brasilien, ein Theil von Neu - Holland u, s. \^^. Der
Winii r ist in diesem Klima olme Frost und der Som-
mer ohne Peegen. Die Pffanzen dieses Klimas konnen
bey uns nur in den heifsesten Sommertagen im Freyen
stehen, und miissen daher in der iibrigen Zeit des Jahres
im warmen Hause erhalten vverden.

6) indisch (Jndicuni). Alie zwischen dem Aequa-
tor und den Wendezirkeln» liegende Lander gehoren
zu diesem Klima, ais: Indien, Aelhiopien, der grolste
Theil von Mexiko, die vt^estindischen Inseln, Brasilien,
die ganze Inselgruppe vom persischen IVIeerbusen bis
zum stillen Ocean, em Tlieil von Neu-Holtand u. s. w.
In diesem Klima sind zu allen Zeiten Tag und Nacht
glcich ; und die Stelle des Winters vertritt die soge-
nannte Regenzeit, da hingegen der Sommer ganz ohne
Regen ist. Die Pflanzen dieses Klimas bringen, wenn
sie in das agji^ptische versetzt werden, ihre Fruchte nicht
zur Reife, und bey uns konnen sie, selbst in den hei-
fsesten Sommertagen, nicht im Freyen stebn, sondern
mussen immer im warmen Hause bleiben.

Man pflfot sonst bey der Eintheilung und Benen-
nung der Klimaten die vier Weltgegenden zum Grunde
zu legen , aber dadurch werden Liinder in ein Klima
zusammeiigebracht , die ilirer pbysiseben Beschaffenheit
nach selir yerschieden sind, und die Benennungen kon-
nen auch nicht anders, ais relativ ausfallen, da hier im-
mer der Ort in Betracht kommt, wo inan sich befindet.
Bey der hier gegebenen Eintheilung linden sich zwar
Uebergange von einem Klima zum andern , aber dies
kaiin aucli den UmstanJeii der Saclie nacli nicht andeis
seyn; und wo sind wolil scharfe Grenzliuien in der Na-
tur anzutreffen ?

20 .

Der Standort (Locus): ist tlieils der Lage nacli
— nemlicli ob er mehr oder weniger der Sonne, den
Winden oder beyden zngleicli ausgesetzt ist — theils aber
auch der Beschaffenheit des Bodens verschieden. Es
giebt folgende Verschiedenheiten:

I ) das

r) Mare;

Introductio.

E I N U E I T u N G.

19

1) Mare: Loc habet peculiare, ut aquam salsam,
aestuum accessu recessuque perpetuo motu constitutam,
contineat,

2) Littora: littus maris sabulosum, sale inpraegna-
tum, ventis perflatum, interdum aqua maris irtigatum.

3 ) Fontes: solum, ubi a natura collocati sunt, aqua
pura frigida semper humidum servant, niultaque pro-
pria vegetabilia alunt.

4 ) Flavii: aquam puram vehunt, cursu perpetuo

agitatam et adeo profundam, ut eorum fundus gelu ad-
stringi non possit. ..

5 ) Lacus: quorum aqua quieta, pura, adeoque pro-
funda est, ut gelu ad eorum fundum penetrare non
possit.

6) Ripae: hieme sub aqua reconditae.

7) Stagna et Fossae: fundus iis lutosus, nec aqua
tam profunda, ut gelu fundum attingere non possit.

8) Paludes: humo lutosa, laxa, repletae, aestate
maximam partem siccantur, gelu hiemali ])enelrabiles.

g) Uliginosa: his solum est spongiosum, aqua pu-
trida repletum, aestate siccescens.

10) Cespitosae Paludes: solum earum est lutosum,
humo et Sphagno putrido mixtum, tuberibus tectum,
aquam lutosam recondens.

11) Inundata: loca hieme sub aqua recondita, ae-
state siccescentia et imbribus aquam recipientia.

12) Alpes: omnes montes alti, quorum cacumina

1) das Meer {Mare): es hat das Eigenthumliche,
dafs es gesalzenes Wasser entluilt, welches durch Ebbe
und Fluth in steter Bewegung erlialten wird.

2) der Seestrand {Littora): das sandige, vom
Salze duFchdrungone Ufer des Meeres , das von den
Winden dmchwehet und zuweilen vom Seewasser be-
feuchtet wird.

3 ) Quellen {Fontes): sie erhalten den Boden,
wo sie sich hnden, durch ein reines, kaltes Wasser, stets
feucht, und fiihren viele ihnen eigentliiimliche Gewiichse.

4 ) FI Lisse {Fluvii): ffihren ein reines Wasser, das
durch ihren Strom in steter Bewegung und von solcher
Tiefe ist, dais der Erost nicht bis auf den Bodan chin-
gen kann.

5 ) Se en {Lacus): ein slelicndes, reines Wasser,
das von solclier Tiefe ist, dafs der Frost nicht bis auf
den Boden dringen kann.

6) Ufer der Flusse und Seen {Ripae): sind
im Winter mit Wasser bedeckt.

7) stehende Wasser und Graben {Stagna et
Fossae): sie haben einen scldammigen Boden und nicht
so tiefes Wasser, dals der Frost nicht den Grund errei-
chen konnle.

8) Siimpfe {Paludes): sind mit einem weichen
Scidamme angefiillt, trocknen im Sommer grolkentheils
aiis und werden im Winter vom Froste durchdrungen.

g) Briiche {Uliginosa): haben einen schvvammi-
gen, mit faidem Wasser eiffillten Boden, der un Som-
mer trocken wird.

10) Torfmoore {Cespisosa e Paludes): ein mora-
stiser, aus Dammerde und dem vermoderten Torfmoose
gemischter, mit Hugeln bedeckter Boden, der ein schlam-
miges Wasser unter sich %’erbLirgt.

11) u b er s c h w emm te Orter {Inundata): Ge-
genden, die im Winter mit Wasser bedeckt sind, im
Sommer austrocknen und vom Ilegen wieder Wasser
erhalten.

12) Alpen {Alpes): alie hohen Gebirge, deren
Gipfel sich uber die Peegion der M olken erheben, und,

D

20

Introductio.

Einleitung.

supra nubium regionem evecta, et, si non seinper, ma-
ximam tamen anni partem, nive tecta.

^ 3 ^ J^JoHtes et Ilolles c loca elata, pro soli indole
magis miiiusve fertilia.

1 4 ) Rupes: loca elata saxosa, terra a Lichenibus et
Aluscis putridis relicta tecta.

1 5 ) Campi: loca sicca, libera, in quibus Musci,
prae Graminibus proveniunt.

1 6 ) Ericeta: loca sicca, libera, arboribus destituta,
Erica vulgari vestita.

Simili rnoJo n nncupantnr regiones vegetabilibus unius
gsnens vel familiae naLinalis obsitae, quae non sub No.
17 » If), 20 et 21 militare possunt; hinc dicuntur loca
alientia aibores Moreta, frutices Fruticeta, spinosa ve-
getabilia Dumeta, salices Saliceta, gramina Graminosa
et c.

1 /) Sylvae: loca magna, arboribus frondosis et fo-
Kis acerosis instructis mixtim vestita, solo variabili.

18} Nemora ; loca arboribus tantum frondosis or-
nata, praeditaque arbusculis et gramine laetiori,

^9) loca non nisi arboribus foliis acerosis

instructis vestita, solo arenoso, arbusculis destituta.

co) Luci: sylvulae mixtae, arboribus truncis altis
instructis, abusculis destitutae.

21} Prata: loca depressa, humida, aprica, fertilia,
plantis luxuriania.

22} Pascua: differunt a pratis, quod steriliora, sic-
ciora et magis sunt sabulosa,

- 3 ) ^gri: solum aratum, stercoratum.

wo mcht immer, doch den grofsten Theil des Jahres,
mit Schnee bedeckt sind.

13) Berge und Hugel ^Montes et Colles): erha-
bene Gegenden, die nach Beschaffenheit ihres Bodens
mehr oder weniger fruchtbar sind.

14} Felsen (Rupes) ; erhabene, stcinichte Gegenden,
die blofs mit der von den vermoderten Flechten und
IMoosen iibriggebliebenen Erde bedeckt sind.

15) 1 'elder (Campi): trockne, freye Gegenden,
wo mehr Moos ais Gras waclist.

16) Haiden (Ericeta)-. trockne, freye, baumlose
Gegenden, die mu Heidekraut bewachsen sind.

Auf abulicbe Art bezeichnet man ancb die Gegenden
die mit Gew.lclisen aus einer Gattung oder aui einer na-
turlichen Familie bewachsen sind, und nicht zu No. 17,
18. 19, 20 und 21 gerechiiet werdcn konnen; Oerter mit
B-iumen bewachsen heifsen daher Baumplatze Urho.
reta), mit Strauchern Gestrauche {Fruticeta), mit dor-
nigen Oewachsen Dornhecien {Dumeta), mit Weiden,
M erdenplatze (Saliceta), mit Grasern Grasplatze
(Graminosa) u. s. w.

17} Walder (Sj-lvae): grofse, aus Laub- undNa-
delholze bestehende Gegenden mit abwechselndem Bo-
den.

18) Laubwalder (Netnora): blofs mit Laubholze
bewachsene Gegenden, worin sich Unterliolz und hohes
Gras fndet.

19} Nadelwalder (Pineta)-, blofs mit Nadelholze
bewachsene Gegenden mitsandigenBodenolineUnterholz.

20) Hame (Luci): kleine, gemischte Walder mit
hochstammigen Baumen olme Unterholz.

21} Wiesen (Prata)-, niedrige, feuchte, der Sonne
ausgesetzte, fruchtbare Gegenden, wo die Pllanzen sehr
reichlich und schnell in. die Hohe wachsen.

22} Triften (Pascua)-, unterscheiden sicli von den
Wicsen, dadm-ch, dafs sie trockper, unfruclitbarer und
meJir sandig sind.

23} Aecker (Agri)-, umgepfliigter und gediingter
Boden.

I N T n O D U C T I O.

E I X L E I T U rc G.

£1

24) Arva-, agri quielii

2j) Versurae: solum inter agros quietum eosque
dissepiens.

£G) Culta: solum pingue, subactum, stercoratum.

27) Fiuicta.

2(3) B-uderata: ad ea perlinent loca in pagis et
juxta cos.

29) Fodinae: fodinae metallicae antiquae.

21.

Solum in plantarum incrementum, quae maximam
alimenti sui partem ex illo capiunt , maximam vim exe-
rit. Illud vero, cum ex pluribus terris putridorumque
animalium et vegetabilium reliquiis, quae in eo non sem-
per aequali proportione adsunt, constet, maxime variat,
et inde ob vegetabilium culturam, hujus variationes ra-
tio maxime habenda. Tsondum quidem a chemicis evi-
ctum datum est, unde uniuscujusque soli mixtio con-
stet; externis tamen characteribus ejus diversitates a bo-
tanicis, oeconomis et hortulanis admissas distinguere in
promm est, eaeque sunt:

1) Solum alpinum. Illud oritur a putrifaclione fo-
liorum Ericae vulgaris et Lycopodii clavati. Nigrum,
leve, et, quamvis maxlirie humectetur, semper solutum,
nec unnuam conglobatur.

A O

2) Solum turfosum. Oritur a purefactione vegeta-
bilium palustrium, praecipue Sphagni palustris. Nigrum
est et satis solutum. A solo alpino chflfert, coliaerentia
suo paulo majore, ab humo, eo, quod minus facile con-
globari se patitur.

24) Brachii cker {Area'): Ackcr, die unbearbei-
tet und unbebauet liegen blelben.

2 j) Ackerrander (^Versurae): das Land, was
zwisclien den Ackern rmbebauct liegen bleibt und die-
selbcn unterscheidet.

2G) Gartenland (jCulta): fetter umgegrabner und
gedungter Boden.

27) Misthaufen {Fimeta).

23) Schutthaufen {Ruderata): hierher gehoren
auch die Gegenden in und bey den Dorfern.

29) Gruben {Fodinae): alte Bergtvcrke.

21 .

Der Boden {Solum) hat auf das Wachstbum der
Pflanzen, die den grofsten Theil ihrer Nahrung aus ihm
erhalten, sehr grofsen Einflufs Er ist aber, da er aus
mehreren Erden und Ueberbleibseln verwester, thieri-
scher und vegetabllisclier Substanzen bestehet, die sich
nlcht immer in gleiclien Verltaltnissen bey ihm finden,
sehr verschieden, und es ist daher, besonders wegen
der Kultur der Gewiichse, sehr nothig, auf diese Ver-
schiedenheiten zu achten. Man hat zwar noch niclit
durch die Chemie bestimmt, woraus das Gemisch eines
jeden Bodens besteht; indessen lassen sicli doch nach
den iiufsern Kennzeichen die Verschiedenheiten dessel-
ben unterscheiden, die von den Eotanisten, Okonomen
und Giirtnern angenommen sind, ais:

1) Alpenboden {Solum alpinum). Er entsteht
durch das Verfaulen der Bliitter des Haidekrauts Frica
vulgaris, und des Lycopodii clavati. Er ist schvvarz,
leicht und bleibt, vvenn er auch noch so stark ange-
feuchtet wird, immer locker und ballt sich niemals.

2) Torf- oder Sumpfboden {Solum turfosum).
Dieser entsteht durch das Verfaulen der Sumpfgewiichse,
besonders des Torfmooses, Sphagnum palustre. Er ist
schwarz und ziemlich locker. Von dem Alpenboden
unterscheidet er sich durch elnen elwas stiirkerii Zusam-
menhang, und von dem Gartcnboden dadurch, dafs er
sich nicht so leicht ballen lafst.

3) Gartenboden oderDammerde {Solum hu-

D 2

3) Solum hurnosum f. Humus. Oritur a perfecta

Introductio,

E I N L E I T U N G.

22

ex toto animalium vcgeiabilinmqne putredine. Colore
nigro est et facile conglobatu, qua re a solo alpino et
turfoso maxijne differt.

4) Solum argilaceum. In Statu humido, in quo
color ejus magis minusve ex albo in coeruleum vergit,
lubricum et molle tactu et firmissime cohaeret, ita ut in
formam quolibet effingi possit. Ipso, quo siccatur, tem-
pore in massam firmam durescit.

5 ) Solum lutosum. Colore luteo, in statu humido
lubricum et asperum contrectanti effertur, formari se
patitur et ipso siccationi tempore in massam firmam,
friabiliorem tamen illa soli arigillacei, induratur. A solo
argillaceo praecipue eo differt, quod majorem arenae
copiam continet,

6 ) Soltnn calcareum. Pro vario puritatis gradu
magis minusve album est. In Statu humido congloba-
tur, et simul subasperum, nec vero lubricum tangenti
apparet. Siccatum, nisi sua sponte resolvatur et diffluat,
facillime friabile est.

7 ) Soltnn arenosum. Pro puritate sua magis mi-
nusque album est, nec aqua humectatum conglobari se
patilm', eaque de re et parum cohaeret. Distinguitur;

<?) Are?ia stabilis, aliis terris praecipue humo com-
mixta ;

b') Arena mobilis, aliis terris destituta, inde cohaesione
carens et vento dissipanda ; et

c) Arena sabulosa, a fluviis ejecta, differt a praece-
dentibus, quod e granulis majoribus sit composita.

viosum f. Humus'). Er entstehet durch die vollig vol-
lendete Verwesung thierischer und vcgetabilischer Sub-
slanzen. Er ist von schwarzer Farbe und lafst sich sehr
leicht ballen, wodurch er von dem Alpen - oder Torf-
boden aulFallend verschieden ist.

4) Tlionboden (Solum argillaceum). Im feuch-
ten Zustande, wo seme Farbe aus dem Weifsen mehr
oder weniger ins Blaue fidit, ist er schlupfrig und sanft
anzufiihlen, und sehr staik zusammenhangend. so dafs
man ihm jede beliebige Form geben kann. Beym Trock-
ncn erhartet er zu einer festen Masse.

5) Lehmboden (Solum lutosum). Er ist von gel-
ber Farbe, im feuchten Zustande etwas schlupfrig und
scharf anzufiihlen, liifst sich formen und erhartet beym
Trocknen zu einer festen Masse, die jedoch zerreibli-
cher ist, ais die des Thonbodens. Von dem Thonbo-
den untersclieidet er sich vorzuglich dadurch, dafs er
eine weit grofsere Menge Sand enthalt.

6 ) Kalkboden (Soluiti calcareum). Dem ver-
schicdenen Grade der Pveinheit nach, ist er mehr oder
weniger weifs. Im feuchten Zustande liifst er sich bal-
len und ist dabey etwas scharf, nicht aber schlupfrig an-
zufidilen. Nach dem Trocknen ist er, wenn er nicht
von selbst zcrfiillt, sehr leicht zerreiblich.

7 ) Sandboden (Solum arenosum). Er is seiner
Pieinheit nach mehr oder weniger weifs, lafst sich durchs
Anfeuchten mit Wasser nicht ballen, und bekommt da-
durch auch nur einen sehr geringen Zusainmenhang.
IVIan untersclieidet ;

a) stehenden Sand (Arena stabilis) , der mit an-
dern Erden, vorzuglich mit Dammerde gemischt ist;

b) Flttgsand (Arena mobilis), dem keine andre Er-
den beygemischt sind, weshalb er keinen Zusaramen-
hang hat, imd vom Winde umhcrgetrieben werden
kann ; und

c) Flufssand (Aretia sabulosa) , der von den Fliis-
sen ausgeworfen wird, und sich von den vorherge-
henden dadurch untersclieidet, dafs er aus grobern
Korneni besteht.

Introductio.

E 1 N u E 1 T u N G.

23

8) Sohim parasiticum. Huc pertinent prae reliquis
arborum trunci^ rami ut et folia, quibus alia vegetabilia
insident, et e quibus nutrimenti partem capiunt.

22 .

Quum vegetabilia hoc illove vitae suae tempore ob-
servare necesse sit, variae et indigena et regiones fri-
gidiores calidioresque incolentia colendi viae sunt In-
ventae. Institutum huic consilio respondens. Hortum
botanicum nominant, quaeque is desiderat, ut imitetur
clima (§. ig.), locum (§. 20.), solum (§. 21.), haec sunt:
Hybcrnacula, Aestivaria, Areae, Aggeres, Arbusta,
et Aquaria,

23.

Hyhernacula sunt aedificia verso ad meridiem pa-
riete declivi fenestrali instructa, quibusque fornacium
canalibus junctarum ope caloris gradus vegetabilibus in
iis servandis aptus est. Plura continens scamna gradatim
assurgentia, in quibus vegetabilia ollis insita collocata
sunt. Ex vario eorum caloris gradu, ex quo nominata
sunt, distinguuntur:

i) Frigidarium, cujus caloris gradus secundum Re-
aumurum unum ad quinque gradus efficit, vegetabilibus
cUma alpinum, italicum , nec non pluribus capense
incolentibus hybernaculum praebet. Exemplo sint: Rho-
dodendrum ferrugineum, R. hirsutum, R. Chrysan-
thum, R. maximum, porro Olea europaea, Agave
americana, Punica Granatum, Citrus medica, C. Au-
rantium; nec non species generis Oxalidis in Capite
bonae spei provenientes etc.

8) Schmarotzerboden (Solum parasiticum).
Hierher gehoren vorzuglich dieStiimme, Aste und Blatter
der Baume, auf denen andre Gevvachse w^achsen, und aus
denselben einen Theil ihrer Nahrung ziehen.

22.

Da es ofters noihwendig ist, die Gewachse in die-
ser oder jener Periode ihres Lebens zu beobach-
ten, so hat man verschiedene Vorrichtungen getroifen,
sowohl die einheimischen Gewachse, ais auch die der
kaltern und warmern Erdstriche zu cultiviren. Eine
Anstalt, die dicsem Entzweck entspricht, heifst ein b o-
tanischer Garten (^Hortus botanicus); und die Vor-
richtungen desselben, die blofs in der Nachahmung des
Klimas, (§. 19.), des Standortes (§. 20.) und des Bo-
dens (§. 21.), bestehen, sind folgende, ais: Winter-
hiiuser (Ilybcriiacula) , S o mmerh iiuser QAestiva-
ria'), Gartenbeete [Areae), a m me [Aggeres), Ge-
li dlz e (A r busta), und Wasserbehalter {Aquaria).

23.

W inter hiiuser {Hybernacula) sind Gebaude,
welche an der Mittagsseite mit einer einwartsiiegenden
Fensterwand versehen sind, und durch Ofen, die mit
Caniilen in Verbindung stehen, m einer solchen Tem-
peratur erhalten werden konnen, die den in ihnen auf-
zubewahrenden Gewachsen angemessen ist. Sie enthal-
ten mehrere, stufenweis sich erhebende Banke, auf wel-
chen die in Topfen stehenden Gewachse gestellt sind.
IS~ach der verschiedenen Temperatur, von welcher sie
auch ihre Nahmen erhalten, unterscheidet man folgende:

1) Das kalte Haus, oder Orange-Haus [Frigida-
rium), dessen Temperatur nach Reaumur ein bis fiinf
Grade betriigt, dient den Gewachsen des gebirgi- *
gen und italienschen, so wie auch mehreren des
capischen Klimas zum Winteraufenthalt. Beyspiele
solcher Gewachse sind: Rhododendrum ferrugineum,

R. hirsutum , R. Chrysanthum , R. maximum; femer
Olea europaea , Agave americana , Punica Grana-
tum, Citrus medica, C. Aurantium ; so wie auch die
capischen Arten der Gattung Oxalis und mehrere dergl.

E

24-

Inthoductio.

Einleitung.

2 ) Tepidarium , cujus calor est graduiun quinque
ad noveiu, et per liiemem plurima climatis capensis ve-
getabilia refovet, nec minus multa in climate aegyptiaco
nata maximam anni partem alit. Exempli loco hic sunto;
Olea capensis, species capenses generum Proteae, Bank-
siae, Bruniae, Diosmatis, Crassulae, Ericae, Mesembry-
anthemi et Aspalathi; porro Bruceae antidysentericae et
complurium aliarum.

3) Caldarium, cujus calor est graduum novem ad
tredecim, vegetabilibus in climate aegyptiaco natis ma-
ximam anni partem sedem praebet, et multis ex climate
indico ad nos allatis perpetuo est domicilio. Huc nu-
merantur: Convolvulus brasiUensis, Achania Malvaviscus,
Sida brasiliensis, porro Heliotropium indicum. Ficus in-
dica et plura alia.

4) Fervidarium continet calorem graduum trede-
cira ad septemdecim, m eoque plurima climatis indici
vegetabilia perpetuo commorantur. E. g. Saccharum
oIFicinarum, Bromelia Ananas, Tamarindus indica, Bixa
Orellana et plura.

Hic dictos caloris hybemaculornm gradu» de hie-
mali tantum tempore, ijuo vegetabilium vegeialio sup-
primenda potius, quam promovenda est, intellectos
volo.

24.

Aestivaria vegetabilia climatum calidiorum reci-
piunt, eaque sicut hybernacula fenestris pro temporum
ratione, vel aperiendis, vel claudendis instructa sunt.
Distinguuntur;

l) Apricarium , cujus paries meridiei oppositus
aeque ac tecti pars fenestris constat, in hybernaculomm
morem scamna gradatim assurgentia, quibus vegetabilia
ollis insita insistunt, continet, et diebus aestivis calidi-
oribus allata ex climate aegyptiaco vegetabilia accijiit.

2) Das lauwarme Haus, oder Glashaus {^Tepi-
darium'), hat eine Temperatur von funf bis neun Graden,
und nimmt den Winter uber die mehresten Gewachse des
capischen Klimas auf, so vtde es auch viele aus dem
agyptischen Klima den grbfsten Theil des Jahres in
sich entlialt. Ais Beyspiele gehoren hierher Olea capeu^
sis, die capischen Arten der Gattungen Protea, Bank-
sia, Brnnia, Diosma, Crassula , Erica , Mesembry-
anth-emuin und Aspalathus’, ferner Brucea antidysen-
terica und mehrere andre.

3) Das warme Haus (C«/J^z/'jV/;«),welches eine Tem-
peratur von neun bis dreyzehn Graden hat, dient den
gi'6fsten Theil des Jahres zur Aufbewahrung der Gewachse
des agyptischen Klimas, und ist auch der bestandige
Aufenthalt vieler Gewachse des indischen Klimas.
Hieiher gehoren. Convolvulus brasiliensis , Achania
Malvaviscus, Sida brasiliensis', ferner Heliotropium
indicum. Ficus indica und mehrere andre.

4) Das heifse Haus {Fervidarium) wird in einer
Temperatur von dreyzehn bis siebzehn Graden erbalten,
und ist der bestandige Aufenthalt der mehresten Gewachse
des indischen Klimas. Beyspiele geben: Saccharum
officinarum, Bromelia Ananas, Tamarindus indica,
Bixa Orellana und mehrere.

Die liier angegebenen Grade der Temperatur dieser
Winterliauser gelten blofs fiir die Zeit des Wiiiters, wo
das Yegciiren der Gewachse eher unterdruckt, ais befor-
dert werden mufs.

24.

Sommerhauser {Aestivaria) sind zum Sommer-
aufenlhalt der Gewachse warmerer Klimaten bestimmt,
und so wie die Winterhauser, mit Fenstern versehen,
die nach Umstiinden geoffnet und verschlossen werden
konnen. Man unterscheidet folgende;

i) Das Sonnenhaus {Apricarium), dessen gegen
Mittag stehende Wand, so wie ein Theil des Daches,
aus Fenstern besteht, enthait, so wie die Winterhauser,
stufenweis sich eihebende Banke, auf welchen die Ge-
wachse in Topfen stehen, und dient in den heifsen

Introductio.

E 1 IC L E 1 T u N G.

25

solis radiis aeriqne libero exponenda simulque ab ini'
bribus et noctibus frigidioribus tuenda.

2 ) SolarUim est receptaculum humile cx quatuor
parietibus constructum (vulgo cista dictum), cujus tegu-
mentum meridiem versus declive fenestris constat et in
quo vegetabilia humo more solito parata inserantur et
aluntur.

#

3) Pnlvilliim a solario eatenus tantum differt, quod
sub humo stratura stercoris equini continet. Efficiendae
seminum germinationi inservit.

4) V^aporarium externa forma utrique jam descripto
simile est, differt autem, qirod in fundo stratum sterco-
ris equini liabet, cui cortex coriariorum superstratus est,
in quo vegetabilia ollis insita foventui'. Non minus,
quam pulvillum seminum germinationem adjuvat, ideo-
cpre eidem est usui ad calidiorum videlicet climatum
vegetabilia ex seminibus propaganda.

25.

'Areae sunt soli divisiones sub divo quanim forma
et magnitudo ab horti delineatione pendent. In minores
vulgo diducuntur,- seu Pulvini dictas. Clima-
tis germanici vegetabilibus, nec non calidioium clima-
tum plantis annuis, quarum semina aestate nostra ma-
turescunt, porro iis vegitabilibus quae quidem aestatis
tempore apud nos sub divo commorantur, ne vero ne-
center hiemis tempore in frigidario collocando destinatae
sunt. Sequentes distinguuntur:

Somraertagen zur Aufnahme der Gewachse des agypti-
schen Klimas, um sie den Sonnenstrahlen und der
frej-en Luft auszusetzen, tmd zugleich vor Platzregen und
kiihl en Ntichten schiiizen zu konnen.

2) Das Sonnenbeet, oder Kiihlbeet (^Solarimn)
ist ein niedriger, aus vier Wiinden zusammengesetzter
Behiilter, (den man gewohnlich Kasten nennt), dessen
gegen Mittag abhnngcnde Decke aus Fenstern besteht,
und in welchem die Gewachse blofs in Gartenerde, die
auf gewohnliche Art zubereitet ist, gezogen werden.

3) Das IMistbeet (^Pulvillum') ist vom Sonnen-
beete blofs dadurch verschieden, dafs es unter der Erde
eine Lage von Pferdemist enihalt. Man bedient sich
seiner um das Keimen der Samen zu befordern.

4) Das Lohbeet (J^aporaritnn') kommt dem Aus-
sevn nach mit den beyden vorhergehenden uberein, un-
terscheidet sich aber dadurch, dafs es auf dem Boden
eine Lage von Pferdemist enthiilt, woruber sich eine
andere Lage von Lohe befindet, in welcher die Ge-
wachse in Topfcn stehen. Es befordert, so wie das
Mistbeet, das Keimen der Samen, und man gebraucht
es daher auch in gleicher Absicht, namlich die Ge-
wachse wariner Klimaten aus Samen zu ziehen.

25.

Gartenbeete (^Areae) sind Abtheilungen des
fre 3 ’^en Landes, der en Figur und Grdfse von der Anlage
des Gartens abhiingt. Man bringt sie gewohnlich wie-
der in kleinere Abtlicilungen, und diese nennt man
Rabatten {Areolae s. Pulvini). Sie sind fiir die Ge-
wachse des deulschen Klimas bestimmt, so wie auch
fur die einjahrigen Gewachse wtirmerer Klimaten, die
in unserm Sommer ihre Samen zur Reife bringen, fer-
ner auch fur solche, die bey uns zwar im Sommer im
freyen Lande stehen konnen, im Winter aber ins kalte
Haus gebracht werden mussen. Es lassen sich folgende
unterscheiden ;

E 2

«26

1 N T Pi O D U C T 1 O.

E 1 N r E I T U N G.

\)Area antiiior iim continet vegetabilia^ quae eodem
anno in flores induta fructusque enixa emoriuntur.

2) Area bieimiinn vegetabilibus secundo demum
anno flores et fructus proferentibus et tum emori enti-
bus dicata est. Quae vegetabilia ut quotannis in flores
se induentes videamus^ binae sint areae ^ necesse est,
alterno semper anno iisdem speciebus conserendae.

3) Area snffntticinn, vegetabilia, quae ad radicem,
perennem tamen, omni anno emorumtur, recipit.

4 ) Area vernalis pariete ad septentrionem verso ve-
getabilibus scandentibus et iis vere florentibus destinatur.

5 ) Area aestivatis vegetabilibus alienigenis, non
nisi aestate apud nos sub divo pernoctantibus, hieme
autem in frigidario servandis commorandi locum conce-
dit. Horum in numero sunt plures vegetabilium bulbo-
sorum apud exteros natorum species.

6) Area autumnalis vegetabilibus alienigenis quae
apud nos non aestate tantum, sed et vere et autumno
nuda in solo undique patente vivunt, verum circa hie-
mem muscis, foliis dejectis similibusque tegenda sunt,
sedem praebet.

26.

Aggeres sunt vel terra sola, vel terra et lapidibus
congesti septentrionem versus declives. Sequentes distin-
guendi sunt;

1) Agger rupestrium, terra et lapidibus coacerva-
tus vegetabilia rupestria, excipit et sustinet.

2) Agger alpestrium sola terra constat, in eoque
vegetabilia alpestria aluntur.

1) Das S ommergewachsbeet {Area annuorum)
enthalt diejenigen Gewachse, welche in Einem Jahre
Blumen und Friichte bringen, nachher aber absterben.

2) Das zweyjahrige Gewachsbeet {Area bien-
nium') ist fur diejenigen Gewachse bestimmt, welche
erst im zweyten Jahre Blumen und Friichte tragen, und
nachher absterben. Um diese Gewachse aUe Jahre blu-
hen zu sehen, werden zwey Beete gehalten, die man
wechselweise, ein Jahr um das andre, mit eben densel-
ben Arten besaet.

3 ) Das Staudengewachsbeet {Area suffruti-
cum) nimmt die Gewachse auf, die eine bleibende Wur-
zel haben, aber aUe Jahre bis auf dieselbe absterben.

4 ) Das Fruhlingsbeet {Area vernalis) ist ge-
gen Mitternacht mit einer Wand versehen, und dient
zur Cultur der kletternden und der im Fruhling blii-
henden Gewachse.

5) Das Sommerbeet {Area aestivatis) ist fiir
fremde GeAvachse bestimmt, die nur im Soramer bey
uns im freyen Lande stehen konnen, im Winter aber
im kalten Hause aufbewahret werden mussen, und wo-
hin vorzuglich mehrere fremde Zwiebelgewachse zu rech-
nen sind.

6^ Das Kerbstbeet {Area autumnalis) ist zur
Aufnahme fremder Gewachse bestimmt, die bey uns
nicht nur im Sommer, sondern auch im Fruhjahr und
Herbste mibeschutzt im fre3«en Lande stehen konnen,
gegen den Winter aber mit Moos, Laub und derglei-
chen bedeckt werden miissen.

26.

Damme {Aggeres) sind aus Erde, oder aus Erde
und Steinen, gemachte Erhohungen, die gegen Mitter-
nacht abhangen. Es lassen sich folgende unterscheiden:

1) Der Felsengewachsdamm {Agger rupe-
striu 7 n) , welcher aus Erde und Steinen besteht, und
zur Cultur der Felsengewachse dient.

2) Der Alpengewachsdamm Agger alpestri-
um), der blofs von Erde aufgefuhrt ist, und auf wel-
chem die Alpengewachse cultivirt werden.

Introductio.

E I N L K 1 T u N G.

27

=7-

'Arbusta sunt arbores et frutices consiti frigoris hie-
malis apud nos patientes. Quae sunt:

1 ) Sylvula : locus arboribus et fruticibus consitus
nullo ordine dispositis.

2 ) Quincunx: locus, in quo arbores lineis rectis
rectangulariter se persecantibus justaque distantia consi-
tae sunt.

3) Ambulacrtiin: via duabus arborum seriebus in-
clusa.

4) Sepes viva: frutices in lineam simplicem dense
dispositi et plerumque soli divisiones finientes.

Hae arborum et fruticum colendorum consitiones

■vel Arbusta id insuper commodis liabent, ut aliis simul

vegetabilibus umbrarum amantibus et a vento tutandis

locos (§. 20.) exhibeant.

20 .

'Aquaria vegetabilia aquatica alunt ct sustinent.
Sequentia distinguuntur:

1) Aquarium fluviatile: fossa profunda aquae flu-
entis.

2 ) Aquarium lacustre: aqua stagnans fundi al-
tioris.

3 ) Aquarium palustre: solum molle humo lutosa
et aqua stagnante repletum, aestate non ex toto ex-
siccandum.

4) Aquarium uliginosum: solum, quod humo lu-
tosa et aqua puui repletum, aestate exsiccatur.

Geholze (^Arbusta) sind Anpflanzungen von Bau-
men oder Strauchern, welche die Kalte unsers Winters
ertragen konnen. Hierher gehoren:

1) Das Gebusch (^Sylvula'): ein Platz, der mit
Baumen und Strauchern so bepflanzt ist, dafs sich in
Hinsicht der Stellung derselben keine Ordnung wahr-
nehmen liilst.

2 ) Die Plantage QQuincunx'): ein Platz, auf wel-
chem Baume in rechtwinklich sicli durclikreuzenden Li-
nien in bestimmter Entfemung von einander angepflanzt
sind.

3) Die Ali e e {Ambulacnun) : ein Weg oder Gang,
der von zwey Reihen Baumen eingeschlossen ist.

4) Die Hecke (^Sepes viva'): Straucher, die dicht
in einer einfachen Linie angepflanzt sind, und gevvohn-
lich zu Umgranzungen des abgetheilten Landes dienen.

Diese zur Cultur der Baume und Straucher bestimm-
ten Anpflanzungen oder Geholze, gewahren noch uber-
dies den Nutzen, dafs sie zugleich Standorter (§. 20.)
fiir andre Gewachse abgeben, 'welche den Schatten lie-
ben und vor den Winden geschiitzt seyn wollen.

28.

Wasserbeli alter (^Aquaria') dienen zur Cultur
der Wassergewaciise. Es werden folgende unterschieden:

i) Der Canal (^Aquarium fluviatile')', ein tiefer
Graben mit fliefsendem Wasser.

2 } Das Bassin {Aquarium lacustre'): stehendes
Wasser mit tlefem Grunde.

3) Der Sumpf {Aquarium palustre): weicher mit
Schlamm und stehendera Wasser erfullter Boden, der
im Sommer nicht ganz austrocknet.

/0 Der Bruch (^Aquarium uliginosum): mit
Schlamm und faulem Wasser eifullter Boden, der im
Sommer austrocknet.

TEKMINOLOGIA.

T E R IVI I N 0 L O G I E.

29 -

r

egetabile e pluribus partibus^ iisque diversimode
formatis, quae in tanta specierum vegetabilium copia sub
diversissima rursus forma obviae sunt, componitur. Om-
nes has partes variasque earum formas rite exprimendo
significare, ut singula vegetabilia accurate describere et
ab omnibus ceteris jam notis distinguere possis, est ma-
teria, quam tractat, et in qua versatur finisque, quem
intendit, lingua botanica seu terminologia.

30 .

Ut omnes vegetabilis alicujus partes cognoscas, na-
turam ejus, tam internam, quam externam spectes, ne-
cesse est; nec tamen structura ejus interna quoad termi-
nologiam, subtilem disquisitionem magnopere desiderat,
sed strata diversemode se invicem circumdantia, ex qui-
bus radix, truncus et rami efficta sunt, distinguere satis
habemus. Quae strata, quatenus consilii nostri est, pro-
pius intueamur, idque ea serie, qua a parte externa in-
ternam versus sese invicem ambiunt. Vocantur ea. Epi-
dermis, Cortex, Liber, Alburnum, Lignum et Medulla.

3i.

Epidermis est mambrana tenuis, omnes vegeta-
bilis partes, stigmnts excepto obtegens. Truncoram quo-
rundam epidermis fibris transversis nec non pluribus
stratis componitur, e. g. Betulae albae. Vegetabilia ac-
curate descripturus epidermidem, ejus superficiem ($. g.),
et colorem (§. lO.) describat, oportet.

=9-

I3as Gewachs (^Vegetabile") bestehet aus mehreren,
sehr verschieden gebildeten Tbeilen, die bey einer so
zahlreichen Menge verschiedener Arten wieder von sehr
mannigfalliger Form vorkommen. Alie diese Theile und
die verscliiedenen Formen derselben mit bestimmten
Ausdriicken zu bezeichnen, um jedes einzelne Gewachs
genau beschreiben und von allen iibrigen bekannten im-
terscheiden zu konnen, ist der Gegenstand und der
Zweck der botanischen Sprache oder Terminologie.

30 .

Um alie Theile eines Gewacbses kennen zu lemen,
ist es noihig, sowohl auf die innere, ais .aufsere Be-
schafFenheit desselben zu sehen; jedoch bedarf in ter-
ininologischer Hinsicht die innere Beschaffenheit keiner
feinen Untersuchung, sondern es ist hinreichend, die
verschiedenen, sich einander umgebenden Lagen zu un-
terscheiden, aus welchen die Wurzel, der Stamm und
die Aste gebildet sind. Wir wollen hier, in so weit es
unser Zweck erfordert, diese Lagen naher betrachten,
und zwar in der Folge, wie sie sich von aufsen nach
innen einander umgeben. Sie heifsen das Oberhaut-
chen (^Epidermis), die Rinde (Corteoc), der Bast
(JLiber), der Splint (^Alburnum), das Holz (JLignum)
und das Mark (^Medulla).

31.

Das Oberhautchen (^Epidermis) ist eine diinne
^lembran, welche alie Theile des Gewiichses — die
Narbe ausgenommen — bedeckt. Bey einigen Stammen
besteht das Oberhautchen aus Querfasern, und ist auch
wohl aus mehreren Lagen zusammengesetzt, wie z. B.
bey Betula alba. Bey genauen Beschreibungen mufs
seine Oberllache ($. g.) und Farbe (§. lo.) angegeben
■werden.

T E n IVI 1 N O L O G 1 A.

Terminologie.

29

32.

Coftex non nisi arboribus et fruticibus proprius
et epidermidi subjectus, jam durior, jam minus durus,
siccus stratisque pluribus compositus est. Invenitur lae-
'vis in Salice Caprea, rimosus in Acere platanoide, su-
ber osus in Ulmo suberosa, variique coloris, maxime
tamen fusci, in vegetabilium descriptione secundum
IO. pluribus describendi.

In plantis annuis corticis loco Cutis est, e multis va-
sis constructa, mollis et succosa. Quae ipsa cutis vascu-
losa et suffrutices obtegit, in quibus tamen, sicut arbo-
ribus et fruticibus accidit, in corticem nonnunquam mu-
tatur.

33.

Liber non nisi arboribus et fruticibus proprius va-
sis mollibus succi plenis constat, et a vegetabili quotan-
nis renovatur. Hiemis tempore in bina strata imparia
diducitur, quorum alterum exterius tenuius est, interiore.
Exterius in corticem mutatur, et ex interiore indurato
fit alburnum.

In vegetabilibus herbaceis, quae liber deficit, caule
in transversum dissecto, annulus vasculosus visui sese
objicit; isque libri vicem obit.

34 -

Alburnum quoque in solis arboribus adest et
fruticibus nec praeter lignum sic dictum molle, imma-
turum, qnidquam aliud est, ulterius indurando ligni
soliditatem induit.

35.

Lignum sola duritie et densitate ab alburno dif-
fert. Ejus strata in traversum dissecto trunco annulos
concentricos formant, qui tamen nostro sub coelo in
parte septentrioni observa, quam huic contraria, ali-

32.

Die Piinde (^Cortex), welche sich eigentlich nur
bey den Biiumen und Strauchern findet, und unter dem
Oberhautchen liegt, ist inehr oder weniger hart, trok-
ken, und aus mehreren Lagen zusammengesetzt. Man
findet sie glatt Qlaevis') hey Salix Caprea, rissig(/-z-
Tnosus) hey Acer platonoides, korkartig {suberosus')
bey Ulmus suberosa, und von verschiedener, meliren-
theils aber brauner Farbe, die in den Ceschreibungen
der Gewiichse nach §. 10. naher bestimmt werden mufs.

Bei den Sommergewachsen findet sich statt der Rin-
de die Ha ut (^Cutis'), v\'elche sehr gefafsreich, weich und
saftig ist. Diese gefiifsreiche Haut ist auch bey den Stau-
dengewachsen zugegen, wo sie sich aber zuw^eilen, so
wie es bey den Baumen und Strauchern der FaU ist, in
Rinde verwandelt.

33.

Der Bast (^Liber"), der nur bey den Baumen und
Strauchern gefunden wird, bestehet aus w^eichen safirei-
chen Gefafsen, und wird von dem Gewachse alie Jahre
erneuert. Zur Zeit des Winters theilt er sich in zwey
ungleiche Schichten, von denen die aufsere diinner, ais
die innere ist. Die aufsere dieser Schichten verwandelt
sich in Rinde, und aus der innern entsteht durch Er-
hartung der Splint.

Bey den krautartigen Gewiichsen, welchen der Bast
mangelt, zeigt sich, wenn man den Stcngel qucr durch-
schneidet, ein Ring von Gefafsen; und dieser vertritt
die Stelle des Bastes.

34.

Der Splint {Alburnuui) findet sich ebenfalls nur
bey den Baumen und Strauchern, und ist das sogenannte
weiche oder unreife Holz, was erst durch weitere Er-
hartung zu festem Holze wird.

3j.

Das Holz (^LigJium') ist blofs durch mehrere Hiirte
und Diclnigkeit vom Sjilinte verschieden. Die Lagen
desselben bilden bey dem Querdurchschnitte des Stam-
mes concentrische Ringe, die jedoch in unserm Klima

5«

Teriviinologia,

Terminoeogie.

quanto sunt angustiores, Aiuiiciili vocantur, quod eo-
rum numerus quotannis uno augetur, eaque re arboris
aetas indicari potest.

Vegetabilibus herbaceis, quae alburnum cum ligno
deficit, est Tela cellulosa jam densior, jam minus den-
sa, quae est cutis subtilissima, cellulis, vel spatiolis, di-
versissimae formae sejuncta, ea succi interdum plenissi-
ma, Parenchyma nominatur. In suHruticibus saepius
indurescit, eaque re caulis lignosus evadit.

36 .

Medulla est tela cellulosa suae indolis, pro ve-
getabilium natma, cellularum, modo angustiorum modo
laxiorum, jam sicca, jam succosa niveoque candore,
spongiosaque substantia eminet. In medio trunco, cujus
quasi axem constituit, invenitur, atque in arboribus et
fruticibus ligno, in vegetabilibus vero herbaceis tela cel-
lulosa vel parenchymate includitur. In truncis lignosis
saepius a bgno, cujus densitas identidem augetur, de-
pellitur; et in vegetabilibus caule cavo, ut et in pluri-
bus aquaticis, omnino desideratur.

37 -

In exploranda vegetabilis alicujus natura externa
observamus, partem ejus alteram terrae vel solo insi-
tam, alteram vero aeri libero expositam esse, et utram-
que tam structura, quam situ differre. Illa Caudex
descendens , haec Caudex adscendens salutatur. In
vegetabilibus quibusdam et tertia pars invenitur, quae
secundum struoturam suam caudici descendenti, secun-
dum situm vero adscendenti, vel vice versa, pro stru-
ctura sua, adscendenti, et pro sisu, descendenti caudici
annumeranda esset. Cum igitur ratione quadam huic,
quadam vero illi conveniat, atque in vegetabilibus, qui-
bus

an der gegen Mitterracht gekehrten Seite etwas enger,
ais an der entgegengeseizten sind. Man nennt sie Jahr-
ringe (A/micuU), weil sich ilire Zahl mit jedem Jah-
re um Eins verraehrt, und das Alter des Baumes dadurch
bestimmt werden kann.

Bey den krautartigen Gewachsen wo der Splint
und das Holz fehlen, ist ein mehr oder weniger dichtes
Zellengewebe (Tela cellulosa), eine sehr feine, in
aufserst verschieden gestaltete Zellen, oder kleine Rau-
me, abgetheilte Haut, vorhanden, welche zuweilen sehr
saftig ist, und alsdann Fleisch {^Parenchyma) genannt
wird. Bey den Staudengewachsen erhiirtet dieses Zellen-
gewebe dfters, wodurch alsdann der Stengel holzig wird.

36 .

D as Mark {Medulla) ist ein Zellengewebe eigner
Art, was nach Beschaffenheit der Gewachse bald eng-,
bald weitzellig, bald trocken, bald saftig ist, und sich
durch sein blendendes Weifs und durch seine schwam-
mige Substanz auszeichnet. Es findet sich in der Mitte
des Stammes, bei dem es gleiclisam die Axe ausmacht,
und wird bey den Baumen und Strauchern vom Holze,
bey den krautartigen Gewachsen hingegen vom Zellen-
gewebe, oder vom Fleische, eingescldossen. In holzigen
Stammen wird es ofters durch das immer dichter wer-
dende Holz verdrangt; und bei Gewachsen mit hohlem
Stengel, so wie auch bei den mehresten Wassergewach-
sen, fehlt es ganzlich.

37 -

Bey Untersuchung der aufsern Beschaffenheit eines
Gewachses wird man gewahr, dafs sich der eine Theil
desselben in der Erde, oder dem Boden, der andre
aber in der Luft befindet, und dafs beyde in Hinsicht
ihrer Struetur eben so verschieden sind, ais in Hinsicht
ihrer Lage. Jener heifst der niedersteigen de Stock
{Caudex descendens), dieser der aufsteigende
Stock {Caudex adscendens). Bey einigen Gewachsen
findet sich noch ein dritter Theil, der seiner Struetur
nach zum niedersteigenden, seiner Lage nach aber zura
aufsteigenden, oder umgekehrt, seiner Struetur r.ach

zum

Te/iminologia.

Teubiinoeogie.

bus estj di^na sit, quae distinguatur Caudicis interme-
dii nomine insignire eam liceat.

33.

Caudex descendens ea vegetabilis pars est,
qua vegetabile lirmatur, eamque alimenti partem, qua
ad se explicandum et sustenlandiun indiget, a solo acci-
pit. Hae in eo partes, nec tamen omnes, nec eodem
simul tempore notantur: Rhizoma, Fibrillae, Radicu-
lae, Tuber, Bulbus et Soboles.

3g.

Rhizoma est corpus jam magis, jam minus cras-
sum, carnosum variae formae, quod plures annos con-
tinuos unum pluraque Blastemata protrudit. Reperitur
in plantis biennibus et suffruticibus, nec non in ipsis
fruticibus et arboribus, in quibus lignosum et nunquam
non medullae (§. 36.) expers est. Quale est Dauco Ca-
rotae (t. 2 . f. i.^ Bunio Bulbocastano (t. i.f. 44 ) Dictam-
no albo (t. 14 . f. 4 ).> Polypodio vulgaii (t, 2 . f. 30.»
ribusque aliis.

40.

Fibrillae sunt corpora filiformia, modo magis, modo
minus flexuosa, quae tam in basi caudicis adscendenlis, quam
in caudice intermedio (§.37 ) inrbizomate (§ 39-), in tubere
(§. 42 .), et in bulbo (§-43) reperies. In plantarum annuarum
plurimis, in graminibus, in quibus caudicem descenden-
tem constituunt, caudici adscendenti immediate junctae
sunt; e. g. in Panico glauco (t. 2 . f. xo.). Idem in ve-
getabilibus quibusdam tuberosis, ut in PLanunculo Fica-
ria (t. 3. f. IO.), in Orchide Morione (t. 3. f- i3)> pfu"

31

zum aufsteigenden und seiner Lage nach zum nieder-
steigenden Stocke gerechnet werden mfifste. Da er also
in einer Hinsicht mit diesem, in anderer mit jenem
ubereinkommt, und bey den Gewachsen, wo er zuge-
gen ist, unterschieden zu werden verdient: so will ich
ihn mit dem Nalimen Mittelstock {Caudex interme-
dius) bezeichnen.

38.

Der niedersteigende Stock {Caudex descen-
dens) ist derjenige Tlieil des Gewiichses, wodurch das-
selbe Befestigung und den Tlicil seiner Nahrung erhait,
den es zur Entwicklung und Erhaltung aus dem Boden
bcdarf. Es lasscn sich an ihm folgende Theile, die je-
doch nicht alie zu gleicher Zeit zugegen sind, unter-
scheiden; ais; der Wurzelstock {Rhizoma) , die
Wurzelfasern {Fibrillae), die Wurzelzasern (i?«-
diculae), der Knollen {Tuber), die Zwiebel {Bul-
bus), und die Wurzelsprosse {Soboles),

39.

Der Wurzelstock (Rhizdma) ist ein mehr odcr we-
niger dicker, fleischiger Kbrper, von verschiedener
Form, der melirere Jahre nacb einander Einen oder meb-
rere Keime {Blastemata) bervorireibt. Er findet sich
bey den zweyjiibrigen und Staudengewiichsen, so wie
aucb bey den Strauchern und Baumen, wo er holzig
und jederzeit obne Mark {§. 36 .) ist. So sehen wir ihn
z. B. bey Daucus Carota (t. 2 . f. i.), Buniuin Bulbo-
castanum (t. 1 . f. 440 j Dictamnus albus (t. 14 . f. 4)>
Polypo dium vulgare (t. 2 . f. 3.) und melxreren andern.

40.

Die W urz elfasern(Ei^/x7/«e)sindfadenf6rmige, mehr
oder weniger gebogene Korper, die sich sowolil an der
Basis des aufsteigenden Stockes, ais aucli an dem IMittel-
stocke (§-37.), dem Wurzelstocke(§.3g.), dem Knollen (§. 42 .)
und an der Zwiebel (§. 43 ) finden. Bey den mehresten einjiih-
rigen Gewachsen und bey den Griisern, wo sie den nicder-
steigenden Stock ausmachen, stehen sie unmittelbar»init
dem aufsteigenden Stocke in Verbindung; z. B. bey Pa-
nicum glaucum (t. 2. f. IO.). Dasselbe findet auclt bey
F

32

Terminologia.

Terminologie.

rlmisque hujus generis speciebus obtinet. Caudici inter-
medio adnatae inveniuntur in Ranunculo bulboso(t. 7 .f. 2 )
Rhizomali conjunctas videre licet in suffruticibus, e. g. in Bu-
nio Bulbocastano (t. i. f. 440 » tubere adnexas^ itiHeraero-
callide flava (t. i. f. 39O» ®t bulbo nunquam desunt. In ve-
getabilibus., quibus sunt radices fusiformes (§. 45 - B. 2. k.).,
napiformes (§. 45 - B. 2. 1 .) et tuberosae (§. 45. B. 3.)
omnino interdum desiderantur. Exempla horum vegeta-
bilium sunto: Daucus Carota (t. 2. f. i.), Pelargonium
barbatum (t, 5- f- nO «t Neottia minor (t. 17. f. 5.).

4 r.

Radici/ Ihe sunt corpora subtilia > capillaria, tam
tenera interdum, ut nudis oculis vix subjiciantur. Sunt
organa, quorum beneficio vegetabilia alimenta ex solo
exsugunt, ideoque nunquam desunt. In Scirpi acicula-
ris (t. 7. f. 6.), cujus caudicem descendentem formant,
caudicis adscendentes basi conspiciantur, in Dauci Caro-
tae (t. 2. f. I.) rhizomate, in Panici glauci (t, 2. f. 10.}
fibrillis, et in Spiraeae Filipendulae (t. 3. f. 12.) titberi-
bus observantur'.

42.

Tuber est corpus crassum, carnosum forma vari-
um, quod unum pluraque emittens blastemata, nova
generis sui corpora — tubera nempe — gignit, et tum
emoritur. Id vel radiculis adhaeret, ut in Cypero escu-
lento (t. 13. f. 8.), Solano tuberoso (t. 13. f. 3.) et Spi-
raea Eilipendula (t. 3 k ts.); vel tuberi parenti, ex quo
ortum est, insidet, ut in Heliantho tuberoso (t. 16. f, 7.);
vel caudicis adscendentis basi immediate est conjunctum,
sicut in Asjihodelo luteo (t. 4 - f. 3 -); Ranunculo Ficaria
( t. 3. f. IO.) et in pluribus Orchidis generis speciebus.
Hic interdum aliqua illi cum rhizomate est similitudo,
eatenus autem differt, quod non toti caudicis adseen-
deniis basi conjunctum est. Unum tantummodo blaste-

einigen knolligen Gewachsen, ais bey Rammculus Fi-
caria (t. 3. f- IO.), bey Orchis Morio (t. 3- k 13 )»
den mehresten Arten dieser Gattung Statt. Am Mittel-
stocke finden %\e Ranunculus bulho sus

Am Wurzelstocke sehenwirsie bey denStaudengewachsen,
z.^.Buniuin Bulbocastanum (t. i. k 440 » Knollen, bey
Hernerocallis flava (t. i.f. 39O» bey der Zwiebel

fehlen sie niemals, Bey den Gewachsen mit spindelfor-
migen ($. 45 - B. 2. k.), rubenformigen (§. 45 - B. 2. 1 .)
und knolligen Wurzeln (§. 45 - B. 3 ) vermifst man sie
zuweilen ganzlich. Beyspiele solcher Gewachse sind:
Daucus Carota (t. 2. f. i.), Pelargonium barbatum
(t. 5. k II.) und Neottia minor (t. 17. f. 50*

41.

Die Wu rzelfas ern {Radiculae) sind feine, haar-
formige Korper, die zuweilen so zart vorkommen, dafs
sie sicli mit blofsen Augen kaum wahrnehmen lassen.
Sie sind eigentlich die Organe, wodurch die Gewachse
ihre Nahrung aus dem Boden hernehmen, und fehlen
daher niemals. Bey Scirpus acicularis {t. 7. f. 6.), wo
sie den niedersteigenden Stock bilden, sieht man sie an
der Basis des aufsteigenden Stockes, bey Daucus Ca-
rota (t. 2. k I.) am Wurzelstocke, bey Panicum glau-
cum (t. 2. f. IO.) an den Wurzelfasem, und bey Spi-
raea Filipendula (t. 3 - k 12.) an den Knollen.

42.

Der Knollen {Tuber) ist ein dicker, fleischiger
Korper von versebiedener Form, der, indem er Einen
oder mehrere Keime hervortreibt, neue Korper seiner
Art — namlich Knollen — erzengt, und alsdann abstirbt.
Er hangt entweder an den Wurzelfasem, wie bey Cy-
perus esculentus (t. l3. k 8-)> Solanum tuberosum
(t. 13. k 3 ) und Spiraea Filipendula (t. 3- k 12.); oder
er sitzt auf dem altern Knollen, aus dem er entsprang,
fest, wie bey Heliunthus tuberosus (^t. 16. f. 7.);
oder ist unmittelbar mit der Basis des aufsteigenden
Stockes verbunden, wie bey Asphodelus luteus (t. 4 -
k 3.), Ranunculus Ficaria (t. 3. f. 10.) und den mehre-
sten Aiten der Gattung Orchis. Im letztem Falle hat

Terminologia.

T e r ai 1 X o e o g i e.

ma coniinens, id vel ex apice superiore evolvit, id quod
in Orchide est, vel id, dum convertitur, et a planta
matrice solvitur, ex inferiore producit, quod Asphode-
lus luteus facit. Plura vero blastemata si continent,
haec in tota ejus superficie progerminant quodammodo
distantia, sicut in Solano tuberoso et Heliantho tuberoso
videre est.

Sequentes tuberis species, cpiae distinguantur, dig-
nae sunt:

1) midtnn: fibrillis nullis instructum; quale est So-
lani tuberosi (t. i3. f. 3 ), Ranunculi Ficariae (t. 3- f. 10.)
pluriumque.

2) fibrillatum: fibrillis obsitum; cujusmodi est He-
merocallidis flavae ( t, i. f. 39.)> Asphodeli lutei (t. q.

f. 3 ) P^-

3) laeve: si neque eminentiae sint ipsi neque de-
pressiones; ut in Ranunculo Ficaria (t. 3. f- 10.), Orciii-
de Morione (t. 3. f. l3 ), Neottia minore (t. 17. f. 5 ) et
pl. al.

4) anmilatnm : in quo annuli vel eminentes vel de-
pressi conspiciuntur; quo spectant Iris pumila (t. 6. f.2.)
et Cyperus esculentus (t. 13. f- 8)

5) subglobosnm : quod vel magis vel minus ad glo-
bum accedit: quale est tuber Orcliidis Morionis (t. 3-
f.‘ 13), Saxifragae granulatae (t. 3- fi 20).

6) oblongum: si diameter longitudinalis transver-
salem superat ; hoc in numero sunt Solanum tuberosum
(t. 13. f. 30, Ranunculus Ficaria (t. 3- fi 10 )•

7) obliquum: oblongum et quasi oblique inversum:
e. g. in Cyq)ero esculento (t. i3- fi 8-)-

8) napiforme : superne ventiicosum, inferne autem
in apicem longum excurrens; e. g. Hemerocallidis fla-
vae (t. I. f. 3g.).

g) elongatum: si longum, cylindraceum fere et in-

33

er zuvt^eilen eine Ahnlichkeit mit dem Wurzelstocke,
unterscheidet sich aber dadurch, dafs er nicht init der gan-
zen Basis des aufsteigenden Stockes in Verbindung steht.
Wenn er nur Einen Keim enthalt, so entwickelt er den-
felben entweder aus seiner obern Spitze, wie bey Or-
chis, oder er bringt ihn, wiihrend er sich umwendet
und von der Mutterpflanze sich trennt, aus der untem
hervor, wie bey Asphodelus luteis, Enthalt er aber
mehrere Keimc, so kommen diese auf seiner ganzen
Oberflache in gewissen Entfernungen hervor, wie bey
Solanum tuberosum und Helianthus tuberosus.

Folgende Arten des Knollens verdienen unterschie-
den zu werden:

1) nackt (nudum): wenn er keine Wurzelfasem
hat; z. B. SolaJium tuberosum (t. 13. f. 3.), Ranuncu-
lus Ficaria (t. 3. f. 10.) und mehrera andre.

2) wurzelfaserig {fibrillatum'): wenn er mit
Wurzelfasem besetzt ist; z. B. HemerocalUs Jlava (t, i.
f, 3g ), Asphodelus luteus (t. q. f 3.) u, m, a.

3) glatt (laeve): wenn er weder Erhabenheiten
noch Vertiefungen hat; z. B. Ranunculus Ficaria (t. 3.
fi IO.), Orchis Morio (t. 3. f. 13.), Neottia minor
(t. 17. fi 5) u. a. m.

4) geringelt (annulatum): bey dem sich erha-
bene, oder vertiefte Ringe zeigen; z. B. Iris pumila
(t. 6. f. 2.) und Cyperus esculentus (t. 13. f. Q.)

5) kuglicht (subglobosum): der sich mehr oder
weniger der Gestalt der Kugel nahert; z. B, Orchis
Morio (t. 3- fi l3 ), Saxifraga granulata (t. 3. f. 20.).

6) langlich (oblongum) : wenn der Durchmesser
der Lilnge grofser ist, ais der Durchmesser der Queere;
z. B. Solanum tuberosum (t. 13. f. 3.), Ranunculus Fi-
caria (t. 3, f, IO.).

7) schief (obliquum): der langlich undgleichsam et-
was schief gebogen ist ; z. B, Cyperus esculentus (i. 13. f. 6.).

8) xo\:>oni'ibxm\g(napiforme) : wenn er oben bau-
chig isty und unten in eine lange Spitze auslaaft; z. B.
HemerocalUs flava (t. I. fi 39.)

g) verlangert (elongatum) : wenn er lang, fast
F 2

T E R M 1 isr O L O G I A.

Terminologie.

54

ferne in apice attenuatum est; ut in Asphodelo luteo

(t. 4. f- 3 .)-

10) cylindraceum: si cylindri formam refert; sicut
Neottiae minoris (t. 17. f. 5 ).

11) sessile: si vel ipsi caudicis, adscendenti basi,
vel tuberi parenti junctum est; tale habent Pvanunculus
Ficaria (t. 3. f. 10), Helianthus tuberosus (t. 16. f. 7.).

12) pendulum : fibrillis si adhaeret, ut in C3'pero
esculento (t. 13. f. 8-)> Solano tuberoso (t. 13. f. 3.) Spi-
raea Filipendula (t, 3 - f- 12.).

43 -

Bulbus est corpus ex squamis (t. 3 f l r.)> vel membra-
nis concentricis (t. 3. f. i8-)? vel etiam ex substantia so-
lida, carnosa (t. 3. f. i5. 16. et t. 5. f.7.8.) constans, quod
blastema rhizomati insistens involvit, quod unum plures-
que annos continuos renovare potest et explicare, simul-
que vi gaudet, nova generis sui corpora — bulbos pu-
ta — procreandi. Bulbi structura non tantum a corpo-
ris, rhizoma et blastema includentis differentia pendet,
sed pro vario quoc[ue rhizomalis situ et ipsa variatur.
Rhizoma bulbi basin plerumque constituit, tumcpie fi-
brillae vel ad marginem superficiei inferioris in circulo
proveniunt, sicut in Allio sativo (t. 3 - f- 17), vel infer-
ne ad centrum ejus in fasciculo apparent, quod in Col-
chico autumnali (t. 3 - f- i 5 ) obtinet. In medio etiam
bulbo rhizoma invenitur, ubi fibrillis, ut solum pene-
trent, corpus rhizoma circumdans perforandum est, id
quod in Gladiolo communi (t. 5 - f- '/• 8 ) et Gladiolo
hirsuto (t. 5 - h 5 -) videre est. Et maxima rhizomatis
pars extra bulbum, idque infra eum, posita nonnunquam
est, quod Gladiolus tubatus (t, 5 - h 6.) aperte monstrat.

walzenformig und unten spitz zulaufend ist; z. B. As-
phodelus luteus (t. 4- f- 3)*

10) walzenformig cylindraceum: wenn er die
Gestalt einer Walze hat; z. B. Neottia minor ^t. 17, f. 5.).

11) sitz en d (rerr/Ze) .• wenn er unmittelbar entweder
mit der Basis des aufsteigenden Stockes, oder mit dem
altem Knollen verbunden ist ; z, B. Ranunculus Ficaria
(t. 3 - f- IO.), Helianthus tuberosus (t. 16. f. 7.).

12) hangend (^pendulutn) : wenn er an den Wur-
zelfasern hangt; z. B. Cyperus esculentus (t. 13. f. 8 ),
Solanum tuberosum (t. 13. f. 3 -)^ Spiraea Filipendula

(t. 3. f. 12 .)

43 -

Die Z wi eb el {Bulbus) ist einausSchuppen (t .3 f. li.),
oder concentrischen Hauten (t. 3 - f- 18). oder auch aus
einer festen, fleischigen Substanz (t. 3 f. i 5 . 16. u. t. 5. f.7.8.)
bestehender Korper, der einen auf einem Wurzelstocke
stehenden Keim einschliefst, welchen er Ein, oder meh-
rere Jahre nach einander erneuern und entwickeffi kann,
und dabey zugleich das Vermogen besitzt, neue Kor-
per seiner Art — namlich Zwiebeln — zu erzeugen.
Der Bau der Zwiebel hangt nicht nur von derVerschie-
denheit des .Korpers ab, welcher den Wurzelstock und
den Keim einschliefst; sondern er richtet sich auch nach
der verschiedenen Lage des Wurzelstockes. Gewohnlich
macht der Wurzelstock die Basis der Zwiebel aus, und
alsdarm kommen die Wurzelfasern entweder am Rande
seiner untern Flache in einem Kreise hervor, wie bey
Allium sativum (t. 3 - L 17- )^ oder sie zeigen sich un-
ten am Mittelpunkte desselben in einem Buschel, wde
bey Colchicum autumnale (t. 3 f. 1,5.). Femer findet
sich der Wurzelstock in der Mitte der Zwiebel, wo als-
dann die Wurzelfasern, um in den Boden zu gelangen,
erst den Korper, welcher ihn umgiebt, durebdringen
inussen, wie bey Gladiolis communis (t. 5 . L 7. u. 8)
und Gladiolus hirsutus (t. 5 - f. 5 )- Auch liegt zu-
weilen der grdfste Theil des Wurzelstockes anfserhalb
der Zwiebel, und zwar unter derselben, wie bey Gla-
diolus tubalus (t. 5- f- b )•

Terminologia.

Terminologie.

35

Nonnulli bulbum e corpore solido constructum tu-
beribus adnumerant, quod quidem aegrius concesserim.
Nam inter liiijus bulbi speciei et tuberis structuram
majus intercedit discrimen, quam ut illum huic con-
jungere liceret. Nec vero ab aliis bulborum speciebus
disjungere fas est; alioque enim bulbi membranis con-
centricis constantes ab his, qui ex squamis compositi
sunt, distinguendi essent.

Einige rechnen die aus einem festen Korper beste-
hende Zwiebel zu den Knollen, was aber wohl schwer-
lich zu billigen ist. Die Struetur dieser Zwiebelart ist
zu aufFallend von der des Knollens verschieden, ais dafs
sie mit ihm vereinigt werden konnte. Ueberdies aber
darf sie auch nicht von den librigen Zwiebelarten ge-
trennt werden; denn sonst wiirden auch die, welche aus
concentrischen Hauten bestehen , von denen, die aus
Schuppen zusammengesetzt sind, unterschieden werden
mitssen..

44 - 44 -

Soboles est caudicis descendentis productio, latera- Die Wurzelsprosse (Soholes) ist eine seitwarts
liter oriens et horizontaliter sub terra prorepens, ex entstehende, in horizontaler Richtung unter der Erde
eaque productione bJastemata individuis procreandis ex- fortlaulende Verliingerung des niedersteigenden Stockes,
plicantur. Aperte monstrant Aegopodiiim Pogagraria aus welcher sicli Keime zu neuen Indi\iduen entwik-
(t. IO. f 7. a.). Triticum repens, Carex arenaria et plu- kein. Wir sehen sie bey Aegopndiuin Pogagraria
ra alia. Vegetabilia, quibus sunt soboles, rhizomate (t. 10. f. 7. a.), ferner bey Triticum repens, Carex
plerumque destituta , at vero perennia sunt, quod ha- arenaria und mehreren andern. Gewachse, bey wel-
rum sobolium beneficio propagantur. chen sicli Wurzelsprossen finden, haben gewohnlich

keinen VVurzelstock, dauern aber mehrere Jahre, weil
sie sich durch diese Wurzelsprossen fortpflanzen.

45. 45-

Caudex descendens (?• 38-), cujus partes ($. 3g — 44 ) niedersteigende Stock ($. 38.), dessen Theile

cognoscimus, in vegetabilium descriptionibus Radix di- wir (§. 3g — 440 kennen gelernt haben, wird in den
citur. Varias radicis species rite explicaturus, et quoad Beschreibungen der Gewiichse Wurzel (Radix) ge-
durationem et quoad structuram observare necesse ha- nannt. Um die verschiedenen Arten der Wurzel rich-
bet; et hae, quae sequuntur, distinguendae sunt. tig auseinander zu setzen, ist es nothig, sie sowolil nach

ihrer Dauer, ais auch nach ihrer Struetur zu betrach-
ten ; und alsdann lassen sich folgende untersclieiden:

A. Radicum species respectu durationis. A. Arten der Wurzel in Pviicksiclit der Dauer.

1) annua: quae anno primo, fructu ad maturitatem 1) einjahrig (annua): die im ersten Jahre, nach-

perducto, emoritur. Exemplo omnia vegetabilia anno- dem das Gewachs seine Friichte zur Reife gebracht liat,
tina sunt. abstirbt. Beyspiele geben alie einjiihrige Gewachse.

2) biennis: quae anno secundo, prolatis a vegetabili 2) zweijiihrig (biennis) : die erst ira zvveyten Jah-

floribus et fructibus occidit, quod in omnibus plantis re, wenn das Gewachs Blumen und Fruchte gebracht
biennibus apparet. hat, abstirbt, wie bey allen zweyjiihrigen Gewachsen.

3) perenni^: quae plures annos permanet, quod suf- 3) ausdauernd (^perennis): die viele Jahre bleibt,

fruticibus, fruticibus et arboribus contigit. wie bey den Staudengewachsen, Strauchern tmd Baiiiuen.

rQ Terminologia. Terminologie.

o

B. Radicum species respectu structurae. B. Arten der Wurzel in Rucksicht der

S tr u ctur.

i) si. caudex descendens rhizoraate (§. 39O i)fadig {fibrillata): wenn der niedersteigende

deslitutus est, ideoque solis fibrillis (§. 40O constat. Ve- Stock keinen Wurzelstock (§. 3g.) hat, und also blofs
getabilia, quibus ea est, omnia sunt annua, exceptis so- aus Wurzelfasern (5. 40.) besteht. Die Gewachse, bey
boliferis, in quibus quotannis renovatur. Ea est: denen sie sich findet, sind jederzeit einjalirig, die spros-

senden ausgenommen, wo sie alie Jahre erneuert wird.
Sie ist:

a) filiformis: una tantum fibrilla praesente; exem-
plo est Lepidium alpinum (t, 4. k 2. b.).

h") fibrosa: quae pluribus fibrillis constat; huc spe-
ctat Panicum glaucum (t. 2. f. lo.).

c) capillaris: si fibrillae, e quibus constat, tene-
riores sunt, vel si solis radiculis (§. .) constare vide-

tur; exemplo est Scirpus acicularis (t. 7. f. 6.).

d) sobolifera: si soboles (§, 44.) agit; qualis in
Aegopodio Podagraria (t. 10, f, 7.).

e) caudiciformis : si caudex descendens non omnino
in fibrillis dividitur, sed corpus rhizomati simile format,
unum tantummodo annum perdurans; ut in Ocimo
minimo (t. i5. f- 2. a.) Mercuriali annua et pl. al.

^JiiZfOmatoxdea : si caudici descendenti rhizoma
(§ 39 ) Plnres ea annos durat et structura admo-

dum variat, atque est:

ct. Secundum substantiam.

a) lignosa: quae ligno solido constat; e. g. arbo-
rum fruticumque radices.

b) carnosa: cujus substantia carnosa est; huc spe-
ctant Daucus Carota, Apium graveolens et pl. al.

c) cava : cujus rhizomatis pars media cava est ; quod
Fumaria cava (t. 2. f. 7 et 80 aperte monstrat.

d) loculosa: si rhizoma longum in se medio ca-

a) fadenformig (filiformis') : wenn nm' eine
Wurzelfaser vorhanden ist; z. B. Lepidium alpinum
(t. 4. f. 2. b.).

b) faserig (fibrosa): die aus mehreren Wurzelfa-
sern besteht: z. B. Panicum glaucu?n (t, 2. f. 10.).

c) haarfaserig (capillaris') : wenn die Wurzel-
fasem, woraus sie besteht, sehr feind sind, oder wenn
sie blofs aus Wurzelfasern (§. 41.) zu bestehen scheint;
z. B. Scirpus acicularis (t. 7. f. 6.).

d) sprossend (sobolifera): wenn sie Wurzel-
sprossen (§.440 treibt; z. B. Aegopoditim Podagra-
ria (t, IO. f. 7.)

e) stockartig (caudiciformis): wenn der nieder-
steigende Stock sich nicht vollig in Wurzelfasern zer-
theilt, sondern einen wurzelstockahnlichen Korper bil-
det, der aber nur Ein Jahr daueri; z. B. Ocimum mi-
nimum (t. 15. f. 2. a.) Mercurialis annua u. a. m.

2) wurzelstockig (rhizomatoidea) : wenn der nie-
dersteigende Stock einen Wurzelstock (§. 39O hat. Sie
dauert mehrere Jahre, und ist ihrer Struetur nach sehr
v ers chie den , ais :

u,. Nach der Substanz,

a) holzig (lignosa) : die aus festem Holze besteht;
z, B. die Wurzeln der Baume und Straucher.

b) fleischig (carnosa) : die aus einer fleischigen
Substanz besteht; z. B. Daucus Carota, Apium gra-
veolens u. a. m.

c) hohl (cava): deren Wurzelstock in der Mitte
hohl ist; z. B. Fumaria cava (t. 2 f, 7, u. 80-

d) facherig (loculosa) : wenn ein langer Wur-

Termikologia.

Terminologie.

vum habet, secundum longitudinem septis transversis
in plures loculos divisum; exempli loco est Cicuta vi-
rosa (t. 7. f. 30-

e) solida: cavo destituta et antedictis duabus con-
traria,

/3. Secundum figuram.

f) praemorsa : si rhizoma praemorsum quasi vide-
tur; e, g. in Plantagine majore (t. 2. f. g.).

g) comosa: parte rhizomatis superiore propter ea,
quae a siccatis foliis radicalibus remanserunt, pilorum
fasciculi quasi faciem referente; exemplo esse possunt
Aethusa Meum (t. 6, f. 40 ct plures Umbellatae.

h) 'vermicularis : cujus rhizoma vermis more incur-
vatum est; quod polygonum Bislorta (t. 8- h 4*
aperte ostendit.

i) cylifidracea: liiizomale ad cylindri formam ac-
cedente; huc in numero est Dictamnus albus (t. 14.

f. 4-)-

k) fusiformis : cujus rhizoma superne crassum, in-
ferne vero in apicem excurrit. Ea jrlerumque bien-
nis, perpendicularis et fibrillis destituta est ; videantur
Daucus Carota (t. 2. f, i.) Pastinaca sativa, et plures
Umbellatae.

l) napiformis : si rhizoma superne ventricosum, in-
ferne autem in acumen longum desinit; videatur Pe-
largonium barbatum (t. 5- f. ilO.

m) globosa : rhizomatis forma ad globum propius
accedente; adeantur Claytonia virginiana (t. i. f. 46-)
Raphanus sativus var. «• (t. 6. f. 3 ).

n) bnlbiceps : sl vegetabili caudex intermedius (^.
37 et 46.) est, qui ob dilatatam foliorum basin bulbi
formam induit et non nisi ex basi sua fibrillas pro-
trudit; exempli loco esse potest Ranunculus bulbosus

zelstock in der INIitte eine Hohlung hat, die der Lan-
ge nach durch Scheidewiinde in mehrere Fiicher ab-
getheilt ist; z. B. Cicuta 'virosa (t. 7. f. 3.).

e) fest (^solida): die keine Hohlung hat, ais Ge-
gensatzt der beyden vorhergehenden.

/3. Nach der Gestalt.

f) abgebissen [^praemorsa'): wenn der Wurzel-
stock wie abgebissen aussieht; z. B. Plantago ma-
jor (t. 2. f. g.).

g) schopfartig {comosa'): wenn der obereTheil
des Wurzelstockes durch die Uberbleibsel der ver-
trockneten "Wurzelblatter das Ansehen erhiilt, ais ob
er mit einem Buschel von Haaren besetzt ware; z. B.
Aethusa Meum, (t. 6. f. 40 ^nd mehrere Doldenge-
wachse.

h) wurmformig {vermicularis'): deren Wurzel-
stock wie ein Wurm gekriimmt ist; z. B. Polygonum
Bistorta (t. 8. f. 4-

i) walzenformig {cylindracea') : wenn sich der
Wurzelstock der Figur der Walze niiher; z. B. Di-
ctamnus albus (t. 14. f. 40-

k) spindelfcirmig {fusiformis') : deren Wurzel-
stock oben dick ist, und nach imten spitzig zulauft.
Sie ist fast jederzeit zwej^jahrig, senkrecht und ohne
Wurzelfasem ; z. B. Daucus Carota (t. 2, f. l.) Pa-
stinaca sativa und mehrere Doldengewiichse.

0 rubenformig {napiformis): wenn der Wur-
zelstock oben bauchig ist, und nach unten in eine
lange Spitze auslauft; z, B. Pelargonium barbatum
(t. 5. f. II.).

m} kugelrund {globosa): wenn die Gestalt des
Wurzelstockes der der Kugel nahekommt; z.B. Clay-
tonia 'virginiana (t. i. f. i^O.) Raphanus sathuts var.
«• (t. 6. f. 3-).

n) zwiebelkopfig {bnlbiceps) : wenn das Ge-
wiichs einen Mittelstock ($. 37 u- 4®-^ durch

die crweiterte Basis der Blatter eine zwicbelariige Ge-
stalt bekommt, und blols aus seiner Basis Wurzelfa-

58

Teriminologia

Terminologie.

(t. 7. f. 2-) Avena bulbosa (t. i3. b Pbleiun nodo-
sum et pl. al,

o) subrotunda: si rliizoma crassum et quodammo-
do gibbosum est^ simul vero jam magis, jam minus
ad formam subrotundam accedit; quod Bunium Bul-
bocastanum (t. i. f. 44 ) clare indicat.

p) placentiforniis : si rhizoma crassum, rotundum
et vehementer depressum est; haec monstrant Cycla-
men hederaceum (t. 8- f- i ) Cyclamen europaeum
(t. 8. f. 2- a.).

q) nodosa: si rhizoma longum et pluribus pro-
minentiis subrotundis quasi nodosum est; exemplo est
Convallaria multiflora (t, l\. f. 6.).

O geniculata: si rhizoma ex articulis regularibus,
inter quos fibrillae proveniunt, constructum est ; exem-
pli loco est Gratiola olFicinalis (t. 4. f. 47 -) Hippuris
vulgaris et pl. al.

s) squamosa: cujus rhizoma sqamis tectum est;
videantur Dentaria bulbifera (t. 4 - b i. c.) Lathraea
Squamaria et pl.

t) dentata: in cujus rhizomatis superficie eminen-
tiae dentatae adsunt; exemplo est Ophrys Corallorhi-
za (t. 3 - f- 9-)*

“y. Secundum divisionem.

u) simplex: rhizomate ramis carente; videantur
Convallaria multiflora G. 4. f. 6.) Reseda Luteola (t.
2. f. 2.).

v) ramosa: ubi rhizoma in ramos dispergitur; ut
in Malva rotundifolia (t. 2. f. 12.).

w) multiceps : superiore rhizomatis parte gemmas
emittente, e quibus in ramos adscendentes productis,
anno futuro caudex adscendens prodit; exempli loco
sunt Potenlilla alba (t. 10. f. 10. a.), Erigeron uniflo-
rum (t. I. f. 43 -)^ Statice Armeria et pl. al.

sern treibt; z. B. B.anunculus bulbosus (t. 7. f. 2.),
\Avena bulbosa (t. 13. f. l-).» Phleum nodosum u.
m. a.

o) rundlich (subrotunda") ; wenn der Wurzelstock
dick und etvv^as hockerig ist, dabey aber mehr oder
weniger einer rundlich en Gestalt sich nahert; z. B.
Bunium Bulbocastanum (t. i. f. 44-)-

p) kuchenfbrmig (placentifo/unis): wenn der
Wurzelstock dick, rund und stark niedeigedruckt ist:
z. B. Cyclamen hederaceum ^t. Q. f. 1.) Cyclamen
europaeum (t. 8. f. 2. a.).

q) knotig (nodosal) : wenn der Wurzelstock lang
und durch mehrere rundliche Hervorragungen gleich-
sam knotig ist; z. B. Convallaria multijlora (t. 4-
f. 6 ).

r) gelenkig (geniculata): wenn der Wurzelstock
aus regelmafsigen Gliedern, zwischen welchen Wur-
zelfasern liervorkommen, zusammengesetzt ist; z. B.
Gratiola o^cmalis (t. i. f. 470> Tlippuris vulgaris

u. m. a.

s) schuppig (squamosa) : deren Wurzelstock mit
Schuppen bedeckt ist ; z. B. Dentaria bulbifera (t.
4. f. J. c.) Lathraea Squamaria u. m.

t) gezahnt (dentata): deren Wurzelstock auf sei-
ner Oberflache zahnformige Erhabenheiten hat; z. B.
Ophrys Corallorhiza (t. 3- f. 9.).

“Y* Nach der Vertheilung,

u) einfach (simplex): wenn die Wurzel keine
Aste hat; z. B. Convallaria multijlora (t. 4. f. 6.)
B.eseda Luteola (t. 2. f. 2.).

v) astig (ramosa): wo sich der Wurzelstock in
Aste zertheilt ; z. B. Malva rotundifolia (t. 2, f. 12.).

w) vielkopfig (multiceps): wenn der Wurzel-
stock an seinem obern Theile Knospen treibt, die
sich in aufsteigende Aste verlangern, aus welchen iin
kunftigen Jahre der aufsteigende Stock hervortritt;
z. B. Potentilla alba (t. lO. f. 10. a.) Erigeron uni-
florum (t. I. f, 43-) Statice Armeria u. m. a.

Se-

Nach

T E R M I NO E O G 1 A.

Terminologie.

39

S'. Secundum directionem.

x) perpendicularis', si rhizoma perpendiculariter in
terram penetrat; videatur Reseda Luteola (t. i. f. 2.).

y) obliqua : si rhizoma diagonaliter directum inter
lineam perpendicularem et horizontalem in terram in-
trat; ut in Aethusa Meo (t. 6. f. 40 *

z) horizontalis : cujus rhizoma horizontaliter iii ter-
ra positum est; quod Polypodium vulgare (t. 2. f. SO-»
Convallaria multiflora (t. 4 - L 6.) aperte monstrant.

aa) repens: rhizomate sub terra prorepente et ubi-
que gemmas agente; videatur Rumex Acetosella (t. 2.
1. i3.)-

g. Secundum superficiem.

bb) laevis: si rhizomatis superficiei nec prominen-
tiae nec depressiones sunt; exemplo sit Malva rotun-
difolia (t. 2. f. 12.).

cc) annulata: rhizomatis superficie annulos promi-
nentes vel depressos circum circa habente; videatur
Polygonum Bistorta (t. Q. f. 4 * a )-

dd) tuberculata-. si in rhizomatis superficie plura
tubercula apparent; Aethusa Meum (t. 6. f. 40 ostendit.

ee) paleacea: rhizomatis superficies si squamis pa-
leaceis tecta est; exemplum praebet Polypodium vul-
gare (t. 2. f. 3 )•

ff) cicatrisata: si caudex adscendens emortuus ba-
sin suam in superficie rhizomatis relinquit. Talis in
Filicibus pluribus atque variae quidem formae appa-
ret; ut in Polypodio vulgari (t. 2. f. 3 )? Adianto albi-
cante Pium. fil. t, g6. (t. 6. f. 60 ^ Danea alata (t. 6.

f. 50 .

3) tuberosa: si in caudice descendente tubera (§.420
inveniuntur. Fibrillis semper instructa est, haeque vel
ipsis tuberibus vel caudicis adscendentis basi insident.

Nach der Piichtung.

x) senkrecht (jjerpendicularis): wenn der Wur-
zelstock senkrecht in die Erde geht; z. B. Reseda
Luteola (t. i. f. 2.).

y) schief {^obliqua): wenn der Wurzelstock in
diagonaler Richtung zwischen der senkrechten und
wagerechten Linie in die Erde geht; z. B. Aethusa
Meum (t. 6. f. 4 ).

z) wagerecht (Jiorizontalis'): deren Wurzelstock
wagerecht in der Erde liegt; z. B. Polypodium vul-
gare (t. 2. f. 3 .)j Convallaria multiflora (t. 4 - f. 6.}.

aa) kriechend (repens): wenn der Wurzelstock
wagerecht unter der Erde fortgeht und iiberall fbnos-
pen hervortreibt; z. B. Rumex Acetosella (t.2. f. 13.).

g. Nach der Oberilache.

bb) glatt (laevis): wenn die Oberflache des Wur-
zelstockes weder Erhabenheifen noch Vertielungen
hat, z. B Malva rotundifolia (t. 2. f. 12.).

cc) geringelt (annulata): wenn die Oberflache
des Wurzelstockes riugs herum erhabene oder vertiefte
Ringe hat; z. B. Polygonum Bistorta (t. Q. f. 4. a.).

dd) hbckerig (tuberculata)'. wenn sicli auf der
Oberflache des Wurzelstockes mehrere kleine Hocker
zeigen; z. B. Aethusa Meum (t. 6 . f. 4.).

ee) spreuartig (paleacea): wenn die Oberflache
des Wurzelstockes mit spreuartigen Schuppen bedeckt
ist; z. B. Polypodium vulgare (t. 2. f. 3 ).

ff) genar bt (cicatrisata): weun der aufsteigende
Stock nach dem Absterben seine Basis auf dem Wur-
zelstocke sitzen lafst. Sie kommt bey mchreren Far-
renkrautern, und zwar von sehr verschiedenem Anse-
hen vor; wie z. B. bey Polypodium vulgare (t. 2.
f. 3 .)> Adiantum albicans Pium. fil. t. 96. (t. 6. f. 6.),
Danea alata (t. 6. f. 5 ).

3 ) knollig (tuberosa): wenn sich an dem nieder-
sieigenden Stocke Knollen (§. 42.) finden. Sie hat je-
derzeit Wurzelfasern, und diese sitzen entwedcr auf den
G

40

T E n I\1 I N O L O G I A.

Terminologie.

a) granulata: tuberibus granulorum formam ha-
bentibus; qualis est radix Saxifragae granulatae (t. 3 *
f. 20.).

b) testiculata: si duo tubera oblonga vel subro-
tunda concreverint; quod in Orchide Morione (t. 3 -
f. i3.) manifesUtm est.

c) palmata: si duo tubera oblonga aliquantum
compressa, in extremitate divisa adsunt; exempli loco
est radix Orchidis maculatae (t. i. f. 380 *

d) digitata: si tuber majus compressum et in di-
gitos quasi divisum est; ut res se habet in Dioscorea
altemifolia (t. 7. f. 5.).

e) fasciculata : si plnra tubera oblonga, cylindra-
cea, vel elongata fasciculum componunt ; qualem os-
tendit radix Ranunculi Ficariae (t. 3 - f. 10.), Neottiae
minoris (t. 17. f. 30 > Asphodeli lutei (t. 4. f- 3 ).

1) conglobata', si tubera fibrillis non adhaerent,
sed ipsi parenti connexa sunt; quod in Heliantho tu-
beroso (t. 16. f. 7.) non obscurum est.

g) articulata', si tuber ex tubere oritur, eaque re
radix in articulis divisa est; qualis est in Iride pumila
(t. 6. f. 2.) pluribusque hujus generis speciebus.

h) moniliformis : si plura tubera subrotunda vel
oblonga fiUo quasi superstructa sunt ; videatur Pelar-
gonium triste (t. 3. f. 12.), Gl3^cine Apios.

4) bulbosaz quae uno pluribusque bulbis (§.43.) con-
stans, pro eorum natura vero multum differt, ut;

Knollen selbst, oder an der Basis des aufsteigenden
Stockes.

a) kornig {granulata): W'enn die Knollen wie
kleine Komer gestaltet sind; z. B. Saxifraga granu-
lata (t. 3. f. 20.).

b) hodenformig {testiculata')', wenn zwey lang-
liche, oder rundliche Knollen zusammengewachsen
sind; z. B, Orchis Morio (t. 3 - f- 13 -).

c) handformig (palmata')', wenn zwey langliche,
etwas breitgedriickte, an der Spitze zertheilte Knol-
len vorhanden sind; z. B. Orchis maculata (t. i.
f. 38 ).

d) gefingert (digitata"): wenn ein starker Knol-
len breitgedruckt und gleichsam in Finger getheilt ist;
z. B. Dioscorea alterriifolia (t. 7. f. 5.).

e) buschelformig (fasciculata)', wenn mehrere
langliche, walzenformige oder verlangerte Knollen in
einem Buschel zusammenstehn ; z. B. Ranunculus Fi-
caria (t. 3 . f. 10.), Neottia minor (t. 17. f. 5.), As-
phodelus luteus (t. 4- f. 3.).

f) zus a m m engeballt (conglobata): wenn die
Knollen nicht an den Wurzelfasern hangen, sondem
mit dem allern uamittelbar verwachsen sind; z. B. He-
lianthus tuberosus (t. 16. f. 7.).

g) gegliedert (articulata) : wenn ein Knollen
aus dem andern entspringt, und die Wurzel dadurch
in Glieder abgetheilt wird; z. E. Iris pumila (t. 6.
f. 2.) und mehrere Arten dieser Gattung.

h) rosenkranzformig ( moniliformis) wenn
mehrere rundliche, oder langliche Knollen gleichsam
wie auf einem Faden aufgereihet sind; z. B. Pelar-
gonium triste (t. 5 . f- 12.), Glycine Apios.

4 ) zwieblig {bitlbosa) : die aus Einer oder mehre-
ren Zwiebeln (§. 43 ) besteht, nach Beschaifenheit der-
selben aber sehr verschieden ist, ais:

«• Secundum substantiam. Nach der Substanz.

a) solida: rliizomate et blastemate solida substan-

a) fest (solida): wenn der Wurzelstock und der

Terminologia.

lia circumdatis; qualis est Colchici autumnalis (t. 3- h
15 et 16 .).

b) tunicata-, si, quod rhizoma et blastema inclu-
dit, membranis concentiicis constat; quod in radice
Allii sativi (t. 3- h i? et ig.) et Galanthi nivalis (t. 3-
f. 7 et 8 .) patebit.

c) imbricata : si rhizoma et blastema squamis cir-

cumdata sunt, se in laterum morem obtegentibus ; tali
radice gaudet Lilium bulbiferum (t. 3- il-)-

d) nidnlans- si bulbus intra substantiam suam nova
generis sui corpora, parvos nempe bulbos, generat;
hujusmodi radix est Ornithogalo spathaceo (t. 5' b i4-)-

e) rediculata : si rhizoma cum blastemate membra-
nis reticulatis inclusum est; vide radicem Allii Victo-
rialis (t. 5 . f. i30-

f) semireticulata : si solida (a) est, et membrana
reticulata tegitur; talis radix est Gladiolo communi
(t, 5 . f. 7 et 8 .)-

ji. Secundum figuram.

g) fimbriata : si membiana bulbum ambiens super-
ne in fimbriam desinit; hujusmodi radicem praebent.
Gladiolus hirsutus (t. 5- f- 5.) > Gladiolus communis
(t. 5 . f- 7^> Gladiolus gracilis et pl.

h) depressa-, si bulbus rotundus, simul vero ejus
latitudo longitudine major est; videatur radix Gladio-
li communis (t. 5 - f- 70 -

i) subgoblosa : bulbo ad globi formam accedente,
superne autem plerumque quasi acuminato ; exemplo
est radix Allii sativi (t. 3- b I 7 )-

k) elongata: si bulbus oblongus et longe acumi-

natus est; talem radicem exhibent Colchicum autum-
nale (t. 3' f- Lrythronium Dens canis (t. 4- fi 5 )>

Allium sibiricum (t, 4- fi 4- ^-)-

l ) turbinata: bulbo turbinis formam referente; spe-
ctetur radix Ixiae angustae (t. S- fi t-}-

Terminoeogie. 41

Keim von einer festen Substanz umgeben sind; z. B.
Colchicum autumnale (t. 3- fi l5 und 16 .).

b) hautig (^tunicata): jvenn das, was den Wurzel-
stock und den Keim einschliefst, aus concentrischen
Hauten besteht; z. B. Allium sativum (t, 3- fi 17 und
l 8 -)j Galauthus nivalis (t. 3 . f. 7 u. 80*
t) dachziegelformig (^imbricata')-, wenn der
Wurzelstock und der Keim von Schuppen umgeben
sind, die sich dachziegelformig decken; z. B. Lilium
bulbiferum (t. 3 - fi II-).

d) nistend {Tiidulans): wenn die Zwiebel inner-
halb ihrer Substanz neue Kdrper ihrer Art, namlich
kleine Zvviebeln, erzeugt; z. B. Oniithogalum spa-
thaceum (t. 5 - fi i 4 -fi

e) netzformig (^reticulata') : wenn der Wurzel-
stock nebst dem Keime von nelzformigen Hauten ein-
geschlossen ist; z. B. Allium l^ictorialis ^t. 5 . 1'. 13 .).

f) halbnetzformig (semireticulata): wenn sie
fest Ca) ist, und von einer netzformigen Haut bedeckt
wird; z, B. Gladiolus communis (t. 5. fi 7 u. 8 )-

/3. Nach der Gestalt.

g) gefranzt (fimbriata): wenn die Haut, welche
die Zwiebel umgiebt, sich oben in eine Franze endigt ;
z. B. Gladiolus hirsutus (t. 5- fi 5 )> Gladiolus com-
munis (t. 5- fi ']•')> Gladiolus gracilis u. m.

h) niedergedruckt (depressa): wenn die Zwie-
bel rund, dabey aber mehr breit ais hoch ist; z. B.
Gladiolus communis (t. 5 . fi 7 .).

i) kuglicht (siibglobosa) : die sich der Gestalt der
Kugel nahert, oben aber gewohnlich etwas zugespitzt
ist; z. B. Allium sativum (t. 3- fi 17 -).

k) verlangert (elongata): wenn die Zwiebel
langlich oder lang zugespitzt ist; z. B. Colchicum
autumnale (t. 3- fi i5-)> Erythronium Detis canis
(t. 4* fi 5 )^ Allium sibiricum (t, 4- fi 4*

l) kreiselformig (turbinata): wenn die Zwiebel
die Gestalt eines Kreisels hat; z. B, Ixia angusta
(t. 5. fi I.)

G 2

42

Tei\IVI1NOLOG1A.

m) campaniformis'. si exterior bulbi facies campa-
jiae similitudinem refert: inspiciatur radix Gladioli
fissLfolii (t. 5- f- 3-)j Gladioli silenoldis.

n) radiata', si bulbus campaniformis inferne in di-
rectione horizontali ita augeatur, ut ea re margo ra-
diatim sulcatus enascatur: talis est radix Ixiae radia-
tae (t. 5- f. Ixise corj^mbosae, Gladioli ancipitis.

y. Secundam situm.

o) centralis: ubi blastema ex medio bulbo oritur;

exempla suppeditant radices Galanthi nivalis (t. 3- f-
7 et 8 )^ sativi (t. 3 . f. 17 et 18 .)» Ixiae angustae

(t. 5- f- !■)» Ixiae erectae (t. 5 . f. 2 .), Ixiae radiatae (t.
5 . f. 40> Gladioli fissifoHi (t. 5. f. 30> Gladioli hirsuti
t. 5 . f. 5 )^ Gladioli communis (t. 5. f. 7 et 8 )-

p. lateralis: ubi blastema lateraliter e basi bulbi
prorumpit; vide radicem Ixiae virgatae (t. 5- h lO.)-

q) su^ulta: si rhizoma longe e bulbo eminet, ejus-
que quasi pedem constituit; talem radicem habent
Gladiolus tubatus (t. 5. f. 6 .)^ Ixia punicea.

'i. Secundinn numerum.

r) solitaria: si radix uno tantum bulbo constat;
cujusmodi radice gaudent Colchicum autumnale (t. 3-
f, 15.), Allium sativum (t. 3 . f. 17.), Ixia angusta (t, 5 .
f. I.), Ixia radiata (t. 5. f- 4 -)j Gladiolus fissifolius (t.
5 . f. 3.)> Gladiolus hirsutus (t. 5- h 5i), Gladiolus com-
munis (t. 5 . f. 7 .), Ixia virgata (t. 5. f. lO.).

s) duplicata: si bulbus duorum sibi super incum-
bentium faciem prae se fert; talem se praebet radix
Ixiae erectae (t. 5. !• 2 .)^ Gladioli carnei, AUii sphae-
rocephali.

Terminologie.

m) glockenformig (campaniformis'): wenn die
aufsere Gestalt der Zvviebel einer Glocke gleicht; z.
B. Gladiolus fissifolius (t. 5- k 3-)^ Gladiolus sile-
noides.

n) strahlig (radiata) : wenn eine glockenforraige
Zwiebel sich unten in horizontaler Piichtuna so cr-
weitert, dafs dadurch ein strahlig- gefurch ter Rand ge-
bildet wird; z. B. loci a radiata (t. 5 , f. 4), Ixia co-
rymhosa, Gladiolus anceps.

y. N a c h d e m S t a n d e.

o) mittelstandig (centralis): wo der Keim aus
der Mitte der Zwiebel hervorkommt; z. B. Galan-
tlius nivalis (t. 3- f- 7 n. Q.) , Allium sativiufi (r. 3 .
f. 17 u. 18 ), Ixia angusta (t. 5. f. !•)' Ixia erecta
(t. 5- f- 2 .), Ixia radiata (t. 5. f- 40' Gladiolus fis-
sifolius (t. 5- f- 3 )^ Gladiolus hirsutus (t. 5- f- 5)'
Gladiolus communis (t. S- f. 7 n. OO-

p) seit wartsstehend (lateralis) : wo der Keim
seitwarts aus der Basis der Zwiebel hervorkommt; z.
B. Ixia virgata (t, 5* f- 10 ,).

q) unterstiitzt (suffulta): wenn der Wnrzelstock
aus der Zwiebel weit hervorragt und gleichsam den
Fufs derselben ausmacht; z. B. Gladiolus tubatus
(t. 5 . f. 6 .), Ixia- punicea.

Na ch der Z ah 1.

r) einzeln (solitaria): wenn die Wurzel nur aus
einer Zwiebel besteht; z. B. Colchicum autumnale
(t. 3 . f. 15 .), Allium sativum (t. 3 . f. 17 .), Izia angu-
sta (t. 5 . f. 1.)^ Ixia radiata (t. 5 . f. 4.), Gladiolus
fissifolius (t. 5- f- 30' Gladiolus hirsutus (t. 5 . f. 50'

Gladiolus communis (t. 5. f- 7-)' Ixia virgata
(t. 5 . f. IO.).

s) gedoppelt (duplicata): wenn die Zwiebel das
Ansehen hat, ais ob zwey uber einander standen;
z. B. Ixia erecta (t. 5 . f. 2 .), Gladiolus carneus,
Allium sphaero cephalum.

t) ge-

0 ge-

T E n 31 I rc O I. O G I A.

T E n 31 I rc O L O G I E.

45

t) gevtinata : si radix ex duobus in basi sua con-
juiiclis bulbis componitur; videalur radix Erytlnonii
Dentis canis (t. 4 - f- 5 )^ Frilillarlae pyrenaicae.

u^ aggregata : ubi plures ad basin suam cohaeren-
tes bulbi inveniuntur ; ut in Allio sibirico ( t. 4 »
f. 4. c ).

S') notha: si dilatata vel divisa caudicis adscendcn-
tis basis vegetabili firmando inservit^ atque ita radicis
vicem obit. In solum se densius semper et duiius haud
penetrat; ideoque non plus quam multae aliae partes
ad vegetabile nutriendum confeirae sidetur. Sequentes
species distinguuntur.

a) scutif ormis : si caudicis adseendeniis basis in la-
minam tenuem extenditur; e. g. in Ccramio Filo (t. 17 .
f. I. a.) Umbilicaria proboscidea Achar. (t. iG. f. 3-)>
Lichene florido (t. 17 . f. 6 . a.).

b) hyssacea : si dilatata caudicis adseendentis basis
tenui lanugine tecta est, eaque re byssi faciem induit. In
Fungis obvia est; exemplo est Agaricus griseus Batsch.
(t. 16. f. 5- a.).

c) divisa: si caudicis adseendentis basis in ramos
di\idiiur; exemplo sunt- Fucus digitatus (t. 17. f. 7.),
Fucas saccliarinus et pl. al.

d) papillosa: si ad vegetabile firmandum iii infe-
riore ejus superficie prolongationes papilliformes de-
prciienduntur; quo pertinent Lichen saxatilis, Peltidea
S3d\at;ca. (t. 33 - f- 00 -

4G.

Caudex interme dius : qui ob contrariam situs ad
structuram rationem caudici nec descendenti nec adseen-
denti annumerari potest (§. 37.;, in qrubusdam tantum
vegetabilibus obvius, vel comius (§. qdO infra terram,
vel rhizoina (§. 39.) supra terram est. Variae caudicis
intermedii species distinguendae, liae sunt:

t) gezweyt {geminata')-, wenn die Wurzel aus
zwey an ihver Basis verbundenen Zv.nebdn besteht;
z. B. Erythroniitm Dens canis (t. 4- f- 5-)-> Fritilla-
ria Pyrenaica.

u) gchiiuft (aggregata) : wo mehrere an ihrer
Basis zusammenh.ingende Zwicbeln sich f nden ; z. B.
Allium sibiricum (t. 4- f- 4- ^■)*

5 ) unacht {notha): wenn die enveiferte oder zer-
theille Basis des aufsteigenden Sioches dem GewacLse
zur Eefesligung dient, und in dieser Hinsicht die SttUe
der Wurzel vertrit. Sie dringt nicht in den Boden, der
jederzeit dichter und hlirter ist, ais sie sllbst; und sie
scheint daher nicht mehr zur Ernahrung des Gewachses
beyzutragen, ais mehrere anclre Tlieile desselben, E>
lassen sich folgende Arten unterscheiden;

a) s c h i 1 d f o r m i g {scutif ormis ) : wenn sich die
Basis des aufsteigenden Stockes in eine dunne Platte
ausdelmt; z. B. Ceramium Filum (t. 17 . f. i. a.), TJm-
hilicaria proboscidea Achar, (t, 16 . f. 3-)> Lichen
fioridus (t. 17 . f. 6 . a.).

b) byssus a rtig (hyssacea) : wenn die erweiterte
Basis des aufsteigenden Stockes mit feiner Wolle be-
deckt ist, und dadurch das Ansehen eines Fadenschim-
mels (Byssus) erhalt, Sie kommt bey den Pilzen
vor; z. B. hej Agaricus griseus Batsch. (t. 16 . f.5- a.).

c) zertheilt (divisa): wenn sich die Basis des auf-
steigenden Stockes in Aste verlheilt; z. B. Fucus di-
gitatus (t. 17 . f. 7 .) Fucus saccharinus u. m. a.

d) warzig (papillosa) : wenn sich zur Befestigung
des Gewachses auf der untern Flfiche desselben wai-
zenartige Veriiingerungen finden; z. B. Lichen saxa-
tilis , Peltidea sylvatic'. (t. 33- f- 0)-

§. 46.

Der Mi tt e Is t o ck {Caudex intermedius), der we-
gen des entgegengesetzten Verliaitcns seiner Lage zur
Struetur wederzum niederstcigenden noch zdm aufsteigen-
den Stocke gerechnet werden kann {^. 37-) >
nur bes'- einigen Gewachscn, und ist eutvvedor ein Sticl
(§. 48-^ unter der Erde, oder ein V\ urzelstock 39')
H

44 -

T E R ]VI I O L O G I A.

Terminologie.

l) cormoideus : si infra ten'am aclest, et eadem insi
cum caudicis adscendenlis cormo figura est. Tum re-
peritur :

a) laevis: si ipsi neque eminentiae neque impressio-
nes sunt^ et plerumque in cormum abit, exempli loco
esi Lilium bulbiferum (l. 3. f. ii.) et Lalhraea Squama-
ria (t. 4- f- !•)•

b) cicatrisatns : si caudici adscendenti cormus deest,
ubi tum petioli et pedunculi ex caudice intermedia
oriuntur et decidentes basin suam in eo relinquunt;

e. g. Cyclamen europaeum (t. Q. f. 2. b.).

a) rhizoinatoidevs : si supra terram exsistit^ liocque
in casu caudici descendenti ihizoma nunquam non
deest> cujus tum locum supplet. Apparet:

a) napifonnis : si radicis Uapiformis (§. aj- 2. I.)
similitudinem refert, et in basi sua in radicem caudici-
formem (§. 45. B. i. e.) paulatim transit; exemplo est
Brassica oleracea gongylodes (t. i6. f. 2. b).

b) hitlhosus : si bulbi faciem refert, nec in basi sua
quidquam praeter fibrillas edit. Tum aliqua ex parte
terrae immersus radicem btilbicipitem (§. 45 - B. 2. n.)
fingit. Vel simplex, ut in Ranunculo bulboso (^t. 7.

f. 2.) invenitur, vel duplicatus, qualis est Avenae bul-
bos ae (t. 13. f. 1.).

f 47.

Ca,udex adseendensj vel ])ars vegetabilis supra
terram assurgens ($. 37 )^ maxime attendi a nobis meretur,
cum ab eo plerumque solo desumantur characteres, qui
sunt ad tantam vegetabilium copiam distinguendam ne-
cessarii. In basi sua magis est minusque simplex, at

fiber der Erde. Die verscliiedenen Arten' des ADltel-
stockes, die untcrschieden zu werden verdienen, sind
folgende;

1) stielartig (cormoideus) ; wenn er sich nnter
der Erde befindet, und wie der Stiel des aufsteigenden
Stockes gebildet ist. Man findet ihn alsdann:

a) glatt (laevis); wenn er weder Erhabenheiten
noch Vertiefungen hat, und gewohnlich in den Stiel
iibergeht ; z. B. Lilium bulbiferum (t. 3 - f- La-

tliraea Squamaria (t. f. 1.).

b) genarbt (cicatrisatns) : wenn dem aufsteigenden
Stocke der Stiel felilt, wo alsdann dieEIatt-undBlumen-
stiele aus dem Mittelstocke entspringen, und bej^m
Abfallen ihre Basis auf demselben zuriicklassen ; z. B.
Cyclamen europaeum (t. 8- f. 2. b ).

2) wurzelstockart ig (rhizomatnideus) : wenn
er sicli uber der Erde befindet, in welchem Falle dem
niedersteigenden Stocke jederzeit der Wui'zelstock fehit,
dessen Stelle er. alsdann vertritt. Er zeigt sich:

a] l rubenformig (uapiformis) : wenn er einer
riibenformigen Wurzel (§. 45 - B. 2. 1 .) gleicht, und
an seiner Basis nach und nach in eine stockartige
"NYuirel 45 - B. i. e.) ubergeht; z. B. Brassica ole-
racea gongylodes (l. 16. f. 2. 6.).

b) zwiebelartig (bulbosus) : wenn er die Gestalt
einer Zwiebel hat, und an seiner Basis blofs Wurzel-
fasern treibt. In diesem Falle ist er zum Theil in die
Erde vcrsenkt, und bildet dann die zvviebelkopfige
Wurzel 45. B. 2. n.}. T^Ian findet ihn entweder
einfach (simplex) , wie bey Ranunculus bulbosus
(t. 7. f. 2.), oder gedoppelt (duplicatus), we bey
xlvena bulbosa (t. 13. f. l.).

$• 47 -

Der aufsteigende Stock (Caudex adseendens),
oder der uber dem Boden sich befindende Theil des
Gewachses (§. 37 -). vevdient unsre gruJste Aufmeiksam-
keit, iiidem gewohnlich nur von iliin allein die Kenn-
zeichen hergenommen werden, die ziu' Unterscheidung

T E R M I X O L O C I A.

Teraiixoeogie.

45

vero quo mngis supra solum elfertur^ eo plures explica-
tur in partes^ quae ob variam structuram vel fugiente
oculo discerni plerumque ])Ossunt. Vocantur; Connus,
Frons, Folia, Fulcra, Flos, Fructus et Basis fructifi-
cationis.

48 .

Cor mus caudicis adsccndentis pars est ceteras susti-
nens. Cum vero in magna vegetabilium diversitate fami-
liae quaedam naturales sint, quarum cormus proprietate
sua insignis et conspicuus est; cormi species ita inter sc
differentes suis quasque nominibus distinxerunt, quae
sunt; Caudex, Truncus, Caulis, Culmus, Scapus,
Stipes et Surculus. His annumerantur Sarmentum et
Stolo.

Praeterea singulas cormi dividendi partes ex iis,
quae inde progignuntur, distinguere annisi sunt, unde
haec nata sunt nomina; Bami, Petiolus &. Pedunculus.
Ex pedunculo ulterius dividendo Inflorescentia exsistit.
Postremo Seta muscorum fructum ferens liuc est nu-
meranda.

Nec vero omne vegetabile cormo est instructum,
cum quaedam omnino careant eo, ita ut neque petioli,
nec pedunculi appareant. Quae regctnbilin acormosa
merito dicere licet, eoque Colchicum autumnale per-
tinet. Quae vero cormo destituta sunt, petiolos tamen

der so zalilreichen iMenge von Gewachsen erforderlich
sind. Er ist an seiner Basis mehr odor tveniser einfach,
verbreitet sich aber nach und nach, so wie er sich vvei-
ter uber den Boden erliebt, in mclircre Theile, die sich
wegen der Versclticdenlieit ihrer Siructur, mebrentheiis
schon bey einem lluchtigen Blicke von einander unter-
scheiden lassen. Sieheifsen; der S t i e 1 (Cormus), das
Laub (Frons), die Blaiter (Folia), die Stutzen
(Fulcra), die B 1 u m e (Flos), die F ru cli t (Fructus) und
die Befruclitungsbasis (Basis fructificationis').

48 .

Der Stiel (Cormus) ist der Theil des aufsteigen-
den Siockes, welcher die ubrigen Theile tragt. Da es
aber bey der grofsen Verschiedenheit der Gewachse ge-
vvisse natiirliche Familien giebt, bey denen der Stiel
durch Eigenlbumlichkeit sich auszeichnet; so hat man
die in dieser Hinsicht verscliicdenen Arlcn des Stiels
durch besondre Namen untcrschieden, und diere lieifsen;
der Stock {Caudex), der Stamm (Truncus), der
Stengel (Caulis), der Halm (Culmus) , der Schaft
(Scapus), derStrunk (Stipes), und das Stiimmehen
oder der MoosstengeI (Surculus). Zu diesen sind
auch noch zu rechnen die B.anke (Sarmentum) und
die Sprosse (Stolo).

Ferner hat man bey der Zcrtheilung des Slicls die
einzeinen Tlicile desselbcn ihrem Zwecke nach zu un-
tersclieiden gesuclit, und daher entstanden denn noch
folgende Beuennungen, ais; die As te (Rami), der
Blattstiel (Petiolus) und der Blumenstiel (Pedun-
culus). Durcli die weitere Zertheilung des Blumenstiels
entsteht die Inflorescens oder der Bluthenstand
(Inflorscentia). Endlich mufs auch noch hierher die
Borste (Seta), welche die Frucht der Moose tragt,
gerechnet werden.

Nicht alie Gewiiclise sind mit einem Stiele verse-
lien, und zwar fchlt derselbe bey einigen «jnzlich, so
dafs weder Blatt- iiocli Blunienstielc sich zeigen. Man
kann diese, wohin z. B. Colchicum autumnale zu recli-
neii ist, mit allem recbte stiellose Gewachse (Fe-

H 2

46

T E n M 1 r: o Ii o G 1 A.

Terzminologie.

aut pedunculos protrudunt, e. g. Astragalus exsca-
pus, vegetabilia suhacormosa tantum vocare licet. Plu-
ra, e. g. Cyclamen europaeum, praeter cormuni omnia
possident, petioli autem et pedunculi — <jui tamen
cormi partes tantum haberi possunt — semper adsunt,
caque vegetahilia subcormosa recte dixeris. Denicjue
plurima illorum praeter petiolos et pedunculos — qui
tamen et ipsi deesse possunt — cormo instructa appa-
rent, quae vegetabilia cormosa nominantur.

§■ 49 -

Caudex ea cormi est species, quae in Palmis et
Filicibus quibusdam deprehenditur. Ea re eminet, quod
solo in apice germinet, quod plures annos duret, quod
ejus superficies nunquam glabra, sed cicatrisata sit. Spe-
cies, quas observarunt, hae sunt:

l) annulatrrs : si frondes decidentes circum caudicem
cicatrices annuliformes relinquunt; ut in Corypha rotun-
difolia (t. II. f. I. a.}.

zt) squamosus : si frondes, quae decidunt, basinsuam
vel potius inferiorem stipitis 54-) partem in caudice
'rilinqunnt; exemplo est Chamaerops humilis.

3) tessellatus : sl frondibus decidentibus quivis stipes
depressionem qttaclraiam relinquit; e. g. in PoJypodio
arboreo.

4) aculeatus : si pungentes ipsi sunt pro tuberanti a e,
cfuas una cum cortice licet detraiierc; exemplo sunt Po-
lypodium asperum. Cocos aculeat.a.

3) inermis: in quo pungentes istae protnbernntiae
non deprehenduntur; ut in Polypodio arboreo, Corypha
rotimdlfolia (l. ii. f. i. n.).

Palmr.e caudex proprie est rhizomn supra te:r.iin
ZQ t! Vt! quod idem est, cauchx i::::rinr.Iiu3

getabilia acormosa) nennen. Die hingegen, welclicn zwar
der Stiel fehic, dabey aber entweder Blattstiele oder
Elumensiiele hervortreibeii , wie z. E. Astragalus exsca-
pus, konnen nur fast stiellose Gewachse {Vege-
tabilia subacormosa') genannt werden. Bey mehreren,
wie z. E. bey Cyclamen europaeum, fehlt nur der
Sdel, die Blatt- und BlumensiiL-le aber — welche jc-
doch nur ais Tiieile des Stiels betrachtet werden kon-
nen — sind jederzeit zugegen, nnd diese konnen fiig-
lich fast s ti el tr ei ben d e Gewaclise {Vegetabilia
subcormosa") lieifsen. Endlicli sieht man bey den mehre-
»ten Gewachsen , dafs sie aufser den Blati- und Blu-
menstielen — die ilincn jedocli fchlen konnen — aucli
mit einem Stiele versehen sind, und diese nennt man
stie Itreib en de Gewachse {Vegetabilia cormosa).

§■ 49 -

Der Stoclc (Caudex) ist diejenige Art des Stiels,
welche sich bey den Palmen und bey einigen Farren-
krautern findet. Er zeichnet sich dadurch aus, dafs er
blofs aus der Spitze treibt, vieleJahre dauert, und dals
seine Obevflache niem.als glatt, sondern genarbt ist. Die
Arten, welche man beraerkt hat, sind folgende;

1) geringelt (annulatus) ; wenn das Laub beym
Abfalleir rund um den Stock ringforraige Narben hin-
terlafst; z. B. Corypha rotundifolia (t. ii. f. I. a.).

2 ) schuppig (squamosus): rverm das Laub beym
Abfallen seine Basis, oder vielmehr den untern Theil
des Strunkes (§. 54 )r dem Stocke zuruck liifst; z. B.
Chamaerops humilis.

3) wurfelig (tessellatus) : wenn beym Abfallen des
Laubes jeder Strunk eine viereckige Vertiefung liinter-
l.ifst ; z. B. Polypo dium arboreum.

4^ staclielig (aculeatus): wenn er stechende Her-
voiTagungen hat, die sich mit der Rinde abziehen las-
sen; z. B. Polypodiutn asperum , Cocos aculeata.

5) unbewafnet (inermis) : bey dem sich keine ste-
chende Hervorragungen finden ; z. B. Polypodium ar-
boreum, Corypha rotundifolia. (r. ii. f. i. a.).

Der Stock der Palme ist eigcnilich ein VYurzel-
stock liber i’.cr ErJe j) luuT 'f.), o.lcr, mit .rn-

T E R I\I I K O L O G I A.

T E R M I N O L O G I E.

47

rhizomatoLlcus (§. 45. 2.). BlastemaU in apice posita,
uiqiie ea sensim explicantur, frondes inferiores deci-
dunt, ita tamen, ut carum basis, vel potius- inferior
cujuslibct stipitis pars in eo remaneat. Brassica ole-
racea gongylodes Irae in re non mediocrem cum Palma
similitudinem habet j ejus enim rhizoma supra terram
quoque exsistens Palmae caudici similis fieret, nisi
brevior ipsius vita id prohiberet. Nostrum Poly-po-
dium Filix mas, pluresque Filices aliae rhizoma ha-
bent a Palmae rhizomate nulla alia re magis differens,
quam situ, quod hic nempe non supra, sed infra ter-
ram est. In regionibus vero calidioribus sunt quoque
Filices rhizoma suum supra terram protrudentes, ut,
exteriorem earum structuram si spectes. Palmis sint
simillimae. Palmarum igitur a vcget.ibilibus plioeno-
gamis ad Filices transitus ignorari nequit ; et Linnaeus,
qui idem Palmarum, quod Filicum cormo, nomen recte
dixit , minime erravit , cum et eas Palmarum par-
tes, quas recentiorum botanicorum nonnulli folia no-
minatas volunt, sicut in Filicibus, yronde/n appellaret.

§. 50.

Tninciis arborum frulicnmque proprias est cormus,
ab omnibus aliis speciebus id dilFert, quod sub ejus epi-
dermide (§. 3i ) semper cortex C§. 32.), liber ($. 33 ) et
lignum (§. 34 et 35 ) deprehenduntur. Apparet:

i) arborejts: si jam in altitudinem quandam supra so-
lam excreverit ramos Cacumen constituentes protrudens.

23 fruticosus : si quam primum solo exierit, ramos
protrudit.

Ceterae trunci species alias obviae, de caule (5-51.)
dicentur; inque accyjata ejus descriptione naturae cjiis
interioris (§. 31. — 36.) ratio habebitur.

dern Wortfn gesagt, cin wurzelstockartiger Mit-
telstock (5- 45- 2.;. Die Keimc liegen bey ihm oben
in der Spitze, nnd so wic sich diese allmahlig ent-
wickeln, fallt das uiitere Laiib ab, jedoch so, dafs
dic Basis dcsselben , oder vielmehr der iintere 1 lieil
eines jeden Strunkcs, auf ihm ziiriickbleibt. Brassica,
oleracea gongylc.les hat in dieser Ilinsicht nicht ge-
ringe Aehnliclikcit nilt den Palmen; ihr Wurzelstock,
der sich ebenfalls uber der Erde befindet, wiirde dem
Siocke der Palme gltich werden , wenn nicht seine zti
kiirze Dauer ihm dies verliinderte. Unser Polypodiuni
Filix mas und mehrere andere Farrenkriiuter haben
cinen Wurzelstock, der sich von dem der Palme durch
nichts wciter nnterscheidet, ais durch seine Lage,
namlich, dafs diese nicht fiber, sondern unter der
Erde ist. In den warmen Klimatcn giebt es aber auch
Farrenkrauter, die ihren Wurzelstock fiber die Erde
hervortreiben, so dafs sie dem aufsern Banc nach, vol-
lig den Palmen gleichen. Es ist daher der Uebergang,
den die Palmen von den Phoenogamen zu den Farren-
krautern machen , gaiiz unverkennbar; und Linne,
der sehr richti»- den StieI der Palmen und den der Far-

C'

renkrauter niit gleichem Namen bezeichnete, irrte gar
nicht, wenn er bey den Palmen auch diejenigen Thei-
le, die einige neuere Botanisten Blatter nennen wol-
Icn, so wie bey den Farrenkiaulern La u b (Fronr) nannte.

§. 50.

Der Stamm {Truncus) ist der den Caumen und
Striiuchern eigene Stiel^ welcher sich von alkn ubrigen
Artcn dadurch uniorscheidet, dafs man unter seinem
Oberhautchen (f. 3t-) jederzeit Funde {§. 32-), Bast
($. 33.) und Holz (f. 34 und 3j.) findet. Er zeigt sich:

1) baumartig {arboreus') : wenn er erst in einer ge-
wissen Hohe iiber dem Boden Aste hervorircibt, die
einen Wipfel {Cacumen) bilden.

2 ) stauchartig (fruticosus) : wenn er gleich von un-
ten auf Ast^ treibt.

Die sonst noch vorkommenden Arten des Siam-
mes werden «0 wie bey dem Stengel (S.5i.) bestimml;
nnd bey genaiien Besrlireibtingen wird auch auf sejne
iiir.crcBctchaneiihcit § 31-55.) Bucksichl g-nomir.tn.

43

T E H M 1 N O L O G IA.

Teivminoeogie.

51 .

Caulis est cormiis heibaceus — nonnunqnam ligno-
sus — folia, llores ct fniclus ferens, cujus superficies —
foliis non nimis constipatis — aperte conspici potest.
Quae cormi species solis quidem herbis propria, haud
tamen raro arborum fniticumque cormus, caulis nomine
insignitur. Hae distinguuntur species:

a. Secundum vegetabilium naturam ratione duratio-

nis.

1) arboreus : vid. §. 5 o. No. r.

2) fruticosus : vid. §. 5o’. No. 2.

3) suffruticosus : cujus inferior pars hiemem tantum
sustinet, superior vero interit; ut in quibusdam generis
Piubi speciebiis.

4) herbaceus : qui unam tantum aestatem durat; vi-
deatur Pulmonaria officinalis.

b. Secundum substantiam.

5) lignosus: qui e solido constat ligno; qualis est ar-
borum fruticumque.

6) fibrosus: qui ex lignosis facile separandis fibris
compositus est; ut in plurimis vegetabilibus herbaceis
non admodum succulentis.

7) carnosus: carne succulenta constans in cujus sub-
stantia fibrae lignosae obscr\’ari nequeunt; exemplo sint
Portulaca oleracea. Dentaria bulbifera.

8) inanis: intus laxa medulla farctus; ut in Hcliantho
tuberoso.

q) lactescens'): qui albo seu flavo lacti simili succo
expictus est; videantur Eupitorbia Cyparissias, Chelido-
nium majus.

Attamen lioc de toto vegetabili praedicare malunt,
idque tum albo • lactescens , \el Jlavo • lactescens dicilur.

$. 5 r.

Der St en gei (Caulis) ist ein krautartiger — zu-
wcilen holziger — Blatter, BIumen und Fruchte tragen-
der Stiel, dessen Oberflache — im Falle die Bfiitter
nicht zu dicht stehen — frcy gesehen werden k.ann. Ei-
gentlich ist diese Sticlart blofs den Krautern eigen, je-
doch wird auch nicht selten der Siiel der Biiume und
Straucher mit demNahmen des Stengels belegt. Es tver-
den folgende Aiten unterschieden,

a. Nach der B eschaffenheit der Gewfichse in
Hinsicht ihrer Dauer.

1) baumartig (arboreus): S. §. 5 o. No. r.

2) strauchartig (fruticosus): S. §. 5 o. No, 2.

3 ) staudig (su fruticosus): dessen unterer Theil nur
den Winter aushalt, der obere aber cingeht; z. B. einige
Arten der Gattung Rubus.

4 ) krautartig (.herbaceus): der nur Dauer fur Einen
Sommer hat; z. B. Vuhnonaria ojficinalis).

b. Nach der Substanz.

5) holzig (lignosos): der aus festem Holze besteht;
wie bey den Baumen und Strauchern.

6) faserig (fibrosus): der aus holzigen, leicht von
einander trennbaren, Fasern besteht; so wie bey den
mehresten krautartigen Gewachsen, die nicht sehr saft-
reich sind,

7) fleischig (carnosus): der aus saftigem Fleische
besteht, und in dessen Substanz keine holzige Fasern
vvahrgenommen werden konnen; z. B. Fortulaca ole-
racea, Dentaria bulbifera.

8) markig (inanis): der innerhalb mit lockerem
Marke ;§■ 36.) angefiillt ist ; z. B. Helianthus tuberosus.

g) milchend (lactescens) : wenn er mit einem wei-
fsen oder gelbcn milchiihnlichen Safte angefullt ist; z. B,
Euphorbia Cyparissias , Chelidonium majus.

Man gebraucht jedoch dieaes Priidicat lieber von
dem ganzen Gewaclise, und sagt alsdann das Gewachs
itt weifs - milchend (albo - lactescens') , oder gelb-
milchend (flavo - lactescens).

T E R M I O L O G I A.

Terminoeogie.

49

10) fistulosus : cui intus est ca\'um fistuliforme ; exemplo
sit Aegopodium Podagraria (t. lO. f. 7. b.^.

11) loculosus s. septis transversis interstinctus : est
caulis excavatus secundum longitudinem septis transversis
in loculos divisus; ut in nonnullis UmbeUiferis.

«

12) solidus: qui neque inanis (No. Q.) neqire fistulo-
sus (No. IO.), sed intus ejusdem est soliditatis; e. g. in
Dentaria bulbifera (t. 4 - f- i- b.).

c. Secundum firmitatem.

13) firmus: qui non nisi majore vi dilacerari potest;
talis est Lini usitatissimi.

Iq) debilis: qui facile disrumpitur; exemplo sit Equi-
setum palustre.

i-j) fragilis : qui, quominus frangatur, se inflecti non
patitur; invenitur in Chara vulgari, Caulinia fragili. Sa-
lice fragili.

16) flexilis: qui inflecti se patitur, quominus franga-
tur; exemplo est Chara flexilis.

17) tenax: qui saepius inflexus non frangitur; tali
gaudet Salix viminalis.

18) rigidus: qui, quominus lignosus sit crassusque,
se sustinet, et non nisi leviter fractus deflectitur/ ut in
Dentaria bulbifera et plurimis vegetabilibus herbaceis.

ig”) laxus: qui tam exiguae est rigiditatis, ut se vix
sustineat, ideoque nec leviter quidem fractus deorsum
flecti queat ; exemplo est Cainpanula hederacea , ut
etiam vegetabilia omida scandentia.

d. Secundum situm,

20) natans: cujus superior pars aquae superficiei in-
natat; videantur Polygonum amphibimn « aquaticum,
Potamogeton natans.

21) demersus: qui ex toto sub aquae superficie habi-

10) hohl oder rdhrig (fistulosus) : der innerhalb
cine rohrenfurmige Kofilung hat; z. B. Aegopodium
l^odagraria. (t. 10 f. 7. b.).

11) facherig (loculosus s. septis transversis in-
terstinctus): wenn ein hohier Stengel der Lange nach
durch Querscheidewiinde in Fiicher abgethedt ist ; z. B.
einige Schirmpflanzen.

12) fest (solidus): der vv^eder markig (No. 8.)
noch hohl (No. 10.), sondern innerhalb von gleicher
Dichtigkeit ist; z. B. Dentaria bulbifera (t. 4 - f- I- b.).

c. Nach der Festigkeit,

13) stark (firmus): der nicht mit geringer Kraft
zenissen werden kann ; z. B. Linum usitatissinuim.

14) schwach ( debilis): der sich sehr leicht*zer-
reifsen lafst ; z. B. Equisetum palustre.

1 5 ) zerbrechlich (fragilis) : der sich nicht biegen
lafst, ohne zu zerbrechen, z. B. Chara vulgaris, Cau-
li nia fragilis , Salix fragilis.

16) biegsam (flexilis): der sich ohne zu zerbrechen,
biegen lalst; z. B. Chara flexilis.

17) ziihe (tenax): der sich, selbst durch ofteres Hin-
und Herbiegen, nicht leicht zerbrechen lafst; z. B. Sa-
lix viminalis.

18) steif (rigidus): der, ohne holzig oder sonderlich
click zu sejn, sich aufrecht erhalt, und sich nicht ohne
einzuknicken niederbiegen lafst; z. B. Dentaria bulbi-
fera und mehrere krautartige Gevvachse.

19) s chlaff (laxus): der so vvenig steif ist, dafs er
sich kaura aufrecht erhiilt, und ddher ohne einzuknicken
niedergebogen werden kann ; z. B. Campanula hede-
racea, so wie auch aHe klimmende Gewaclise.

d. Nach der Lage.

20) schwimmend (natans): dessen oberer TheiI auf
der Obeiflache des Wassers schwimmt; z. B. Polygo-
num amphibium 1 aquaticum Potamogeton natans.

21) untergetaucht (demersus) t der sich ganzlich

5 »

T E R :\I I N O L O C I A.

T £ K M I X O L O G I E.

tat^ et pedunculos tantum supra eam attoUIt; exempli
loco sunt plurimae geneiis Uiriculariae species.

22) emersus: qui supra aquae super/iciem eminet; ut
in Ranunculo polyjiliyllo (t. 28. f- 3 )-

23) parasiticus : qui aliis inhaeret vegetabilibus, in
quae, ut se nutriat, radices agit; tali gaudent Cuscuta
europaea (tabulae libri inscriptionem gerentis figura
Viscum album.

e. Secundum radicum ajjixionem et similia.

24) repens', si caulis una cum ramis procumbit, et
tam ille, quam bi non longis intervallis radices in terram
agunt, quominus ab intervallo ad intervallum arcuatiin
assurgant; exempli loco est Peplis Portula (t. 13. f. 4),
Lysimachia Nummularia.

25) sarmentosus : si caulis decumbit atque ita longis
inter se intervallis, in quibus in arcum assurgit', radices
in terram agit; exempli loco allegatur Ranunculus rep-
tans (t. IO. f- g. b). Si est ramosus, rectus saepe sine
arcu humi procumbit, tum vero ramos sursum agit;
exempli loco sint Lj simachia nemorum (t. 40. f. j.). Chrj-
sosplenium alternifolium, Chrysosplenium oppositifoliimr.

26) fnlcratus : si erectus ex ramis in terram usque
agit radices in cormos muntandas eumque qtiasi suffulcien-
tes; exemplo est Rhizophoia l\Iangle (t. g.) et Ficus in-
dica,

27) radicans : si ad corpus erectum adseendit, et ei
adhaesurus in id radices agit; huc pertinent Ficus stipu-
lacea (t. 12. f. 3- Hedera Helix.

28) scandens : est caulis laxus (No. ig.) ad alia cor,
pora se erigens , eaque partium quarundam , quae
cirrhi dicuntur, huic rei potissimum destinatarum, ope
apprehendens; talem caulem habet Passiflora coerulea

(t. 14.

unter der Oberflache des Wassers befindet, und nur
seine Blumensliele uber dieselbe erhebt; z. B. mehrere
Arten der Galtung Utricularia.

22J h e r V o r r a g e n d {emersus') : der sich uber die
Oberflache des Wassers erhebt; z. B. Ranunculus poly-
phyllus (t. 20- f. 3.)-

23) s chm a r o t z en d (parasiticus): der sich au.f an-
dern Gewiichsen befindet, in ivtiche er zu seinerErnilh-
rung Wurzeln sclilagt; z. B. Cuscuta europaea (Titel-
kupfer f. 5), J-^iscum album.

e. Nach der Anheftun» durch Wurzeln und

O

dergleichen.

24) kriechend (repens): ivenn der St en gei sammt
den Asten niederlicgt, und ersieier sovvohi ais letztore
in nicht weiten Zwischenraumen, Wurzeln in die Erde
treiben, ohrie sich von einem Zwischenraume zum an-
dern bogenforiiiig zu erheben ; z. B. Peplis Portula
(t. 13. f. 4)> Lysimachia Hummularia.

2j) rankend (sarmentosus): wenn der Stengel nie-
derliegt, und nur in weiten Zv\ischenraumen, wobey er
sich in eineiiBogen erhebt, Wurzeln in die Erde treibt;
z. B. Ranunculus reptans (t. 40* f- 5. b). Wenn er
fistig ist, liegt cr ufters ganz gerade ohne Bogen auf
der Erde, treibt aber alsd.mn seine Aste aufrecht; z. B.
Lysimachia nemorum (t. qO. f. 5 Chrysospleniian al-
ternifolium, Chrysosplenium oppositifolium.

26) gestiitzt (fulcratus) : wenn er aufrecht steht und
aus den Zweigen Wurzeln bis in die Erde schlagt,
die sich in Siiele verwandeln und ihn gleichsatn unter-
stutzen; z. B. Rhizophora Mangle (t. g.), Picus indica.

27) wurzelnd (ra dicans) : wenn er an einem aufrech-
ten Korper in die Hohe stoigt und zu seiner Befcstigung
Wurzeln in denselben schlagt; z. B. Ficus stipulacca
(t. 12. 1. 3- a), Hedera Helix.

28) klimmend (scandens): ein schlaffer Stengel
(No. rg.), der an andern Korpern in die Holie -steigt,
und sich an ihnen vrmitielst besonders dazu beslimra-
ter Theile, die man Gabeln nenut, festhalt; z. B. Pas-
siflora

Terminotogia.

(t. 14. f. I. a.) et piures hujus generis spicies; ilem Bryo-
nia alba^ Vilis vinifera.

f. Secundum directionem.

K^^strictus : qui plane rectus esr,_et omnino perpen-
diculo convenit; hujusmodi caulem habet Linum usita-
tissimum (tabulae libri inscriptionem gerentis figura 3 )"

3o) erectus: qui non ex toto rectus ^ paene tamen
perpendicularis est; videatur Erigeron uniflorum (t. i.

f. 41.

procumbens^ prostratus, huinifiisus : si planus hu-
mi jacet; videatur Linnaea borealis (tab, libr. inscript.
ger. f. 2.), Veronica prostrata, Hypericum humifusum.

32) adscendens : cujus inferior tantum pars humi ja-
cet, media autem arcuatim ascendit, et superior est
erecta; exemplo est Comarum palustre (t. Q. f. 3, a.).

33) declinatus: qui primo erectus, dein obliquus
adscendit, tum in arcu terram versus curvatus; huc per-
tinet Lycium barbarum (t. 10. f. 50.

34) decumbens : si caulis ad exiguam tantum distan-

tiam usque supra basin suam erectus, tum vero ita de-
flexus est, ut maxima ejus pars humi jaceat; exemplo
est Thymus Serpillum (t. 13. f. 7. aO* *

35) . cernuus: cujus pars superior ita est flexa, ut
apex horizontem spectet; exempli loco videatur Silene
nutans (t. 13. L 5).

* 36) nutans: cujus superior pars ita est flexa, ut apex
terram spectet; videatur Fritillaria Meleagris (t. 3i.-f. 3.a).

37) pendulus : si aliis vegetabilibus rebusque sublimi-
bus insidet, ab iisque dependet; exempli loco videatur
Cymbidium pendulum (t. 23. f. 2.).

flexuosus: qui altematim directione contraria jam
’ic jam illuc flexus est, ita, ut piures angulos obtusos

Terminoeogie, 51

siflora coerulea (t. 14. f. i. a.) und mehrere Arten die-
ser Gattung; ferner Bryonia alba, Kitis vinifera.

f. Nach der Richtung.

2g) straff (strictus): der vollkommen gerade ist,
und vollig senkrecht steht; z. B. Linum usitatissimum
(Titelkupfer f. 30*

30) aufrecht (erectus): der nicht vollkommen ge-’

rade ist, aber ziemlich senkrecht steht; z. B. Erigeron
uniflorum (t. 1. f. 4l0‘ ' '

31) gestreckt (procumbetis , prostratus , hum fu-
sus): wenn er ganz gerade auf der Erde liegt; z. B.
Linnaea borealis (Titelkupfer f. 2.), J^eronica prostra-
ta, Hypericum humifusum.

32) aufwarts gebogen (adscendens) : wenn nur
der untere Theil auf der Erde liegt, der mittlere Tfieil
aber in einem Bogen in die Hohe steigt und der obere
aufrecht steht, z. B. Comarum palustre (t. g. f, 3- aO*

33) niedergebogen (declinatus): der anfangs auf-
recht, alsdann schief in die Hohe steigt, und nachher
sich in einem Bogen gegen die Erde krummt; z, B. Ly-
cium barbarum (t, 10. f. 5.)-

34) nie derliegend (^decumbens): wenn der Sten-
gel nur bis ^zu einer kleinen Entfernung uber seiner Ba-
sis aufrecht steht, und alsdann so niedergebogen ist,
dafs der grofste Theil desselben auf der Erde liegt ; z
b. Thymus S.erpillum (t. 13- f. 7- a.).

35) iibergebogen (cernuus'): dessen oberer Theil
so gekrummt ist, dafs die Spitze gegen den Horizont
zeigt; z. B. Silene nutans (t. 13. f- 5 ).

36) uberhangend (nutans): dessen oberer Theil
so gekriimmt ist, dafs die Spitze gegen die Erde zeigt ;
z. B. Fritillaria Meleagris (t, 3f- f* 3- a)-

37) hangend (pendulus): wenn er auf andern Ge-
wachsen, oder erhabenen Gegenstiinden sich befindet,
und von diesen herab hiingt; z. B. Cymbidium pendu-
lum (t. 23. f. 2.).

38) gekniet (flexuosus): der abwechselnd nach ent-
gegengesetzter Richtung hin- tind hergebogen ist, so

I

52

Terminologie.

T E R 1\I 1 R' o R O G 1 A.

eiTormet; eyemplo sunt Peperomia purpurea (t. 24. f.
6. a.), Peperomia alata (t. 24. f. 40 > Fagara tragodes
(t. 14. f. 2. a.).

3g) volubilis: caulis laxus, qui circum alia corpora
vel vegetabilia spirae in modum volvitur sursum, idque
directione duplici:

a) clextrorsiun: contra solis motum; ut in Convul-
vulo arvensi (t. 12. f. i. a.).

b) sinistrorsum: cum solis motu; Exemplo est Po-
13'gonum Convolvulus (t. 12. f. 5 - a-

g. Secundum divisionem.

40) simplicissimus: qui neque in ramos, neque in pe-
dunculos diducitur, indeque non plures uno vel flore,
vel spica, vel flores tantum sessiles profert; videatur
Erigeron uniflorum (t. i. f, 41.).

Linnaeus caulem vult intelligi, qui ramis quidem
caret, in pedunculos tamen dividi potest. Hujusmodi
vero caulis, si ad vivum rem resecamus, hoc non
meretur nomen, cum hoc omnino in sensu strictissimo
sumendum sit, ut inter Nr. 4O) 4 i> 4 ^, 43 et 44 certi
limites determinari possint.

41) simplex', qui non nisi in pedunculos, nec vero

in ramos dividitur; huc pertinet Comarum palustre (t.
8* F 3 -)> Silene nutans (t. 13. f. 5. -

_ Linnaeo est simplicissimus.

42) subramosus: qui unum vel aliquot agit ramos;
videatur Campanula rotundifolia (t. 5. F 9 .)-

43) ramosus: qui multos ex se edit ramos; quorum
tamen perpauci tantum in minores dividuntur ramos;
exemplo sit Vaccinium Myrtillus (t. 7. f. i.}.

44) ramosissimus: qui plurimos profert ramos in
magnum rursus minorem multitudinem dividendos; ut
in Ocimo minimo (t, 15. f. 2.).

dafs er mehrere stumpfe Winkel bildet; z. B. Pepero-
mia purpurea (t. 24. f. 6. a.), Peperomia alata (t. 24.
f. 40 j Fagara tragodes (t. 14. F 2. a.)

3 g) windend (^volubilis'): ein schlatter Stengel, der
um andre Korper oder Gewachse, spiralformig sich in
die Hohe windet, und zwar nach zweyerley Richtung:

a) rechts (^dextrorsuni): gegen den Lauf der Son-

ne; z. B. Convolvulus arvensis (t. 12. f. I. a.).

b) links {sinistrorsum'): mit dem Laufe der Son-

ne; z. B. Polygonum convolvulus (t. 12. f. 5 * a.)

g. Nach der Zertheilung.

40) sehr einfach (simplicissimus): der sich weder
in Aste noch in Blumenstiele zertheilt , und daher ent-
weder nicht mehr ais eine Blume oder eine Ahre; oder
uberhaupt nur sitzende Blumen tragt; z. B. Erigeron
unijlornm (t. i. f. 1 \\.').

Linne versteht hierunter einen Stengel , der blofs
von Aesten frey ist, sich aber in Blumenstiele zerthei-
len kann. Ein solcher Stengel verdient aber, wenn
man es genau nimmt, dieses Pradicats nicht, welches
liber dies hier im engsten Sinne genommen werden
raufs, um zwischen Nr. 40 , 4*> 4^> 43 44 bestimm-

te Granzlinien ziehen zu kbnnen.

41) einfach (simplex): der sich blofs in Blumen-
stiele,’ aber nicht in Aste zertheilt; z. B. Comarum
palustre (t. 8- F 3 -)> Silene nutans (_t. 13. f. 5 -)*

Nach Linne heifst er sehr einfach (simplicis-
simus').

42) etwas astig (subramosus): der Einen; oder
auch wohl einige Aste treibt; z. B. Campanula rotun-
difolia (t. 5 - F g.).

43) astig (ramosus): der viele Aste hervorbringt,
von denen jedoch nur wenige sich wieder in kleinere
zertheilen durfen; z. B. V^accinium Myrtillns (t. 7.

f. I.).

44 ) vielastig (ramosissimus): der sehr viele Aste
hervorbringt; die sich wieder in eine grofse Menge klei-
nerer Aste zertheilen; z.B. Ocimum minimum (t. ij.f. 2.).

Terminologia.

45) integer: qui dum plures protrudit ramos^ ipse
non evanescit, sed ad omnium, quos edidit, ramorum
apicem excurrit; videatur Solidago Yirgaurea (t. 4 - 70 -

llumex Acetosella (t. ig. f. 3 )^ Pinus sylve%tris.

4G) deliquescens', qui, dum plures in ramos dividitur,
et ipse evanescit, nec ideo ad omnium, quos ex se edi-
dit, ramorum apicem pervenit; ut in Valeriana dentata
(t. 7. f, 40 ^ Ledo palustri (tab. libr. inscript. ger. f. i.)*

47) verticillatiis: ad caulis apicem plures proveniunt
rami, atque ipse caulis redditur longior, ita, ut anno
sequenti idem non in ramis modo, sed in caule etiam
appareat ; ^tali gaudet Pinus sylvestris.

48) prolifer-. si ex caulis apice plures nascuntur rami
nec vero caubs ipse longior redditur, ita, ut idem anno
sequenti non nisi in ramis, nec vero in caule appareat;
talis caulis est Ledo palustri (tab. libr. inscript. ger. f. i.).

4g) dicliotomus: qui in binas partes, et earum quaevis
rursum in totidem, atque ita ad minimos ramos usque
dividitur; exempli loco est Valeriana dentata (t. 7. f.
4 - a.). Viscum album.

50) paniculatus'. si caulis in parte sua superiore mul-
tos edit ramos, qui rursus in minores, flores potius,
quam folio -ferentes ramos didicuntur; ut in Ptumice
Acetosella (t. ig. f. 3 )

51) fastigiatus s. corytnbosns: si ex caule, varia in
altitudine plures, vel simplices vel in ramulos divisi ra-
mi, cum caule eadem in altitudine terminati, prodeunt;
videatur Carlina vulgaris (t. 21. f. i.).

52) virgatus: si caulis multos habet ramos, longissi-
mos, tenues, nec multum patulos; huc perlinet caulis
Lithospermi ofFicinalis (t. 21. f." 3.).

Terminoeogie. 55

45) ganz (^inte^er') ; der, indem er mehrere Aste
hervorireibt, selbst nicht verscJnvindet, sondern bis zur
Spitze des von den Asten gebddeten Ganzen auslauft;
z. B. Solidago Virgaurca (t. 4 - f- 7 -)^ Rumex aceto-
sella (t. 19 f. 3 -)> Pinus sylvestris.

46) verschwindend (^deliquescens) : der, indem er
sicli in mehrere Aste zertheilt, selbst verschwindet, und
daher die Spitze des von den Asten gebildeten Ganzen
nicht erreicht, z. B. l^aleriana dentata (t. 7. f. q.),
Ledum palustre (Titelkupfer f. i.)

47) quirlformig (verticillatiis) : wenn an der Spitze
des Stengels mehrere Aste entspringen, und der Stengel
selbst auch verliingert wird, so dafs man im folgenden
Jahre dieselbe Erscheinung nicht nur bey den Asten,
sondem auch bey dem Stengel bemerkt: z. B. Pinus
sylvestris.

48 ) sprossend (prolifer): wenn an der Spitze des
Stengels mehrere Aste entspringen, der Stengel selbst
aber sicli nicht verliingert, so dafs dieselbe Erscheinung
im folgenden Jahre nur bey den Asten, nicht aber bey
dem Stengel Statt findet; z. B. Ledum palustre (Titel-
kupfcr f. I.).

4 g) gabelastig (<iic/zo^ow//r); wenn sicli der Stengel
in zwey Theile, jeder derselben wieder in zwey, und
so fort, bis auf die kleinsten Aste, zertheilt; z. B. V^a-
leriana dentata (t. 7. f. 4 - a )^ Viscum album.

50) rispenartig (paniculatus): wenn der Stengel
an seinem obern Theile viele Aste hervortreibt, die sich
wieder in kleinere, mehr BIumen ais Bliitter tragende,
Aste zerlheilen; z, B. Rumex Acetosella (t. rg. f. 3 .)*

51) gleicliz weigig oder doldentraubenartig
(fastigiatus s. corymbosus): wenn aus dem Stengel in
verschiedenen Hohen mehrere, entweder einfache, oder
in Astchen zertheilte Aste entspringen, die sich mit dem
Stengel in gleicher Hohe endigen; z. B. Carlina vul-
garis (t. 21. f. 1.).

52) ruthenformig (virgatus): wenn der Stengel
viele Aste hat, die sehr lang, diinne und nicht weit-
ausgebreitet sind ; z. B. Lithospermum oJficinale(l.' 2 ,i.l. 3.).

I 2

54

Termino I. oGi A.

Terminologie.

53) brachiatus', si caulis habet ramos oppositos, quo-
rum par quodlibet a pari snpra et infra se posito in an-
gulo recto persecatur, ut deorsum spectanti unica tan-
tum omnium ramorum crux appareat; videantur Rhi-
nanthus Crista galli (t. 22. f. 3 -)^ Melampyrum arvense,
Melampyrum sylvaticum, Satureia hortensis, Mercurialis
annua.

h. Secundam Figuram.

54) teres: qui transverse sectus planum orbiculatum
refert; huc pertinent caulis Dentariae bulbiferae (t. i\.
f. I. b.). Lupini lutei (t. 29. f. 4 - a.), MjTiophylli spica-
ti (t. 29. f. 3. a,).

55) semiteres : cujus latus alterum rotundatum, alte-
ntm planum est; ut in Peperomia alata Ruiz (t. 24. f.

4. a.).

56) compressus : qui transverse sectus planum magis
minusve ad ellipsin accedens refert; tali gaudet Caulinia
fragilis (t. 23. f. 3. a.).

57) anceps: si utruraque latus angustum caulis com-
pressi in acutas excurrit acies; videatur Mesembryanihe-
mum acLnaciforme (t. 16. f. i. a.). Persaepe autem cau-
lem teretem intellectum volunt, qui duobus sibi oppo-
sitis lateribus membranam habet tenuem angustamque; ut
in Hoppea dicholoma (t. 3o. f. 3 - a-)» Hyperico perfo-
rato (t. 13. f. 2. a.).

58 ) angulatus : si plures ad caulem conspiciuntur an-

guli; e. g- in Vaccinio Mjrtillo (t. 7. f. i. a.), Vicia bi-
enni (t. 17. f. 4- nomine Nr. 54- tanquam

contrario plerumque utuntur, vel ubi perpetuitatis de-
fectus caulis figuram accuratius determinandam haud
sinit. At vero ubi numerus 'et figura angulorum late-
rumque perpetuae sunt: ea diligenter attenduntur, et
hae distinguuntur varietates:

53 ) armformig (brachiatus) : vvenn der Stengel'
gegeniiberstehende Aste hat, von denen jedes Paar mit
dem iiber und unter ihm stehenden sich rechtwinklig
durchkreuzt, so dafs, wenn man von oben herunter
sieht, von allen Asten nur Ejn Kreuz gebildet wird; z.
B. Rhinanthiis Crista galli (t. 22. f. 30 -' Melampyrum
arvense, Melampyrum sylvaticum, Satureia horten-
sis, Mercurialis annua.

h. Nach der Gestalt.

54) rund (^teres"): dessen Querdurchschnitt einer zir-
kelrunden Flache gleicht; z. B. Dentaria bulbifera
(t. 4 - f I- b.). Lupinus luteus (t, 29. f. 4 - a-).» Mjriophyl-
lum spicatum (t. 29. f. 3 - a )*

55 ) halbrund (semiteres) : der auf der einen Seite
rund, auf der andern flach ist; z. B, Peperomia alata
Ruiz (t. 24. f. 4 - a.).

56) zusammengedriickt (compressus): dessen
Querdurchschnitt sich mehr oder weniger der Ellipse
niihert; z. B. Caulinia fragilis (t. 23. f. 3 . a.).

57) zweyschneidig (anceps): rvenn die be)^den
schmahlen Seiten eines zusammengedriickten Stengels in
scharfe ■ Kanten auslaufen; z. B. Mesembryanthemum
acinaciforme (t. 16. f. i. a.). Sehr oft versteht man
aber auch hierunter einen runden Stengel, der an zwey
gegeniiberstehenden Seiten eine diinne, schmahle Haut
hat; z. B. Hoppea dichotoma (t. 3 o. f. 3 - a.), Hype-
ricum perforatum (t. 13. f. 2. a.),

58 ) eckig (angulatus) : wenn sich an dem Stengel
mehrere Ecken zeigen ; z. B. Haccinium Myrtillus
(t. 7. f. I. a.), Hicia biennis (t. 17, f. 4 * a.). Man be-
dient sich dieses Pradicats gewohnlich nur ais Gegen-
satz von Nr. 54» oder man gebraucht es auch da, wo
sich wegen Mangel an Bestandigkeit die Figur des Sten-
gels nicht genauer bestimmen lalst. Wenn aber Zahl
und Gestalt der Ecken und Seiten beslandig sind; so
achtet man genau darauf und unterscheidet dann noch
folgende Versclnedenheilen:

TERMINOrOGlA.

Terminologie.

55

A. Secundum angulo s.

a) obtuse angulatus : si anguli oblusi sunt; ut in
Vaccinio Myrtillo (t. 7. f. i. a.}, Vicia bienni (t. 17.
f. 4. a.).

b) acute angulatus : si anguli acuti sunt; exemplo
est Sida triquetra (t, 13. f. 2. a.).

B. Secundum angulos et latera,
oc. Lateribus concavis.

c) triangularis: in quo tres apparent anguli cum
lateribus concavis; ut in Cacto triangulari.

d) quadrangularis : in quo anguli quatuor cum la-
teribus concavis notantur; videantur Galium Aparine
(t. 13. f. 6. a.)^ Lamium album, Cactus tetragonus.

e) quinquangularis : e. g. in Spartio scopario, Ca-
cto pentagono. Sic ulterius numeratur, et si angulo-
rum numerus dici non potest: vocatur

f) multangularis : ut in Euphorbia officinarum,

g. Lateribus convexis.

g) obsolete triquetrus : in quo tres anguli cum la-
teribus convexis conspiciuntur; ita, ut sectio transver-
salis triangulum sphaericum referat; videatur pars cau-
lis Nerii odori superior (t. 22. f. i. a.).

»/, Lateribus planis.

h) triquetrus: cui tres acuti sunt anguli, latera vero
ex toto plano, ita, ut ejus sectio transversalis trian-
gulo rectilineo similis sit; talis est in Sida triquetra
(t. 18. f- 2. a.).

i) trigonus: si tres rotundatos habet angulos, et la-
tera prorsus plana apparent. Haec forma magis pro-
pria est culmo ; videatur Carex tomentosa.

A. Nach den Ecken oder Winkeln.

a) stumpfeckig (obtuse angulatus): wenn die
Ecken stumpf sind; z. B. J^accinium Myrtillus (t. 7.
f. 1. a.), t^icia biennis (t. 17. f. 4. a.).

b) s ch ar f e cki g , angulatus'): wenn die

Ecken scharf sind; z. B. Sida triquetra (t. 18. f. 2. a.).

B. Nach den Winkeln und Seiten,
ae. Mit vertieften Seiten.

c) dreyeckig {triangularis): wo drey Ecken
und vertiefte Seiten sich zeigen; z. B. Cactus trian-
gularis.

d) viereckig (quadrangularis): wo man vier
Ecken und vertiefte Seiten bemerkt; z. B. Galium
Aparine (t. 13. f. 6 . a.). Lamium album, Cactus
tetragonus.

e) funfeckig (quinquangularis): z. B. Spartium
scoparium, Cactus pentagonus. Man zahlt nun
so weiter fort, und w-enn sich die Zahl der Ecken
nicht mehr bestimmt angeben lafst: so sagt man

f) vieleckig (multangularis): z. B. Euphorbia
officinarum.

g. Mit erhabenen Seiten.

g) unvollkommen dreykantig (obsolete tri-
quetrus): wo drey Ecken und erhabene Seiten sich

-zeigen, so, dafs der Querdurchschnitt einem sphari-
schen Dreyecke gleicht; z. B. der obere Theil des
Stengels bey Nerium odorum, (t. 22. f. i. a.).

y. Mit ebenen Seiten,

h) dreykantig (triquetrus): wenn der Stengel
drey scharfe Ecken hat, die Seiten aber ganz eben
sind, so, dafs der Durchschnitt desselben einem ge-
radlinigen Dreyecke gleicht; z. B. Sida triquetra
(t. i8- f. 2. a.).

i) dreyseitig (trigonus) : wenn der Stengel diey
abgerundete Ecken hat, und die Seiten ganz eben
sich zeigen. Diese Gestait ist mehr dem Haline eigen ;
z. B. Carex tomentosa.

56

Teuminologia.

Terminoeogie.

k) tetragonus: si quatuor sunt anguli et latera pla-
na; exemplo sunt Pelargonium tetragonum (t. f-
3, a.), Nauclea aculeata (t. 29. f. 5 - a.).

l) ^pentago?tus\ cui quinque anguli et plana sunt
latera; e. g. in Lobelia cardinaU (t. 22. f. 4 * a.). Sic
in numerando ulterius progredimus.

m) polygoTius: si angulorum numerus non est per-
petuus.

5g) membranaceus', si caulis compressus folii tenui-
tatem refert; e. g. Cactus Phyllanthus (t. 21. f. 2.)

60) dentatus', cui in superficie dentiformes sunt emi-
nentiae; videatur Stapelia concinna (t, 16. f. 8-)

61) nodosus: si caulis in plures divisus est articulos^
qui ubi compositi esse videntur, quasi nodiformes in-
tumuerunt; exemplo est Peperomia obliqua Ruiz (t. 23.

f. 6.).

62) enodis: cni neque articuli sunt neque nodi, atque
ita priori contrarius; e*xemplo sunt plurima vegetabilia.

63) articulatus: qui ex pluribus constat articulis,
iisque locis, ubi ii compositi esse videntur, contractus
est; videantur Pelargonium tetragonum (t. 18. f. 3 - a*),
Cactus moniliformis (t. 13. f. !.)•

64) geniculatus: qui in articulos divisus, atque ubi
hi compositi videntur, neque tumefactus nec contractus
est, tali gaudent Peperomia purpurea Ruiz (t. 24 .f. 6 .a.).
Hippuris vulgaris.

65) aequalis: est caulis in articulos non divisus, at-
que ita non duobus modo praecedentibus (N. 63 et 64.),
sed nodoso (Nr. 61.) etiam contrarius. Cujus caulis
exemplo plurima suppeditant vegetabilia.

Partes, ex quibus caulium species Nr. 61, 63 et 64
dictae compositae sunt — ut ex allegatis jam defini-
tionibus patet — Articuli vocantur; loca vero, qui-

k) vierseitig Qetragonus): vv-^enn er vier Ecken
vmd ebene Seiten hat; z, B. Pelargonium tetrago-
num (t. 18. f. 3 - a-% Nauclea aculeata (t. 29. f. 5 - »•).

l ) fiinfeckig (pentagonus'): der ffinf Ecken rmd
ebene Seiten hat; z.B. Lobelia cardinalis (G 22 .f. 4 -a ).
IVIan ziihlt nun so weiter fort, bis

m) vieleckig {polygoniis'): wenn die Zahl der
Ecken nicht bestandig ist.

59) h a u t i g oder blattartig {membranaceus') : wenn
der Stengel zusammengednickt und so dunne wie ein
Blatt ist; z. B. Cactus Phyllanthus ^t. 2 T. f. 2 .).

60) gezahnt {dentatus): der auf seiner Oberflache
zahnformige Erhabenheiten hat; z. B. Stapelia concin-
na (t. 16. f. 8.

61) knotig {nodosus): wenn der Stengel in mehrere
Glieder abgetheilt ist, die da, avo sie zusammengesetzt
zu seyn scheinen, gleichsam knotenformig aufgetrieben
sind; z. B. Peperomia obliqua Ruiz (t. 23. f. 6 .).

62) knotenlos {enodis): der weder Glieder noch
Knoten hat, und also dem vorbergehenden enfgegen
gesetzt ist. Beyspiele geben die mehresten Gewachse.

63) gegliedert {articulatus): der aus mehrern
Gliedern besteht, und an den Stellen, wo diese zusam-
mengefiigt zu seyn scheinen, eingezogen ist; z. B. Pe-
largonium tetragonum (t. 18- f. 3 - ^*-)i Cactus moni-
liformis (t. 18. f. I.).

64) gelenkig (geniculatus)', der in Glieder abge-
theilt, und da, wo diese zusammengesetzt zu seyn schei-
nen, weder aufgetrieben noch eingezogen ist; z. B. Pe-
peromia purpurea Ruiz (t. 24. f. 6.), Hippuris vulgaris.

65) gleich {aequalis): ein Stengel, der nicht in
Glieder abgetheilt, und daher nicht ntm den beyden
vorbergehenden (Nr. 63 und 640 > sondern auch dem
knotigen (Nr. 61.) entgegengesetzt ist. Beyspiele von
diesem Stengel geben die mehresten GeAvachse.

Die Theile, aus welchen die Stengelarten Nr. 61,
63 und 64 zusammengesetzt sind, heifsen — - wie auch
sclion aus den gcgebenen DeHnitionen erhellet — Glie*

Terminologia.

Terminologie.

57

bus hi articuli conferti esse videntur, Genicula, et in
No. 6 i. Nodi etiam dicuntur.

i. Secundum superficiem.

66) rimosus', si aucta caulis exteusione ejus cortex,
quod ulterius extendi nequit, tenues agit rimas fissuras-
ve; adeaiur Acer platanoides.-

67) suherosus: qui cortice molli elastico tectus est;
videatur Acer campestre. Quercus Suber.

Reliquae caules huc pertinentes species secundum
§, 9, ubi de superficie iii universum tractatum est,
definiuntur,

Ji. Secundum vestitum.

' 68) Jiudusi 'qui vestitu omnino destitutus, et foliis,
et squamis iisque similibus caret; ut in Cuscuta euro-
paea (tabula libri inscriptionem gerentis figura 5 ). Sed
hoc nomine etiam pro eo, quod Nris 70 ad 73 oppo-
situm est, utuntur.

69) aphyllus'. qui foliis caret. Folioso (No, 72.) est
contrarius.

70) squamosus: qui folia non fert, eorum autem loco
squamis foliis similibus aut carnosis tectus est ; videan-
tur Monotropa Hypopithys (t, 20. f. I. a.), Lathraea
Squamaria,

71) frondosus: qui nulla fert folia, sed quiddam his
simile, quod frondem vocant; videatur Equisetum arvense

(t. 15. f. 3. b.).

72) foliosus: qui — quod plerumque est — fert folia.

73) alatus: caulis foliis instructus ad cujus latera ex-
pansiones membranaceae decurrunt; videantur Car-
duus arabicus (t. 18. f. 4* *'•)> Lathyrus tingitanus (t. 22.
f. 2. a.), Scropbularia aquatica.

der (^Articuli): die Stellen hingegen, wo diese Glieder
zusammengefugt zu seyn scheinen, werden Gelenke
(^Genicula), und bey Nr, 61. auch Knoten (Nodi)
genannt,

i. Nach der Oberflache.

66) rissjig (rimosus): wenn bey zunehmender Aus-
dehnung des Stengels die Rinde desselben, wegen Man-
gel an Dehnbarkeit, dunne Risse oder Spalten bekommt;
z. B. Acer platanoides.

67) korkartig (tuberosus'): wenn er mit einer weichen,
elastischen Rinde bedeckt ist; z. B. Acer campestre,
Qiiercus Suber.

Die ubrigen Arten des Stengels, die hierher geho-
ren , werden nach §, 9. , wo im allgemeinen von der
Ober£ache gehandelt werden ist, bestimmt.

k. Nach der Bekleidung,

68) nackt (nudus): der gar keine Bekleidung, we-
der Blatter, Schuppen, noch etwas dlesen ahnliches hat ;
z. B. Cuscuta europaea (Titelkupfer f, 5 .). Man be-
dient sicli aber auch dieses Praedicats ais Gegensatz, von
Nr. 70 bis 73.

69) blattlos {aphyllus): der keine Blatter hat. Er
ist dem bebliitterten (N. 72.) entgegen gestellt.

70) schuppig (spuamosus): der keine Blatter tragt,
statt dieser aber mit blattartigen, oder Heischigen Schup-
pen bedeckt ist; z. B. Monotropa Hypopithys (t. 20.
f. r. a.), LatJhraea Squamaria.

71) belaubt (frondosus): der keine Blatter, sondern
etwas diesen ahnliches, was man Laub nennt, tr.ngt; z.
B, Equisetum arvense (t. i 5 . f- 3 - b.).

72) beblattert (foliosus): der — so wie es gewohn-
lich der Fall ist — Blatter triigt.

73) geflugelt (alatus): ein mit Blattem versehener
Stengel, an dessen Seiten haulige Ausbreitungen herun-
ter laufen; z. B. Carduus arabicus (t. 18- f. 4 -
thyrus tingitanus (t, 22. f. 2, a.), Scrophularia
aquatica.

58

Terminologia

Terminologie.

74) perfoliatus: si caulis media fere folia transit;
exemplo est Bupleurum rotundifolium (t. i 6 . f. 4 * 3 .).

75) stipulatus: si caulis eo loco quo folw, vel petioli
exsistunt, minoribus insuper foliis stipulae dictis praedi-
tus est; Luc spectant Orobus niger (t. ig. f. 5- a.), Vi-
cia biennis (t. 17. f. 4- »• b.), Lathyrus tingitanus (t. 22.
f. 2.)> Astragalus glycyphyllus (t. 17. f. 2. a.).

76) exstipulatus : qui his foliolis stipulisve destitutus
est; videantur Erigeron unifloruin (t. i. f. 4 ^ 0 » Silene
nutans (t. 13. f. 5 .)-

77) bulbifer: qui tubera vel bulbos in ramorum fo-
liorum ve angulis fert; exemplo sunt Dentaria bulbifera
(t. 4. f. I. b.).

78) aculeatus: si caulis pungentibus eminentiis cum
cortice detrahendis instructus est; videatur Rosa canina

(t. 31. f. 4- a )-

79) spinosus: si cauli pungentes sunt eminentiae ex
ligno oriundae, nec ideo cum cortice detrahendae; huc
spectat Genista anglica (t. 26. f. !.)•

80) inermis: pungentibus eminentiis destitutus. Binis
modo memoratis oppositus est; ejusque exempla pluri-
ma exhibent vegetabilia.

l. Secundum fiorum fructuumqne feracitatem.

81) florifer: si flores sese explicaverunt.

82) fructifer: si maturos habet fructus.

fertilis s. fructificans : qui fructibus ferendis de-
stinatus est et aptus ; videatur Equisetum arvense (t, 15.
f. 3. a.).

84 ) sterilis: qui tantum frondem aut folia, nec vero
flores fert nec fructus; videatur Equisetum arvense (t.

) 5 . f. 3. b.).

74) durchwachsen {^perfoliatus'): wenn der Sten-
gel fast mitten durch die Blatter geht; z. B. Bupleurum
rotundifolium (t, 16. f. l\. a.).

75) afterblattrig (stipulatus): wenn der Stengel
in der Gegend wo die Blatter oder Blaltstiele enlsprin-
gen, nSch mit kleinern Bliittern, die man Afterbialter
nennt, begabt ist ; z. B. Orobus niger (t. ig. f. 5. a.), V^icia
biennis (t. 17. f. 4- a. b.) Lathyrus tingitanus (t. 22.
f. 2), .Astragalus glycyphyllus' {l. 17. f. 2. a.).

76) afterblatterlos (exstipulatus): dem diese
kleinen Blatter oder Afterblatter fehlen; z. B. Erigeron
uni florum (t. i, f. 4 *-)> Silene nutans (t. 13. f. 50 *

77) knollen- oder zwieb eltragend (bulbifer):
der Knollen oder Zwiebeln in den Winkeln der Zvvei-
ge oder Blatter tragt; z. B. Dentaria bulbifera (t. 4-
f. I. b.), IM'ium bulbiferum.

78) stachelig {aculeatus): wenn der Stengel mit
.stechenden Hervorragungen begabt ist, die sicli mit der
Rinde abziehen lassen; z. B. Rosa canina (-t. 3i. f- 4-

79) dornig {spinosus) : wenn der Stengel stechende
Hervorragungen hat, die aus dem Holze entspringen,
und sich daher nicht mit der Rinde abziehen lassen; z.
B. Genista anglica (t. 26. f. i.).

80) unbewaffnet (inermis): der keine stechende
Hervorragungen hat. Er ist den beyden vorhergehen-
den entgegengesetzt ; und Beyspiele von ilim geben die
mehresten Gewachse.

1 . Nach dem Bluthen- und Fruchttragen.

81) bluhend (florifer): wenn seine Blumen sich
entfaltet haben, ,

82) fruchttragend (fructifer): wenn er reife
Fiuchte hat.

83) fruchtbar {fertilis s. fructificans): der dazu be-
slimmt oder fahig ist, Fruchte zu tragen; z. B. Equise-
tum arvense (t, 15. f. 3 . a.).

84) unfruchtbar {sterilis): der blofs Laub oder
Blatter, aber keine Blumen und Fruchte tragt; z. B,
Equisetum arvense (t. 15. f. 3 - b.).

85) nni-

85) e in-

Terminologia.

X ERMlNOrOGlE.

59

85 ) s. trifloriis'. pro eo, quod unum, duos
tresve fert flores. Uniflorum exhibet Erigeron uniflorum

(t. I. f. 41.).

86) panciflorns'. cui pauci tantum sunt flores secun-
dum numerum nondum perpetui; huc pertinent Coma-
rum palustre (t. Q. f. 30 ^ Ranunculus polyphyllus (t. 2Q.

f. 30 -

87) nnihiflorus'. qui multos fert flores; exemplo est

Ranunculis polyanlhemos. ■ *

In describendis vegetabilibus si caulis occurrit, cui
nec hoc nec illud attributum omnino congruit; uti-
mur voce suh dicentes — si e. g. caulis quidem teres
videtur, nec tamen ex toto talis est — ; caulis subteres •,
vel — si magis differt — ; caulis tereiiufculus,

Vegetabilia caule destituta, quorum structura ex-
terior jam indicat, si cormus ipsis foret, eum caulem
futurum. Plantae acaules vocantur j quae vero caule
instructa sunt, Plancae caulestentes dicuntur.

§• 52,

Culmus est cormus herbaceus, fistulofus — raro
inanis, — nodis plerumque in articulos divisus, cujus
superficies a parte foliorum inferiore arcte adjacente
tecta est, ideoque liberi conspici non potest. In Gra-
minibus et Calmatiis adest. In his tamen enodis, sae-
piusque in parte tantum inferiore foliis' involutus appa-
ret. Culmi species maximam partem aeque, ac caulis
determinari possunt, eae igitur hic dicendae sunt, quae
culmo, quam cauli magis propriae sunt, vel quae ob
exempla iis adjuncta eum exhibent usum, ut tironi ra-
tionem culmi clarius ob oculos ponant. Sunt sequentes :

85 ) ein- zwey- oder dreyblumig (tini- hi- s. tri-
yio/Ui): je nachdem er eine , zwey oder drey Blumen
tragt. Einblumig sehen wir ihn z. B. bey Erigeron uni-
Jlorum (t. I. f. 41.).

86) armblumig (pauci/lorus): der nur wenige Blu-
men hat, die der Zahl nach nicht bestandig sind; z. B.
Comarum palustre (t. 8 . f. 3 -)^ Ranunculus polyphyl-
lus (t. 28. f. 3 ).

87) vielblumig (^multiflorus'): der viele Blumen
tragt; z. B. Ranunculus polyanthemos.

Wenn einem beym Bescbreiben der Gewachse ein
Stengel vorkommt, zu dem eines oder dai andre von
den hier aufgefuhrten Pradicaten nicht ganz passen
will: so bedient man sich des Wortchens fast
, und sagt alsdenn — wenn z. B. der Stengel zwar rund
zu seyn sclieint, aber nicht vollkommen es ist — : ein
fast runder Stengel ^caulis subteres)-, oder man
sagt auch: — wenn er noch raehr abweicht — ein et-
vyas runder oder rundlicher Stengel {caulis te.
retiusculus).

Gewachse, denen der Stiel fehlt, und deren aufse-
rer Bau es zeigt, dafs, wenn sie einen Stiel hatten,
derselbe ein Stengel seyn wurde, heifsen stengel-
lose Pflanzen {Plantae acaules)^ die hingegen, wel-
che mit einem Stengel begabt sind, werden stengel-
treibende Pflanzen {Plantae caulescentes) genannt.

§• 52 .

Der Halm (Culmus) ist ein krautarfiger, hohler —
selten markiger, — gewohnlich durch Knoten in Glie-
der abgetheilter Stiel, dessen Oberflache von dem un-
tern, dicht anliegenden Theile der Blatter bedeckt ist,
und daher nicht frey gesehen werden kann. Er findet
sich bey den Grasern und grasartigen Gewachsen. Bey
den letztern aber sehen wir ihn ohne Knoten, und 6f-
ters auch nur an seinem untern Theile von den Blattem
eingehullt. Die Arten des Halmes lassen sich giofsten-
theils wie die des Siengels bestimmen, und es diirfen
also hier nur diejenigen aufgefuhrt werden, die entwe-
der mehr dem Halme, ais dem Stengel eigen sind, oder

K

6o

Terminologia.

Terminoeogie.

1) simplex: qui ramis caret; ut in Melica nutante
(tabui, libri inscript. gerent, f. 40 > Lolio perenni (t. 12.
f. 2.) et Bromo molli (t. 12. f. 40 videre est^ id quod
in Graminibus plerisque et Calmariis obtinet.

2) ramosus: qui ramos protrudit; videatur Ilottboel-
lia incurvata (t. 25. f. i.).

3 ) fro?tdosus: qui in multos dividitur ramos, qui
apice in expansiones foliis similes transeunt. Et vel ipse
est fructifer, vel juxta culmum fructiferum apparet, vel
utrumque simul oblinet; ut in Pceslione trifloro (t. 25.
f. 5. a.).

4) obliquus: qui oblique directus adscendit, ita ut
situs ejus lineam horizontalem inter et perpendicularem
incidat, uti tamen ad illam, quam ad hanc proprius ac-
cedat; exemplo est Poa annua.

5) ififr actus s. geuiciilatus: qui in parte inferiore in
morem genu flectitur; ut in PiottboelHa incurvata (t. 25.

f. I. a.).

6) nodosus: qui nodis in articulatos divisus est; quod
in omnibus paene Graminibus usu venit.

7) enodis: qui nodis caret, ideoque totum quoddam
haud interruptum constituit, ut in Calmariis videre li-
cet; e. g. in Scirpo campestri (t. 25 . f. 4 - ^ 0 ^ Scirpo se-
taceo (t. 23. f. 4 - ^ 0 ) Sciipo capillari (t, 26. f. 7.); por-
ro in generum Junci, Caricis, Tjphae et ceterormn spe-
ciebus.

8 ) filiformis . qui est teres, enodis neque crassus; vi-
deantur Scirpus campestris (t. 25. f. 4 - a.), 'Juncus fili-
formis.

g) setaceus: si filiformis est, et a basi versus apicem
sensim gracilescit; tali gaudet Scirpus setaceus, (t. 23.
f. 4. a ).

10) capillaris : si culmus filiformis capiUi tenuitatem

die, vermoge der dabey angefuhrten Beyfpiele, dazu
dienen konnen, dem Anfanger den BegriiT vom Halme
mehr anschaulich zu machen. Es sind folgende:

1) einfach (^simplex'): der keine Aste hat; z. B.
Melica nutans (Titelkupfer f. 40 > Lolium pereime
(t. 12. f. 2.), Bromus mollis (t. 12. f. 4
uberhaupt die mehresten Graser und grasartigen Ge-
v\"achse.

2) aslig (^ramosus'): der Aste hervortreibt ; z. B. Ratt-
boellia mcurvata (t. 25. f. I.).

3 ) belaubt (firondofus'): der sich in viele Aeste zer-
theilt, die an der Spitze in blattartige Ausbreitimgen
iibergehn. Er ist entweder selbst fruchttragend, oder
er zeigt sich neben dem fruchttragenden Halme, oder
es finden auch beyde Falle zugleich Statt; wie z.B. bey
Restio trifiorus (t. 25. f. 5 - a.).

4) schief (^obliquus'): der in schiefer Richtung in die
Hohe steigt, so dafs seine Lage zwischen der wagerech-
ten und senkrechten Linie fallt, wobey er sich jedoch
mehr der erstern ais der letztern nahern darf; z. B.
Poa annua.

5) eingeknickt (infractus s. getiiculatus) : der an
seinem untem Theile knieformig gebogen ist; z. B.
Rottboellia incurvata (t. 25 . f. l> a.).

6) knotig (nodofus): der durch Knoten in Glieder
abgeiheilt ist ; wie z. B. fast bey allen Grasern.

7) knotenlos (enodis'): der keine Knoten hat, und
daher ein uniinterbrochnes Ganzes ausmacht, wie bey
den grasartigen Gewachsen; z. B. Scirpus campestris
(t. 25. f. 4 - Scirpus setaceus (t. 23. f. 4 * ^ 0 ^ Scir-
pus capillaris (t. 26. f. 7.); femer die Arten der Gat-
tungen Juncus, Carex, Typha u. m. a.

8) fadenformig (filiformis): der rund, knotenlos
und nicht sehr dick ist; z.B. Scirpus campestris (t. 25.
f. 4. a.). Juncus filiformis.

g) borstenformig (setaceus): wenn er fadenfor-
mig ist, und von der Basis nach der Spitze zu sich all-
mnhlig verdunnt; z.B. Scirpus setaceus (t. 23. f. 4 - a.).

10) h^arformig {capillaris): wenn ein fadenformi-

Terminologia.

6i

fere adaequans eundem in tota longitudine diametrum
servat; ut in Scirpo capillari (t. 26. f. 7.) manifestum
est.

11) 'vaginatns'. qui a parte foliorum inferiore vagina
nominata circumdatur, id quod in omnibus Graminibus,
nec non pluribus Calmariis, e. g. in Lolio perenni (t.
12. f. 2.), Bromo molli (t. 12. f. 4-) Carice flava vel Oe-
deri (t. 36. f. 3- a-)> conspicuum est.

12) nudus; qui non ab inferiore foliorum parte, vel
vaginis circumdatus, interdum tamen inferius in basi a
vagina brevi tectus est; exempli loco sunt Scirpus seta-
ceus (t. 23. f. 4* ^■)> Scirpus campestris (t. 25. f. 4 -

§. 53.

Scapus est cormus herbaceus non folia sed tan-
tum flores et fructus ferens. Non in Liliis solum, qui-
bus maxime proprius, sed in aliis etiam vegetabilibus
reperitur; in his tamen floribus pluribus praeditus sit,
vel si unum tantummodo fert florem, cum eo non ipse
per se, sed pedunculi interventu conjunctus sit, oportet.
Species scapi obviae eo plerumque modo, quo caulis
species distinguuntur, ideoque eae, quae scapo, quam
cauli magis propriae sunt, allegandae videntur:

1) filiformis-, qui longus est, teres et tenuis; videatur
Draba verna (t. 25. f- 2. 6.).

2) cylindricus-, si est teres, crassus et superius et in-
ferius eundem habet diametrum; exemplo sit Haeman-
ihus tigrinus (t. 30. f. 8- a.).

3) attenuatus: qui apicem versus tenmor evadit; ut
in Ornithogalo comoso (t. 34- f- 4- ^

4) incrassatus: qui apicem versus sensim auctus cras-
sescit; videatur Ornilhogalum spathaceum (t. 27. f.4- b.).

' Terminoeogie.

j,er Halm fast so dunne wie ein Haar, und durchaus
von gleichem Durchmesser ist; z. B. Scirpus capillaris
(t. 26. f. 7.).

11) gescheidet {vaginatns')'. der von dem untern
Theile der Blatter, den man die Scheide nennt, umge-
ben wird, wie bey allen Grasem und auch bey mehre-
ren grasartigen Gewachsen; z. B. Lolium perenne (t.
12. f. 2.), Bromus mollis (t. 12. f. 40 j Carex flava
oder Oederi (t. 36. f. 3. a.)

12) nackt (nudus): der nicht von dem untem Thei-
le der Blatter oder den Scheiden umgeben ist, jedoch
zuweilen ganz unten an seiner Basis von einer kurzen
Scheide bedeckt wird; z. B. Scirpus setaceus (t. 23.
f, 4- a.). Scirpus campestris (t. 25. f. 4 - ^0*

§• 53.

Der Schaft (Scapus) ist ein krautaitiger Stiel, der
keine Blatter, sondern blofs Blumen und Friichte tragt.
Er findet sich nicht nur bey den Lilien, denen er vor-
zuglich eigen ist, sondern auch bey andem Gewachsen;
jedoch mufs er bey letztern entweder mit mehreren Blu-
men begabt seyn, oder, wenn er nur Eine Blume tragt,
nicht unmittelbar, sondern vermittelst eines Blumenstiels
mit dieser in Verbindung stehn. Die vorkommenden
Arten des Schaftes werden mehrentheils so wie die des
Stengels unterschieden, und es verdienen daher nur
noch folgende, die mehr dem Schafie ais dem Stengel
eigen sind, angefuhrt zu werden, ais ;

1) fadenformig (filiformis): der lang, rund und
dunne ist; z. B. Draba verna (t. 25. f. 2. b.).

2) walzenf6rmig (cylindricus): wenn er rund, dick,
und oben und unten von gleichem Durchmesser ist; z.
B: Ilaemanthus triginus (t. 3o. f. 8- a.).

3) verdunnt (attenuatus): der gegen die Spitze
dtiimer wird; z. B. Ornithogalum comofum (t.34.f-4'0-

4) verdickt (incrassatus): der sich gegen die Spitze
nach und nach erweitert, und also dicker wird; z. B.
Ornithogalum spathaceum (t. 27. f. 4- b.).

K 2

62

TERMINOt.OGlA.

Terminoeogie.

5) vaginatrs'. sl in basi vagina circumdatus est; tali
. gaudet Galanthus nivalis (t. 3. f, 4 50*

6^ polystachyris: si in quosdam ramos, quorum qui-
libet plures fert flores, dividitur; exempli loco sunt An-
thericum flexifolium (t. 30. f. 6.)^ Ixia polystachya.

Linnaeus dicit in Drosera : scapis radicatis, et in Os-
munda: scapis caulinis , sed neutrum scapo recte attri-
buitur; illud enim abundat, et lioc notioni de scapo
contrariatur,

Cum scapus species corrai sit, pedunculus vero pars
ejus C§- 480 tantum haberi possit; apparet huiic illi
quidem esse subjectum, nec vero eodem, quo ille lo-
co haberi posse; atqtie utrumque, ubi alter in alterum
non transit — ut in Liliis — sed tantummodo transire
videtur, probe esse distinguendum. At vero scapus
unijlorus et pedunculus radiculis nullo modo distingui
possunt, nisi statuas, partem, quae adest, tum deni-
que scapum dici posse, si flos non per se, sed pedun-
culi ope ei conjunctus est; sed pedunculum radicalem
tum recte vocari, si a caudice vel descendente vel in-
termedio ad florem usque totum quoddam continuum
constituit. Secundum hanc regulam — quae vero ex
causis jam dictis in Liliis non obtinet — Oxalis Ace-
tosella scapum possidet; Cyclamen europaeum contra
pedunculum radicalem. Leontodon Taraxaciim , Bellis
perennis, Hieratium Pilosella et plura hujusmodi sca-
pum habent, quia plures ferunt flores. Receptaculum
commune pro pedunculo composito, qui nec expandi-
tur nec dividitur, sed arcte densus remanet, in iis ha-
bendum est.

Vege-

5) 'gescheidet (vnginntus')’. wenn er an der Basis
mit einer Scheide umgeben ist; z. B, Galanthus niva-
lis (t. 3. f. 4- 5.).

6) vielalirig (jjolystachyns): wenn er sich in einige
Aste zeriheilt , von denen jeder inelirere Blumen tragt;
z. B, Anthelicum flexijolium (t. 30. f. 6.;, Ixia po-
lystachya,

Linne sagt bey DrosJra: scapis radicatis, und bey
Osmunda : scapis caulinis; aber beyde Pradicate konnen
nicht wohl dem Schafte beygelegt werden; denn das
erstere ist iibetflussig, und das ietztere dem Begriffe
vom Schafte wjdersprechend,

f)a der Schaft eine Art des Stiels ist, der Blumen-
stiel aber nur ais ein Theil desselben (§. ^0.) betrach-
tet werden kann : so folget hieraus, dafs letzierer dem
erstern zwar untergeordnet , aber nicbt gleichgeordnet
werden daif; und dafs beyde, da wo sie nicht wirk-
* lich in einander iibergehn — wie bey den Lilien —
sondern nur in einander uberzugehen scheinen, wohl
unterscliieden werden milssen. Der einblumige
Schaft ^Scapus unijlorus') und der wurzelsiandige
Blumen stiel {Pedunculus radiculis) lassen sich aber
gac nicht unterscheiden , wenn man nicht festsetzt,
dafs der vorhandene Theil nur alsdann Schaft
heifsen kann, wenn die Blume nicht unmittelbar, son-
dern vermittelst eines Blunienstiels mit ihra ver-
bunden ist, wiirzelstandiger Bliimenstiel hin-
gegen, wenn er von dem niedersteigenden Stocke, oder
vom Mittelstocke bis zur Blume ein ununterbrochnes
Ganzes ausmacht. Nach dieser Regel — die aber, aus
den schon angefuhrten Griinden, bey den Lilien nicht
angewendet werden kann — hat Oxalis Acetosella einen
Schaft, Cyclamen europaeum hingegen einen wurzel-
Standigen Blumenstiel. Leontodon Taraxaeum,
Sellis perennis, Hieratium Pilosella und mehrere der-
gleichen haben einen Schaft, weil sie mehrere Blumen
tragen. Den gemeinschaftlichen Bcfruchtungsboden mufs
man bey ihnen ais einen zusammengesetzten Blumen-
stiel betrachten, der sich nicht ausbreitet oder zertheilt,
sondern zusammengedrlngt bleibt.

Ge wich

T E Ti :m 1 o I. o G 1 .A.

T E E 31 I TC O E O G 1 E.

Vegetabilia covmo desiituta, cctcroa^iln vero ratione
siruct-urae externae citm iis convenientia, quorum cor-
jr.iis est scapus, dicuntur vegetabilia exscapa; ea con-
tra, quiie scapo predita sunt, vegetabilia scapigcra no-
minantur.

54 .

Stipes est coimus Palmis, Filicibus et Fimpps pro-
prius , liac re insignis, ciuod in foliis simili expansione
rptam foliorum loco fert, ia unum epuasi conlluit. Pal-
marum Filicumque stipiti eadem fere structura est ; Fun-
gorum vero stipes ab eo natura externa aeque, ac in^.
terna admodum differt, ita ut, quem separatim specte-
mus, dignus sit. Stipitis species sunt;

a. In Palmis et Filicibus.

j) teres: vid. §. 5 i. 54 - > Coryplia rotundifolia

(t. II. f. I.), Adiantum albicans (t. 6. f. G.) monstrant.

o) compressus: vid. 5 i. Nr. 5G. J Cliamaerops humi-
lis (t. II. f. 3 -} indicat.

3) canaliculatus: qui in altero latere secundum lon-
gitudinem sulcum profundum liabet; exemplo est Da-
nca alata (t. G. f. 5 -).

Ix) palcaccus: in cujus superficie squamae admodum
tenerae, siccae, paleaceae conspiciuntur ; exempli loco sit
Davallia pedata (t. 26. f. 5 . a-)^ Poljpodium Filix mas.

3) stjuatnosus : qui sc]unmis membranaceis tpetus est;
videatur Asplenium squamosum (t. 29. f. 2. a.).

G) alatus: in cujus duobus lateribus oppositis expan-
siones membranaceae decurrunt; ut in Danea alata
(t.. 2g. f. I. a.).

7) nudus: qui nccjue expansiones membranaceas, ne-
que squamas paleaceas vel membranaceas habet, atque

65

Gewiiclise, die keinen Siiel haben, iibiigens aber in
Riicksicut des aiissern Baites mit denen libcrcinkoniinen,
deren Siicl cin Scbaft ist, beifsen scbaftlose Ge-
rviiclise, {Vegetabilia exscapa); die Iniigegen, welcbe
mit einein Scliafie begabt sincl , werden scbafttrci-
b CII de Gewacliso {Vegetabilia fcapigera) genannt.

54 -

Der Strunk (Stipes) ist der den Pidiuen, F.irrenkrau-
tern und Pilzen eigene Sticl, der sicli dadnrcli auszeich-
net, dafs er mit einer blati artigen Ausbreitung, die er
slatt der Blatter tnigt, gleichsam in Eins zusammen
fliofst. Der Strunk der Palmen und der der Farren-
kiciuter sind ziemlich iibeieinstimmend gebildet; der
Strunk der Pilze hingegen rveicht von diesen, sorvohl
seincr innern ais aufsorn Beschaffenheit nach, sehr ab,
so dafs er besonders bctrachtet zu rverden verdient.
Dio Arten des Strnnkcs sind:

a. Bey den Palmen und Farrcnkrautern.

1} rund {teres): S. §. df- Nr. 64 - >' z. B. Corypha ro-
lundifolia (t. ii. f. i). Adiantum albicans (t. 6 . f. G.)

2) zusammengedruckt (compressus J S. §. 5r.
Nr. 56.; z. B. Cliamaerops humilis (t. ii. f. 3).

3) rinnenformig {canaliculatus) : der auf einer
Scite der Liinge nach eine ticfe Fiurche hat; z. B. Da-
nea alata ( t. G. f. 5 )•

4 ) spreuartig (paleaceus): der auf seiner Ober-
flache sehr zarte, trockne, spreuartige Schujipen hat;
z. B. Davallia pedata (t. 2G. f. 5. a.) , Polypodium Fi-
lix mas,

5 ) schnppig (squamosus) : der mit hiiutigen Schup-
pen bedeckt ist; z. B. Asplenium squamosum (t. 29.
f. 2. a.),

6) geflugclt (alatus): ivenn bey ilim an zvvey ge-
geniiberstehenden Seiten hauiige Ausbreitungen herun-
ter laufen; z. B. Danea alata (t. 29. f. i. a.).

7) nackt (nudus): der weder hiiutige Ausbreitungen,
noch spreuartige oder hautige Schuppen hat, und also

L

Terminolocia»

Tei\::\iinologie.

6+

ita tribus modo memoratis contrarius est; adeatnr Co-
r^-plia rotundifolia (t. ii. f. Polj-podiuiii vulgare

Ct. 2. f. 40 .

3) tiQclosjis: vid. f. jt. Xr. 6i; exempli loco sint Da-
nea alata (f. cg. f. i. aO, Danea nodosa.

g) enodis: vid. §.5i- Kr. 62. ; inspiciatur Polypodium
vulgare (t. 2. f. 40 .

10} aculeatus : vid. §. l'^l. Xr. yG-/ exemplo est Adi-
nnlum aculeatum (l. 2”. f. 60 .

ii) spinosus: vid. §. 5 i. Xi-.pg. ; inspicientur Chamae-
rops humilis (t. ii. f. 3.)^ Cycas circinalis (t. ii. f. 2.).

12} hieiunis: vid. §. 3 t. Xr. 8o. ; invenitur in Cor3'plia
rotundifolia (t. xi. f. i.)^ Polj-podio vulgari (t. 2. f. 40 -

h. In Fungis.

1} carnosus: qui pro substantia perosus et humore
repletus est; videatur Boletus bovinus.

2) coriaceus : qui siccis constat fibris; ut in Boleto
perenni.

3 ) fistulosus : vid. f. oi- Xr. lo ; Agaricus ceracens So-
vverbj’- (t. 20. f. 3- n*-).

4 ) solidus: qui cavo destitutus est; videatur Agari-
cus croceus Soberby (t. 20. f. 2. a*.).

5) simplex: qualis plerumque apparet^ qui nempe ra-
mis destitutus est; exempli loco sint Agaricus procerus
(t. G. f. I. a.), Agaricus ceracens (t. 20. f. 3 - a.), Agari-
cus croceus f t. 20. f. 2. a.J , Agaricus peronatus (t. 20.
f. 6. a.) et pl. al.

6) ramosus: qui in ramos dividitur; exemplo est Bo-
letus ( t. 23. f. ". ).

7) cylindricus : vid. §. 53 - Xr. 2. ; invenitur in Agarico
piperato (t. 33. fi lO- ^O-

3 ) ventricosus: cujus pars media j inferiore et supe-
riore, crassior est; inspiciatur Agaricus cepaesGpes So-
werby (t. 20. fi g. a.).

den drey vorhergehenden entgegengesetzt ist; z. B. Co-
jyplin rotundifolia ft. ii. f. i.}, Polypodiuin vulgare
(t. 2. f. 4.).

G) knotig (nodosus) : S. 51. Xr. 61.; z. B. Danea
alata (t. 29. f. i. a.), Danea nodosa.

9) knotenlos (e/zoJ/V).' S. ^.51. Xr. 62. ; z. B. Poly-
podiuin vulgare (t. 2 fi 4 ).

10) stachelig (^aculeatus) : S. 5t. Xr. -3.; n. B.
uddiantuin aculeatum (t. 27. f. 6 .).

11) dornig (^spinosus'): S. §. 5 i. Xr. -g. ; z. B. Cha-
maerops humilis ( t. ii. fi 3 )^ Cycas circinalis (f. ii.
f. 2.).

12) unbewaffnet (inermis'): S. §.51. Xr. 80. ; z. B.
Cor)pha rotundifolia (t. ii, f. i.), Polypodiuin vul-
gare (t. 2. f. 40 -

b. Bey den Pilzen.

1) fleischig (carnosus) : der, seiner Substanz nach,
poros und mit Feuchtigkeit erfuUt ist; z. B. Boletus
bovinus.

2) lederartig (coriaceus) : der aus trocknen Fasem
bestcht; z. B. Boletus perennis.

3 ) hohl oder rbhrig (fistulosus): S. §. 5 r. Xr. 10.;
z. B. .Agaricus ceracens Sowerhy (t. 20. f. 3. a*.).

4 ) fest (solidus): der keine Hohlung hat; z. B. Aga-
ricus croceus Sowerhy (t. 20. f. 2. a*.).

5 ) einfach (simplex): vvie er gevvohnlich bemerkt
wird, n.imlich ohne Aesto; z. B. Agaricus procerus
(t. 6. f. I. a.), Agaricus ceracens (t. 20. f. 3 . a.), Aga-
ricus croceus ( t. 20. f. 2. a ), Agaricus peronatus,

( t. 20. f. 6. a.) u. m. a.

6) astig (ramosus 'y. der sich in Aeste zertheilt; z.
B. Boletus ramosus (t. 23. f. 7.}.

7) walzenformig (cylindricus): S. 53. Nr. 2;
z. B. Agaricus piperatus (t. 33 - fi lO. a ).

80 bauchig (ventricosus): vvonn der mittlere Thcil
dicker, ais der untere uni obere ist; z. B. Agaricus
cepaestipes Sowerhy (t. 2. f. g. a.}.

T E n ra 1 N o I. o u 1 A.

T E R M 1 o E o G 1 e.

\

9) tuberosus s. bulbosus: cujus basis adeo csl dila-
lala, ut ea tuberi vel bulbo similis sil; e. g. in Agarico
jnccero (i. 6. f. i. a.).

10) tortus : si slipilis fibrae rectae non sunt, sed in
modum spirae torquentur; inspiciatur Agaricus Sphinx
Eatsch (t. 33. f. G. a.).

11) lacunosus : cujus superficiei ]ierraultae sunt de-
pressiones; \Ideatur Helvella sulcata (t. 20. f. 7. a.^.

12' peronatus : cujus pars inferior lieterogenia quasi
substantia obducta apparet; inspiciatur Agaricus pero-
natus (r. 20. f. 6. a.).

13) squamosus : qui squamis adjacentibus tectus est;

e. g. in Agarico sc[uamoso Fers, (t. 35 - f- 3 - a )-

14) squarrosus \ qui squamas liabet patentes apicibus
subrefiexis; -Nidealur Agaricus croceus Sowerby (t. 20.

f. 2. a.).

13) Tiudus: in cujus superficie neque squamae, neque
aliud quoddam integumentum conspicitur, indeque et
tribus praegressis et sequenti oppositus est; exempli lo-
co sint Agaricus ceraceus Sowerby (t.io. f. 3 - tt-)»
ricus castaneus Bolt. (t. 20. f. G. a.).

16) nnnulatus : qui membrana annuli formam refe-
rente cinctus est; ut in Agarico procero (t. G. f. i. ab.),
Agaricus cejiaestipes Sowerb)' (t. 20. f. g. ab ).

17) exannulatus : qui membrana hujusmodi annuli
formam referente caret; inspiciantur Agaricus ceraceus
Sowerby (t. 20. f. 3 - a-)-> Agaricus croceus Soweiby
(t.20. f. 2. a ), Agaricus peronatus (t.20, f.G. a.) ctpl. al.

Eae stipitis species, quae secamliini directionem et
superficiem distingui forte possunt, eo, quo caulis spe-
cies (5.51. f et i) modo determinantur.

ej

9) knollig oder zwiebelarlig (^tuberosus s. bul-
bosus): v.'cnn er r.n seiner Dasis so stark enveitert ist,
dals dieselbo fast einem KnoIIcn oder einer Zvviebel
gleiclit; z. B. Agaricus ]yrocerus (t. 6. f. i. a.).

10) gedrehet {tortus): v.cr.n dieFasern des Strunk es
nicht gerade forllaufen, sondern spiralformig sich win-
den ; z. B. Agaricus Sphittx Batscli (t. 33. f. G. a.),

11) grubig (lacunosus) ; dessen Obcrfliichc schr vie-
le Vertiefungen Iiat; z. B. Helvella sulcata (t.20. f.7. a.).

12) gestiefelt {peronatus): dessen unterer Tlieil
gleichsam wie mit einer fremden Sidjstanz umgeben er-
sclieint; z. B. Agaricus peronatus (t. 20. f. 6. a.).

13) schuppig (squamosus): der mit anliegenden
Scliuppcn bedeckt ist ; z. B. Agaricus squamosus Pers.
(t. 35. f. 3. a.).

iq) sparrig (squarrosus): der abwiirtsstehende, an
den Spitzen zuruckgebogene Schuppen liat; z. B. Aga-
rirus croceus Sowerby (t.20. f. 2. a.).

ij) nackt (nuilus); bey dem sich weder Scliuppen,
nocli eine andere Bedeckung auf der Oberilache finden,
und weshalb er also sowohl den drey vorhergehenden
ais aucli dem folgenden entgcgengcsetzt ist; z. B. Aga-
ricus ceraceus Sowerby (t. 20. f. 3 - a.) , Agaricus ca-
staneus Bolt. (t. 20. f. Q. a.).

16) geringelt (annulatus): der mit einer ringformi-
gen Haut umgeben ist ; z. E. Agaricus procerus (t. 6.
1 . :. ab.), Agaricus cepaetsipes Sowerby (t.20. f. g. ab).

i~) ungeringelt (exaimulatus): der keine der-
gleiciien ringfbrmige Haut liat; z. E. Agaricus ceraceus
Sowerby (t.20. f. 3 . a.), Agaricus croceus Sowerby
(t.20. f. 2. a.), Agaricus peronatus (t.20. f.G, a.).

Diejenigen Arten <lcs Sirunkes, die sicli etwa nocli
nacli der Richtung und Oberdiiclie untersclieiden las-
sen, werden so wie bey dem Stengel (5.51. f und i)
bestimmt,

Bey den Palmen und einigen Farrenkrautem ent-
springt der Strunk aus dem Stocke (J. 4 !)') “ad er-
sclieint dalier nicht ais Stiel, sondern nur ais ein ditrcli
Zcrtheilunc; des Sticls entstandener TJieil. Da aber der

L 2

In Palmis et Filicibus quibusdam stipes ex caudice
(5. 49 ') nascitur, nec ob id cormus, sed non nisi pars
ex diviso cormo orta apparet. Cum vero Palmarum

6b

T E r. M 1 X o r o G 1 A.

T E E r.i 1 X o L o C 1 E.

rilicumque nonnullarum caudex nil, nisi rliiEOma sa-
pra terram elatum, seu caiiJex iiUerraeJiiis rliizoina-
toiJens C§. 49, observatio) sit, stipes vero — qui in-
super in Filicibus plurimis, quarum iltizoma iafra
terram latet, jrer se ex radice prodit — caudici adsccn-
denti adnumeranclus sit: liinc manifestum est, stipi-
tem Ilis i^tsis in vegetabilibus, ia quibus ex caudice
nascitur, quadam ratione non nisi pro aliqtia cormi
parte, alia autem majore cum jure ipso pro coruio
posse Itaberi.j

In Fungis stipes saepius desideratur, iisque tum
Fungi exstipitati vocantur; at vero stipite instructi
Fungi stipitati nominantur.

§. 53 .

Sarculus est itlascorum coi'mr.s, in qno Iioc pecu-
liare anima Jvei lilnr, quod arcte foliis obsitus sit, ct ea
plerumque sine petiolo ferat. Hae distinguuntur spe-
cies :

1) simplex: qui in ramos haud diducitur, In Poly-
tricho communi (t. lo. f. i. a.) perspicuum est.

2 ) ramosus: qui in ramos sese explicat; exempla
sunt Kypnum lutescens (t. lO. f. G.), Hj-pnum proliferum
(t. 24. f- 5 -); Hypnum parietinum (r. 24. f. 8 ).

" 5 ) >‘'’iiiosus, raniiquc rariores nulloque

ordine positi sunt; in Hj-pno lutescente (t. 10. f. G.) ma-
nifestum est.

4) pinnatus: si in duobus contra se positis surculi la-
teribus rami ita collocati sunt, ui uni omnes plano incu-
bent; videatur Hypnum filicinum (t. 24. f. 7 -}-

.5) hipinnatus s. duplicato -pinnatus: si in duobus
oppositis surculi lateribus plures prodeunt rami, uni in-

Slock der Palmen uiiJ einiger F.irrenkrauter eigentlicli
nur cin fiber der Eide sicli bcfindciider "Wurzeljtock,
oder eia wurzelsiockariigcr Mittelstock (§. 49- An-
merkiing) ist, der Strunk hingegen — der iiberdies
bey den melirsten Farrenkrtiutern , deren Wur.relitock
unter der Erde liegt, unmittelbar aus der Wnrzcl
Iiervorkoramt — znin aufsteigenden Stocke gerecli-
net werden mufs: so ergiebt sicli hieraus, dafs man
den Siruiik, selbst bey denen Gewaclisen, wo er aus
dem Stocke eiuspringt, in einer Hinsiclit nur ais einen
TlieiI des Stiels, ia anderer aber niit nichrerem Pieclite
ais den Stiel selbst betracliten kaiin,

Bei den Pilzen felilt bfters der '^trtuik, und dann
nennt man sie strunklose Pilze {^1'ungi exstipitati)’,
wenn sic aber mit einem Striinke versehen sind , so
heifsen sie strunktreibende Pilze ^Fungi stipitati).

§. 55.

Das Stiimmehen oder der Moosstengel (Sur-
ctilus') ist der Stiel der Moose, an dem man das Eigen-
tliiimliche bemerkt, dafs er sehr dicht mit Bliittern be-
setzt ist, und dieselben eewohnlich ohne Blattstiele
iragt. Man unterscheidet folgende Arten des Stiimm-
chens :

1) einfach (^simplex): das sich nicht in Aeste zer-
llieilt; z. B. Polytrichum commutie ^t. 10. f. i. a).

2) iistig (^ramosus'): das sicli in Aeste verbreitet;
z. B. Hypnum lutescens (t. 10. f. 6), Hypnum prolife-
rum (t. 24. f. 0 ), Hypnum parietinum (^t. 24 - f- 8^-

3) zerstreut (yagns): wenn es astig ist, und die
Aeste etwas weitlaufig und ohne Ordnung gestellt sind;
z. B. Hypnum lutescens (t. 10. f. 6 ).

4) gefiedert (pinnatus): wenn an zwei gegemiber-
stehenden Seiten des Stiimmehens die Aeste so gestellt
sind, dafs sie alie in einer Flache liegen; z. B. Hyp-
num filicinum (t. 24. f. 7).

5} doppeit gefiedert (hipinnatus s. duplicato-
pinnatus): wenn an zwey gegenuberstehenden Seilen
des Stammehens mehrere Aeste hervoikommen, die in

T E Tt M 1 N O L O G 1 A.

TeRAIIIvOLOGIE.

67

cubanlcs plano, quorum quilibet surculi pinnati simili-
tudinem refert; adealiur Hj^pnum parietinum Ct. 24. f-GO-

G) trffjinnatiis s. triplicato -pinnatus : si plures rami
in duobus adversum se positis surculi lateiibus uni in-
cubantes plano inveniuntur, quorum quisque surculi du-
plicato-pinnati formam exhibet; ut in Hjqtno prolifero

Ct.24. f.oO-

7) prolifer: si ex veteriore novi sese evolvunt; exem-
pli loco sit Hypnum proliferum (t. 24. f. 5 )-

G) dendroides s. fasciculatas : si erectus et in parte
inferiore simplex est, ad apicem vero fasciculatim in
plures diducitur ramos, ut ea re minoris arbusculae fa-
ciem nanciscatur; videatur jN"eckera dendroides (t 10.

f. GO-

9) erectus: \id. §. 5 i- Xr. 30. ; exemplo sint Polj lri-
chum commune (t. 10. f. i. a.), Neckera dendroides
(t. IO. f. 80 -

10) procumbens', vid. 5 l- Nr. 3 i; inspiciatur Hyp-
num parietinum (t. 24. f. 3 }-

11) depressus : cujus pars inferior terrae incubat, su-
perior vero in directione diagonali suberectus attolli-
tur, ita ut depressus esse videatur; in H^pno lutescente
(r. IO. f. 6.) videre licet.

12) repens: qui decumbit, radices in terram agit, ra-
mos vero magis minusque erectos attollit; in Hypno ve-
lutino (t. IO. f. 4 ) aitparet.

13) intricatus: si plures surculi procumbentes seu re-
pentes cespitem fmgunt et sibi invicem quasi intricati
sunt ; Hypnum intricatum intUcat.

14) fluitans: qui horizontaliter directus secundum to-
tam longitudinem in aqua fluitat, et cujus basis non al-
te infra aquae superficiem inhaeret; videatur Fontinalis
antipyretica.

einer Fi, icite Ilegen und von denen jeder einem gefie-
derten Stiimmehen gleicht; z. B. Hypnum jjarietinum

(t. 24. f. 8).

G) dreyfach gefiedert (^tripinnatus s. triplicato-
pi/inatus') : wenn melirere Aeste an zwey gegenuberste-
lienden Seiten des St.ammcliens in einer Flache liegend
sicli finden, von denen jeder einem doppelt gefiederten
Stiimmehen ahnlich ist; z. B. Hypnum proliferum

(t. 24. f. 5 ).

7) sprossend (prolifer'): wenn aus dem iiltern sich
ncue entwickeln; z. B. II:'pnum proliferum (^t. 24. f. o).

8) b au m ahnlich oder b its c b elfo rmig (dendroi-
des s. fasciculatus'): wenn es aufrcclit und an seinem
untern Theile einfach ist, gegen die Spitze aber sicli
buschelformig in mehrere Aeste zertlicilt, so dafs es da-
durch das Ansehen eines kleincn Biiumclicns bckommt;
z. B. Kcckera dendroides (t. 10. f. 3 ).

9) aufrecht (erectus'): S. J. ji. Xr.30. ; z. B. Po-
lytrichum commune (t. 10. f. I. a), Neckera dendroi-
des (t. IO. f. 8).

10) gestreckt (procumbens'): S. J^r. 3i. ; z. B-
Hypnum parietinum Ct. 24. f. 8)-

it) niedergedruckt (depressus'): wenn es mit sei-
nem untern Theile auf der Erde liegt, mit dem obem
aber sich in diagonaler B.ichtung etwas aufrecht erliebt, so
dafs es scheint ais ob es niedergedruckt wiire; z. B.
Hypnum lutescens (t. 10. f. G).

12) kriechend (repens'): das niederliegt, Wurzeln
in die Erde treibt, seine Aeste aber mehr oder weniger
aufrecht erhebt; z. B. Ilypjium veliuinum (t. 10. f. 4 )*

13) verwebt (intricatus'): wenn mehrere gestreckte
oder kriechende Stiimmehen einen Teiiscn bildcn und
unter einander gleichsam verwebt sind; z. B. Hypnum
intricatum.

14) schwimmend (fluitans'); das in hoiizont.aler
B.ichtHng 'einer ^anzen Liin^e nach im Wasser sclivvimmt
und mit seiner ganzen Basis niclit tief unter der Was-
serfliiche befesligt ist; z, B, Fontinalis antipyretica.

T E n M 1 IC O L O G 1 A.

T E n -M 1 N O E O G 1 E.

no

Musci sarculo clcsiinui, qiiod iji nonnullis generis
rliasci spedebus obtinet, esiivculati vocantur, qui vero
surculo instructi sunt, surculati dicuntur. Illos qui-
dcJii acaules, lios caiilesccntes pleruinque vocant; liacc
vero iioii.ina inintts sunt ajna, cum iis tantum vege-
tabilibus ap plicari possint, quorum comius est caulis.

f 5 G.

'Sarmentum est cormus filiformis, nudus, decuin-
liens, ex radice juxta erectum cormum proveniens, qui
apice, ubi blastema continet, radices in terram agit,
novumque evolvit individuum, ex quo sursus unus plu-
resque sui generis cormi — sarmenta: puta — protru-
duntur. Sarmentum in iis tantum vegetabilibus plerum-
que reperitur, quorum cormus erectus scapus est, ut
in Fragaria vesca (t. 27. f. 5 . a.). Saxifraga sarmentosa
et pl. al. Proprie autem et in subaconnosis et sub-
cormosis vegetabilibus (^. 40 - Observ. ) sarmentum ad-
est, in quibus tamen caulem id liabeve consuerunt.
Exempla praebent Pcaniuiculus reptans (t. 10. f. g. b.) et
Potentilla reptans.

Vegetabilia, quae s.arincn torum ope propagantur,
Vlantae sarmentijerae, vel lalioii iii sensu Vegetabilia
sarmentifera appellantur.

§• 5 :,

Stolo est cormus folia ferens, decumbens, ex ra-
dice juxta cormum erectum nascens, et in latere infe-
riore, quo terram tangit, radices, apice aulem folia,
tantum, interdum flores eliam protjudens. In ii^

^Vcnii bey den Moosen das Stammclien fclilt, vvie
7.. B. bcy cinigen Arten der Caltung Thascutn, so nennt
nian sic s t <1 m m cli c n 1 o s c bloose (Ulusci csurculati);
dio liingcgen, bey denen das Suiinmcben ztigcgen isi,
licissen s t a ni ni c Ii e n t re i b c :i J e 'I o os c ( HZusci sw-
cul.ui). Gcwdlniiicli nennt nian zw'ar dic crslern sten-
gellose (acaules) und die Ictzlern stengeltrei-
bende (caulesccntes')', aber diese AusJrucke sinJ wc-
niger passend, da sie sieb nur bey solclicn Gewiiclisen
gebrauchen lassen, deren Stiel ein Siengel ist.

56 .

Die Pianke (Sarmentum') ist ein aus der Wurzel
neben cincra aufrechten Stiele hervorkommcnder, fa-
denformiger, nackter, niederliegender Stiel, der an der
Spitze, wo cr einen Keim enlhalt, Wurzeln in die Erde
sclibigt, und ein neues Individuum entvvickelt, aus v\'el-
chem vvieder ein oder mehrere Stiele seiner Art — niim-
licli Pcanken — liervorgetrieben vv^erden. Die Ranke fin-
det sicli gevvblmlicli nur bcy solchen Gevv.Hclisen, deren
aufrccliter Stiel ein Schaft ist, wne bey Fragaria vesca
(t. 27. f. 5 - >T-), Saxifraga sarmentosa u. m. a. Eigentlicb
findet sie sicli aber anch bey den fast stiellosen und
fast slieltreibcndrn Gevvacliscn {§. 43 - Anmcrkung), wo
innn aber gevvoinil ist, sie fiir einen Stengel zu lialten.
rn‘vspiele geben ruinnncalus reptans (t. 10. f. g. b.)
und Potentilla reptans.

Gew'acTise, die sicli diircli Ranken fortpllanzen, VTcr-
den r a n k en t r e i b e n d e Pflanzen (Vlautne sarmen-
tiferae) , oder, im weitern Slnne ra n ke n t rei b en de
Gewiiclise (vegetabilia sarmentifera) genannt.

§. 57.

Die Sprosse (Stolo) ist ein aus der Wurzel neben
elnem aufrechten Stiele hervorkommcnder, blaltcrlra-
gender, niedqrliegender Stiel, der auf seiner untern
Scite, wo er den Boden beriihrt, Wurzeln stlilfigt, aus

T E I\ M 1 O L O G 1 A.

T E K :M 1 N O E O G 1 E.

plenimqne vegetabilibus, quibus cormus ercclus juxta
cum proveniens vel caulis vel scapus est, repcritur. Illa in
Ajuga reptante (i. 2j. f. 3- aOl bic vero in Hieracio Pilo-
sella, Ilicracio dubio et Hieracio Auricula conspicitur.

Vegetabilia stolonibus praeilita Plantae stoloniferae,
latiore vero signiUcatione l^cgetahilia stolonijcra uonii-
naiitur.

§. 53 .

Rami sunt partes ex cormi divisione orientes, quae
secundum structuram ipsi cormo similes sunt, et plura
folia floresque ferunt. Rami ulterius si dividuntur, par-
tesque inde nascentes iis ipsis similes sunt; hae partes
Ramuli vocantur. Ex ramorum numero hi sunt no-
tandi;

1) simplices : in ramulos sese non dispergentes; videa-
tur Carlina vulgaris (i.2t. f. i}.

2) ramosi: qui in ramulos diducuntur; ut in Ocimo
minimo (t. if. f. 2.).

3) alterni: si ramus alius alio altior, ita tamen, ut
inter binos hujus lateris unus tantum in opposito late-
re inveniatur; exemplo est Ficus stipulacea (t. i2, f. 3 )-

4) oppositi: si rami ita sunt collocati, ut bini eadem
altitudine, in duobus tamen oppositis cormi lateribus
adsint; in Rhinanlho Crista galli (t. 22. f. 3 -) perspicuum
est.

5) distichi: si rami alterni vel oppositi in duobus op-
positis cormi lateribus collocati, simulque ita directi
sunt, ut omnes uni ])lano incubent; videatur Fiers st.-
pulacea (t. 12. f. 3.).

6) sparsi: si rami ita positi simt, ut nullus obser-

der Spitze aber nur Eliittcr und znvreilen auch Blumcn
hervortreibt. Sie findet sicli gewblmlich nur bei sol-
cben Gewachsen, \vo der neben ihr hervorlcommende auf-
rcchte Stiel entwedcr cin Stcn^el oder ein Schaft ist.
Im erstea Falle sehen wir sie bej^ A juga reptans (t. 2 . 5 .
f. 3 - fl) und im zweiten bey Ilieracinm Pilosclla, Jlic-
r aciam dubium und Jlieracium urica la.

Gewaclise, welclic mit SprolTen begabt sind, heifsen
sprossentreibencle Pflanzen {Plantae stoloni-
/crae), in weiterer BeJeutung aber sprossentrei-
benJe Gewaclise {Pegetahilia stoloni/era).

§■ 53.

Dic Aeste (Ratnf) sind d;e durch Zerlheilung clcs
Stiels entstelicnden Theile, welclie ilirer Struetur nacli,
mit dem Stiele selbst Aehnlichkeit haben und mchrere
Blatter und BIumen tragen. Wcnn sich die Aeste noch
weiter zertheilen, imd die dadurcli cnlstehenden Theile
ihnen selbst nhnlich sind; so averden diese Theile Aes t-
chen {Ramuli') genannt. Von den Aesten werden fol-
gende unterschieden;

1) einfache (^simplices): die sich nicht in Aestchen
zertheilen; z. B. Carlina vulgaris (t. 21. f. I.).

2) iistige {ramosi): die sich in Aestchen zertheilen;
z. B. Ocimum minimum (t. i 5 . f. 2).

3 ) abwechselnde {alterni): wenn ein Ast immer
hoher ais der andere steht, jedoch so, dafs zwischcn
zweyen auf dieser Seite, nur Einer auf der entgegen-
geselzten sich findet; z. B. Ficus stipulacea (t. 12. f. 3 ).

4 ) gegenu b ers t eh en d e {oppositi): wenn die Aes-
te so gestellt sind, dafs immer zw('y und zwey in glH"
cher Hdhe, aber auf zwey cntgegengesetzten Sciten clcs
Stiels stehen ; z. B. Rhinaathus Crista galli (t. 22. f. 3 ).

5 ) zweyreihige {distichi): wenn die Aeste abwec.h-
selnd oder gegenuberstehend, auf zwey enfgegengesetzten
Seiten des Stiels gestellt smd , und zugleich cine solche
Riihtung h.iben, dafs sie alie in Einer Fliiche liegen;
z. B. Ficus stipulacea. Ct. 12. f. 3 ).

G) zerstreute {sparsi): wenn sich in Hinsiclu ihr..r

T E Pi M 1 N O L O G 1 E.

70 T E K :M 1 N O L O C 1 A.

vari possit ordo; Litliospermam officinale (t. 21. f, 3 -)
indicar.

7) remoti: si longe inter se absunt; ut iu Buplcurp
rotnndifolio (1. iG. f. j.).

(j) conferti: si adeo sunt densi, ut cortr.um ex toto
fere obtegant; exemplo est Cornus mascula.

g) erecti: qui, caule’ etiam decumbente, modice ad
perpendiculum directi sunt; exemplum praebet Thymus
Serpillum (t. 13. f. 7. b.).

10) coarctati: qid ad cormura flexi sunt; ut in Po-
pulo dilatata.

ii_) patentes: si rami ita sunt directi; ut ii cum cor-
mo superne angulum quadraginta^circiter quinque gradu-
um forment ; exemplo sxmt Euj^leurum rotundifolium
(t. 16. f. 40 .> Vaccinium ^Iptillus (t. 7. f. i).

12) diffusi: si rami ita sunt d)i‘ecti, ut angulus ab iis
cum cormo superne eflictus medium fere inter gradus
quadraginta quinque et nonaginta efficiat ; videatur Ni-
gella arvensis (t. 30 , f, 3.).

1 3 ) divergentes : qui cum cormo angulum rectum
formant; exempli loco est Hippocratea volubilis (^t. 14.
f. 3. a.).

14} divaricati : qui superne cum cormo angulum ob-
tusum, inferne autem acutum formant; videatur Pinus
Abies.

15) deflexi; qui in arcus forma dependent; tales
sunt Pini Laricis, Sphagni palustris (t. ij. f. i.).

163 reflexi s. penduli', si ad perpendiculum directi
dependent ; ut in Salice babylonica. Betula alba pendula.

173 retroflexi: si ita sunt liorsum vorsum flexi, ut ra-
tione directionis nullus ordo observari ])Ossit; videantur
Solanum Dulcamara, Amai-anlhus retroflexus.

Stellung keine Ordnung warnehmcn lafst; z. B. Li-
ihospermum officinale (t. 21. f. 3-)"

7) wei tlaiifi gst eh en de (^remoti): wenn sie 'weit ent-
fernt von einander stehen, z. B. Eupleuruni rotundifoli-
iim ft. 16. f. 40 -

0) dichts tehende (conferti): wenn sie so dicht
beisammen stehen, dafs sie dcnSiielfast ganz bedeckcn;
z. B. Cornus mascula.

g) aufreclitc (^erecti): die, xvenn der Siiel aucli nie-
derliegt, ziemlich senkrecht stehen; z. B. Thymus Ser-
pillum (t. 13. f. 7. b.).

10} gedriingte (^coarctati): xvenn sie gegen den
Siiel gebogen sind ; z. B. Populus dilatata.

11) ab stehen de (patentes): wenn die Aeste so ge-
ricLtet sind, dals sie mit dem Stiele oben einen Win-
kel von ungefehr funf und vierzig Graden bilden; z. B.
Bupleurum rotundifolium (t. iG. f. 40 ^ T accinium
Myrtillus (t. 7. f. i.).

12) weits ch weifig (diffusi): wenn die Aeste eine
solchePiichtung haben, dafs der "VVinkel, den sie oben mit
dem Stiele bilden, ungefehr das IMittel zwischen einem
yon funf und vierzig und einem von neunzig Graden
li.ilt ; z. B. Nigella arvensis (t. 38 . B 3 ).

13) ausgebreitete (divergentes): wenn sie mit
dem Stiele einen recliten Winkel bilden; z. B. Ilippo-
cratea volubilis (t. 14. f. 3- e.).

i^i) ausgesperrte (divaricati): wenn sie mit dem
Stiele oben einen stumpfen, unten aber einen spitzen
^Yinkel bilden; z. B. Pinus Abies.

i 5 ) herabgeb ogene (deflexi): wenn sie in einem
Bogen herabhangen; z. B. Pinus Larix, Sphagnum pa-
lustre ft. 15. f. i).

iG) herabhangende (reflexi s. penduli):' wenn
sie in senkrechter Ptichtung herunterhangen; z. B, Sa-
lix babylonica , Betula alba pendula.

17) hin- und hergebogene (retroflexi): ivenn sie
so hin und wieder gebogen sind, dafs man in Ilinsicht
ihrer Piichtung keine Ordnung bemerken kann; z. B.
Solanum Dulcamara, Amaranthus retroflexus.

rS)

T E R M 1 O r, O G I A.'

TERMlNOEOciE.

71

18) virgati-, si perlongi sunt ac tenues j exemplo
est Salix viminalis^ Betula alba.

ig) verrucosi: quorum superficiei plnres subrotun-
dae, nec raro rimosae sunt eminentiae; exemplum prae-
bet Malpighia tuberculata (t. 35 - fi 6. a.), Evon)’mus
verrucosus.

20) spinosi: si rami pungentibus, ex ligno oriun-
dis eminentiis instructi, ex apice autem gemmam pro-
trudunt; exemplo est Genista anglica (t. 2G. fi i.).

£l) spinescentes : ipsa ramorum apex si in hujus-
modi eminentiam pungentem excunit; exempla prae-
bent Prunus spinosa (t. 36. fi 4 * 3 -) Mespilus PjTacan-
tha (t. 36- fi 8. a. *).

22) aculeati: si ramis pungentes, ex cortice nas-
centes sunt eminentiae; exemplo est Berberis vulgaris

(t. 35. fi 2 ),

23) armati: communis trium, quae praecedunt spe-
cierum (Nr. 20, 21 et 22) terminus, quo non nisi se-
quenti contrarium indicare volentes utuntur.

24) inermes-, si rami pungentibus eminentiis simt
destituti, et oppositi quatuor speciebus (Nr. 20, 21, 22
et 23), quae praecedunt.

2.51 ramentacei: si srpamis scariosis, ramentis si-
milibus, obsessi sunt; ut in Erica ramentacea (t. 4 ?*

fi 40 .

2G) lepidoti: quorum superficies minimis, nudo
oculo vix conspicuis squamis est obsita; exempli loco
est Elaeagnus angustilolia.

27) alepidoti: quorum superficies his ipsis squamis
caret, ideoque speciei jam memoratae ojtpositi sunt;
exemplo sunt plurima vegetabJia.

28) cicatrisati: in quorum superficie foliis deciden-
tibus cicatrices relinquunt; videatur Empelrum nigrum

(t. 31. fi lO-

18) ruthenformige (^virgati'): vvenn sie sehr
lang und dunne sind; z. B. Salix viminalis. Betula
alba,

ig) warzige {verrucosi'): deren Oberflache meli-
rcre rundliche, niclit selten rissige, Eihabenheiten hat,
z. B. Malpighia tuberculata (t. 3 o- fi 6. a.), Evony-
mus verrucosus.

20) dornige {spinosi): ^venn die Aste mit ste-
chenden, aus dem Holze entspringenden Hervorragun-
gen begabt sind, an der Sjiitze aber eiae Knospe her-
vortreiben; z. B. Genista anglica (t, 26. fi i.)

21) dornartige {spinescentes): wenn sicli selbst
die Spitze der Aste in eine dergleiclien stechende Her-
vorragung endigt; z. B. Prunus spinosa (t. 36. fi 4 - «O-»
Mespilus Pyracantha (t, 36. fi 8- a- *)

22) stachlige {aculeati): wenn die Aste mit
stecbenden, aus der Piinde entspringenden Hervorragun-
gen begabt sind; z. B. Berberis 'vulgaris (t. 35 . fi 2.)

23) bewaffnete {armati): ist der allgemeine
Ausdruck fur die drey vorhergehenden Arten ( Nr, 20,
21 und 22), der nur ais Gegensatz des folgenden ge-
brauclit wird,

24} unbewaffnete {inermes): wenn die Aste
keine stechende Hervorragungen haben, ais Gegensatz
der vier vorhergehenden Arten (Nr, 20, 21, 22, und 23

25) a usschl a gs ch u p p i ge {ramentacei): wenn
sie mit trocknen Schuppen, die den Ausschlagschuppen
gleichen, besetzt sind; z.B. Erica ramentacea (t.47. fi 4 ).

26) geschilderte {lepidoti): deren Oberflaclie
mit sehr kleinen, dem unbewalFneten Auge kaum sicht-
baren Schuppen bedeckt ist; z. B. Elaeagnus angusti-
folia.

27) ungeschilderte ( alepidoti ) : die auf
ihrer Oberflilche keine dergleiclien Schuppen liaben,
und daiier der vorhergehenden Art cntgegengeselzt sind;
z. B. dienen hier die nuhresten Gewiichse.

28) genar b te {cicatrisati): auf deren Oberflache
dtirch das Abfallen der Bliitler Narben zuruckbleiben;
z. B. Empetrum nigrum (t. 3 l. fi l )*

M

72

Teriviinolocia.

Terminoeogie.

Secundum Bguram rami aeque cormi species ( §. 51
— 53) determinantur. Eorum superficies ex J. 9. pari-
ter, ac color ex 10. nonnunquam describitur.

§. 59-

Petiolus est pars ex conni ramorumve divisione
oriens, qui, si structuram respicis, a cormo aut ramis
plerumque differt, nec unquam ultra uijum fert folium.
Qtiodsi folium, quod fert, non simplex, sed ex pluribus
minoribus compositum : Petiolus communis vocatur,
quod Astragalus glyc3-phyllos (t. 17. f. 2. b.) et Cassia
inarjdandica (t. 28. f. i. a. aperte indicant. Folia
minora saepe non per se, sed per minores petiolos cum
communi conjuncta sunt, id quod Cassia marylandica
(t. 28. f. I. b.) ostendit; quos tum Petiolos partiales
vocant. Petioli species sunt:

1) teres: vid. $. Nr. 54-5 exemplo esto Cycla-
men europaeum ( t. 8- f» 2.), C^-clamen hederaceum
(t. 8. f. !.)•

2) semiteres: vid. §. 5i* Nr. 5 j- ; exemplum prae-
bet Alisma Plani ago (t 36. f. 7. a.).

3) coinpressiis: vid. 5i.Nr. j6. ; exemplum exhi-
bet Populus tremula (t. 30. f. 5 a.). Populus nigra

(t. 32. f. 6. a.).

4) triquetrus', vid. §. 5i. Nr. 58. B. h.; exempli lo-
co est. Sagittaria sagitlifolia (t. 36. f. g. a.).

5) canaliculatus : si in latere superiore secundum
longitudinem altus ipsi Impressus est sulcus; exemplum
adfert Tussilago Petasites (t. 27. f. 2. a.).

6) in/latus s. ampullaceus', si ventricosus et intus
cavus est; exemplum exhibet Trapa natans (t. 28-

f. 4. a.)

Nacli der Figur werden die Aeste so wle die Ar-
ten des Stiels (§.51 — 53) bestimmt. Ihre Obeifl.iclie
rvird nach J. 9. so wie auch zuweilen ihre Farbe nacli
§. 10. bescLiieben.

Der Wiukel, welchen ein Ast mit dem Stiele, von
dem er aiislauft, nacli oben niacht, wird die Astachsel
(Aia) gcnaiint.

§. 59.

Der Bla t ts liel (Petiolus) ist ein durch Zerthci-
lung des Stieis oder der Aeste entstehender Theil, wel-
cher in Hinsicht der Struetur gewohnlich von dem Stie-
le oder den Aesten sich unterscheidet, und jederzeit
nicht mehr, ais Ein Blatt tragt. Ist ein Blatt, was von
ihm getragen wird, nicht einfach, sondern aus mehre-
ren kleinen Blattern zusammengesetzt: so heifst er ein
allgemeiner Blattstiel (Petiolus communis'), wie
bey Astragalus glycyphyllos (t, 17. f. 2. b.) und Cas-
sia marylandica (t. 28- f- I. a- *)• Ofters sind diese
kleinen Blatter nicht unmittelbar, sondern durch klei-
nere Blattstiele mit dem allgemeinen verbunden, wie
bey Cassia marylandica (x.. 28. f. i. b.); und dann
W'crden diese besondere Blattstiele (Petioli par-
tiales) genannt. Die Arten des Blattstiels sind.

1) rund (teres)'. S. §. 5 i. 54 -! Cycla-

men europaeum (t. 8- f- —■)■' Cyclamen hederaceum
(t. 8. f. !.)■

2) halbrund (semiteres): S. §. 5 l. 55 -; z. B.

Alisma Plantago (t. 36. f. 7. a.).

3) zusammengedruckt (compressus) : S. §. 5f.
Nr. 56 .; z. B. Populus tremula (t. 30. f. 5- a.}. Popu-
lus Tiigra (t. 32. f. 6. a.).

4 ) dreykantig (triquetrus) : S. §. 51. Nr. 58 -
B. h.; z. B. Sagittaria sagittifolia ft. 36 - f- 9- a.}.

5) rinnenfbrmig (canaliculatus) : wenn er auf
der obern Seite der Liinge nach eine tiefe Furche hat;
z. B. Tussilago Petasites (t. 27. f. 2. a.).

6 ) a u f g e b 1 a s e n ( in/latus s. ampullaceus) : wenn
er bauchig und inucrhalb hohl ist; z. B. Trapa natans
(t. 28. f- 4-

Terminologia. ,

Termitcoeogie.

73

7) anricniatus : si in utroque latere folio similis
est exj)ansio, nec cum ejus basi neque cum folio cohae-
rens; videatur Coreopsis auriculata (t. 44 *

C) alatus: si illa folio similis expansio a petioli
basi usque ad foLuin porricitur; ut in Citro Aurantio
(t. 26. f. 2. a.).

9) stipulatus : si in ^aule stipulato (§. 5r- Nr. y,*). )
folia minora j quae stip; lae vocant^ cum inferiore pe-
tioli parte concreverint; in Potenlilla alba (t. 10. f. 10.
d.) conspicuum est.

10) exstipulatus : stipulis non connatus, qui priori
oppositus est.

11 ) nudus: qui nec folio simili expansione praedi-
tus, nec stipulis connatus, et Nr. 7, 8 et g tanquam
contrarius est.

12} expansus: si petiolus sursum dilatatur, et sen-

V

sim in folium transit; exempli loco est Ajuga reptans
(t. 25. f. 3. «I- b.}, Berberis vulgaris (t. 35. f. 2.), Vul-
go dicunt; folium ia petiolum decurrens.

13) vaginatus: qui in basi sicut folium dilatatus
est, eoque cormum sive ramos amplectitur; inspiciaiur
Comarum palustre (t. 8- f* Z- b.) Angelica sylveslris et
plures Umbellatae.

14) glandulosus : una pluribusve glandulis in-
structus; exempli loco sunt Cassia maiylandica (t. 28.
f. I. a.). Prunus Padus, Salix penlandra.

15) eglandulosus : glandulis destitutus, et priori
oppositus.

16) brevissimus : qui tantum observabilis, ct ex
sua cura folii longitudine comparatus exigui est momen-
ti; ut in Empeiro nigro.

17) brevis: qui quidem evidentissimus est, ncc ta-

7) geohrt {auriculatus') : wenn er an beyden
Seiten eine blattartige Ausdehnung hat, die weder mit
seiner Basis, noch mit dem Blatte zusammenhiinet ; z.
B. Coreopsis auriculata (t. 44 * f* t.).

8) geflSgelt (^alatus'): wenn jene blattartige Aus-
dehnung sich von der Basis des Blattstiels bis zum
Blatte erstreckt; z. B. Citrus Aurantium (t. 26. f. 2. a.).

g) afterbl.ittrig (^stipulatus') : wenn bey eincm af-
terblaltrigen Stengel (f. 5 r. Nr. 75.) die kleinen Blat-
ter, welche man Afterblatter nennt, mit dem untern
Theile des Blattstiels verwachsen sind; z. B. Potentilla
alba (t. IO. f. IO. d. ).

10) aftcrblatterlos (exstipulatus'): der nicht
mit den Aftcrblattern verwachsen ist, ais Gegensatz des
vorhergehenden.

11 ) nackt (nudus): der weder mit einer blattar-
tigen Ausdehmmg begabt, noch mit den Afterblattern
verwachsen ist, ais Gegensatz von Nr. 7, 8 und g.

12) ausgebreitet (expansus'): wenn der Blatt-
stiel nach oben sich erweitert, und allmahlig in das
Blatt ubergeht; z. B. Ajuga reptatis (t. 25. f. 3 - a. b.),
Berberis vulgaris ( t. 35. f. 2.). Gewohnlich sagt man
auch dafur: das Blatt verlauft sich in den BJatt-
stiel (Folium in petiolum decurrens).

13) scheidenartig (vaginatus): der an seiner
Basis sich blattartig erweitert, und mit dieser den Stiel
oder die .\este umfafst; z. B. Comarum palustre (t. 8-
f. 3. b.). Angelica sylvestris und mehrere Doldenge-
wiichse.

14) drusig (glandulosus): der mit einer oder
mehroren Drusen begabt ist ; z. B. Cassia marylaudica
(t. 28. f. !• a )> P>'unus Padus, Salix pentandra.

15) drusenlos (eglandulosus) : der keine Dru-
sen hat, ais Gegensatz des vorhergehenden.

iG) sehr knrz (brevissimus) : der nur eben be-
mcrkbar, und seiner Lange nach gegen die des Blaties
verglichcn, sehr unbedeutend istj z. B. Empetrum ni-
grum.

17) kurz (brevis): der sich sehr deutiich bcmer-

ISI 2

'4

T E K M I N O L O G 1 A.

T E R M 1 K O L O G I E.

iiicn rfiiarlam folii longiludinis partem exsuperet; exem-
]ilum j)raebet Quercus pediuiculaia (t. 20, f. 40'

lO) longus: qui quartam quidem folii longitudinis
pariem excedit, nunquam vero totam folii longitudinem
superat; videaiur folia in Lysimacliiae nemorum caule
sarmentoso (t. 40* f- 5- a*}*

ig) longissimus: cpii folio ipso est longior; e. g.
Poientilla alba (t. 10. f. lo. b.), Cyleamen europaeum
(t. 8. f. 20-

Praeter attributa hic memorata in describendo pe-
tiolo eorum , quae in cormi speciebus ( §. 51 — 53. )
allegata sunt, plura licet adjicere. Superilcies secundum
§. 9. determinatur.

§. 60.

Pedunculus est pars ex cormo ramorumve aut di-
visione aut continuatione oriens, quae secundum struc-
turam a cormo ramisve saepius differt, atque ipsa vel
unum vel plures fert flores. Hic dividitur, e. g. in Pe-
largonio tetragono (t. lO. f. 3)^ et tum pars inferior
nondum divisa (c. ) Pedunculus communis dicitur, par-
tes vero singulas ex divisione natas (d.) Pedunculos
partiales s. Pedicellos vocant. At pedunculi ulterius
dividendi partes ipsi flori junctas Pedicellos nominant.
Pedunculi species sunt, quae sequuntur :

1) persistens: qui fructu ipso diutius persistit; vi-
deatur Citrus Medica.

2) deciduus: qui cum fructu decidit; e, g. Pyrus
Malus.

3) scapiformis: si ex erecto aut procumbente cau-
le seu stipite oritur, simulque Scapi faciem refert, quod

ken liifst, jedoch nur Iiochstens so lang seyn darf, ais
der vierte Tlieil der Blattlange; z. B. Quercus pedim-
culata (t. 20. f. 40*

lO) Iflug {longus'): der Lmger ist, ais der vierte
TlieiI der BlaliPinge, niemals aber die ganze Lange des
Blattes uberirlft ; z. B. sehe man die Blaiter am ranken-
den Stengcl der Lysimachia nemorum (t. iigt. f. 5- a )-
ig) sehr lang {longissimus): der langer ist, ais
das Blatt; z. B. Potentilla alba (t. 10. f. lO. b ), Cy-
clamen europaeum (t, 8. f. 2.}.

Aufser den hier bemerkten Pradicaten lassen sicU
bey der Besiimmung des Blattstiels uoch melirere voa
denen anvyenden, die bey den Arten des Stiels ( §. 5 ^ “
53) angefiilirt worden sLnd. Die Oberflache wird nach
§. 9, besdmmt.

f 60.

Der Blumenstiel {Pedunculus) ist eln durch
Zerlheilimg oder Fortsetzung des Stiels oder der Aeste
entstehender Theil, wescher sich der Struetur nach of-
ters von dem Stiele oder den Aesten unterscheidet, und
unraittelbar eine oder mehrere BIuraen triigt, Im lelz-
tern Falle zertheilt er sich, vvie z. B. bey Pelargoniuin
tetragonum (^t. 18. f. SOj dann heifst der imtere,

noch unzertheilte Theil (c. ) allgemeiner Blumen-
stiel {Pedunculus communis), die durch die Zerlhei-
lung entstelienden einzelnen Theile (d.) hingegen wer-
den besondre Blumenstiele {Pedunculi partiales)
oder Blumenstielchen {Pedicelli) genannt. Bey
der vveitern Zertheilung des Blumenstiels nennt man
aber nur diejenigen Theile Blumenstielchen, die
mit der Blume selbst in Verbindung stehen. Die Ar-
ten des Blumenstiels sind folgende :

1) bleibend (persistens): vvcnn er langer stehen
bleibt ais die Frucht; z. B. Citrus Medica,

2) abfallend {deciduus): der mit der Frucht ab-
fiillt; z. B. Pyrus Malus.

3) schaftartig {scapiformis): vvenn er aus ei-
nein gestreckten oder kriechenden Stcngel oder aus

T E 1\ 3M 1 N O L O G 1 A.

Tekminologie.

75

in vegetabilibus nonnullis aquaticis et Filicibus obtinet;

e. g. Utricularia intermedia (t. 26. f- 6. c.). Calla palu-
stris, Osmunda hirta (t. 26. f. 3 * b.}.

4) radicalis: e radice si exiens integrum quoddam
continuum constituit, nec plures uno fert flores; exem-
plum est C^^clamen europaeum (t. Q. f. 2.). Videatur
observatio ad 33-

5) canli/ius : qui, quod plerumque fit, ex caule seu
ramis prodit.

6) petiolaris : ex petiolo qui nascitur; videatur
Thesium ebracteatum (t. 2G. f. 4 -

7) foliaris: folio qui insistit. In Piusco Hjqjoglqsso
(t. 4i- f. 6) parti superiori, in Paisco H3q)ophyllo infe-
riori, in X)dopliylla arbuscula (r. 28. f. 5 -) margini, et
in Polycardia madagascarensi (t. 45 - f* 40 apici folii
insistit.

8) axillaris: si ab axilla — angulo, quem folium
et cormus vel rami formant — prodit; exempli loco
sunt Astragalus glycypliyllos (t. 17. f. 2. d.), Oiobus
niger (t. ig. f. 5 . c.), Malpighia Aquifolia (t. 32, f. I.
b.) Lysimachia nemorum (t. 40. f. 5 - c.).

9) alaris: qui alae 53- observ.) insistit; vide-
atur Hoppea dichotoma (t. 30. f. 3. b.), Cliironia ina-
perta, Alsine media, Silene conoidea, Gypsophila mu-
ralis.

10) lateralis: qui infra turiones teneras, ex prioris
anni ramulis jam defoliatis prodit. Non nisi arboribus
et fnuicibus reperitur; exempli loco videatur Erylroxy-
lon Coca (t. 30. f. 4. c.), IMalpighia tuberculata (t. 35 .

f. 6. b.), Daphne IMezereuin,

111 oppositi/lorus: pedunculis axillae non insisten-

einem Strunke entspvingt, und dabey das Ar.schen ei-
nes Schaftes hat, wie bey einigen Wassergewiichsen und
Farrenkrautern; z. B. Utricularia intermedia (t. 26. f.
6. C.), Calla palustris, Osmunda hirta (t. 26. f. 3 . b.}.

4 ) wurzelstandig (^radicalis'): wcnn er aus der
Wurzel entspringt, ein ununlcrbrochnes Ganzes aus-
macht, und nicht mehr ais Eine Blume tragt, z. B. Cy-
clamen europaeum (t. 8 - f. 2.). Man selie die Anmer-
kung zu §. 53.

5) stengelstandig ^cauUnus'): der, wie es ge-
wohnlich der Fall ist, aus dem Stengel oder den Aesten
hervorkommt.

6) blattstiels tandig i petiolaris'): der aus dem
Blattstiele entspringt; z. B. Thesium ebracteatum (t.
26. f. 4. b.).

7) blattstandig {foliaris"): der auf dem Blatte

steht. Bey Ruscus Hypoglossum (t. 41 • f- 6 .) stcht er
auf der obern Seite, bey Ruscus Hypophyllum auf der
untern, bey Xylophylla arbuscula (t. 28. f. 5 )
Rande, und bey Polycardia madagascarensis (t. 45 -
f. 4 ) Spitze des Blattes.

8) blatta chselstandig (^axillaris): wenn er aus
der Blatlachsel — dem Winkel, der von dem Blatte
und dem Stiele oder den Aesten gebildet Avird — her-
vorkommt ; z. B. Astragalus glycyphyllos (t. 17. f. 2.
d.), Orobus niger (t. ig. f. 5 - c. ), Malpighia Aqui-
folia (t. 32. f. I. b.), Lysimachia nemorum (t. 40.
f. 5. c. ).

g) astachselstandig {alaris): wenn er in der
AstachseI (^. 58 . Anmerkuug) sieht; z. B. Hoppea di-
chotoma (t. 30. f. 3 - b.), Chironia inaperta, Alsine
media, Silene conoidea, Gypsophila muralis.

10) seitenstiindig {lateralis): wenn er unter
den jnngen Trieben, an den vorjiihrigen, schon entblat-
terten Aestclien hervorkommt. Man findet ihn daher
nur bey den Baumen und Strauclien; z. B. bey Erytro-
xylon Coca (t. 3 o. f. 4 - c.), Malpighia tuberculata
(t. 35. f. 6. b.), Daphne Mezereum.

11) gegeuiib erst ehend {oppositiflorus): wenn

76

, Terminologia.

Terminologie.

libus, simili autem ita positis, ut alter alteri recta oppo-
situs sit; inspiciatur Cornus mascula (t. 3 j. f. i. a.).

12) oppositifolins: ex alio cormi latere folio oppo-
situs; ut in Phytolacca decandra (t. 34 - o* ^^ 0 *

1 3 ) lateiifolius : folio ad latus positus; e. g. An-
chusa officinalis.

14) extrafoliaceiis: arcte sub folio prodiens; in-
venitur in Uvularia amplexifolia (t. 32. f. 5 . b.).

15) snprafoliaceus: qui supra folium protruditur;
tali gaudet Menispermum canadense (t. 45 . f. 3 . b.),

16) intrafoliaceiis s. vagus: qui intra folia ita
prodit, ut modo supra folia, modo infra ea appareat;
quo pertinent Solanum nigrum (t. 28. f. 2.) et plures
hujus generis species.

17) terminalis: qui cormi seu ramorum apici insi-
stit; videatur Ligustrum vulgare (t, 19. f. 2.).

lO) bracteatus : si bracteis — foliis flori prope
junctis, quaeque a cormi rainorumve foliis praeter mi-
norem magnitudinem etiam figura nec non raro colore
differunt — obsitus est; e. g. Malpighia Aquifolia (t. 32.
f. I. b.), Silene nutans (t. i 3 . f. 5 . d.).

ig) ehracteatus: bracteis destitutus; videatur Ly-
cium barbarum (t. 10. f. 5. c.).

20) squamosus: pluribus exiguis foliolis, squamis
similibus, interdum siccis, obsitus; inspiciatur Aster
ericoides (t. 40. f. 6 .}, Catananche coerulea.

21) nudus: qui et bracteis et foliolis squamis sixni-

die Blnmenstiele nicht in den Blattachseln stehen, da-
bey aber eine solclie Stellung baben, dafs einer dem
andern gerade gegeniiber sich beflndet; z, B. Cornus
mascula (t. 35. f. i. a.)-

12) dem Blatte gegeniiber steliend {opposi-
tifolius'): wenn er auf der andern Scite des Stiels dem
Blatte gegeniiber sich befindet; Pb-ytolacca decandra

(t. 34 - f. 5 . b.).

1 3 ) neben dem Blatte stehend {laterifolius') :
wenn er dem Blatte zur Seite gestellt isi; z. B, AneJut-
sa officinalis.

1 4 ) unter dem Blatte stehend {extrafolia-
ceus) : wenn er dicht unter dem Blatte hervorkommt;
z. B. Uvularia amplexifolia ("t. 32. f. 5 - b.j)

15} uber dem Blatte stefienA-isuprafoliaceu^:
der iiber dem Blatte entspringt; 2. B. Menispermum
canadense (t. 45 . f. 3 . b.).

16) zwischen den Blattern stehend (^intrafo-
liaceus s. vagus"): der so zwischen den Blattern her-
vorkommt, dafs man ihn bald uber, bald unter densel-
ben gewahr wird. z. B, Solanum nigrum (t. 28. f. 2 .)
tmd mehrere Arten dieser Gattung.

17) gipfelstandig (^terminalis): der an der Spi-
tze des Stiels oder der Aeste steht; z. B. Ligustrum
vulgare (t. 19, f. 2.).

18) nebenblattrig (bracteatus): wenn er mit
Nebenblattern — BLitter die nahe bey der Blume ste-
hen, und die sich von denen dos Stiels oder der Aeste
aufser ihrer mindern Grofse auch durch Gestalt, so wie
auch nicht selten durch Farbe unterscheiden — besetzt
ist; Malpighia Aquifolia (t. 32. f. I. b.), Silene nu-
tans (t. 13. f. 5- d.).

ig) nebenbliitterlos (ehracteatus): der keine
Nebenblatter liat; z. B. Lj cium barbarum (t. xo. f. 5 - c.).

20) schuppig (^squamosus): der mit mehreren
kleinen, schuppenartigen, zuweilen trocknen E'attchen
besetzt ist; z. B. Aster ericoides (t. 40. f. 6 ), Cata-
nanche coerulea.

21) nackt (nudus): der weder Nebenblatter, noch

Terminologia.

Termikoeogie.

77

Jlbus caret; e. g. Lycium barbarum (t. lO. f. 5 . c.). Cy-
clamen europaeum (t. 8 . f. 2.). Est duobus praeceden-
tibus (Nr. ig et 20), contrarius.

22) uniflorvs: qui unum tantum fert florem; ut in
Galantho nivali (t. 3 - f. 2.), Lycio barbaro (t. 10.
f. 5. c.).

23) hijloms'. qui binos fert flores; videatur Lin-
naea borealis (lab. libri inscriptionem ger, f. 2.).

24) triflorus' et sic porro.

25) multiflorus: qui plures fert flores, horumque
numerus non est perpetuus; exemplo esto Hippocratea
volubilis (t. 14. f. 3-)*

26"^ simplex: in ramos non divisus, ideoque tribus,
qui sequuntur (Nr. 27, 20 et 29.), oppositus est; exem-
pli loco inspiciatur Galantlius nivalis (t. 3 - f. 2.), Ly-
cium barbarum (t. 10. f. 5- c.).

27) dicito tomus: si pedunculus i|^ binos ramos, at-
que horum uterque in binos, et sic porro, rursus divi-
ditur; videatur Peperomia obliqua Piuiz (t. 23. f. 6).

28) trichotomus: qui antecedentis more in ternos
dividitur ramos, horumque quivis in ternos, et sic por-
ro, rursus dividitur; e. g. Galium scabrum (t. 40 ' f-

29) ramosus: qui nullum illorum ordiniun (Nr. 27
et 23.) observans in ramos dividitur.

Secundum directionem ac iiguram pedunculus sicut

cornii species (§.51 — 53) determinatur; attamen quoad

•

illam notandum est, prout vegetabile vel floret, vel
fructus fert, aliam atque aliam apparere. Ita praebet e.
g. (iyclamen europaeum (t. 8. f. £. ) tempore florescen-
tiae pedunculum (d.) erectum, cum contra fructus ferens
(e.) spiralis appareat; et in Lysimachia nemorum (r. 40.
f' 5O pedunculus erectus ftre (c.^ illius Metamorphosis

schuppenarlige Blattchen hat; z. B. Lycium barbarum
(t. IO. f. 5. c.). Cyclamen europaeum (t. 8 - f* 2 .). Er
ist den beyden vorhergehenden (Nr. 19 und 20) ent-
gegengesetzt.

22) einblumig (tmi florus'): der mtr Eine Blume
tragt; z. B. Galantlius nivalis (t. 3 - f. 2.), Lycium
barbarum (t. 10. f. 5. c.).

23) zweyblumig Qbiflorus) : der zwey Blumen
tragt; z. B. Linnaea borealis (Titelkupfer f. 2 .) Pe-
largonium tetragonum (t. 18. f. 30'

24) dreyblumig {triflorus) : u. s. w.

25) vielblumig {multiflorus): wenn er mehrere
Blumen tragt, und die Zahl derselben nicht bestiindig
ist; z. B. Hippocratea 'volubilis (t. 14. f. 3 .).

26) einfach {^simplex): der sich nicht in Aeste
zertheiit, und daher den drey folgenden (Nr. 27, 28
und 2g) entgegengesetzt ist; z. B. Galantlius nivalis
(t. 3 - f- 2.), Lycium barbarum (t. 10. f. 5 - c.).

27) gezweytheilt oder gabeliistig (^diclioto-
mus): wenn sich der Blumenstiel in zwey Aeste, jeder
derselben wieder in zwey, und so fort zertheiit; z. B.
Peperomia obliqua Ruiz (t. 23. f. 6.).

28) gedrey theilt, jeder derselben wieder in drey
und so weiter fort; z. B, Galium scabrum (t. 45 -
f. I. b.).

29) iistig {ramosus): wenn er sich ohne eine von
jenen Ordnungen (27 und 28.) zn befolgen in Aeste
zertheiit.

Nacli der Richtung und Cestalt wlrd der Blumen-
stiel so wie die Arten des Stiels (§. 51 — 55) bestimmt;
jedoch ist in Rficksicht der erstern zu bemerken, dafs
sie, je naclideni das Gewachi im bliilienden oder frucht-
iragenden Zustande sicli beflndet, sehr verscliieden sich
zeigt. So ist z. B. bey Cyclamen europaeum (t.8-f 2.) wah-
rend des Bliiliens der Blumenstiel (<h) au f redit (erec-
tor), da er hingegen im fruchttragenden Zustande (e.)
s ch r a u ben f 6r m ig (spiralis) ersclieint; und bey Ly-
simachia nemorum (40- f. 3.) wird der f.ist aufreclite
Blumenstiel ( c. ) wahrend derselben Metamorphose

78

Tei\minoi.ogia.

T E R M I N O L O G r E.

tempore in circinatum mutatur. Vice versa in speciebus
gernianicis generis Droserae scapus ( §. 53 .) ante antlie-
sin circinatim convolutus sensim evolvi vitietur, ita, ut
in fructifero statu plane erectus apparear. Spiralis au-
tem pedunculus, quem Vallisneria spiralis exhibet, et
ante anthesin, et post eam non mutatur. — Peilunci^li
superficies secundum §. 9 . determinatur.

§. 6f.

Inflorescentia, qua varia florum dispositio signi-
ficatur, pedunculi divisione et parliuin inde oriundarum,
diversitate, tam quoad situm, quam quoad proportionem
inter se, niaxlme nititur, partim vero in varia florum,
seu potius fructuum ipsorum, coacervatione tantum sita
est. Variae inflorescentiae species, quae ex earum figu-
ra aptis insignire nominibus studuerunt, sunt ; Verticil-
lus , Copitulum , Glomerulus , Fasciculus , Spicula,
Spica, Racemus, Corymbus, Umbella, Cyma, Flabel-
lum, F anicula. Thyrsus f Anthurus , Spadisc, Amen-
tum et Sorus.

§. 6 ».

Verticillus pluribus circum caulem in forma annuli
collocatis, eique vel per se, vel simplicium ramosorpm-
ve pedunculorum beneficio junctis floribus constat. Ap-
paret;

l) sessilis: floribus sine pedunculis, atque ita per
se cauli junctis; exempla praebent Mentha arvensis, My-
riophyllum spicatum (t. 29. f, 3- c. d.).

s c li n e ck e n f 6 r m i g ('circinatus'^. Umgekelirt sielit man
bcy den deulsclien Arten der Caitiiiig Droscra den vor
dem Rluhen sclineckenformig aufgerollten Schaft (§.53-)
nach und nacli sich aus einander ^vinc^cn, so, dafs er ini
fruchitragenden Znstande vbllig aufrecht sicli zeigt. Da-
gegen ist nnd bleiht der schraubeiiforitiige Blumensiiel
der I'allisnerin spiralis, sowohl vor, ais aucli nacli dem
Bliilien, unverandert, — die Oberfiache des Itlumen-
siiels wird nach §. g. bestirarnt,

Gt.

Der B 1 u t h ens t an d oder die Inflorescenz (^In-
florescentia^, vvoinit man die mannigfaltige Stellung
der Blumen bezeiclinet, griindet sicli grbfstentheils auf
die Zertlieilimg des Blumenstiels und auf die Vcrscliie-
denheit der dadurcli entstelienden Theile in Rucksicht
ihrer L.age und ihres Verlialtnisses gegen einander, tliciis
aber auch nur blofs auf die verschiedene Zusammen-
hiiiifung der Blumen, oder vielmehr der Friichte, selbst.
Die verschiedenen Arten des Bluthenstandes, rvelche
man ilirer Gestalt nach mit passenden Namcn zu be-
zeichnen gesucht hat, heifsen: der Quiri (Verticillus),
der Kopf (Capitulum'), der Knauel (Glomerulus) ,
der Buschel (Fasciculus) , das Aehrchen (Spicula),
die Aehre (Spica), die Traube (Racemus), die
Doldentraube (Corymbus), die Dolde (Umbella),
die Afterdolde (Cyma), der Fechel (Flabellum) ,
die Rispe (Panicula), der Straufs (Thyrsus), der
Schweif (Anthurus), der Kolben (Spadix), das
Kiitzchen (Amentum), und das Haufehen (Sorns).

§. G 2 .

Der Quiri ( Vertici /Ins): bestehet aus mebreren
Blumen, die ringformig um den Stengel stehen, und
mit demselben enlwedcr unmiltelbar, oder vermittelst
einfaclier oder iistiger Blumeustiele verbunden sind. Er
zeigt sich;

1) sitzend (sessilis): wenn die Blumen oline
Blumenstiele, also unmittelbar, mit dem Stengel verbun-
den sind; z. B. Mentha arvensis, Myriophylhim spi-
catum ^t. 29. f. 3' c. d.).

T E R M I N O L O G 1 A.

T E n M I X O E O G 1 E.

79

o) peiluncniatus: floribus brevium pedunculorum
ope cauli insidentibus ; e. g. Dracocephalum ihymiflorum
(t. 30. f. I. b.)

3) capitatus: si floribus ita refertus est, ut hemi-
sphaeram referat; videatur Plilomis tuberosa (t. 32. f. 7. a.),
Clinopodium vulgare (t. 31. f. 3 - b.)

4) dimidiatus: si flores dimidium tantum caulis
peripheriae cingunt; e. g. Melissa officinalis (t. 33 - f.

7. c.).

5) integer: floribus, quod plerumque fit, caulem
totum ambientibus; talem refert Lupinus luteus (t. 2q.
f. 4 - Stacbys sylvalica (t. iq. f. 4 - f>.), Clinopodium
vulgare (t. 3 i. f- 5 . b.) , Plilomis tuberosa (t. 32. f.
7. a.)

6) confertus: ubi verticillus verticillo arcte super-
impositus; inspiciatur Nepeta Cataria (t. 43 . f. 3-f

7) distans: pluribus verticillis longis intervallis sibi
superimpositis; exemplo est Stacbys sjdvatica (t. ig. f.

4 . b.).

u} foliosus', cujus basi folia insident; e. g. Stacbys
sylvalica (t. ig. f. q- Dracocephalum tbj-miflorum

(t. 30. f. I. b.), Plilomis tuberosa (t. 32. f. 7. a.),
Melissa officinalis (t. 33 . f. 7- Clinopodium vulgare
(t. 3 r. f. 3 . b.).

g) apltyllus: cujus basis foliis caret; ut in Lupino
luteo (t. 29. f. 4. c.).

io) bracteatus: si in ejus basi vel etiam inter flo-
res exigua sunt folia, quae praeter minorem suam mag-
nitudinem figura etiam aut colore a foliis cormi ramo-
rumve differant; videatur Phlomis tubei'0sa (t. 32. f. 7. a.)

n) ehracteatus: in quo folia, bractea« dicta, non
animadvertuntur; ut in Ajuga reptante (t, 23. f. 3. f).

2) gestielt (jredunculatus'): wenn die Blumen ver-
mittelst kurzer Elumenstielchen auf dem Stengel befes-
tigt sind; z. B. Dracocephalum thymifloruin (t. 30 -

f. I. h.).

3) kopfformig (^capitatus') , wenn er so voll
von Blumen ist, dafs er einer Halbkugel gleicht; Phlo-
mis tuberosa (t. 32. f. 7. a.), Clinopodium vulgare

(t. 31. f. 5 . b.).

4 ) balb (^dimidiatus): wenn die Blumen den
Stengel nur bis zur HaJfte seines Umkreises umgeben;
z. B. Melissa officinalis (t. 33 * f. 7. c. ).

3 ) ganz (integer): wenn die Blumen, wie es ge-
wohnlich der Fali ist, den Stengel ganz umgeben ; z.
B. Lupinus luteus (t. 29. f. 4 * cO> Stacbys sylvatica.
(t. ig. f. 4 - b.) Clinopodium vulgare (t. f» 5 - b,),
Plilomis tuberosa (t. 32. f. 7. a.).

•G) gedrangt (confertus): wenn ein Quiri dicht
liber dem andern steht; z, B. Nepeta Cataria (t. 43 -

f. 30 -

7) entfernt (distans): wenn mehrere Quirle in
weiten Zwischcnraumen uber einander stehen ; z. B.
Stacbys sylvatica (t. ig. f. 4. b.^.

8) beblattert (foliosus): wenn an seincr Basis
sich Bliitter befinden; z. B. Stacbys sylvatica ( t. ig.
f. 4 - b.), Dracocephalum thymifloruin ^t. 3 o. f. i. b.),
Plilomis tuberosa ( t. 32. f. 7. a-)» Melissa officinalis
(t. 33. f. 7. c.) Clinopodium vulgare (t. 3 l. f. 5 . b,).

g) blattlos (aphyllus): wenn er keine Bliitter an
seiner Basis hat; z. B, T^upinus luteus ^t, 2g. f. 4 - c.).

10) n eb enblii 1 1 r i g (bracteatus): wenn sich an
seiner Basis oder auch zwischen den Blumen kleine
Bliitter finden, die sich aufser ihrer geringern GrGfse
auch dui-ch Gestait oder Farbe von denen an dem Stie-
le oder den Aesten stehenden unterscheiden ; z. B.
Plilomis tuberosa, (t. 32 . f. 7. a.),

it) nebenblatterlos ( cbracteatus ) : an dem
man keine dergleichen kleine Bliitter, die man Neben-
bliitter nennt, bemetkt; z. B, Ajuga reptans (t. 23 -

f. 3. f ).

N

80

T E n M 1 K O I. O G I A.

T E I\ M 1 K O L O G I E.

12) nudus', cui nec folia nec bracicae sunt; exem-
pli loco est Myriopliylluin spicatum (t. 2g. f. 3* c. d.).

13) sexjlorus: ex floribus sex si est compositus;
exemplum praebet Stacli3"s sylvatica (t. ig. f. 4- b.).

14) nctojlorus: octo flores si continet; e. g. Side-
ritis candicans.

15) decem/lorus: si decem flores in verticillo sunt ;
videatur Slach3fs lieraclea. Sic ulterius numerantur us-
que ad

16) multiflorus: multos flores si continet, quorum
tamen numerus non est perpetuus ; exempli loco videa-
tur Stacli3's gcnnanica.

«

63.

Capitulum est plurium florum coacervatio commu-
ni pedunculo vel per se vel brevium pedicellorum ope
arcte insidentium, ut constipatum quoddam totum, quod
ad figuram subrotundam magis minusve accedit, effin-
gant. Reperitur;

1) glohosum s. sphaericum: si perfecte globosum
est; refert Nauclea aculeata (t. 2g. f. 5* c, d.). Mimosa
caracasana Jacq. (t. 35* f. 5- b.).

2) suhglobosum s. subrotundum: si non ex toto
est globosum, ut latitudinis diametrum longitudinis dia-
meter superet; videatur Trifolium pratense (t. 23. f. i-).
Poterium Sanguisorba (t. 40. f. 8)-

3) hemisphaericum: hemisphaerara si refert; inspi-
ciatur Statice Armeria (t. 40. f. !•)•

4) conicum: si a basi ad apicem sensim angusta-
tur, ut ad coni figuram accedat; e, g. Trifolium rubens
(t. 45. f. 8 - ), Trifolium montanum.

12) nackt (^/ludusj: be3' dem weder Blaiter noeb
Nebenblfiiter sicli finden; z. B. Myriophyllum spicatum

(t. og. f. 3. c, d.).

13) secli sblumig (^se.rflorus): wenn er aus sccLs
Blumeii zusammengesetzt ist; z. B. Stachys sylvatica
(t. ig. f. 4. b.).

14) aclitbluraig (^octo/lorus'): wenn er acht Blu-
men entlialt; z. B. Sideritis candicans.

15) zelinblumig (^dccemjlorus'): wenn zelin Elu-
men im Quiri steben; z. B. Stachys heraclca. So zalilt
man weiter, bis

16) vielblumig (^multiflorus'): wenn er niimlich
viele BIumen entlialt, deren Zalil aber nicht bestiindig
ist; z. B. Stachys germanica.

63.

Der Kopf (Capitulum) ist eine Zusammenhaufung
von mehreren BIumen, die auf einem gemeinscliafili-
chen BIumenstiele entweder unmitlelbar, oder vermit-
telst kurzer BIumenstielchen so dicht zusammen gestellt
sind, dafs sie ein zusammengedrangtes Ganzes bilden,
vvas mehr oder weniger einer rundliclien Gestalt sich
niiliert. Man findet ibn:

1) kugelrund oder kugelformig globosum s.
sphaericum), wenn er eine vollkommen kugelfdrmige
Gestalt hat; z. B. JSfauclea aculeata (t. 2g. f. 5. c. d.)
Mimosa caracasana Jacq, ( t. 35. f. 5- b.).

2) rundliclt (subglobosum s, subrotundum):
wenn er niclit vollkommen kugelformig ist, so dafs der
Durchmesser der Liinge, den der Breite iibertrift; z. B.
Trifolium pratense (t. 23. f. i.), Poterium Sangui-
sorba (t. hp. f. 8.).

3) halbkugelformig (hemisphaericum): wenn
er einer Halbkugel gleicht; z. B. Statice Armeria (t.
40. f. I.).

4) kegelformig (conicum): wenn er sich von
der Basis nach der Spitze allmahiig verengt, so dafs er
der Figur des Kegels nalie kommt; z. B. T/ ifolium ru-
bens (t. 45- f' 8.), Trifolium montanum.

T E K M 1 X O I. O G I A.

Terjminoeogie.

5) radiatum: si capiluli globosis, sphaerici (Xr. i.)
pedunculus communis ad corpus extenditur globosum^
quod floies ad omnes plagas directos radiorum instar
sine pediccllis fert; exempli loco inspiciatur Budieia glo-
bosa^ Nauclea aculeata (t. 29. f. 5 - c, d.).

C} spadicatuTii: si pedunculus communis c.apituli
conici (Nr. a.}, subrotundi CXr. 2.) seu globosi (Xr. i.)
ad corpus oblongum extenditur floresque fert sine pc-
dicellis ; e. g. Dipsacus fullonum (t. . f. GO, Poierium

Sanguisorba ( t. ^o. f. 6 ).

7) ^tmhellnijim: flores si sunt pediceilali omnesque
pedicclli uno ex puncto ad apicern pedunculi commu-
nis nascuntur; videatur Trifolium repens (t. 30. f. 7. b),
Trifolium b^ bridum,

8) spicatum: flores si breviter pedicellati sunt et
pedicelli varia in altitudine circa pedunculum commu-
nem adstant; exemplo est Trifolium rubens (t. qj. f. 8.)^
Tiifolium pratense (t. 23. f. i.).

vestiens: si partem caulis superiorem ita ambit,
ut ipsi rami superiores cum foliis in basi sua ab eo
circumvelentur ; exempla praebent Astragalus compac-
tus (t. 43 - f- oO,» Astragalus longifolius. Astragalus au-
reus,

10) comosum: supra cujus .apicem foliorum fasci-
culus observatur; inspiciatur Eromelia Ananas.

11) foliosum: si in basi sua foliis est vestitum; e.
g. Trifolium pratense (t. 23. f. i.).

12) involucratum: quod in basi sua iis cinctum
est foliis, quae a cormi ramorunivo foliis non minore so-
lum liiagniludine, sed figura etiam, substantia vel colore
differunt, atque ita composita sunt, ut totum constitu-
ant, quod involucrum vocant; videatur Slatice Aimeria

(t. 40. f. I.).

81

5 ) strahlig '{radiatum'): wenn sich bey einera
kugelrundtn Kopfe (Xr. i.) der gemeinschaftliche Blu-
mcnstiel zu einem kugelformigen erweitert, welcher die,
gleichsam w-ie Strahlen nach aUen Richtungen ausge-
breiteten Blumen oline Blumenstielclien tragt ; z. B,
Budieia globosa, Nauclea aculeata (t. 29. f. 5. c, d.)

6 ) kolbenartig { spadicatum ) : vvenn der ge-
meiuschafiliche Blumenstiel eines kegelformigen (Xr. 4.)
rundlichen (Xr. 2,) oder kugelrunden Kopfes (Xr. i.)
zu einem langliclicn Korper sich erweitert, und die
Blumen ohne Blumenstielclien triigt; z. B. Dipsacus
fullonum (r. 41. f. 8 )> Potcrium Sanguisorba (l. qO. f. G-)

7) doldig («;«^e//rt^////2); wenn die Blumen gestielt
sind,undalleBlumenstielchen aus eincniPuncteanderSpii-
ze des gemeinschaftiichen Blumenstiels entspringen; z. B.
Trifolium repens (t. 30. f. 7. b.), Trifolium hybridum.

0) ahrenartig {spicatum): wenn die Blumen
kurz gestielt sind, und die Bluraenstielchen in verschie-
dener Hohe um den gemeinschaftiichen Blumenstiel ste-
hen; z. B. Trifolium rubens (t. 4 j. f. 8.), Trifolium
pratense ( t, 23. f. I .).

g) bekleidend (^vestiens): wenn er den obern
Theil des Stengels dergestalt umgiebt, dafs selbst die
obern Aeste und Blatter an ihrer Basis von ihm um-
luillt werden; z. B. Astragalus compactus (t. 43. f. 5.),
Astragalus longifolius, Astragalus aureus.

10) schopfig (comosum): tiber dessen Spitze
man einen Buschel von Blattern gewahr wird; z, B.
Bromelia Ananas.

11 ) beblattert {foliosum): wenn er an semer
Basis mit Blattern umgeben ist; z. B. Trijoliuin pra-
tense (t. 23. f. i ).

12) gehullt {involiter alum): der an seiner Basis
mit solchen Blattern umgeben ist, die von denen am
Siiele oder den Aesten sich fmdenden nicht blofs durch
geringere Grolse, sondem auch durch Gestalt, Substanz
oder Farbe sich unterscheiden, und dabey so zusnmmcn
geslellt sind, dafs sie ein Ganzes bilden, welches man
cine Hidle nennt; z. B. Statice Armeria (r. 40. f. i.).

X 2

J32

T E IV 1\1 I N o L O C I A.

Teivminologie.

l3) nuclinn: in qno nec folia, nec Iils simile quiJ-
tlain observaliu', idooque Iribus |)raecedenlibus (IVr. lo
1 1 et 12.) opponitur; exemplum praebet Potcrium San-
guisorba (t/qo- f- u)-

j4) solilnriinn: si in apice cormi vel in qualibet
axilla unum tantum capitulum adest; exempli loco sunt
IVauclea aculeata (t. 2g. f. 5 - c. d.), Trifolium repens
(t. 30. f. 7. b.).

i5) conjugatum : si bina semperj capitula consi-
stunt; e. g. Aalhyllis Vulneraria (t. 37 - C. b.), Trifo-
lium rubens (t. f. O-)*

Capituli situs, locum puta, ubi exisiit, ut in pe-
dunculo (§. 6 o. Nr. 4 — 17O detcrmin.itur. rlrrumtjae
est terminale vel axillare, raro autem laterale vtl oj>/io-
sitifolium^

§. Gj.

Glomerulus est coacervatio flosculorum parum spe-
ciosorum, quae in capituli forma apparet el. a capitulo
(§• 63.)non nisi minore magnitudine differt. Reperitur:

1) axillaris: vid. §. 60. Nr. JJ; e. g. Amaranthus
albus Ct- 24. f. I. a.).

2) lateralis: vid. §. 60. Nr. 10; e. g. Boelimeria
ramiffora (t. 31 . f. 2. a.).

3) 'verticillatus: qui corraum in forma annuli com-
plectitur; ut in Parietaria officinali (t. 39 - f- i. b.).

Glomeruli iigura eo, quo capituH modo (J, 63. Nr.

1 — 4-) determinatur,

§. 65.

Fascicnlus est plurium florum loMgonun pedicellis
brevibus non ex uno puncto nascentibus satis tamen
cjccte atque arctissime inter se insistentium coacervatio,
it.i, ut exteriorum inferiorumve florum apices altiores
sint, quam punctum, ex quo interiorum superiorumve

13) nackt Qnudtiuij: an dem man weder Blatter
noch elvvas diesen almliches bemerkt, und daher dea
drey vorhergehenden (10. ii und 12.) cntgegengesetzt
isi; z. B. Poterium Sanguisorha (t. f. f}.).

14) einzeln (^solitarium'): -vvenn an der Spitze
des Siiels oder in jeder Blaitachsel nur ein Kopf stelii;
z. B. Jsauclea aculeata (t. 23. f. 5 . c. d.), Trifolium
repens (t. 3o. f. 7. b.),

15) gepaart {congujatmn): wenn immer zwey

Kopfe be3’sammen stehen; Anthyllis J^ulneraria (t.37.
f. 6. b.), Trifolium rubens t. 45 - 8)-

Die Lage des Kopfes, nartilicli der Ort, wo er ent-
springt, wird so wie bey dem Blumenstiele (§. 60. Nr,
4 — 17) bcsiimmt. Gewolinlicb ist er g i p f e 1 s t an d i g
(^icrminale) oder blattacbselstandig {axillare'), scl-
tener aber sieht man ihn s eiienstan dig oder

dem Blatte gegeniiber (opposit folium).

$. 64.

DerKnauel (Glomerulus) ist elne Zusammen-
haufung von kleinen, unansehnbchen Blumen, die sich
in Gestalt eines kleinen Kopfes zeigt, und vom Kopfe
(§• 63.) selbst nur durch mindere Grofse sich iinler-
scheidet. Er findet sich:

1) blattacbselstandig {axillaris): S. §. 60. Nr.
5.; z. B. Auiaranthns albus (t. 24. f. I. a.).

2) seitenstandig (lateralis): S, §. 60. Nr. lO.J
z. B, Boehmeria ramijlora (t. 3 l* f* 2. a.),

3) quirlformig (verticillatus): wenn er den
Sliel ringformig umgiebt; z. B, Parietaria oficinalis
(t, 3 r. f. I. b.).

Die Gestalt des Knaueis wird auf abnliche Art,
wie die des Kopfes (J. 63. Nr, 1 — 4-) bestimmt.

§. 65-

Der Buschel (Fasciculus) ist eine Zusammenhau-
fung von mehreren langen Blumen, die auf kurzen,
nicht aus einera Puncte entspringenden Blumenstielchen
sehr gedriingt in zieiulich aitfrecliter Richtung neben
einander stehen, so, dafs die Apitzen der aufsern oder

T r: Tx 31 1 N o L o G I A.

TER 311 NOI.OG 1 U.

florum pedtceUi oriuntur. Fasciculus capitulo (§. Cj.)
quodanunodo similis est^ at vero hac re differt, quod
in eo pedicelli in basi sua sunt, in capitulo contra ma-
gis minusve ad centrum accedunt. Apparet:

i) paucijlonis : paucos tantum flores continens;
c. g. Dinnthu3 Armeria (t. 33. f. 3. a.}, Diainluis car-
ihnsianorum.

2} miihijloriis : ex multis floribus si composi-
tum est; Spermacoce rubra Jacq. , Dianihus baibatus.
Lychnis calcedonica.

Quod reliquum e3t in denominando fasciculo plura
in capitulo ( §. 63.) dicta nomina adhiberi possunt, qua
a Nr. 11. ad 15. pertinent. Si situm spectes fasciculus
plerumque est terminalis, rarius nxUlaiis

§. G6.

Spicula vel uno vel pluribus graminibus hisque si-
milibus propriis constat floribus, hi communi pedicello
alius super alium arcte insistunt, seque tegularum instar
tegunt. Plures spiculae in graminibus fingunt spicam
(§• 63.), paniculam {§. 73.), vel flabellam (§. 72.) prout
collocatae sunt. In vegetabilibus gramineis e, g. in ge-
neribus: C)'perus, Scirpus, Juncus etc. non solum idem
obtinet, sed in his etiam in forma corj-^mbi (§. 6g.) vel
umbellae (§.70.^ junctas saepe videmus. — Pedicellus,
qui in spicula flores fert, Rhachis dicitur; exempli lo-
co videatur Broraus secalinus (t. 37. f. g. d.}. — Inve-
nitur Spicula:

imtern Blumen huher liegen, ais der Punct, auy \vc-l-
chem die Blumenstielclien der innem oder obern
Blumen entspringen. Der Biischel hat einige Aelmlich-
kcit mit dem Kopfe (§. C 3 -)^ er unterscheidet sich aber
dadurch, dafs nian auch bey ihm die Blnmenstielchen
an der Basis findet, da sie hingegen boym Kopfe mehr
oder weniger dem INIiitelpuncte nahe liegen. ^Man fin-
det iim:

1) armblumig (^pauci/lorris): wenn er nur we-
nige Blumen enthiilt; z. B. Diaatltus Armeria (t. 33 -
f. 3 - aO-» Diaitthus carthusianoriim.

2) vielblumig (^multifloras'): tvenn er aus vielen
Blumen zusammengesetzt ist; z. B. Spermacoce rubra
Jacq., Dianthus barbatus , Lychnis calcedonica.

Uebrigens lassen sicli bey der Cesiimmang des Bti-
schels melirere von den beym Kopfe (§. 6 ^.) angefiihr-
ten Pradicaten anwenden, wohin die von Nr. 11 bis 15
gelioren. Der Lage nach ist der Buschel gewbhnlich
gipfelfbrmig (terminalis') , seltner blattachsel-
standig (axillaris).

66 .

Das Aehrchen (Spicula) besteht entweder aus
einer oder aus mehreren, den Grasern und grasahnli-
chen Gewiichsen eignen Blumen, die im letztern Fttlle
auf einem gemeinschaftlichen Blumenstielclien selir ge-
diangt liber einander stehen, und nach Art der Dach-
ziegel sich decken. Mehrere Aehrchen bilden bey den
Grasem eine Aehre (§, 67.), Traube (§. 60 - )> Ifispe
(§. 73.) oder einen Fechel ($. 72,), je nachdem sie
zusammengestellt sind. Bey den grasahnlichen Gewath-
sen, z. B. bey den Gattungen: Cyperus, Scirpus, Jun-
cus u. s. v\', findet nicht nur dasselbe Statt, sondern
nian sieht sie bey diesen auch ofters in Gestalt einer
Doldentraube (§. 6g.) oder Dolde (§. 70.) beysammen
stehen. — Das BIumenstielchcn, was bey dem Aehr-
chen die Blumen trtigt, wird die Spindel (RhacJtts)
genannt; ais Beyspiel sehe man Bromiis secalinus (t.
37. f. g. d.). — Man findet das Aehrchen:

T E I\ ]M I N O L O G 1 A.

Terbiinologie.

8 +

1) linearis: si oblonga, valde elongata flgiira est,
et laterum arcus minus tantum sunt curvati, ita, ut li-
neas rectas parallelasque fere forment; videatur Festuca
fluitans (t. 46 f- 3 )-

2) lanceolata : si est oblonga, et diameter longitu-
dinalis plus cfuam triplo superat transversalem ; ut in
Bromo tectorum (t. 38 . f. i-)*

3) oblonga: si oblonga est figura, et longitudinis
diameter plus quam duplo, minus vero quam triplo su-
perat transversalem; inspiciatur Lolium perenne (t. 12.

f. 2. d.).

4) ovata: sie est oblonga figura, cujus basis ma-
jorem efficit arcum, quam apex, qui utroque latere
sensim concurrente formatur; exempli loco sunt Briza
media (t. 37. f. 2.)> Bromus mollis (t. 12. f. 4- c.).

5) cordata: si oblonga, et in basi exsecta est; e. g.
Briza maxima (t. 45 . f- 70 *

Ohloitga hic dicitur (No. 1 — 5) in genere quaequae

figura, quae e duobus circuli segmentis, chordis sibi

appositis, componitur.

C) triangularis : si triangulum describit, cujus al-
terum latus basin constituit; exemplum praebet Briza
virens (t. 45 . f. G.).

7) disticha: si spiculae flores in duabus seriebus
sibi oppositi, atque ita directi sunt, ut omnes uni pla-
no incumbant, quod in Cypero pluribusquc graminum
generibus obtinet; exempli loco videntur Cvperus lon-
gus (t. 45. f- 2.), Lolium perenne (t. 12. f. 2. d.) Bro-
mus mollis (t. 12. f. 4. c.), Briza maxima (t. 45 . f. 7-),
Briza virens (t. 45 . f. 6.).

0) teres: si transversalis spiculae sectio rotunda
est; e. g. Restio triflorus ( t. 25. f. 5. c.).

g) uni flora: si spicula unum tantum florem con-

l) linicnformig {linearis): wenn es von langll-
cher, stark vcrlangerter Gestalt ist, und dic Bogen der
Seiten nur wenig gekrummt sind, so, dafs sie fast ge-
rade und gleichlaufende Linien bilden; z. B. Festuca
fluitans (t. 46. f. 3 }•

2} lanzettformig {lanceolata'): wenn es lang-
lich ist, und der Durchinesser der Llinge dcn der Breite
melli' ais dreymal ubertrifft; z. B. Bromus tectorum
(t. 38 . f- I-).

3) l.inglich {oblonga): wenn es ei.ne langliche
Gestalt hat, und der Durclimesser der Lange den der
Breite melir ais zweymahl, weniger aber ais dreymahl
ubertriitt; z. B. Lolium perenne (t. 12. f. 2. d.).

4 ) eyrund {ovata): wenn es eine langliche Ge-
stalt hat, bey welcher die Basis einen grbrsern Bogen
beschreibet, ais die Spitze, die durch ein allmnhliges
Zusammenlaufen der Seiten gebildet wird; z. B. Briza
media (t. 37 - f- 2.), Bromus mollis (t. 12. f. 4 - c.).

5) herzformig {cordata): wenn es langlich ist,
und an der Basis einen Ausschnitt hat; z. B. Briza
maxima (t. 45- f- ']■)■

Langlich heifst liier (Nr. i — 5.) Im allgemeinen

jede Figur, die aiis zwey, mic ihren Sehnen gegen ein-

ander gekehrten Kreisabschnitten zusammengesetzt ist.

6 } dreyeckig {triangularis): wenn es ein Drey-
eck beschreibt, von welchem die eine Seite die Basis
ausmacht; z. B. Briza virens (t. 45. f. G. ).

7) zweyreihig {disticha): wenn die Blumen des
Aehrehens in zwey Reihen gegen einander uber stehen,
und so gerichtet sind, dafs sie alie in eine Flache lie-
gen, wie bey der Gattung Cyperus und bey mehrercn
Gattungen der Graser; z. B. Cyperus longus ^t. 45 .
f. 2.), Lolium perenne ^t. 12. f. 2. d.), Bromus mollis
(t. 12. f. 4. ^■) t Briza maxima (t. 45 - B 70 > Briza
virens (t. 45 . f. 6 .).

Q) stielrund {teres): wenn der Queerdurch-
schnitt des Aehrehens rund ist; z. B. Restio triflorus

(t. 25. f. 5. c.).

g) einblumig {uni/lora)', wenn das Aehrchen

T E R IVI 1 O L O G 1 A.

T £ R IVI I K O E O G 1 E.

85

linet; exemplum praebet Agrostis hispida (t, 45 . f. 5 - a.)
et omnes hujus generis species.

10) hiflora: ex duobus floribus composita; ut in
Aira aquatica (t, 37 * f. 5 - b.) et omnibus generis Airae
speciebus.

11) triflora : si ex tribus floribus constat; videatur
Avena fatua. Sic porro numerant^ dum florum nume-
rus inconstans appareat, tum dicitur.

12) muhijlora : exempla praebent Eromus mollis
(t. 12. f. 4 - c-)' Eromus tectorum (t. 38 - h i-)» Eromus
secalinus (t. 37. f. 9. a.). Lolium perenne (t, I2. f. 2, d.).

§• 67.

Spica pluribus constat floribus vel spiculis (§. 66.)
pedunculo longo communi vel per se, vel pedicellorum
brevium ope junctis. Koc si est, pedicclli minus longi
sint, quam ipsi flores, et hi si eximiae sunt longitudi-
nis, id quodSpigelia marylandica (t. l\\. f. 5.) ostendit:
pediceUi ad diametrum transversalem calycis (vel, hic
si deest, transversalem partis inferioris corollae diame-
trum) ne accedant. — Pedunculus communis spicae
aeque ac spiculae RJiachis vocatur. — Spica apparet:

1) glomerata', si glomeruli (§. 64.) more ex flori-
bus parvis inconspicuis est composita.

Hujus spicae si non figuvam modo, sed composi-
tionem etiam intuearis: propriam inilorenscentiac spe-
ciem constituit a Link atque Illiger Anthurus nomi-
natam, quam paulo iiireiius (§, 75.) diligentius specta-
bimus.

2) verticillata: spica e verticillis (§. 62.) si com-

nur eine Elume enlhalt, z. B. Agrostis hispida (t. 4 . 3 -
f. 5. a.) und alie Arten dies er Gattung.

10) zweyblumig t^hijlora'): das aus zvvey Blu-
men zusammengesetzt ist; z. B. Aira aquatica (t. 37 -
f. 5. b,) und alie Arten der Gattung Aira.

11) dreyblumig {trijlora): wcnn es aus drey
Blumen besleht; z. B. Avena fatua. So ziihlt man
tveiter fori , bis dals die ZahI der Blumen nicht mehr
bestiindig sich zeigt, alsdann sagt man

12) vielblumig fnultiflora')’, vvie z. B. bey Bro-
miis mollis (t. 12. f. 4. c. ), Bromus tectorum (t. 38 .
f. I.) Bromus secalinus (t. 37 * B 9. a.). Lolium per-
enne (t, 12. f, 2. d,).

§• 67.

Die Aehre (Spica) besteht aus mchreren Blumen
oder Aehrchen (§. 66.), die mit einem langen gemein-
schafilichen Blumenstiel, entweder unmittelbar, oder
vermittelst kurzer Blumenstielchen, verbunden sind. Im
letztern Falle diirfen die Blumenstielchen nicht vollig so
lang seyn, ais die Blumen selbst; und wenn diese von
betrachtlicher Lange sind, wie z. B. bey Spigelia ma-
rylandica (t. 4 -p f. 5 .).' so diirfen die Blumenstielchen
den Queerdurchmesser des Kelches (oder, wenn dieser
fehlt, der Queerdurchmesser des untcrn Theils der BIu-
rnenkrone) nicht vollig erreichen. — Der gemeinschaft-
liche Blufirenstiel der Aehre wird, so wie bey den Aehr-
chen, die Spindel (Rhachis) genannt. — Die Aehre
zeigt sich:

1) geknauelt (glomerata): wenn sie nach Art
des Knaueis (§. 64.) aus kleinen unansehnlichen Blu-
men zusammengesetzt ist.

Wenn man bey dieser Aehre nicht blofs auf die
Gcstalt, sondern aucli auf die Zushmniensctzung sieht:
so macht sie eine eigne Art des Bliithenstandes aus, die
Ton Liuk und Illiger der Schweif {Anthurus) ge-
nannt wird, und deit wir weiterhin (JJ. 75.) genauer be-
trachten wollen.

2) quirlformig (verticillata): wenn die Aehre

86

T E R M I X O L O G 1 A.

Ter IVI INO E OGi E.

posita est pari inter se intervalJo distantibus; videatur
IMjriophyllum spicatum (t. 29. f. 3. c. d.)*

3) interrupta : si spatia floribus destituta passira
habete vel partim tantum ex verticillis est composita
non aequo inter se intervallo distantibus; exemplum
exhibet Lavandula Spica (t. 30. f. 2.).

4) continua: in qua locus nullus floribus destitu-
tus videtur. Praecedenti opposita.

5) imbricata: si spicae flores tegularum more sibi
incumbunt; exempla praebent plurimae generis Caricis
species.

fl) disticha', si flores vel spiculae in duabus serie-
bus oppositis collocati^ simulque ita directi sunt, ut
omnes uni plano incumbant; videatur Lolium perenne
(t. 12. f. 2. d.).

7) tetrasticha', si flores quaterna serie recta ita sunt
collocati, ut spica transversim dissecta quadrangularem
referat llguram; e. g. Melampyrmn cristatum, Lavan-
dula Stoechas (t. 37. f. 7.).

8) hexasticha: floribus sena serie ita collocatis, ut
spica transversim dissecta sexangularem referat flguram ;
exemplo est Hordeum hexastichon.

g) asticha: si quoad flores collocatos non idem,
qui in praecedentibus (A^r. 6, 7 et 8-)^ ordo est con-
spicuus. His itaque tribus contrariatur.

10) unilateralis : si pedunculus communis non ni-
si unum latus, idque vix ad mediam peripheriae flori-
bus est obsitus; e. g. Nardus stricta, Spigelia raarjflan-
dica (t. 44* f- 5 ); Elzholtzia cristata (t. 30 . f- 6. b.).

ir) completa: si pedunculus communis floribus
ubique est obsitus cum undequaque ambientibus; vi-

aus Qulrlen (§. 62.) zusammengesetzt ist, die in regel*
miilsigen Entfernnngen von einander stehen; z. B. My-
riophylhnn spicatum ( t. 29. f. 3- C- d. ).

3) unterbrochen (^interrupta')'. vv*cnn sie hin und
wiedcr blumenlose Zmschenraiime liat, oder nur zum
Tbeil aus f^iiirlen zusammengeseizt ist, dif* nicht in re-
gelmiifsigen Entfeiuiungen von einander stehen; z. B.
Lavandula Spica (t. 3 o f. 2.).

4) u n un t er b r o cli en (continua): an der man
keine blumenlose Stelle gcwaiir vvird. Ais Gegensatz
der vorhergelienden.

5 ) d a c li z i e g e 1 f 5 r m i g ( imbricata ) : wenn die
Blumen der Aehre nach Art der Dacliziegel uber ein-
ander liegen; z. B. die mehresten Arten der Gattung
Carex.

6 ) zvveyreihig (disticha): wenn die Blumen oder
Aehrchen in zwey entgcgengesetztcn lleitien gestcllt sind
und zugleicli eine solclie Bichtung baben, dafs sie alle
in eine FLadie liegen; z. B. Lolium perenne (t. I 2 _
f. 2. d.).

7) vierreiliig (tetrasticha): vvcnn die Blumen
in vier geraden Reihen stehen, so, dafs die Aehre im
Queerdurchschnitte eine viereckige Figur zeigf ; z.B. Me-
lamj>yrum cristatum, Lavandula Stoechas (t. 37 - f. 70 *

8) sechsreihig (hexasticha): wenn die Blumen
in sechs lleilicn stehen, so, dafs der Durchschniit der
Aehre einem Sechseck gleicht; z. B, Hordeum hexa-
stichon.

g) unrelhig (asticha): wenn man in Piucksicht
der Stellung der Blumen keine solclie Ordnung, wie
bey den drey vorhergehenden (Nr. 6, 7 und 30 >
merkt. Sie ist allen dreyen entgegengesetzt.

10) einseitig {unilateralis): wenn der gemcin-
schaftliche Blumensliel nur an einer Scite, und zwar
kaum bis zur Halfte seines Umkreises mit Blumen be-
setzt ist; z.B. Nardus stricta, Spigelia marylandica
(t. 4-i' fl 50^ Elzholtzia cristata (t. 33 . f. 6> bO-

Ti) v^ollstiindig (completa): wenn der gemein-
schaftlichc Bliunrnsticl iiberall mit Blumen besetzt ist.

T E n M 1 N O L O C I A.’

T E R INI 1 X O L O C 1 E.

deatur exempli loco Veronica spicata, Agrimonia Eupa-
toria, Plileum pratense, Lagurus ovatus (t. 38. f- 40'
Polj^gonum Bistorta (t. 43- f. 40' tiarex sylvatica (t. 4i.
f. 5. b, et c.). Equisetum arvense (t, i5. f. 3- a-O- Prio-
ri contraria non nisi hac ratione distinguitur.

12) secunda: si pedunculus communis ubique fere,
vel saltim usque ad duo opposita latera, vestitus est
floribus, qui omnes ad unam plagam vergunt; c. g. Sa-
tyrium repens (t. 40. f. 4- b.). Gladiolus communis.

13) vaga: cujus flores haud ad unam, sed ad om-
nes plagas vertuntur. Priori opposita est, eique expli-
candae exempla inserviunt Nro. ii. allegata.

14) spiralis: floribus communi pedunculo linea
curva ita circumpositis ut totum spicae similitudinem
referat; inspiciatur Oplirys spiralis (t. 42. f. g.).

1.5) linearis: vid. §. 6G. Nr. i.; exempli loco sunt
Rottboellia incurvata (t. 23. f. i. b.). Lolium perenne
(t, 12. f. 2. d ).

iG) cylindrica: cylindri formam si exhibet; vel,
quod idem ist, si omnibus sectionibus transversalibus
iidem contingunt circuli; e. g. Phleum pratense (t. 47-

f. I.).

17) ovata, rectius oviforinis : ad ovi figuram si
accedit, ut sectiones transversales circuli, mediae Ion ei-
tudinales vero ovatam figuram (§. 6G. Xr. 4 ) offerant;
exempla praebent Lagurus ovatus (t. 33. f. 4.) Phala-
ris canariensis.

lO) ventricosa : si oblongam efllngit figuram,
quae media latior ad utramque extremitatem sensim
angustatus, ita, ut sectiones transversales circuli pro-
mant, mediae longitudinales autem figuram exhibeant.

die denselben von allen Sciton umgeben; z. B. Vero-
nica spicata, Agrimonia Eupatoria , Fhlenm pra-
tense, Lagurus ovatus (t. 38. f. 40' Polygonum Bi-
storta (t. 43 f. 40' Carex sylvatica (t. 4t. h 5- b.
und c.). Equisetum arvense (t. i5. f. 3- 3.). Sie ist
der vorhergehenden entgegengesetzt und wird auch nur
in dieser Piucksicht unterschieden.

12) cins ei ts w^en di g (^secunda')\ wenn der gc-
meinschaftliclie Blumenstiel fast uberall, odor doch \ve-
nigstens bis zu zwey entgegengesetzten Seiten mit Blu-
men besetzt ist, die alie nach einer Seite sich wenden;
z. B. Satyrium repens (t. 49- f- 4- ^0' Gladiolus com-
munis.

13) allseitswendig l^vaga')-. deren Blumen nicht
nach einer Seite sich wenden, sondern nach allen Sei-
ten gerichtet sind. Sie maclit den Gegensatz der vor-
hergthenden aus; und zu ihrer Erliiuterung dienen die-
selben Bejspiele, die bei Xr. ir. angefiihrt sind.

14) schraubenformig (^spiralis'): wenn die Blu-
men in einer krummen Linie um den gemeinschaftlichen
Blumenstiel stehen , so, dafs das Ganze Aelmlichkeit
mit einer Schraube hat; z. B. Ophrys spiralis (t. 42.
f. 9.).

1.5) linienformig Qlinearis): S. §. G6. Nr. i.;
z. B. Rottboellia incurxuita (t. 2j. f. I. b.). Lolium
perenne (t. 12. f. 2. d.).

iG) walzenformig (^cylindrica')', wenn sie die
Gestalt einer Walze hat; oder, was gleich viel ist, wenn
alie Queerdurchschnitte gleiche Kreise geben; z. B.
Phleum pratense (t. 47- h !•)

17) eyformig (ovata , besser oviformis): wenn
sie sich der Figur des Eyes niihert, so dafs die Queer-
durchsclinii te Kreise, die mittlercn Langendurchschnitte
aber cine eyrimde Figur (§. GG. Nr. 4O geben; z. B.
Lagurus ovatus (t. 33. h 40' Phalaris canariensis.

18) bauchig (ventricosa): wenn sie eine langli-
che Figur bildet, die in der Mitte crweitcrt ist, und
gegen bej^de Endcn sich allmalilig verengt, so, dafs die
Queerdurchschnitte Kreise geben, die mittleren Langen-

O

88

T E Pi M I N O L O G 1 A.

T E R :\I I N O L O G I E.

ia medio longe latiorem^ quam in utraque extremitate ;
inspiciatur Polygonum Eis torta (t. 43 - f- 40

foliosa: quae inter flores habet folia. — Quod
nomen raro quidem adjicere aussim; Linnaeus tamen
in diagnosi Caricis arenariae adhibet, verum hujus ve-
getabilis spica non nisi bracteata (Nr. 2i.) est.

20) apJiylla: cui nulla inter flores sunt folia. Prio-
ri opposita est.

2 1 ) bracteata: cui inter flores sunt bracteae;
exempli loco esto Cynosurus cristatus, ^Melampyrum
cristatum, Lavandula Stoechas 37 - f- 70 * spica
unilateralis (Nr. lo.) est, tum bracteae in latere averso
apparent; ut in Elzholtzia cristata (t. 38 * f- 6. b.}.

22) ehracteata: quae bracteis destituta, ideoque
praecedenti opposita est; e. g. Spigelia marylandica (t.

44 - b 30 -

23) comosa: cujus apex folia vel bracteas feit fas-
ciculum referentes; e. g. Lavandiua Stoechas (t. 37. f. ']•'),
Lavandula viridis.

24) nuda: cujus apex nec folia habet nec bracteas,
atque ob id priori opposita est; ut in Lavandula Spica
(t. 30. f. 2.).

25} composita: si pedunculus communis varia in
altitudine in proprios dividitur pedunculos, quorum
qtuvis spicam format, ita, ut totum ex spicis simplici-
bus sit compositum; videatur Carex intermedia Good.
(t. 39. f. 5 . a.>.

26) decomposita : si pedunculus communis varia
in .iltitudine proprios fert pedunculos in ramos sese
dividentes, quorum quilibet spicam fingit, ita, ut to-
tum cx spicis compositis constructum sit; exemplo est
Cirsx paniculata (t. 39. f. 2.).

durchscimilte aber eine Figur, die in der Mitte be-
triichtlich breiter, ais an den beyden Enden ist; z. B.
Folygoniun Bistorta (t. 43- b

ig} beblattert (^foliosa')', wenn sie zwischen den
Elumcii Bliitter hat. — Dieses Pradicat mcigte wohl
nur selten angewendet werden konnen ; L i n n e ge-
braucht es zwar in der Diagnose bey Carex arenaria,
aber die Aehre dieses Gewachses ist nm* nebenblattrig
(Nr. 21.). —

20) blatterlos (^ap Ityli a'): die keine Blatter zwi-
schen den Blumen hat. Sie ist der vorhergehenden ent-
gegengesetzt.

21) nebenblattrig (^bracteata')', die zwischen
den Blumen Nebenbliitter hat; z. B. Cynosurus cri-
status, Melampyruni cristatum, Lavandula Stoechas
(t. 37 - b T-)* Wenn die Aehre einseitig (Nr. 10.} ist,
dann finden sich die Nebenblatier auf der Ruckseile,
wie bei der Elzholzia cristata (t. 38 . f. 6. b.)

22 _) nebenblatterlos (^ebracteata) ■. die keine
Nebenbliitter hat, ais Gegensatz der vorhergehenden;
z. B. Spigelia marylandica (t. 44 - b 50 .

23) schopfig ycomosa'): die an der Spitze Blat-
ter oder Nebenbliitter, in Gestalt eines Buschels, triigt;
z. B. Lavandula Stoechas (t. 37 * b 7.}', Lavandula
viridis.

24) nackt (^nuda'): die keine Bliitter oder Neben-
bliitter an der Spitze hat, und daher den vorhergehenden
entgegengesetzt ist; z. B. Lavandula Spica (t. 3 o. f. 2.).

20) zusammengesetzt Qcotnposita'): wenn der
gemeinschaftiiche Blumenstiel in verschiedener Hohe sich
in besondre Blumenstiele zertheUt, von denen jeder eine
Aehre bildet, so, dafs das Ganze aus einfachen Aehren
zusammengesetzt ist; z. B. Carex intermedia Good. (t.
39 - b 5. a.).

26) doppeit - zusammengesetzt Qdecomposi-
ta'): wenn der gemeinschaftiiche Blumenstiel in verschie-
dener Hohe besondre Blumenstiele triigt, die sich in
Aeste zertheilen, von denen jeder eine Aehre bildet,
so, dafs das Ganze aus zusammengesetzten Aehren zu-
sammengesetzt ist; z. B. Carex paniculata (t, 39. f. 2

T £ n M 1 X O X O G I A. T E I\ M I N O X O G I E. {Jj

27) supraclecoDiposita: si pedunculus communis 27) vielfach - zusammengesetzt
varia 'a altiludino proprios fert, pedunculos, qui in ra- posita): wenn der gemeinscbaftUche EiumensLiel in ver
mos atque hi denuo partiin in ramulos dividitur, quo- schiedener Hohe besondere Blumcifttiele tragt, die sic.b
rum quisque spicam ostendit, ita, ut totum ex spicis .in Aeste und diesc vvieder zum Tlieil in Aestchen zer-
decompositis constructum sit; exempli loco est Spiraea iheilen, von denen ledes eine Aehre bilJet, so, dais

Aruncus.

28) panicidata: duae praecedentes (Xr. 26 et 27.)
saepenumero vocantur.

29) ramosa: est commune quatuor praecedentium
(Nr. 2j — 28O nomen, si mimirura alia denominatione
opns non est.

30) simplex: cujus pedunculus communis in pro-
prios non dividitur; e. g. Lolium perenne (t. 12. f. 2. d.},
Piotthoellia incurvata (t. 25. f. i. b. }. Quinque })raece-
dentibus (Nr. 25 — 29} contrariatur.

30 conjugata : si binae in basi sua spica sunt
junctae; e. g. Andiopogon distachyon (t. qo. f. 30 *

Z^) fasciculata: si plures spicae arcte conjunctae
quasi fasciculam formant; videatur Chloris radiata (t.
40. f. 2. ).

33 ) digitata: ubi plures spicae in culmi (§. 52.)
apice binis oppositis in lateribus collocatae, atque ita
directae sunt, ut omnes in uni plano incumbant; e. g.
Andropogon Ischaemum (t. 41- f- 2.), Panicum sangui-
nale, Panicum Crus galli.

Hae spicarum collocatio secundum Link atque Illi-
ger propriam inflorescentiae speciem constituit, quae
nomine Flahelli (§, 72.) magis nobis innotescet.

34 ) umbellata : si plures spicae in morem umbel-
(§• 70* > quam rectius referantur,) ex eodem

puncto oriuntur; inspiciatiu' Cjqjcrus longus Q. 45. f- 2 ).

Tam Loc, quam tribus praecedentibus terminis ple-
rumque non nisi in plurali numero uiunlur.

das Ganze aus doppelt - zusaramengesetzten Aeliren zu-
sammengesetzt ist; z. B. Spiraea Aruncus.

28) rispenartig l^paniculata)- so vverden ofters
die beyden vorhergehenden (Xo. 28 und 2») genannt.

29) tistig Qamosa): ist die allgemeine Benennung
der vier vorhergehenden (Xr. 25 — 28), wenn nfunlich
keine genauere Bestimmung nolhig ist.

30) einfach (simplex): deren gemeinschaftiicher
Blumenstiel sich nicht in besondere Blumenstiele zer-
theilt; z. B. Lolium perenne (c. 12. f. 2. d.), Rottboellia
incurvata (t. 25. f. I. b.). Sie ist den fiinf vorherge-
henden (Xr. 25 — 29.) entgegengesetzt.

30 gepaart (conjugata): wenn zwey Aehren an
ihrer Basis verbunden sind; z. B. Andropogon dista-
chyon (t. 40. f- 3 ).

32) buschelformig ^(fasciculata): weim meh-
rere Aehren dicht beysammen stehen und gleicbsam
einen Buschel bilden; z, B. Chloris radiata (t. 40. f. 2.).

33 ) gefingert (digitata): wenn mehrere Aelireu
an der Spitze eines Halms (§. 52.) an zwey entgegcn-
gesetzten Seiten stehen, und dabey so gerichtet sind,
dafs sie alie in einer Flache liegen; z. B. Andropogon
Ischaemum (t. 4 l. f- 2.), Panicum sanguinale, Fa-
nicum Crus galli,

Liese Stcllung der Aubren maclit nach Link nnJ
Illiger eine eigne Art des Bluilicnstandes aus, <lie
wir (J. 72.) unter dem Nabmcn des Fecbels Flabel-
lum) n.ilier kennen lernen vverden.

34) doldenartig (umbellata): wenn mehrere
Aehren, nach Art der Dolde (^, 70., zit der sie auth
mit mehrerm Rechte gerechnet wird,) aus einem Puncte
entspringen; z. B. Cyperus longus ^t. 45 - f- 2.).

Sowolil diescr, ais auch die drey vorliergeirendm
Kur.stausdrucke vverden gewdhnlich nur in der iUehr-
lieit gebraucht.

T E R M I N O L O C I A.

T E I\ M I N ©''l o G I e.

35) solitaria: si non cluo plurcsve conjunguntur.
Contrariaiur Nris 3 tj 32 , 33 et 34 *

Silus spicae aeque ac pedunculi {§. 6 o. Nr. 4 — i?-)
indicatur, et quoad firmitatem ac directionem iidem Ter-
mini ilii adjiciuntur, qui ia racemo (§. G3. Nr. 13 — sy.)
occurrunt.

08 .

A

Racemus jiluribus constat lloribus vel spiculis (§.
66.) longi communi pedunculo insistentibus eique pe-
dicellonun eandem fere longitudinem habentium bene-
ficio conjunctis. Ne vero pedicelli floribus ijisis sint
bretiores, nisi si his eximia sit longitudo, quod Lobelia
cardinalis (t. 22. f. 40 ostendit: idque tum fit, si illo-
rum longitudo diametrum transversalem calycis (vel, si
hic deficit, transversalem partis inferioris corollae dia-
metrum) aequat. Racemus quidem et spica floribus pe-
dicellatis (§. 67.) in sese transeunt, sed ex longitudine
pedicellorum hic dicta facile possunt distingui. — Com-
munis racemi sicut spiculae et spicae pedunculus Rha-
chis vocatur. — Racemus deprehenditur;

1) nniluteralis : vid. §. 67. Nr. 10.

2) completus: vid. §. 67. Nr. ii.; e. g. Phytolacca
decandra (t. 34 * f* 5 * b.), Cakile maritima (t. 17. f. 3 )»

3 ) secundus: vid, §. 67. Nr. 12.; e. g. Lobelia car-
dinalis (t. 22. f. 4 ), Convallaria majalis (t. 37 - h 40 »
Orobus niger (t. ig. f. 5. c.).

4 ) vagus: vid. %. Gj. Nr. 13.; e. g. Phytolacca de-
candra (t. 34 * 5 ' 0.), Cakile maritima (t. 17. f. 3.).

35 ) elnzeln (solitaria) : vvenn nicht zwey oder
mehrere bej^sammen stehen. Der Gegensatz von Nr. 31,
32, 33 und 34.

Die Lage der Aehrc wird so wie die des Blumen-
stiels (§ 60, Nr. 4 — * 7 .) bestimmt, und in llinsicht

der Fesiigkeit und llichtung lassen sich bey ilir dicscl-
ben Kunsiausdrucke anwenden, die bey der Traube ( §.
63. Nr. 18 -25.) vorkomiDen.

§. 68 .

DieTratibe (Raceinus) besteht aus mchreren Blu-
men oder Aelircheri (§. 66.), die auf einen langen ge-
meinschaftliclien Biumenstiel befestigt, und mit dcmscl-
ben vermittelst ziemlich langer Biumenslielchen verbun-
den sind. Die Elumcnstielchen durfen aber nicht kur-
zer seyn ais die Blumcn selbst, es svare denn, daPs Ittz-
tcre eine bctrachtliche Lange hiitten, wie z. B. bey der
Lobelia cardinalis (t. 22. f, 40 = dann ist es hinrei-
chend, v/enn die Lange der erstcrn dem Queerdurch-
messer des Kelches (oder, w'cnn dieser felilt, dem des
untern Theils der Eluinenkrone) gleich kommt. Die
Traube und die Achre mit gestielten Blumen (§. 67.)
gehen zwar in einander uber, aber sie lassen sich durch
die Iiier beslimmte Lange der Blumenstielchen sehr leicht
unterscheiden. — Der gemeinschaftliche Biumenstiel der
Traube heiPst, so wie bey dem Achrehen und der
Achre, die Spindel (^Rhachis). — Maa findet die
Traube:

1) einseitig (^unilateralis)'- S. §. 67. Nr. 10.

2) vollstandig (completus): S. §. 67. Nr. ii.;
z. B. Phytolacca decandra (t. 34 - f- 5 « b.), Cakile
maritima (t. 17. f. 3.).

3) einseitswendig (secundus): S. §.67. Nr. 12.;
z. B, Lobelia cardinalis (t. 22. f. 40 » Convallaria
majalis (t. 37. B 4 )> Orobus niger (t. ig. f. 5 . c.).

4) allseitswendig (vagus): S. §. 67. Nr. 13.; z.
B. Phytolacca decandra (t. 34 ‘ f- 3 * b.), Cakile ma-
ritima (t. 17. f. 3 )»

T E P. M I N O L O G 1 A.

89

T E n M 1 N O E O G I E.

27) supradecomposita : si pedunculus coramunis 27) vlelf ach- z us am m en ges elz t (supra deco?n-
varia in altitudine partiales fert pedunculos, qui in ra- posita')’, wenn der allgemeine oder gcmeinscliaftliche
mos atque lii denuo paitim in ramulos dividitur, quo- BliimenstieI in verschiedener Hohe besondere Blumen-
rum quisque spicam ostendit, ita, ut totum ex spicis stiele triigt, die sicli in Aste und diese wieder zum Theil
decomposilis constructum sit; exempli loco est Spiraea in Astchen zertheilen, von denen jedcs cine Alire bildet.
Aruncus. so, dafs das Ganze aus doppelt- zusammengesetzten Alt-

ren zusammengesetzt ist ; z. B. Spiraea Aruncus.

28) paniculata'. duae praecedentes (Nr. 26 et 27.)
saepenumero vocantur.

2g) ramosa: est commune quatuor praecedentium
(Xr. — 28) nomen, si nimirum alia denominatione
ojms non est.

30) simplex’, cujus pedunculus communis in par-
tiales non dividitur; e. g. Lolium perenne (t 12. f. 2. d.).
Rottboellia incurvata (t. 25. f. i. b.). Quinque praece-
dentibus (Nr. 25 —29) contrariatur.

3 1) conjugata : si binae in basi sua spicae sunt
junctae; e. g. Andropogon distachyon (t. 40. b 3 .)

32") fasciculata : si pliires spicae arcte conjunctae
quasi fasciculam formant; videatur diloris radiata (l. 40.

f. 2.).

33 ) digitata: ubi plures spicae in culmi (§. S~ )
apice binis oppositis in lateribus collocatae, atque ita
directae sunt, ut omnes un plano incubent; e. g.
Andropogon Ischaemnm (t. i. 2.), Panicum sangui-
nale, Panicum filiforme.

Hae spicarum collocatio secundum Link atque Il-
liger propriam iniloresceiuiae speciem constituit, quae
nomine Flahelli (§. 72.) magis nobis innotescet.

34) umhellnta: ubi plures spicae in morem umbel-
lae (§. 70. ad quam rectius referantur,) ex eodem
puncto oriuntur; inspicialtir Cyperus longus (t. qo- f. 2.)

Tam boc, quam tribus praecedentibus terminis ple-
rumque iion nisi in piuiali numero utuntur.

28) rispenarlig {paniculata)-, so werden ofters
die beyden vorhergelienden (No. 2G und 27) genannt.

29) astig {ramosa)’, ist die allgemeine Benennnng
der vier vorhergelienden (No. 25 - 28), wenn namlich
keine genauere Bestiinmung notliig ist.

30) einfacli (simplex): deren gemeinschafsliclier
oder allgemeiner Blumenstiel sicli nicht in besondere
Blumenstiele zenlieilt; z. B. Lolium perenne (t. 12. f.
2. d.), Rottboellia incurvata (t. £5. f. 1. b.) Sie ist
den fiinf vorhergelienden (Nr. 25 — 29.) entgegengesetzt.

3 ') gepaart (conjugata): wenn zwey Ahrcn an
ihrer Basis verbunden sind; z. B. Andropogon dista-
chyon ( t. 40. f. 3.).

32) b Liscli el f 6 rmig (fasciculata): wenn meh-
rere Aliren diclit be5^sammen stehen und gleichsam
einen Buscliel bildenj z. B. Chloris radiata (t. 40. f. 2.)

33 ) gefingert (digitata): wenn mehrere Ahrcn
an der Spitze eines Halms (§. 52.) an zwey entgegen-
gesetzten Seiten stehen, und dabey so gerichtet sind,
dafs sie alie in einer Flaclie liegen; z. B. Andropogon
Ischaemum (t. 4 l- b 2.), Panicum sanguinale , Pani-
cum filiforme.

Diese Stellung der Aebren macht nach Link und
Illiger^eine eigne Alt des Eliithenstandes aus, die
wir (§. 72.) unier dem Naiimen des Facliels (Fla-
bellum) iiiilier kcnnen lerneii werden.

34) doldenartig (umbellata) ; wenn mehrere
Ahren, nncli Art der Dolde (§. 70., zu der sie aucli
mit melirerm Redite gerechnet wird.) aus einem Puncte
entspringen ; z. B. Cyperus longus (l. 40 ' b 2.).

Sowohl ditser, ais aucli dic drcy vorliergehendcn
KunstausdriicLe werden gewdlinlicb nur in der iVlehr-
L«it gebraucht.

L

Tebminologia.

T E R M 1 N O L O G I E.

90

3,5) solitaria-, si non duo pluresve conjunguntur.
Contrarialur Nris 3 i^ 3 -j 33 et 34 *

36) hermaphrodita- si florum ejus quilibet tam
mascula, quam feminea genitalia continet; vel, si ex flo-
ribus lierma|ihroditis est composita; videatur Plileum
pratense (t. q~'. f. 1.}, Lagurus ovatus (t. 38 - b 4 -)-> bia-
rex hermaphrodita.

3-7) jnascula: cujus flores non nisi mascula genita-
lia habent; vel, quae non nisi e masculis genitalibus est
composita; exempli loco videatur Carex Oederi (t. 36.
f. 3 - c.) Carex sylvatica (t. 41 • b 5 . b.).

feyninea: cujus flores non nisi feminea genita-
lia continent; vel, si ex solis floribus femineis constat;
exempla praebent Carex Oederi (t. 38. f. 3 - b.;, Carex
s^dvatica (t. 4 i- b 5 * c.).

39) androgyna-. quae flores masculos et femineos
simul continet. Tam est vel

a') superne mascula-, si flores masculi in apice,
feminei in basi adsunt; e. g. Carex capitata (t. 36.
b 2.) ; vel

h) superne feminea-, cui in apice feminei in basi
vero masculi sunt flores; e. g. Carex ovalis (t. 50. bio).

Situs spicae aeque ac pedunculi (§. 60, Nr. 4 — 17.)
indicatur, et quoad firmitatem ac directionem iidem Ter-
mini illi adjiciuntur, qui in racemo ( 63. Nr. 19 — 2,6,)

occutrunt.

§. C8.

Racemus pluribus constat floribus vel spiculis (§.
66.) longo communi pedunculo insistentibus eoque pe-
dicellorum eandem fere longitudinem habentium bene-
ficio conjunctis. Ne vero pedicelli floribus ipsis sint
breviores, nisi si his eximia sit longitudo, quod Lobelia

35) einzeln (^solitaria'): wenn nicht zwey oder
mehrere bejsammen stehen. Der Gegens.itz von Nr. 3 r,
32, 33 und 3j.

36) zwitterblumig fiermaphrodita): wenn jede
ihrer Blumen sowohl mannliche, ais aucli weibliche Ge-
schlechtsiheile enthalt; oder, wenn sie aus Zwitterblu-
men znsammengesetzt ist ; z B. Phleum pratense (t. 47 -
f. I.), Lagurus ovatus Ct- 38 - b 4 )» Carex herma-
phrodita.

37) mannlich (^mascula): deren Blumen nur
mannliche Geschlechtsiheile enlhalten; oder, die blofs
aus mannlichen Blumen zusammengesetzt ist; z. B. Ca-
rex Oederi (t. 36. b 3 - c,). Carex sylvatica (t. 4 i-

b 5- b.)

38 ) weiblich (^feminea)-, wenn ihre Blumen nur
weibliche Geschlechtstlieile enthalien; oder, wenn sie
blols aus weiblichen Blumen besteht ; z. B. Carex Oe-
deri (t. 36. f. 3 - b.). Carex syhmtica (t. 4 t- b 5 - c.).

39) mannlich weiblich (^a/idrogynt/f. wenn sie
mannliche und weibliche Blumen zugleich enthalt. Sie
ist alsdaim entweder

a) oben mannlich (superne mascula'): wenn
sich die mannlichen Blumen an der Spitze, die weib-
lichen an der Basis heflnden, z. B. Carex capitata
(t. 36. f. 2.); oder

h) oben weiblich (^superne feminea): wenn
sie an der Spitze weibliche, an der Basis aber mann-
liche Blumen hat; z. B. Carex ovalis (t. 5g. f, 10).

Die Lage der Aehre wird so wie die des Blumen-
«tiels (§. 60, Nr. 4 — 17.) bestimmt, und in Hinsicht
dei Fesiigkeit und Richiung lassen sich bey ihr diesel-
ben Kunstausdrucke anwenden, die bey der Traube
68. Nr. 19 — 26.) vorkommen.

68 .

Die Traube {Racemus) besteht aus mehreren Blu-
men oder Ahrchen ( §. 66 ), die auf einem langen all-
gemeinen Blumenstiel befestigt, und mit demselben ver-
mittelst ziemlich langer BIuinenstielchen verbunden sind.
Die BIuinenstielchen duifen aber nicht kurzer seyn, ais

TermiNologia.

T E R M I N O L O G 1 E.

91

cardinalis (t, 22. f. 40 ostendit: idqne tnm fit, si illo-
rum longitudo diametrum transversalem ( alycis ( vel , si
hic deficit, transversalem partis inferioids corollae dia-
metrum) aeqirat. Racemus quidem et spica floribus pe-
dicellatis (§. 67.) in sese transeunt, sed ex longitudine
pedicellorum hic dicta facile possunt distingui. — Com-
munis racemi sicut spiculae et spicae pedunculus Rha-
chis vocatur. — Racemus deprehenditur;

1) U 7 iiIateraUs: vid. §. 67. Nr. 10 .

2) completus: vid, 67. Nr. ii.; e. g. Phytolacca
decandra (t. 34 - f* 5 . h.), Cakile maritima (t, 17. f. 3 ).

3 ) secimdris: vid. §. 67. Nr. 12.; e. g. Lobelia car-
dinalis (t. 22. f. 40 ' Convallaria majalis (t. 37 - h 40 '
Oiobus niger (l. 19. f. o. c.J

4 ) vagus: vid. §. 67. Ni'. 13.; e. g. Phytolacca de-
candra (t. 3 .f f- 5 - b.), Cakile mantima (t. 17. f. 3 )'

5) corymhosns: si et pedunculus communis et pe-
dicelli superiores non nisi cum florent ita producuntur,
ut racemi apex corymbi (§. 69O faciem referat. Pvepe-
ritur in pluribus vegetabilibus classis Linnaei decimae
quintae ; ut in Draba verna ( t. 20. f. 2. ), Cakile ma-
ritima (t. 17. f. 30'

6) verticillatns: si pedicelli ex communi pedun-
culo in morem verticillorum (§. 6. 2.) proveniunt; ex-
empli loco videatur Sagittaria sagittifolia (t. 36. f. 9. c.),
Hoitonia palustris.

7) iimbellatus: si pedunculus communis varia in al-
titudine partiales protrudit pedunculos, quilibet simpli-

die Blumen selbst, es wiire denn, dafs letztere eine bc-
trachtliche Lange hiitten, wie z. B. bey der Lobelia
cardinalis (t. 22. f. 4).' dann ist es hinreichend, wenn
die Liinge der erstern dem Queerdurchmesser des Kel-
ches (oder, wenn dieser fehlt, dem des untern Theils
der Blumenkrone) gleich kommt. Die Traube und die
Ahre mit gesiielten Blumen (§. 67.) gehen zwar in ein-
ander uber, aber sie lassen sich durch die hier bestimm-
te Lange der Blumenstielchen sehr leicht unterscheiden.
Der gemeinschaftliche Blumenstiel der Traube heifst, so
wie bey dem Ahrchcn und der Ahre, die Spindel
(Rhachis'), — Man findet die Traube:

1) einseitig {unilateralis ): S. §. 67. Nr. lo.

2) vollstiindig (^completus'): S. §. 67. Nr. ii.;
z. B. riiytolncca decandra (t. 34. f. 5 . b.), Cakile
maritima (t. 17. f. 3)*

3) einse i is wendig oder einwendig

S. $. 67. Nr. 12; z. B. Lobelia cardinalis (t. 22. f. 4 ),
Convallaria majalis (t, 37. L 40 ' Orobus niger (t. rq.
f. 5. c.).

4) allseits wendig oder vi el wendig {vagus'):
S. §. 67. Nr. 13.; z. B. Phytolacca decandra (t. 34 -
5. b.), Cakile maritima (t. 17. f. 3 )•

5) doldentraubenartig {corymbosus'): wenn
sich sowohl der allgemeine Blumenstiel, ais auch die
obern Blumenstielchen nur erst wahrend des Bluhcns
verliingern, so, dafs die Syntze der Traube das Anse-
hen einer Doldeiitraube (§. 69.) hat. Sie findet sich
bey den mehresten Gewachsen der funfzehnten Linnc'-
schen Classe; z. B. Draba verna (t. 25. f. - j> Cakile
maritima (t. 17. f 3.)

6) q u i rl f o r m i g ( verticillatus')'. wenn die Blumen-

stielchen aus dem allgemeinen Blumenstiel nach Art der
Quirle (§ G2. ) hervorkominen ; z. B, Sagittaria sa-

gittifolia (t. 36. f. g. c.), Hottonia palustris.

7) doldig {umbellatus): wenn der allgemeine
Blumenstiel in verschiedener Hbhe besondere Blumen-

P 2

92

Termtnologia

Tei\ninoeogie.

cem fert umbellem (§. 70. Nr,); e. g. Aralia racemosa
(t. 38 . f. 5.)^ Ceanollius americanus.

8) compositus : si pedunculus communis varia in
altitudine in partiales dividitur pedunculos, cjuorum quivis
racemum format; videatur Veratrum nigrum (t. 40. f.7.)
Spiraea laevigata.

g) decomposittis: si pedunculus communis varia in
altitudine partiales fert pedunculos, qui in ramos quo-
rum quilibet format racemum, se se dividunt; inspicia-
tur Spiraea salicifolia.

10) supra decompositus): ubi ])ednnculus commu-
nis varia in altitudine partiales gerit pedunculos, qui in
ramos, et hi partim in ramulos, quorum quilibet fingit
racemum, rursus diducuntur; exemplum praebet Vera-
trum album.

11) simplex', cujus pedunculus communis in partia-
les non dividitur; e. g. Convallaria majalis (t. 37 - f - 4 )->
Berbcris vulgaris (t. 35. f. 2. c. ), Phjtolacca decandra
(f. 34 - f. 5 - b.), Cakile maritima (t. 17. f, 3.). Quatuor
praecedentibus ("Nr. 7 — loj contrarius est.

12) conjugatus : si duo racemi arcte consistunt, vel
ex eodem puncto communi enascuntur; c. g. Staphylea
pinnata (t. 41. f- 9 - Actaea spicata (t. 3 o. f. 7.).

13) solitarius', si racemi bini pluresque non arcte

sunt conjuncti, sed separati apparent; exemplo sunt
Berberis vulgaris (t. 35 - f- -- c. ), Phjtolacca decandra
(t. 34 ' 5. b.) et pl. al. Praecedenti oppositus est.

l/|) foliosus s. foliatus', ubi folia inter flores ad-
sunt; ut inThesio ebracteato (t. 26. f. 40 ' Lobelia car-
dinali (t. 22, f. 4-)

stiele treibt, von denen jeder eine einfache Dolde (§.
70. Nr.) triigt ; Aralia racemosa f. 5-) Ceano~

thus americanus.

8) zusammengesetzt (^compositusj-. wenn der
allgemeine Blmnenstiel in verschiedener Hohe sich in
besondre Blumenstiele zerthellt, von denen jeder eine
Traube bildet; z f^eratrum nigrum (§. 4 ‘>. f. 7 ), Spi-
raea laevigata.

g) doppelt- zusammengesetzt (^decompositus):
wenn der allgemeine Blumenstiel in veischiedener Hohe
besondere Blumenstiele tragt , die sich in Aste zerthei-
len, von denen jeder eine Traube bddet; z. B. Spiraea
salicifolia.

10) drey- oder vi elfa ch - zusammengesetzt
(supra deco?iipositus) : wenn der allgemeine Blumen-
stiel in verschiedener Hohe besondre Blumenstiele tr.agt,
die sich in Aste, und diese zum Theil wieder in Astchen
zeitheilen, von denen jedes eme Traube bildet; z. B.
J^eratrum album.

11) einfach deren allgemeiner Blumen-

stiel sich nicht in besondere Blumenstiele zerlheilt; z.B.
Convallaria jnaAlis (t. 37 - B 4 -)> Berberis vulgaris
C^. 35- f. 2. c. ), Phytolacca decandra (t. 34 - B 5 b.),
Cakile maritima (t. 17. f. 3 ). Sie ist den vier vorherge-
henden (Nr. 7 — 10.) entgegengesetzt.

12) gepaart (conjugatus): wenn zwey Trauben
dicht beysammen stehen, oder aus einem gemeinschaft-
lichen Puncte entspringen, z. B. Staphylea pinnata (t.
41. B g. b.), Actaea spicata (t. 5o. f. 7.).

13) einzeln {^solitarius") : wenn die Trauben nicht
zu zwcy oder mehreren dicht bej^sammen stehen, son-
dern von einander abgesondert sich zeigen; z. B. Ber-
beris vulgaris (t. 35- B 2 . c.), Phytolacca decandra
(t .34 f. 5 . b.) u. m. a. Sie steht im Gegensalze mit der
vorhergehenden.

i4j beblattert (^foliosus s. foliatus): wenn zwi-
schen den Blumen sich Blatter finden; z. B. Thesium
ebracteatum (t. 26. B 40 > Lobelia cardinalis (t. 22.

B 4-?.

T E R ]\I I N O L O G 1 A.

Teewinologie.

93

1 5 ) ^phyllus : qui inter Hores folia non habet, at-

que ita priori contrarius est; inspiciatur Convallaria ma-
jalis (37. f. 4)> Phyiolarca decandra (t. 34* 5. b. "),

Beiberis vulgaris (t. 35 . f. 2. c.).

16) bracteatus: qui bracteas habet; e. g. Con-
vallaria majalis (t. 3?. f- q-)» l’hytolacca decandra (t. 34-

f. 5. b.).

17) ebracteatiis: bracteis carens; ideoque priori
oppositus; e. g. Thesium ebractealiun (t, 26, f. 4 ,)>
phy lea pinnata (t. 41. f. 9 - b.).

18) nudus: qui et foliis et bracteis caret, ideoque
Nris 14 et 16 oppositus est; videatur Staphylea pinnata
(t. 41. f. g. b ).

ig) laxus: qui facile inflectitur; exemplo est Ara-
bis tlialiana.

20) rigidus : qui non facile inflectitur ; e. g. Aescu-
lus Hippocastanum.

21) strictus: qui plane rectus, atque ex toto est
perpendicularis; videatur Ornitliogalum pyrenaicum.

22) erectus: qui, quanquam non plane rectus, satis
tamen perpendicularis est; exemplum priibet Aesculus
Hippocastanum, Sagittaria sagittifolia ( t. 36. f g. ).

23) cernuus: si superior racemi pars ita est curva-
ta, ut apex horizontem versus spectet; e. g. Arabis nu-
tans, Convallaria majalis (t. 37. b 40 -

24) nutans: si superior racemi pars ita est curvata,
ut apex terram spectet; exemplo est Monotropa Hy-
popithys (t. 20. f. 1. b.).

25) drjlexus: si in arcus forma dependit; exempli
loco videatur Berberis vulgaris (t. 35 ' f. 2. c.).

26) reflexus s. pendulus : si ad perpendiculum di-
rectus dependet; e. g. Staphylea pinnata (t. 41. f. 9 b.^.

1 5 ) blattlos (aphyllus): die zwischen den Blumcn
kcine Blatter hat, und also der vorhergehenden entge-
gengesetzt ist ; z. B. Convallaria majalis (t. 37 - b 40 ^
Fhytolacca decandra (t. 34 * b 5 - b), Berberis vulgaris
(t. 35 - b 2. c ).

16) n eb e nblii r trig (^bracteatus j : die Nebenblat-
ter hat; z. B. Convallaria majalis (t. 37 - b 40 > Fhy-
tolacca decandra (34* b 5- b.).

17) neb enb la 1 1 er 1 o s (ebracteatusj: ohne Ne-
benbliitter, der vorhergehenden entgegengesetzt ; i. B.
Thesium ebracteatum (t. 26. bqO-» Staph) lea pinnata
(t. 41. f. g. b.)

18) nackt (nudus: die weder Blatter noch Neben-
blatter hat, und daher Xr. 14. und 16 entgegengesetzt
ist; z. B. Staphylea pinnata (t. 41 • b g. b.}

ig) schlali (laxus'): die sich sehr leicht biegen
lafst ; z. B. yirabis thaliana^

20) steif (rigidus): die sich nicht leicht biegen
lafst; z. B. yi esculus Hippocastanum,

21) straf (strictjis')\ die vollkommen gerade ist,
und vollig senkrecht steht; z. B. Ornithogalum pyre-
naicum.

22) aufrecht(erer^?/j): die, w^enn sie auch nicht voll-
kommen gerade ist, doch ziemlich senkrecht steht: Aes-
culus Hippocastanum, Sagittaria sagittifolia (t.36. bg.)

23) iibergebogen ( cernuus ) : wenn der obere
Theil der Traube so gekrummt ist, dafs die Spitze ge-
gen den Horizont zeigt; z. B. Arabis ?iutans, Conval-
laria majalis (t. 37- b 40 ’

24) uberhangend (nutans): wenn der obere
Theil der Traube so gekrummt ist, dafs die Spitze ge-
gen die Erde zeigt; z.B. Monotropa Hypopithys (t. 20 .
b 1. b.).

25) herabgebogen (deflexus): wenn sie in ei-
nem Bogen herabhangt; z. B. Berberis vulgaris (t. 35.
b 2. c. ).

26) herabhangend (reflexus s. pendulus): wenn
sie in senkrechter Kichtung gerade herabhangt; z. B.
Staphylea pmnata (t. 41- b g. b.).

Tei\mij;ologia.

Terminologie.

‘J I-

Racemi situs aeq^ue ac pedunculi (§• 6 o. Nr. 4 — i?-)

determinatur,

§• 69.

Corymbus oritur, ex communi pedunculo si plures
partiales — simplices vel ramosi — diversa in altitudine
enascuntur omnescrue aequali fere altitudine ita termi-
nantur, ut flores superficiem magis ininusque planam
forment. Apparet:

1) simplex: pedunculis partialibus in ramos haud
divisis, sed simplicibus ; exemplo est Ledum palustre (ta-
bulae libri inscriptionis figura i.). Dentaria bulbifera (t.
4. f. I. a.), Spiraea opulifolia.

2) ramosus: partiales pedunculi in ramos si divi-
duntur; exemplum exhibet Tanacetum vulgare, Achillea
Millefolium, Achillea nobilis (t. 34 - f- 2. b.).

3) compositus: si pedunculus communis in ramos
ita dividitur, ut plures nascantur corj’mbi quoddam qui-
dem totum costituentes, attamen, cum in aequali altitu-
dine terminentur, facile possunt distingui; exemplo est
Sorbus Aucuparia (t. 38 - f* ?• ^ 0 *

4 ) bipartitus: pedunculo communi duos aequales
In ramos ita diviso, ut duo cor^'mbi, unum tantummo-
do totum constituentes, eandem in altitudine excurren-
tes, indeque haud faciles distinctu, oriantur; e. g. Me-
spilus PjTacantha (t. 36- f* 8 - b.).

5) dichotomus: si pedunculus communis dichoto-
mus (;^. Go. Nr. 27.) est, et minimi ejus ramuli in unam
desinunt planiciem; e. g. Corymbium glabrum (t. 50.

f. 3.).

6) prolifer: si in corj-mbo ramoso (Nr. 2.) vel
composito (Nr. 3.) quidam e peduncuUs partialibus lon-
giores ceteris evadunt, partialesque ferunt Corjmbos;
exemplum praebet Spiraea Ulmaria (t. 43 * f* 2.),

Die Lage der Traube bestimmt man so wie die des

Blumenstiels (§. 60. Nr. 4 — i?-)»

§. 69.

Die Doldentraube (^Corymbus') entsteht, wcnn
auf einem allgemeinen Blumenstiele mehrere besondre
— elnfache oder iistige — in verschiedener Hbhe ent-
springen und sich alie in ziembch gleicher Hohe endi-
gen, so dafs die Blumen eine mehr oder weniger ebene
Oberflache bilden. Sie erscheint:

1) einfach (simplex'): wonn die besonderen Blu-
menstiele sich nicht in Aste zertheilen, sondern sehr
einfach sind; z. B. Ledum palustre (Titelkitpfer f. 1.),
Dentaria, bulbifera (t. 4 - f- i* f*-)» Spiraea opulifolia.

2) astig (^ramosus): w^enn sich die besondern Blu-
menstiele in Aste zertheilen; z. B. Tanacetum 'vulgare,
ylchillea inillefolimn, .Achillea nobilis (t. 34 *

3) zus a mmenges e t z t {^compositus): vvenu der
allgemeine Blumenstiel sich so in Aste zerthedt, dafs
mehrere Doldentrauben entstehen, die zvvar zusammen
ein Ganzes bilden, sich aber dennoch , da sie nicht in
gleicher Hohe sich endigen, unterscheiden lassen; z. B.
Sorbus Aucuparia (t. 38- f. 1- b.J.

4) zvve3'th eilig ( bipartii us) : wenn sich der all-
gemeine Blumenstiel in zwey gleiche Aste zeriheilt, so,
dafs zwey Doldentrauben entstehen, die nur ein Gan-
zes bilden, in gleicher Hohe sich endigen, und daher
nicht leicht unterschieden werden kontien; z. B. Mespi-
lus Pyracantha ( t. 36. f 8. b.).

5) gezwey th eilt oder gabelastig (dichotomus):
wenn der gemcinschaftliche Blumenstiel gezweiiheilt
(§. 60. Nr. 27) ist, und die kleinsten Astclien desselben
in eine Ilache sich endigen; z. B. Corjmbium glabrum

(t.5o.f. 3.)-

6) sprossend (prolifer): wenn bey einer .astigen
(Nr. 2.) oder zusammengesetzten (Nr. 3.) Doldentraube
einige der besondern Blumenstiele sich stiirker ais die
ubrigen verlangern und besondre Doldentrauben tragen;
z. B. Spiraea Ulmaria (t. 43 - f- 2.).

T E n M 1 N o L O G 1 A.

T E Ti ]\I I N O L O G 1 E.

95

7) confertus', pedunculis partialibus directionis ope
arcte satis sibi ita accubantibus, ut vacuum inter se spa-
tium relijiquant ; e. g. Achillea nobilis (t. Sq- h 2. b.),

8) rarus: pedunculis partialibus directionis suae ope
inter se ita discedentibus, ut inter flores multa loca non
obsita remaneant; e. g. Dentaria bulbifexa (t. 4- h i- ».)•

Pro situ corymbus plerumque est terminalis et axil-
laris, rarius vero lateralis. Secundum directionem non
uisi erectus inyeiiius est, licet et pendulus occurrat.

§. 70.

Urnhella oritur, ex u- o puncto communi si tres
pluresqne pedunculi partiales enascantur, in diversis pla-
gis vergentes, atque ita eorum axes longitudinales non
in uno, sed in diversis planis sunt collocati. Partiales
pedunculi umbellae (t.41. f- 4' ^0^ tam universalis

(Nr. 4 ), quam partialis (Nr. 50 Rudii vocantur. Um-
bella apparet:

1) simplex: radii si sunt simplices, ut singulos quis-
que flores tantum ferat ; exemplo est Spiraea hyperici-
folia (t. 36. f. 5' b.), Ornithogalura spailiaceura (t, 27.

f. 4. d.).

2) composita: si quisque umbellae radius floris lo-
co simjilicem fert umbellam; e. g Bupleurum rotundi-
folium (t. 16. f. 40-’ Carum Carvi (t. ig. f. 3.)^ Sison
Amomum (t. 36. f. to. a. et b.), Cachrys Libanotis (t. 41.
f. 40.» Caucalis Anthriscus (t. 43- f. 60*

3) proHfera: plurimi umbellae radii si sunt sim-
plices, eorum vero alius simplicem floris loco umbellam
fert; videatur Asclepias Vincetoxicum (t, 42. f. 3- h.^.

7) diclit ( confertus): wenn die besondem Blu-
menstiele vermOge ihrer Richtung ziemlich dicht neben
einander liegen, so , dafs die Blumen keinen leeren
Platz zwischen sich lassen; z.V>, Achillea nobilis (t. 34-

f. 2. b.).

0) lose {rarus'): wenn sich die besondem Blumen-
stiele vermoge ihrer Richtung von einander entfernen,
so, dais zwischen den Blumen viele Pliitze unbesetzt
bleiben; z. B. Dentaria bulbifera (t. 4- f- i* a.}.

Der Lage nach ist die Doldentraube gewohnlich
gipfelstandig (terminalis) und blattae liselstandig
(axillaris), seltener aber s e i t e n s t a n d i g (ZaferaZit ). Der
Richtung nach hat man sie nur aufrecht (erectus) be-
merkt, olisie gleich auch hangend (pendulus) vorkom-
men kann.

§. 70.

Die Do Ide (Umbella) entsteht, wenn aus einem
gemeinschafllichen Puncte drey oder mehrere besondre
Blumenstiele enlspringen, die sich nach verscliiedenen
Richtungen verbreiten , und daher mit ihren Liingsach-
sen nicht in Einer, sondern in verschiedenen Ebnen lie-
gen. Die besondem Blumenstiele der Dolde (t. 41. f-4'
und dO sowohl der allgemeinen (Nr. 40 auch der
besondem (Nr, 5) werden Strahlen (Radii) genannf.
Die Dolde zeigt sich;

1) einfach (simplex); wenn die Strahlen einfach
sind, so dafs jeder nur Eine Blume tragt; z, B, Spiraea
hypericifolia ( t. 36 f. 5. b.), Ornithogaluni spathaceuni
(t. 27. f. 4. d.).

2) zusammengese tzt (composita): wenn jeder
Strabi der Dolde statt der Blume eine einfache Dolde
tr.agt ; z R. Bupleurum rotundifolium (t. 16. f. 40»
rum Carvi (t. ig. f. 30» Sison Amomum (t. 36. f. lO. a
und b.), Cachrys Libanotis (t. 4i.f.40> Caucalis An-
thriscus (t. 43- f- 60-

3} sprossend (proHfera); wenn die mehresten
Strahlen der Dolde einfach sind, einer oder der andre
aber statt der Blume eine einfache Dolde tragt; z. B.
Asclepias f^incetnxicum (t. 42. f- 3- bO-

gG Tekimixologia. Teeminoeogie.

4 ) iinivcrsnUs'. in nmbella composita (Nr. 2.) a ra- 4) allgemein (^universalis) : sie wird bey der

diis formator ombellas simplices ferentibus (t. ig. f. 3. ©•)• zusammengesetzten Dolde (lYr. 2.) von den Strahien
Ab ea dislingr.itur. gebildet, welche die einfachen Dolden tragen (t. ig. f.

3. e.). Von ihr untersclieidet man die

5) partialis seu TJmhelliila : quaevis umbella sim- 5 ) besondere (partialis) : oder das Doldchen
picx, quae a compositae radiis geratur (t. ig. f. 3. f-)* (Tlnibellula) : jede einfache Dolde, die von den Stiah-

len der zusammengeselzten getragen wird (t. rg, f. 3. b)*

G) tricadiata: secundum Linnaeum trifida:
quae ex tribus tantum radiis constat; e. g. umbella uni-
versalis in Oenanthe fistulosa (t. 39 * b G. b.).

7) quadriradiata : secundum Limia eum qua-
drifida: si quatuor umbella radios habet; exemplum
quarundam umbellarum universalium exhibet Sison
Amomum (t. 36. b to. a.}.

8) quinqueradiata, secundum Linnaeum (quin-
quefida): si umbella ex radiis quinque constat; exem-
plum superioribus umbellarum universalium praebet Si-
son Amomum (t. 36. b lO, b.) Ita numerantes pergimt
usque ad

g) multiradiata : secundum Linnaeum multi-
fida: si ex pluribus radiis, quorum numerus certo dici
nequit, constat; e. g. Daucus Carota (t, 5 i* f. !•) An-
gelica sylvestris, Heracleum Sphondylium.

Quatuor praecedentes denominationes (Nr. 6 — 9.)
non nisi ad unnbellam universalem determinandam adhi-
bentur; nam in partiali vel simplici determinaturus in
eadem ratione potius dicit: umbella est trijlora, quailri-
Jlora, quinq^ue/lora et sic porro multifiora.

10) conferta: mullis ex radiis si constat ita direc-
tis, ut satis arcte sibi adjaceant, vacuumque inter flores
spatium non maneat; e. g. Daucus Carota (t. 5i. f. i.)
Asclepias sjnriaca.

11) rara: umbellae radiis nec numerosis, et ita direcr
tis, ut remoti inter se sint, atque ita multa inter flores in-
tervalla maneant; exemplo est Carum Carvi (t. ig. f. 3.).

6 ) dreystrahlig (triradiata) , nach LinnS
dreyspaltig (trifida'): u^enn die Dolde nur aus drey
Slrahlen besteht; z. B. die allgemeine Dolde bey Oe-
nanthe fistulosa (t. 39 ' b 6 . b.).

7) viers tr a lilig (quadriradiata), nach Linnd
vierspaltig {quadrifida): wenn die Dolde vier Strah-
ien hat; z. B, einige der allgemeinen Dolden bey Sison
Amomum (^t. 36. b ro. a.).

8) f ii n fs tr a b 1 i g (quinqueradiata), nach Linne
funfspaltig (quinque fida): wenn die Dolde aus fiinf
Strahien besieht; z. B. die obern der allgemeinen Dol-
den bey Sison Amomum (t. 36. f. 10. b.). So zahit man
weiter fort, bis

g) vielstrahlig (multiradiata), nach Linn^ viel-
spaltig (multifida): wenn sie aus mehreren Strahien
besieht, deren ZahI sich nicht bestimmt angeben lafst;
z. B. Daucus Carota (t. 5 r. b 1 )> Angelica sylvestris,
Heracleu m Sp h o n d) 'lium.

Die vier vorliergelienden Priidicate (Nr. 6 — 9.)
werden nur zur Bestimmung der allgemeinen Dolde ge-
braiicht; denn wenn man in diescr Kucksicht die be-
aondere oder die einfache bestinimen will: so aagt man
lieber; sie ist drey-, vier-, funf- u. s. w. vielblu-
mig (tri-, quadri-, quinque- etc. multiflora}.

10) dicht (conferta) : wenn sie aus sielen Strah-
ien besteht, die so gerichtet simi, dafs sie ziemlich dicht
neben einander liegen, so dafs zwischen den Blumen
kein leerer Platz bleibt ; z. Daucus Carotai). 51. b I.)
Asclepias syriaca.

11) lose (rara): wenn die Strahien der Dolde
nicht sehr zahlreich, und so gerichtet sind, dafs sie ent-
fernt von einander liegen, so dafs zwischen den Blumen

Terminoi^ogia.

Termikoeogie.

97

12) depauperata: quae ex paucis tantum i'adiis
constat ; videatur Sison Amomum ( t. 36. f. 10. a. et b.).

12) concava: si umbellae superficies a floribus ef-
fecta concava est; exemplum praebet Daucus Carota
(t. 5 i. f. I.), Chaeropliyllum bulbosum.

i^) plana: si superficies a floribus facta nec con-
cava est nec convexa; e. g. Caucalis Anthriscus (t. 43 -
f. 6. ).

15) convexa: si superficies a floribus formata

superficiei sphaericae partem dimidio globo minorem
aequat; videatur Oenanthe fistulosa (t, 39 - f- 6. b.),
Carum Carvi I 9 > 3 -)»

16) hemisphaerica: si superficies a floribus efFocta
hemisphaerae formam refert ; exemplo est Cachrys Liba-
notis (t. 4t- F- 4-)-

17) pedunculata : ttmbeliae radii ex pedunculo
communi si enascuntur; videatur exempli loco Bupleu-
rum rotundifolium (t. 16. f. 4-) 4 Carum Carvi (t. ly.
f. 30 ^ Sison Amomum (t. 36. f. lO. )^ Oenanthe fistu-
losa (t. 3 y, f. 6 . b.), Asclepias Vincetoxicum (t. 42. f.
3.)^ Ornithogalum spathaceum (t, 27. f. 4 - d,).

18) sessilis: si umbella pedunculo communi est
destituta; exempli loco est Spiiaea hypericifolia (t. 36.

f. 5. b.

Quoad situm umbella est plerumque terminalis vel
axillaris, rarius oppositifolia.

In umbellae compositae superficie a floribus effecta
partem mediani ad marginem uique fere porrectam a
parte juxta marginem ambiente distinguunt, illuni Dis-
cum, hanc vero Radium appellantes, quam tamen Lim-
bum vocare liceret, unde nec nomen cum pedunculis
umbellae partialibus confunderetur.

viele Zwischenriiume bleiben; z. B. Carum Carvi (t, ig.

f. 3.).

12) arm (depauperata) : wenn die Dolde nur aus
v\'^enigen Strahlen besteht; z. B. Sison Amomum (t. 36.
f. IO a. u. b.).

1 3 ) vertieft {concava'): wenn die von den Blu-
inen gebildete Oberflache der Dolde vertieft ist; z. B.
Daucus Carota (t. 5 l-f.i.)> Chaerophyllum bulbosum.

14) eben {plana): wenn die von den Blumen
gebildete Oberflache weder vertieft noch erhaben ist;
z. B. Caucalis Anthriscus (t. 43 - f- G-)*

15) erhaben {convexa): wenn die von den Blu-
men gebildete Oberflache einem Theil von einer Ku-
gelflaclie gleicht, der weniger ais die Halfte der Kugel
betragl; z, B. Oenanthe fistulosa (t. 39 - f- 6. b,). Ca-
mini Carvi (t. ig. f. 30 -

16) lialbkugelformig {hemisphaerica): wenn
die von clen Blumen gebildete Oberflaclte der einer
Halbkugel gleicht; z. B. Cachrys Libanotis (t, 4 l* F* 4 )'

17) gestielt {pedunculata) : wenn die Strahlen
der Dolde aus einem gemeinschaftlichen Blumenstiel
entsjningen; z. B. Bupleuruni rotundifolium (t. 16. f.
4.}, Carum Carvi (t. ig. f. 3 .)» Sison Amomum (^t. 36.
f. 10 ), Oenanthe fstulosa (t. 39. F. 6. b.), Asclepias
yincetoxicum (t. 42. f . 3 )i Ornithogalum spathaceum

(t. 27. f. 4. d.).

18) sitzend {sessilis) : \v'enn der Dolde der ge~
meinschafiliche Blumenstiel fehlt; z. B. Spiraea hype-
ricifolia (t. 36. f. 3. b,).

Der Lage nach ist die Dolde gewolinltch gipfel-
standig (terminalis), oder blattae hselstandig
(axillaris) , sellner dem Elatte gegenitberstebend
( oppositifolia ).

Bey der zusammengesetzten Dolde unterscheidet
man an der von den Blumen gebildeten Oberflache den
miitlercn, fast bis zum Rande sicli erstreckenden Tlieil
von dem langst dem Rande sicli herumziehenden , und
nennt den erstern die Scheibe oder das Mittelfeld
(Discus), den Ictztcrn liingegen den Strabi (Radius),

O

98

Terminologia,

Terminolog i e.

§. 71.

Cyma pednncnlls partialibus constat tribus pluri-
busque ramosis ex uno puncto oriundis *'t in diversas
plagas ita vergentibus, ut totum pruno' obtutu umbellae
compositae faciem referat, ab hac vero eo differat, quod
partiales ejus pedunculi non in umbeilulas, sed nullo
ordine in ramos dividuntur. Reperitur:

1) tripartita: si tres tantum partiales ei sunt pe-
dunculi; exemplum praebet Sambucus Ebulus (t. 38 .

f. 2.).

2) quadripartita : ex quatuor partialibus constans
pedunculis; e. g. Cornus sanguinea.

3) quinquepartita : ex quinque pedunculis partia-
libus composita; exemplo est Sambucus nigra (t. 32- f.
2.}. Ita ulterius numeratur, usque ad

4 ) multipartita : si pedunculorum ])artialium nu-
merus accrescens non est perpetuus; exemplum exhibet
Viburnum Opulus ( t. 32. f- 4 )-

5) unibellifera : si pedunculorum partialium rami
ferunt umbellas simplices; videatur Astrantia major (t.
.50. f. 2.).

Ceterum in determinanda cyma plura nomina in
umbella (§.70. Nr, 10 — 18-) explicata adhiberi possunt.

Plures generis Euphorbiae species cyma sunt in-
structae, quae vero umbella vocatur, licet nec simplici
nec compositae possit adnumerari.

§. 72 .

Flabellum oritur, si pedunculus communis delique-
scens (§. 5 i. Nr. 46.) est, atque in duobus oppositis la-
teiibus in tres pluresque pedunculos partiales dividitur

den man jedoch richiiger den Saum (^Limhus) nennen
koiiiiie, woilurch aiich das Gleiclinalimige mit den be-
SOiidern Rlunicnstielen der Dolde vermieden w iirde.

§ 7 '-

Die Afterdolde (Cyma) bestehet aus drey oder
melireren besondern astigen Blumenstielen, die aus ei-
nem Puncte entsjiringen und sich nach verscliiederien
Richtungen verbreiien, so, dafs das Garize beym ersien
Blick das Ansehen einer zusaminengeseizlen Dolde hat,
sich von dieser aber dadurch unterscheidet , dafs ibre
besondern BIumenstiele , sich nicht in Ddldchen, son-
dern, ohne besiimmte Ordnung, in Aste zeriheilen,
Man findet sie

1) dreytheilig ^tripartita') : wenn sie nur drey
besondre Blumenstiele hat; z. B. Sambucus Ebulus (t.
38 . f. 2.).

2) viertheilig (^quadripartita'); die aus vier be-
sondern Blumenslielen besieht; z. B. Cornus sanguinea,

3) fiinfiheilig (quinquepartita): die aus fiinf
besondern Blumenslielen zusamtnen gesetzt ist; z. B.
Sambucus nigra (t. 32. f. 2.). So zilhlt man weiter, bis

4 ) vieltheilig (inultipartita) : wenn die ZahI
der besondein Blumenstiele hoher sieigt und dabey
unbestandig ist; z. B. Viburnum Opulus (t. 32. f. 4 .).

5) doldentragend (unibellifera): wenn die
Aste der besondern Blumenstiele einfache Dolden tra-
gen; z. B. Astrantia major (t. 5 o. f. 2 ).

Uebrigens lassen sich bey der Bestimmung der Af-
terdolde melirere von den Pradicaten anwtnden, die wir
bey der Dolde (§. 70. Nr. 10. — 18-) erlauiert haben.

Melirere Arten der Gattung Euphorbia haben eine
Afterdolde, die aber Dolde genannt wird , ob sie gleich
weder zur einfachen iioch zur zusaxumengesetzten ge-
rechiiet werden kann.

%■ 72.

Der Fachel (Flabellum) entsteht wenn der ge-
meinschaflliche Blumeiistiel veTSchwindend (§. 5 i. Nr.
46.) ist, und sich an zwey enigegengjselzten Seiten in

T E R M 1 N O L O C I A.

Terminologie,

99

ita directos j ut axibus suis longitudinalibus uni plano
iiicubent. Flabellum deprehenditur:

1 ) spicatum : cujus pedunculi partiales per se
floribus sunt conjuncti; e. g. Andropogen Ischaeinum
(t. 4 i- f- 2.), Panicum sanguinale, Paniciuu filiforme.

2) racemosum: cujus pedunculi partiales bre%ium
pedicellorum beneficio floribus conjuncti sunt; exempli
loco est Veratrum viride, ubi inflorescentia pluribus
constat flabellis, quorum in icone (t. 40. f. g ) unum
tauiuminodo exhibetur.

Pro situ flabellum plerumque est vel teiminale, vel
axillare. Quoad directionem maximam partem horizon-
tale , raiius verticale apparet.

§• 73.

Panicula oritur, si ex communi pedunculo longo
apicem versus attenuato diversa in altitudine jilures par-
tiales pedunculi vel singulaiim vel fasciculatiin pro\e-
niiinl, et deliquescentes (§ 5r. Nr. /|6}, magis minusve
in ramos dividuntur ita elongatos, ut nata mde inflo-
rescentia formam oblongam nanciscatur. Patiicula ap-
paiet :

1) simplex: si pedunculi partiales ipsi in pedicel-
los (§. 60.) dividuntur; videatur Bromus mollis (t. 12.

f. 4.).

2) romosa: si pedunculi partiales in ramos et hi
in pedicellos dividuntur; e. g. Aha aquatica (t. 37 - f-
5.), Agroslis hispida (t. 43 ' b 5 ).

3) ramosissima : si pedunculorum ]iartialium rami
in ramulos et hi in pedicellos diducuntur; ut in Poa
pratensi.

drey oder mehrere besondre Bluracnstiele zertheilt,
die so gerichtet sind, dafs sie alie mit ihren Liingsach-
sen in einer Flache liegen. Man findet den FanheI :

1) iihrig {spicatutn'): dessen besondre Blumen-
sliele unmittelbar mit den Blumen verbunden sind; z,
B. Andropogon IscJtaemum (t. 4 l* f. 2.) Panicum san-
guinale, Panicum filiforme.

2) traubig (^racemosum): dessen besondre Blu-
menstiele vermittelst kurzer Elumenstielchen mit den
Blumen in Verbindung stehen; z. B. Veratrum viride,
wo der Bluthenstand aus mehreren Facheln zusammen
gesetzt ist, von denen hier aber die Abbildcmg (t. 40.
f. g.j) nur Eincn darstellt.

Der Lage nach ist der Fachel gewohnlicli gipfel-
stiindig (terminale) oder blattae liselstandig
(axillare). In Piiicksicht der Piicliiung mochte er wolil
giofsteniheils nur wagerecht (hoiizontale), seltiier
scheitelrecht (verticale) sich zeigen.

§• 73.

Die Rispe (^Panicula') entsteht, wenn aus einem
langen , nach der Spitze zu sich verdunnenden, allge-
meinen Elumenstiele in verschiedener Hohe mehrere
besondre Blumenstiele einzeln oder biischelweis hervor-
kommen und, iiidem sie verschvvinden 5i. Nr. 4 b 0 >
sich mehr oder weniger in Aste zertheilen, die sich
dergestalt verliingern, dafs der dadurch gebildete Blu-
thenstand eine langliche Gestalt bekommi. Die Rispe
zeigt sich :

1) einfach {simplex^ : wenn die besondem Blu-
menstiele unmittelbar in Blumcnstielchen (§. 60.) sich
zertheilen; z. B. Promus mollis (t. 12. f. 40 ‘

2) astig (ramosa'): wenn sich die besondem
Blumenstiele in Aste, und diese in Blumeristielchen
zertheden; z. B. A ira aquatica ^t. 37 b Agrostis
hispida ( t. 4o- b 3 ).

3 ) vielastig (ramosissima) : wenn sich die Aste
der besondem Blumenstiele in Asichen, und diese hi
Blumensiielchen zertheilen; z. B. Poa pratensis.

lOO

Terminologia.

Terminologie.

4) coarctata: cujus pedunculi partiales ad com-
munem flexi sunt; videatur Bromus mollis (t. I2. f. 4 -)-

5) patens: cujus pedunculi partiales ita sunt direc-
ti, ut cum communi superne angulum circiter quadra-
ginta quinque graduum effingant ; exempli loco est
Alisma Plantago (t. 36. f. 7.).

6) patentissima seu diffusa: pedunculi partiales si
ita sunt directi, ut cum communi superne angulum for-
ment recto minorem , vero graduum quadraginta
quinque angulo majorem; exempli loco videatur Uniola
paniculata (t. 47- f* 6.).

7) verticillata: si pedunculi partiales ex communi
in morem verticillorum 62.) proveniunt; exemplum
praebet Alisma Plantago (t. 36. f. 7. c.).

%') fasciculata: si ex communi pedunculo partia-
les, modo in hoc, modo illo in latere, aequali distan-
tia fasciculatim proveniunt, ut in plurimis graminibus
oblinet; e. g. in Bromo tectorum (t. 38 . f. i).

g) flahellata: si in specie praecedente (jNr. 8) -sin-
guli partialium pedunculorum fasciculi in morem flabel-
b (§. 72.) fere expanduntur; inspiciatur Aira aquatica

Ct. 37. f. 5. a,).

10) secunda: si circumcirca communem peduncu-
lum vel ad plura ejus latera pedunculi partiales prove-
niunt, et omnes ad idem latus vergentes; e. g. Silene
nutans (t. 13. f. 50> Brumus tectorum (t. 38 . f. i-}.

11 ) vaga: cujus pedunculi partiales non ad unum,
sed omnia latera versus vertuntur. Praecedenti oppo-
nitur; exempla praebent Bromus mollis (t. 12. f. 4. c.),
Briza media (t. 37. f. 2.), Alisma Plantago (t. 36. f. 7.).

4) gedrangt oder zusammengezogen Qcoarc-
tata'): deren besondre BIumenstiele gegen den allge-
meinen gebogen sind; z. B. Bromus mollis (t. 12. f. 4 }.

5) abstehend oder ausgebreitet (^patens'): de-
ren besondre BIumenstiele so gerichtet sind, dafs sie
mit dem allgemeinen nach oben zu einen Wmkel von
ungefiihr fiinf und vierzig Graden bilden; z. B. Alisma
Plantago (36. f. 7 ).

6) w-eit ausgebreitet (^patentissima') oder
weitschweifig (diffusa): wenn die besondern BIu-
menstiele eine solche Richtung haben, dafs sie mit dem
allgemeinen nach oben zu einen Winkel bilden, der
kleiner ais ein rechter, aber grofser ais einer von funf
und vierzig Graden ist; z. B. Uniola paniculata (t.

47. f . 6 ).

7) quirlformig {verticillata) : wenn die beson-
dern BIumenstiele aus dem allgemeinen nach Art der
Quiile (§. 62.) hervorkommen; z, B. Alisma Plantago
(t. 36 . f. 7. c.).

8) bundelartig (fasciculata): wenn aus dem
allgemeinen BIumenstiele in regelmafsigen Enifernun-
gen, bald auf dieser bald auf jener Seite, die beson-
dern Blumensiiele bundelweis hervorkommen, wie bey
den mehresten Grasern z. B. Bromus tectorum (t 38 .
f. I.).

g) fachelartig (flahellata): wenn sich bey der
vorhergehenden Art (Nr. 8.) die einzelnen Biindel der
besondern BIumenstiele fast nach Art eines Fachels
(§. 72.) verbreiten; z. B. Aira aquatica (t. 37. f. 5. a.).

10} einseitswendig oder einwendig (secun-
da): wenn rings um den allgemeinen Blumensliel oder
an mehreren Seiten desselben die besondern BIumen-
stiele hervorkommen, und sich alie nach Einer Seite
Wenden; z. B. Silene nutans (t. i 3 - f. 5 -^^ Bromus
tectorum (t. 38 - f. l ).

ii) allseits wendig oder vielwendig (vaga):
deren besondre BIumenstiele sich nicht nach Einer, son-
dern nach allen Seiten hinwenden. Sie macht den Ge-
gensatz der vorhergi henden aus; und z. B. dienen Bro-

Terminologia.

Terminoeogie.

10 1

12) erecta: vid. §. 68- Nr. 21.; e. g. Bromus mol-
lis (t. 12. f. 4 * Alisina Plantago (t. Sti* f- 7 -)>

13} cernua: vid. §. 68. Nr. 22.; e. g. Melica nu-
tans (tabulae libri inscriptionis figura 40 » ^iilene nutans

(t, 13. f. 5.).

14) nutans: vid. §. 68. Nr. 23.; e. g. Bromus tec-
torum (t. 38. f. I.).

Pro situ panicula maximam partem est terminalis,
rarius axillaris..

§■ 74.

Thyrsus est inflorescentia vel racemosa vel panicu-
lata floribus constipatis. Praeter flores constipatos et
hoc ipsius proprium observatur, commimem ejus pe-
dunculum, si racemi (§. 63) faciem refert, semper esse
crassissimum; et si ut panicula (§. 73.) apparet, ejus
partiales pedunculos esse breviores, quam in hac. In-
venitur thjTsus;

1 ) racemosus : pedunculis partialibus in ramos
haud divisi; videtur Tussilago Petasites (t. 27. f. l.).
Tussilago hybrida (t. 37. f. 3 ).

2) paniculatus : si pedunculi partiales in ramos
dividuntur; exemplum praebet Ligustrum vulgare (t. ig.
f. 2. b.), Lysimachia thyrsiflora.

3) corymhnsus seu fastigiatus : si partialium pe-
dunculorum inferiores superioribus sunt longiores, ut
omnes fere in eadem altitudine terminentur; exemplo
est Tussilago spuria (t. 28. L 6.).

Ceterum in thyrso etiam figura, ut in capitulo (§.63.)»
in spicula (J 66.) ei in spica (§.67.) determinatur. Secun-
dum directionem liyrsus semper est erectas, et pro situ
terminalis vel axillaris.

mus mollis, (t. 12. f.. 4. c), Briza media (t. 37. f. 2.),
Alisma Plantago (t. 36. f. 7.).

12) aufrecht {erecta): S. §. 68. Nr. 21.; z. B.
Bromus mollis (t. 12. f. 4. c.), Alisma Plantago (t.

36 . f. 7 ).

1 3 ) ubergebogen {cernita) : S. §. 68. Nr. 22.;
z. B. Melica nutans (Titelkupfer f. 4 -).» Silene nutans

(t. 13. f. 5.).

14) uberhangend (^nutans): S. §. 60. Nr. 23.-
z. B, Bromus tectorum ( t. 38. f. i.).

Der Lage nach ist die Rispe grofstentheils gipfel-
standig terminalis) selcener blattacliselstandig
(^axillaris).

§. 74.

Der Straufs (^Thyrsus) ist ein trauben- oder ris-
penartiger Bluthenstand mit gedrangt .stehenden Blu-
men. Aulser dem Gedrangtstehen der Blumen bemerkt
man an ihm auch noch das Eigenthumliche, dafs, wenn
er ais Traube (§. 68.) erscheint, sein allgemeiner Blu-
menstiel jederzeit sehr dick ist; und dafs, wenn er ais
Rispe (§. 73 ) vorkommt, die besondern Blumenstiele
kurzer sind, ais bey dieser. Man findet den Straufs:

1) traubenartig (^racemosus) : wenn die beson-
dern Blumenstiele sich nicht in Aste zertheilen; Tus-
silago Petasites (t. 27. f. i.). Tussilago hybrida (t.

37 - f. 3.).

2) rispenartig (^paniculatus'): wenn sich die
besondern Blumenstiele in Aste zertheilen; z. B. Li-
gustrum vulgare (t. ig. f. 2. b.), Ixysirnachia thyrsi-
flora.

3) doldentraubenartig oder gl ei t h zweigi g
( corymbosus s. fasti giatus ) : wenn die untern der be-
sondern Blumenstiele langer sind, ais die obern, so,
dafs sie sich fast alie in gleicher Hdhe endigen; z. B,
Tussilago spuria ( t. 28. f. 6.).

Lebrigens wird bey dem Straufse auch noch die
rigur, so wie bey dem Kopfe ( §. 65.) , dem Aehrchen
(§. 66.) und der Achre ( §, 67), besiinimt. Der Rich-
tung nach ist der Straufs jederzeit aufrecht (^erectus).

102

T E I\ M 1 N O X O G 1 A.

Teeminoeogie.

§’ 75 -

Anthnrtts est pnniculata, ex parvis floribus indeco-
ris, arcie constipatis composita inflorescentia, cujus par-
tiales pedunculi adeo sunt breves, ut prae floribus con-
spici nequeant. Deprehenditur;

1) simplex: non ex minoribus anthuris compositus;
exemplum exhibet Amaranthus parisiensis Schkuhr (t.
47. f. 8. c).

2 ) compositus : ex pluribus simplicibus anthuris
constructus; inspiciatur Amaranthus flavus (t. 45 . f- 9 -).

3) decompositus : ex compositis anihuris qui con-
stans; videatur exempli loco Amaranthus caudatus.

4 ) supradecompositus qui — si non ex toto, at
maximum tamen partem — ex decompositis anthuris
constat; e. g. Amaranthus paniculatus.

5) interruptus : cui plura sunt intervalla floribus
destituta ; exemplo est Amaranthus lividus (t. 42. f. 7.).

6) continuus : in quo loci floribus destituti non ob-
servantur ; exemplum praebet Amaranthus parisiensis
(t. 47. f. 8. c.).

Secundum situm anthurus est tenninalit vel axilla-
ris; quoad firmitatem ac directionem aeque ac racemus

(JJ. 60. Nr. ig — 26.) determinatur.

§. 76.

Spadix est spicata floribus sessilibus, in aetate te-
neriore ])lerumque vel bracteis vel Spatha circumsessa
inflorescentia, cujus pedunculus flores rarius tantum in
apice gerit. In Palmis atque in vegetabilibus generi
Ari affinibus deprehenditur. In illis plerumque est ra-
mosus, in his vero semper simplex. Apparet:

und der Lage nach g i p f el s t a n d ig (terminalis) odcr
blattachselstandig ( axillaris ).

§■ 75.

Der S chvveif (^Ant/iurus) ist ein rispenartiger,
aus kleinen, unanschnlichon gedriingt stehenden, Blu-
meii zusammengesetzter Biuihenstand, dessen besondre
BIumenstiele und Blumenstielchen so kurz sind, dafs
man sie vor dcn Blumen nicht sehen kann. Man fin-
det ihn:

1) einfach (^simplex) : vvenn er nicht aus kleinen
Schweifen zusainmen gesetzt ist ; z. B, Amaranthus
parisiensis Schkuhr ( t. 47 - f- 8- c.).

2) z u s a m m e n ges e t z t (compositus): der aus
mehreren einfachen Schweifen zusammen gesetzt ist;
z. B. Amaranthus flavus (t. i 5 . f. Q.).

3) doppelt-zusammengesetzt (decomposi-
tus): der aus zusammengesetzten Schweifen besteht; z.
B. Amaranthus caudatus,

4) drey- oder vielfa ch - zu sammengesetzt
(sjipradecompositus) : wenn er — \vo nicht giinzlich,
doch grofstentheils — aus doppellzusammengesetztcn
Schweifen besteht; z. B. Auiaratithus paniculatus.

5) unterbrochen (interruptus): wenn er meh-
rere blumenlose Zwischenraume hai; z, B. Auiaran-
thiis lividus ( t. 42. f. 7.).

6) ununterbroch en (continuus): an dem man
keine blumenlose Stclle gewahr wird; z. B. Amaran-
thus parisiensis ( t. 47- f- 8- c.).

Der Lage nach ist der ScliWfif gip fel s tan d ig
(terminales) oder blattachselstandig (axillaris') und
in Riicksichi der Festigkeit und Richiung besiimnit man
ihn wie die Traube ( §. 60. Nr. 19 — 26.}.

§. 76.

D er Kolben (Spadix) ist eln ahrenartiger Biuihen-
stand mit sitzenden Blumen, der im jungern Zusiande
gewohnlich von A'i benblattern oder vou einer Bliilhcn-
scheide umschlossen wird, und dessen Blumenstiel nur
selten an der Spit/.e Blumen trngt. Er findet sich bey
den Palmen und bty den mit der Gattung Arum ver-

T E R M I N O L O G 1 A.

Terminoeogie.

105

wandten Govvachsen. Bey den erslern ist er gewohn-
licli asiig, bey den letztern aber jederzeit einfach. Er
erscheint :

1) simplex: si pedunculus communis in ramos non i) einfach (simplex): wenn der allgemeine Blu-

didivitur; e. g. Acorus Calamus (t, 39 - b 3 .)> Calla pa-
lustris (t. 36. f. 6. b. J, Arum maculatum ( t. 33. f. 8-
b. c. dj, Arum Dracontiura (t. 39 - f. 4 ‘ Zoslera

marina (t. oi. f. 2. b.).

2) ramosus: cujus pedunculus communis in ramos
simplices dividitur; videatur Borassus piimatifrons Jacq.
(t. 52. f. 2.).

3) ramosissimus : si pedunculus communis in ra-
mos, et hi in ramulos rursus diducuntur; exemplum
praebet Corypha rotundilolia ( t. ii. f. i.).

4) spicatus: qui spicae ( §. 67.) simplici vel ramo-
sae est similis; inspiciaiur Acorus Calamus (t. 3 ^> b 30 ?
Calla palustris (t. 3 b. b C. b.)? Borassus piniiatifrons
(t. 52. b 20.

5) amentaceus : si amenti 77.} faciem refert;
exemplum exhibet Borassus flabelliformis ( t. 32. b l. b).

6) clatvatus: si est teres, cjusque inverior tantum
pars flores fert, sursum dilatatur, atque in apice rursus
ita attenuatur et rotundatur, ut cla\ae formam exhibe-
at; videatur Aium maculatum (t. 39 - b 8- b. c. d. ).

7) cylindricus : si ad cylindri figuram accedit; ut
in Calla palustri (t. 3G. f. G. bO, Borassus flabelliformis
(t. 52. b I. bO.

8) conicus: qui teres est et apicem versus sensim
ita attenuatur, ut ad coni figuram accedat; e. g. Acorus
Calamus (t. 39- b 3 ).

9) subulatus : qui coni longi acute acuminati for-
mam cum basi parva exhibet; vel, si teres, tenuis est
cl longissimus, et suisum sensim attenuatus acute acu-

menstiel sich nicht in Aste zertheiit; z. B. Acorus Ca-
lamus (t. 3 g- b 30 ? Calla palustris ( t. 3G. b 6 . b.).
Arum maculatum ( t. 39 b 8 b. c. d.j , Arum Dra-
co ntium ( t. 39. b 4 ' Zoster a marina (t. 5 l. b

2. b. ) .

2) fistig (ramosjis') : dessen allgcmeiner Blumen-
siiel sich in einfache Aste zertheiit; z. B. Borassus
pinnatifrons Jacq. ( t. 52 . b 20 .

3) vielastig (ramosissimus): wenn der allge-
meine Blumenstiel sich in Aste, und diese sich wieder
in Astchen zeriheilen, z. B. Corypha rotundifolia (t.
II. b lO.

4) iihrenartlg (spicatus): der einer einfachen
oder zusammengesetzten Ahre (§. 67.) gleicht; z. B.
Acorus Calamus (t. 39. b 3 -)? Calla palustris (t. 3G.
f. 6. b.), Borassus pinnarifroits (t. 52 . b 2.).

5) katzchenartig (amentaceus): wenn er das
Ansfhen eines Kiitzchens (§. 77.) hat; z. B. Borassus
Jlabelliformis (^t. 52. b i. b.).

G) keulenformig (clavatus) : wenn er stielrund
ist, nur an seinem untern Theile Elumen iriigt, nach
oben zu sich erweitert und an der Spitze sicli wieder
verengt und abrundet, so, dafs er das Anseheii einer
Keule hat ; z. B. Arum maculatum (t. 39 - b 8. b. c. d.).

7) walzenformig (cylindricus): wenn er der
Figur der Waize nahe kommt; z. B. Calla palustris
(t. 3G. f. G. b. ), Borassus Jlabelliformis (t. 52. b
I. b.).

8) kegelformig (conicus): wenn er stielrund
und dick ist, und nach der Spitze zu sich allmahlig
verengt, so, dafs er der Figur des Kegels nahe kommt;
z, B. Acorus Calamus (t. 39 b 3 .)-

g) pfriemformig (subulatus): der die Geslalt
eines langen, scharf zugespitzten Kegels mit kleiner
Grundfl.-iche hat; oder, wenn er stielrund, diinne und

Teivminoi.ogia.

T E R M 1 N O t, O G I E.

lO/j.

minatnr; exemi^lo est ' Arum Draconlium (t. 39. f-

4. d.).

10) linearis: si est longus, angustus et compres-
sus, et bini margines ejus laterales ubique a basi ad
apicem usque aequali distantia absiuit; videatur Zostera
marina ( t. f- -•

11) tectus: qui in tota sua superficie floribus est
obsitus; exemplum exhibet Calla palustris (t. 36. f, 6. b.
Acorus Calamus (t. 39. f. 3 )-

77 -

Amentum est inflorescentia spicata a spica §. 67.
eo differens, quod pedunculus ejus commnnis pro flori-
bus completis seu spiculis (§. 66.) squamas fert, quae
essentiales tantum floris partes continent. Pedunculus
communis amenti ut in spicula, in spica atque racemo
Rhachis vocatur. Amentum deprehenditur;

1) globosum: si globi similitudinem refert; videa-
tur Platanus occidentalis ( t. 20. f. 5 . b. c. ).

2) ovatum, rectius oviforme: quod ovi figuram
ita exhibet, ut sectiones transversales circuli, mediae ve-
ro longitudinales figuram ovatam (§. 66. No. exhi-
beant; exempli loco est Salix caprea mas (t. 24. f. 3 -).

3) oblongum: si sectiones transversae circuli, me-
diae contra sectiones longitudinales figuram referunt ob-
longam, cujus diameter longitudinis plus quam duplo,
minus vero quam triplo, superat latitudinis diametrum,
exemplum praebet Salix caprea femina (t. 24. f- 2.).

4) cylindricum', si cylindri figuram ita exhibet, ut
sectiones transversae aequales sistant circuli; exemplo
est Populus tremula mas (t. 36. f. i. b.).

sehr lang ist, und nach oben 7 .u sich allmahlig vercngt
und scharf zuspitzt; z. B. Arum Dracontiiun ( t. 39 -

f. 4. d.).

10) linienformig (linearis): wenn er lang,
schmal und zusammengedriickt ist, und seine beyden
Scitenrander in allen Puncten, von der Basis bis zur
Spitze, gleich weit entfernt von einander sind; z. B,
Zostera mnj'ina (t. 5 l. f. 2. b.).

11) bedeckt (tectus): der auf seiner ganzen
Oberfliiche mit Blumen besetzt ist; z. B. Calla palu-
stris (t. 36. f. 6 . b.) Acorus Calamus (t. 39 - f- 3 -^-

§• 77 -

D as Katzchen (Ajnentum) ist ein ahrenartiger Blii-
thenstand, der sich von der Ahre (§. 67.) dadurch un-
terscheidet, dals sein allgemeiner Blumenstiel statt der
vollstandigen Blumen oder Ahichen (§. 66.), Schuppen
triigt, die nur die wesentlichen Theile der Blumen ent-
halten. Der allgemeine Blumenstiel des Kiitzchens
heifst, so wie bey dem Ahrchen, der Ahre und der
Traube, die Spindel (Rhachis). — Das Katzchen
erscheint;

1) kugelfoi-mig (globosum) : wenn es einer Kugel
gleicht; z. B. Flatanus occidentalis ^t. 20. f. 5. b. c.).

2) eyrnnd (ovatum) besser eyformig (ovifonTie) :
wenn es einem Eye .ahniich ist, so, dals die Queer-
durchschnitte Kreise, die Liingsdurchschnitte aber eine
ejTunde Figur (§. 66 . Nr. 4.) geben; z. B. Salix ca-
prea mas (t. 24. f. 3 )•

3) langlich (oblonga) : wenn die Queerdurch-
schnitte Kreise, die mittleren Langsdurchschnitte hinge-
gen eine langliche Figur geben, deren Durchmesser der
Lange den der Breite mehr ais zweymal, weniger aber
ais dreyraal iibertrifft; z. B. Salix caprea fejnina (t.

24. f. 2.)

4) walzenformig ( cylindri cuni) : wenn es einer
Walze gleicht, so, dafs alie Queerdurchschnilte gleiche
Kreise geben; z. B. Populus tremula mas (t. 36. f.

I. b.).

T E R M I N O Ii O G I A.

T E R M 1 R” O L O G 1 E.

5) attenuatum : si amentum cylindricum apicem
versus sensim attenuatur ; exemplum est salix vitellina
femina (t. f. i. a.).

6) conicum: quod ad coni figuram accedit; exem-
plo est salix triandra mas (t. 4i' f- 3* t>.).

7) gf^cile: si diameter pro amenti longitudine ad-
modum est parvus ; exemplum praebet Salix vitellina fe-
mina (t. 41. f. I. a.). Quercus pendiculata (t. 20. f. 4- b.).

0) interruptum: cui plura sunt intervalla floribus
seu squamis destituta; videatur Quercus pedunculata ( t,
20. f. 4- b. )•

g) continuum : in quo intervalla floribus seu squa-
mis destituta non observantur ; videatur Salix vitellina
femina (t. 4i* f- !• » sicut omnes Salicum species et

plurima vegetabilia amentacea.

10) confertum : floribus seu stpramis tam arcte
consistentibus, ut rhachin videre non liceat; exemplum
esto Populus tremula mas (t. 36. f. I. b.} et Salix ca-
prea (t. 24. f. 2. et 3.}.

11) rarum: floribus seu squamis inter se distanti-
bus, ut rhachin clarissime videre liceat; videatur Salix
hastata (t. 37. f. Q. c.).

12) multiflorum: quod multis floribus seu squamis
constat; e. g. Salix caprea (t. 24. f. 2. et 30> Populus
tremula mas (t. 36. f. i. b.) et pl. al.

13) pauciflorum: quod paucis tantum floribus seu
squamis constat; videatur Salix retusa (t. 39* f. 7- b.).

14) hermaphroditum', si squamarum amenti quaeli-
bet tam mascula quam feminea genitalia continet; e. g.
Salix hermaphroditica.

15) masculum: cujus squamae non nisi mascula ge-

'105

5) verdtinnt (attenuatum) : vvenn ein walzen-
formiges Katzchen gegen die Spitze allinahlig dunner
Avird; z. B, Saiix 'vitellina femina (t. 4l- f. i. a.)

6) kegelforinig (conicum): das der Figur des
Kegels nahe kommt; z. B. Salix triandra mas (t. 41

f. 3. b.)

7) schlank (gracile ) : wenn der Durchmesser in

Piucksiclit der Lange des Killzchens sehr Idein ist; z. B.
Salix 'vitellina femina (t. 4i- k l- Quercus pe-

dunculata ^t. 20. f. 4- b.}

8) unterbrochen (interruptum) : wenn es meh-
rere biumen - oder schuppenlose Zwischenraume hat;
z. B. Quercus pedunculata (t. 20. f, 4- b.)

g) ununterbr ochen (continuum) : an dem man
kcine biumen - oder schuj)penlose Zwischenraume be-
merkt; z. B. Salix 'vitellina femina ( t. 41. f. 1. a.)
so wie alie Weidenarten und mehrere katzchentragcnde
Gewachse

10) dicht (confertum): wenn die Biumen oder
Scliuppen so dicht stehen, dafs man die SpindeI nicht
sthen kann ; z, B. Populus tremula mas ( t. 36. f. 1. b.}
und Salix caprea ^t. 24. f. 2 und 3 )

11 ) lose (rarum): wenn die Biumen oder Schup-
pen so weit von einander abstehen, dafs man die Spin-
deI sehr deutlich sehen kann; z, B, Salix hastata
(t. 37- k 5. c.)

12) vielblumig (multiflorum) : das aus vielen
Biumen oder Schuppen besteht; z, B. Salix caprea
(t. 24. k 2 und 30.» Populus tremula mas (t. 36»

k I. b.) u. m. a.

13) armblumig (^pauciflorum): das nur aus we-
nigen Biumen oder Schuppen besteht; z. B. Salix re-
tusa (t. 39- k 7. b.)

l4} zwitterblumig (^hermaphroditum): wenn
jede der Schuppen des K.ilzchens sowohl mannliche ais
auch weibliche Zeugungsllieile enlhalt; z. B. Sahx her-
maphro ditica

i5) mannlich (masculum): dessen Schuppen nur

K

Teriiminologia

Terminologib.

106

nitalia continent; videantur Salix caprea mas (1,24. f. 3-
b, c.) Populus tremula mas ( t. 36. f. 1. b, d, f. ).

16) femineum : si ejus squamae non nisi feminea
genitalia continent ; inspiciatur Salix caprea femina (t.
24. f. 2. b. c.).

17) androgynum: quod flores (seu squamas) mas-
culos et femineos simul continet;

18) pedunculatnm : si amenti rhachis non ad basin
usque floribus seu squamis est obsessa ; videatur Salix re-
ticulata ( t. 50. f. g. a. ) Salix tiiandra mas (t. ^i. f. 3- b.)*

ig) sessile : cujus rhachis ad basin usque floribus
seu squamis est obsita; e. g. MjTica Gale (t. f. 12).

Quoad situm amentum semper est terminale,
si una cum foliis eadem ex gemma provenit;
tum enim apicem terminatum teneri ramuli sem-
per constituit, quo cum eodem tempore explica-
tur. Interdum autem hic ramulus est brevissi-
mus , id quod Salix triandra mas ( t. 41* f. 3 -)
ostendit, tumque id laterale esse videtur, quod
quidem est, si ex propria gemma — non simul
folia proferente — erumpit. Tum plura fere
amenta apparent, vel alterna, id quod Salix ca-
prea Ct' 34. f. 2. et 3.) et Myrica Gale (t. 47.
s. 12.) monstrant, vel opposita, qualia Salix mo-
nandra femina (t. 47 - f- 2.) exhibet. — Amenti
directio aeque ac in ramis ( §. 58. Nr. 11 — 16 J
indicatur; dicendum tamen est, hoc respectu non
semper esse perpetuum. Ita Salix monandra fe-
mina (t. 47. f. 2.) ineunte lloresceniiae tempore
arciiatim incurvatum exhibet , apice ad ramum
vergente vel quod idem est, incurvatum}

sensim autem in contrarium ita dirigitur, ut in
fine ilorescct.tiae temporis apex ejus a ramo sit
aversus {b), ubi recurvatum vocant.

mannliche Zeugungsiheile enthalten; z. B. Salix caprea
vias (t. 24. f. 3" b. c.) F opulus tremula mas (t. 36.

f. I. b. d. f.)

16) weiblich {femineum'): wenn die Schuppen
desselben nur weibliche Zeugungsiheile enthalten; z. B.
Salix caprea femina ( t. 24. f. 2. b. c. )

17) mannlichweiblich {androgynum): wenii
€s mannliche und weibliche Blumen (oder Schuppen)
zugleich enthalt

18) gestielt {pedunculatnm): wenn die Spindel
des Katzchens nicht bis an die Basis mit BIuraen oder
Schuppen besetzt ist; z. B. Salix reticulata (t. 5o.
f. g. a.). Salix triandra mas (t. 4i- f* 3- a-)

ig) sitzend {sessile): dessen Spindel bis an die
Basis mit Blumen oder Schuppen besetzt ist; z. B.
Idyrica Gale (t. 47- f- 12.)

In Riictslcbt der Lage ist das Katzchen jeder-
zeit gi p f el s t a n d i g {terminale) , wenn es mit
den Elattern aus einer und cben derselben
Knospe hervotbricht; denn es macht alsdann
immer die Endspitze des jungen Zweiges aus,
mit dem es sich zu gleicher Zeit entfaltete.
Zuweilen aber ist dieser Zweig sehr kurz, wie
bci Salix triandra mas f t. 4 *- 3 -) und alsdann

scheiiit es seitenstandig {laterale") zu seyn,
was es aber nur ist, wenn es aus eir.er eignen
Knospe — die nicht zugleich Blalter Bringt —
hervorkommt. Es eischeinen alsdann gewohn-
lich inehrere Katzchen, die entweder wechsel-
weisstehend {alterna) , wie bey Salix caprea
(t. 24. f. 2 uud 3) und Myrica Gale (t. 47* f. r2-),
oder gegenuberstehend ( opposita) , wie bei
Salix monandra femina (t. iyj. f- 2.) sind. —
Die Richiung des Katzchens wird so wie bei
den Aesten (§. 58. Nr. ii — 16) bestimmt; je-
doch ist hietbei zu bemciken, dafs es in dieser
Ruck«icht nicht immer besiandig ist. So sieht
man es bei iSu/rx monandra femina (t, 47. f. I 2 . )
im Anfange der Eliifaezeit in einem Bogen ge-
kiiimmt, mit der Spiize nach dem Zweige zei-

Termikologia.

T E R M 1 TC O r. O G 1 E.

107

gend (a), oder, was gleich viel ist einge-
kriimmt {incurvatum)', nacli und nach aber
niinmt es die entgegengesetzte Richtung an, so,
dafs es am Ende der Blfiliezeit iriit der Spitze
vom Zweige abgekebrt (J) ist, wo es dann za-
Tuckgekiummt {recurvatum)~^(iminnt Tvird.

§. 78 .

Sorns non nisi Filicibus proprius est horum vegeta-
bilium coacervatio , quae varia forma et situ in pagina
eorum frondis aversa observatur. Apparet ;

1) indusiatus : si membrana tenui indusium dicta
tectus est; e. g. Adiantum reniforme (t. 42. f. 2, c.),
Adiantum pedatura (t. 49- f- 6. b.), Blechnum occiden-
tale (t. 48. f. 3. a.) et plurimae Filices.

2) nudus: indusio destitutus; videatur Polypodium
vulgare (t. 2. f. 5 ).

3) subrotundus : ri ejus figura magis minusve ad vin-
culum accedit ; exempla praebent Polypodium vulgare

(t. 2. f. 5.)-

4) lunatus: si ad lunae figuram in quadrante primo
vel ultimo magis minusve accedit; e. g. Lonchitis aurita
(t. 46. f. 12.).

5) linearis: si est longus et angustus, et bini mar-
gines ejus laterales ubique aequali distantia absunt; exem-
pla exhibent Asplenium squamosum (t. 29. f. 2. b.) Pte-
ris tricuspidata (t. 48- f. 50> Pteris furcata (t. 5i. f- 9 )>
Blechuum occidentale (t. 43' f- 3- a.).

6) inordinatus : si fructus eum construentes nullo
ordine sunt coacervati; ut in pluribus Filicibus; \idean-
tur Adiantum pedatum (t. 49. f. 6. b.), Blechnum occi-
dentale (t. 48. f. 3- a.) et Filices plurimae.

§• 78-

Das Haufchen (^Sorus") , welches sich nur bey
dcn Farrnkrautern findet, ist eine Zusammenhaufung
der Friichte dieser Gewachse, die man von verschiede-
ner Gestalt und Lage auf der Ruckseite ihres Laubes
bemerkt. Es erscheint:

1) verschleyert (^indusiatus'): cvenn es von ei-
ner dunnen Haut, die man das Schlcyerchen nennt,
bedeckt ist; z. B. yidiantuni reniforme (^t. 42. f. 2. c.),
'Adiantum pedatum (t. 49. f- 6. b.}, Blechnum occi-
dentale (t. 45. f. 3. a.) und die mchresten Farrn-
kriiuter.

2) nackt (nudus): dem das Schlej-erchen feblt;
z. B, Polypodium vulgare (t. 2. f. 5.}

3) rundlich (subrotundus): wenn seine Gestalt
sich mehr oder weniger dem Kreise nahert; z. B. Poly-
podium vulgare (t. 2. f. 5.)

4) mondformig (lunatus) : wenn es der Gestalt
des Mondes im ersten oder letzten Viertel mehr oder
weniger nahe kommt; z. B. Lonchitis aurita (t. 46.
f. 12.)

5) linienformig (linearis) : wenn es lang und

schmal ist , und seine beiden Scitenriinder in allen
Punkten gleich weit cntfernt von einander bleiben;
z. B. Asplenium squamosum ( t. 29. f. 2. b.J), Pteris
tricuspidata (t. 48. f- 5.)> Pteris furcata f. 9. },

Blechnum occidentale (t. 40. f. 3 - ^ )

6 ) ungeordnet (inordinatus) : wenn dieFiuch-
te, woraus es besteht, ohne Ordnung ziisammengehiiuft
sind; wie bey den mehresten Farrnkrautern; z, B.
Adiantum pedatum (t. 49. f. 6. b. ) Blechnum occi-

R 2

108

Terminologia.

Terminologie.

7) bifariam ordinatus : si fructus sori in duas li-

neas parallelas sunt dispositi ; e. g. Angiopteris evecta
(t. 53. f. 8- sicut omnes liujus et Danaeae generis

species.

8) interruptus : si sorus linearis longus pluribus spa-
tiis intermissus, vel ex soris pluribus brevioribus compo-
situs est; exempli loco Woodwardia radicans (t. 5o. f. 6.).

9) continuus : sorus linearis longus , cui intervalla
non sunt; exemplum exhibent Pteris tricuspidata (t. 40-
f. 5,), Pleris furcata (t. 5i* f* 9-)? Blechnum occidentale

(t. 40. f. 3.).

10} longitudinalis .* sorus linearis ad lineam rec-
tam a basi frondis, vel foliolorum ejus, ad apicem usque
excurrens; exempli Joco Blechnum occidentale (t. 48- f- 3-).

11} transversus : sorus linearis a frondis, vel folio-
lorum ejus , nervo primario ad marginem excurrens ;
exemplo est Aspleniura squamosum (t. 29. f. 2. b.^.

12) marginalis : sorus linearis longus juxta margi-
nem ambiens, id quod Pteris tricuspidata (t. 48- f- 5-) ct
Pteris furcata (t. 5i. f- 9.) monstrant; vel Sori plures,
qui juxta marginem in unam lineam sunt dispositi ut in
Polj^sticho montano Ilotis (t. 55- f- i-} ct Angiopteride
evecta (t. 53- f- 8.).

13) uniseriales : si Sori plures formant lineam, quae
alteri in eodem frondis foliolo non est parallela ; e. g.
Pol3'stichum montanum Rotis (t. 5o- f- 1.}, Angiopteris
evecta (t. 53. f, 8 )-

14) hiseriales : si sori plures in duas lineas paralle-
las sunt dispositi; e g. Polypodium vulgare (t. 2. f.

'dentale (t, 48. f- 3- »0 mehresten Farm-

krauter.

7) zweyzeilig - geordnet (^bifariam ordina-
tus'): vvenn die Fruclite des Haufehens in zwey paralle-
len Linien stehen, z. B. Angiopteris evecta (t, 53.
f. O' a.), so wie alie Arten dieser Gattung und der
Gattung Danaea

8) unterbrochen ( interruptus ) : wenn ein lan-
ges linienformiges Haufehen oft durch Zwischenraume
getrennt, oder aus mehreren kurzern zusammengesetzt
ist; z. B. Woodwardia radica?is (t. 5o. f. 6.}

9) ununterbrochen (^continuus'): ein langes
linienformiges Haufehen, das keine Unterbrechimgen
hat; z. B. Pteris tricuspidata ( t, 48- f- 5 f Pteris
furcata (t. f- 9-)^ Blechnum occidentale (t. 48
f. 3.)

10) langslaufend (^longitudinalis'): ein linien-
formiges Haufehen, welches in gerader Linie von der
Basis des Laubes, oder der Bliittchen desselben, bis zur
Spitze auslauft; z. B. Blechnum occidentale (t. 48. f- 3-)

11} queerlaufend (transversus'): ein linienfor-
miges Haufehen, welches von der Hauptrippe des Lau-
bes, oder der Blaitchen desselben, nach dem Piande
auslauft; z. B. Asplenium squamosum ( t. 29. f. 2. b.}

i2j) randstandig (marginalis): ein langes linien-
formiges Hiiafchen, welches Inngs dem Kande sich hin-
zielit, z. B, Pteris tricuspidata (t. 48- f- 5-^ nnd
Pteris furcata (t. 5i. f. 9 }; oder mehrere Haufehen,
die liings dem Bande in eine B.eihe gestellt sind; z. B.
Polystichum montanum Roth. (t. 55. f. I }, Angiop-
Ceris evecta (t. 53- f- 0 )

13) einreihig (uniseriales): wenn mehrere
Haufehen eine , Linie bilden, die der andem auf eben
demselben Blattchcn des Laubes nicht parallel ist; z. B.
Polystichum montanum Roth. (t. 55. f. !■), Angio-
pleris evecta (t. 53 f- O-^

14} zwe3'^reihig (hiseriales) : wenn mehrere
Haufehen in zvvcy parallellaufende Linien gestellt sind;
z. E. Pol)'podium vulgare (t. 2. f. 5-^

Terminologia.

109

15) catenati : si sori duo longi lineares saepius se
ita intersecant, ut catenae /iguram fere exhibeant ; videa-
tur Hemionitis lanceolata (t. 48 - 7 -)*

16} reticulati: si sori plures lineares variis angulis
sese ita intersecant, ut rete quasi forment; exempli loco
est Hemionitis palmata (t. 55 - f- 2.^.

§■ 79 '

Seta est cormus tenuis, simplex, filiformis, in Mus-
corum frondosorum et Jungermanniarum flore , post
foecundationem excrescens et horum vegetabilium fruc-
tus ferens. Pedunculo quodammodo est similis , cum,
aeque ac hic, fructus ferat; at vero hac re differt, quod
flores non tulit. Setae species sunt:

1) solitaria : si non duo pluresve conjunguntiu: ;
exempli causa H)'pnum velutinum (t. 10. f. 4 - b-)» blyp-
num lutescens (t. 10. f. 6.), Neckera dendroides (t. 10.
f. CO et pl. al.

2) aggregata : si plures setae arcte conjunctae sunt ;
videatur Bryum cuspidatum (t. 42. f. i. 6 .).

3) terminalis: vid. §. 60. Nr. 17; e. g. Polytrichum
commune (t. 10. f. i. b.), Bryum cuspidatura (t. 42.
f. I. b.).

4 ) axillaris: vid. 60. Nr. 8; e. g. Hjpnum velu-
tinum (t. IO. f. 4 - b.), Hypnum lutescens (t. 10. f. G. )
et pl. al.

5) lateralis: si seta primum est terminalis, ob sur-
culi (§. 550 innovationem \ero ad basin junioris late-
raliter collocatur; exempli loco est Bryum palustre (t.
56. f. 40 - (Observatio infera videatur.)

6) basilaris : si e basi surculi ( §. 55- ) nascitur ;
exemplum praebet Bryum annotinum (t. 56. f. 2.).

T E R M 1 N O L O G I E.

15) kettenformig (^catenati'): wenn zvtey lange

linienformige Hiiufchcn sich ofter durchkreuzen, so,
dafs sie fast die Gestalt einer Kette annehmen; z. B.
Hemionitis lanceolata (t. 40 - 6.)

16) netzformig (^reticulati') : wenn mehrere li-
nienformige Hiiufchen unter verschiedenen Winkeln sicli
durchkreuzen, so, dafs sie gleichsam ein Netz bilden;
z. B. Hemionitis palmata (t. 55 - f. 2.)

§■ 79 -

Die Borste (^Seta) ist ein dunner, einfacher, fa-
denformiger Stiel, der in der Blume der Laubmoose
und Jungermannien nach geschehener Befruchtung her-
vorwachst und die Fruchte dieser Gewiichse triigt. Sie
hat einige Aehnlichkeit mit dem Blumenstiele (§. 6 o 0 >
indem sie, eben so, wie dieser, Fruchte triigt; sie un-
tersclieidet sich aber dadurch, dafs sie keine Blumen
getragen hat. Die Arlcn der Borste sind:

1) einzeln (^solitaria) : wenn nicht zwey oder
inelireie be5'3ammen stehen: z. E. Hypnum 'velutinum
(t. 10. f. 4 ' b.), Hypnum lutescens (t. 10. f. 6.),
Neckera dendroides (t. 10. f. OO

2) gehauft (^aggregata) : wenn mehrere Borsten
dicht beysammen stehen; z. B. Bryum cuspidatum
(t. 42. f. I. b.)

3 ) gipfelstandig (^terminalis'): S. §.60. Nr. 17.;
z. B. Polytrichum commune (t. 10. f. I. b.) Bryum
cuspidatum (t. 42- f- l- b.)

4 ) bla 1 1 achs eis t an di g (^axillaris): S. §. 60.
Nr. 0 ; z. E. Hypnum 'velutinum (t. 10. f. l\. bO^
Hypnum lutescens (t. 10. f. 6.) u. m. a.

5) seitenstiindig (^lateralis): wenn die Borste
anfangs gipfelstandig ist, durch die Erneuerung des
Stammchens (§. 55.) aber seitwarts an die Basis des
jungern zu stehen kommt; z. B. Bryum palustre
(t. 56. f. 40 - (Man sehe unten die Anmerkung.)

6) grundstandig (^basilaris'): wenn sie aus der
Basis des Stammchens ($. 55 ) hervorkommt; z. B.
Bryum annotinum (t, 56. f. 2.)

1 lO

T E n M I N o L O G I A.

Terminologie.

7) flexuosa: vid. §. 5 i- Nr. 38; e. g. Dicranum fle-
xuosum (t. 50. f. rO*

8) stricta: vid. §. 5i. Nr- 29; e. g. Hj-pnum lutes-
cens (t. IO. f. 6.) et pl. al.

g) incurva: si arcuatim ita est curvata, ut apex ba-
sin speciet; videatur Funaria hygrometrica (t. 53- f- 90*

10) erecta: vid. §. 5i- Nr. 30 ; e. g. Hypnum velu-
tlnum (t. 10. f. 4- t*-) ct pl. al.

11) tortilis: si una extremitas, dum altera quiescit,
circum axem suam se convertit, idque directione duplici:

a) dextrorsum-, contra solis motum; e. g. Enca-

lypta lanceolata (t. 56. f. I. a.);

b) sinistrorsum-, cum solis motu; e. g. Did3'mo-

dum rigidulum (t. 56. f. 3- ti.).

12) exasperata: cujus superficies punctulis eminen-
tibus, solo armato oculo observabilibus, est obsita ; exem-
plum praebet Hypnum rutabulum (t. 42. f. 6.).

13) laevis-, cui punctula hujusmodi non sunt, ut in
IMuscis frondosis plurimis.

In nonnullis vegetabilibus — praecipue in
Muscis frondosis — connus ex apice florifero
post aniliesin ramos juniores protendit, quod cor-
mi Innovatio seu Prolificatio vocatur. In Brome-
lia et Pino (t, 53. f, 5.) novus connus seu ra-
mus ex apice pedunculi communis, in Polytricho
(t. 56. f- 5.) e floris medio ipsius excrescit ; in
Ledo palustri (Tab. libri inscriptionis f. 1.) ct
Bryo palustri (t. 56. f. 4.) plures ramos ita si-
mul evolvuntur , ut peracta innovatione in illo
pedunculus in horum ramorum medio , in hos
contra scta juxta eos observetur.

7) gekniet (^flexuosa')-. S. $. 5i. Nr. 38.; z. B.
Dicranum flexuosum (t. 50. f. l.)

8) straff (^stricta'): S. §. 5i. Nr. 29.; z. B. Hyp^
num lutescens ( t. 10. f. 6. ) u. m. a.

9) eingekrummt (^incurva')', wenn sie so in ei-
nem Bogen gekriimmt ist, dafs die Spitze gegen die
Basis zeigt; z. B. Funaria hygrometrica {t. 53- f- 9 )

10) aufrecht (^erecta")-. S. §. 5i, Nr. 30.; z. B.
Hypnum velutinum (t. 10. f. 4- b.) u. m, a.

11) gedreht (^tortilis'): wenn sich das eine Ende,
wahrend dafs das andere ruhet, um seine Achse drehet,
und zwar nach zweyerley Richtung:

a) rechts (^dextro sum'): gegen den Lauf der

Sonne; z. B. Encalypta lanceolata (t. 56. f. T. a.);
b} links (^sinistrorsum): mit dem Laufe der

Sonne; z. B. Didymodon rigidulum (t. 56. f. 3* aO

12) rauli (exasperata) : deren Oberflache mit
kleinen erhabenen Puncten, die nur mit bewaffnetem
Gesicht wahrgenommen werden koiinen, besetzt ist;
z. B. Hypnum rutabulum ( t. 42. f. 6. )

13} glatl (laevis): die dergleichen Puncte nicht
hat wie bey den mehresten Laubmoosen.

Bey einigen Gewachsen — vorzuglich bey den
Laubmoosen — treibt der Stiel aui der blumen-
tragenden Spitze nach dem Bliihen junge Zwei-
ge hervor, welches die Erneuerung oder das
Sprossen (^Iniwoatio s. Prolificatio") des Stiels
genannt wird. Bei Bromelia und Pinus ( t. 53.
f. 5.) kommt der neue Stiel oder Zweig aus der
Spitze des gemeinschaftlichen Blumenstiels, bey
Polytrichuin ( t. 56. f. 5.) aus dem Mittelpuncte
der Biume selbst; bey Ledum palustre (Xitel- -
kupfer f. 1.) und Bryum palustre (t. 56. f. 4 -)
werden mehrere Zweige zugleich entwickelr,
so, dafs nach vollendeter Erneuerung bey jenem
der Blumenstiel in der Mitte dieser Zweige, bey
diesera hingegen die Borste zur Seite derselben
bcmerkt wird.

T E n 1\I I N O I. O C I A.

Teeminoeogie.

111

§. 80.

riiyllinum est caudicis adsccndenlis /(7.) exten-
sio (.liversissime formata, vel simplex occurrens vel pani-
bus pluribus aequalibus constructa, quae inter omnes
fere ceteras vegetabilis partes praecipue discernitur. Istius
quae dignoscuntur species sunt; Thallus, F/ oas ac Fo-
lia. Huc etiam pertinent partes foliorum constructio-
nem imitantes vel quidem ab illis dependentes. Sunt
quae dicuntur: Stipulae, .Auricula, Ramentum, hmgi-
na. Ligula, Qchrea, Gemma, Ascidiiim , Bracteae,
(loitf-a, Involucrum, Spatha ac Indusium.

J. Gi.

Thallus est pliyllinum (§. 60.), conni (§. qO ) simul
tenens locum, et, ad vegetabile propagandum, propagu-
la ferens aut thal.iraos, aut ambos simul, nisi totum so-
lis ex iilis est constructum. Thallus non nisi in Liche-
nibus, attamen vero tum secundum substantiam, tum
figuram et directionem ejus admodum varius invenitur.
Apparet:

A. Secundum substantiam.

1) gelatinosus : qui est mollis, elasticus et diapha-
nus; e. g. omnes species generis Collematis lloffm.

2) corneus: praecedenti similis, attamen aliquanto
durior, minus diapbanus alque intus plerumque albus;
exemplo sunt omnes generis Corniculariuc Achar.
species.

3) coriaceus : si instar membranae videtur ac te-
nuis, tenax, opacus; e. g. Tnnnelia pulmonacea, Pur-
melia scrobiculata, Peltiden canina.

$. 80.

Die Belaubung (^Phyl linum') ist eine sehr ver-
scliieden gcbildele * Aus Jehuung des aufsteigenden Sto-
ckfs 47.)' tnlwedcr eir.fach oder aus mtbieren,
meistens gleicJiaitigcn Theilen zusammengesetzt sich
zcigt, und gev.blinlich unter allen ubrigen Theilen des
Gew'achses ain meisten in die Augen fallt. Alan unter-
scheidet folgende Arten, ais; das Laub QT/iallus), den
Wedcl (Frons) und die Blatter (Polia). Auch ge-
lioren noch diejenigen Theile hierlier, welche ahnliche
Bildung mit den Elattern haben, oder von denselben
abhangen, und diese sind: die Afterbliitler (Stipu-
lae), das Ohrehen (Auricula), die Ausschlags-
schuppe (Pi-nmentum), die Blattscheide (P’'agina),
das Blatlhriutchen (Ligula), die Tute (Ochrea), die
Knospe (Gemma), der SchI auch (Ascidium), die
ebenbltitter (Bracteae), der Scliopf {Coma), die
Hulle (Involucrum), die B 1 u m c us ch ei d e (Spatha')
und das Scbleyerchen (Indusium).

■ 8r.

Das Laub (Thallus) ist eine Belaubung C^. 80.)
die zugleich die Stelle des Stiels (^. 48 .) vertrit und,
zur Fortpflanzung des Gewiichses, Staubforts.itze oder
Fruchllager oder auch beyde zugleich tragt, wenn sie
niclit ganz aus crsieren zusammengeseizt ist. Man fin-
det das Laub nur bey den Flcchten, dennocli r.ber, so-
wolil der Substanz, ais auch der Geslalt und Richtung
nach, sibr verscliieden. Es zeigt sich:

A. Nach der Substanz.

1) g al 1 cr tar t ig .' das svoich, elastisch

und durclischeincnd ist; z. B. alie Arten der Gattung
Collema lloffm.

2) hornartig (corneus) : dem vorhergehenden
ahnlicli, jedocli c-twas haiier, weniger durchicheinend
und invvendig gewohniich welfs; z. B. alie Arten der
Gattung Cornicularia Achar.

3) lederartig (coriaceus) : das hautaitig, dunu.
zahe und undurchsichtig sich zeigt; z. B. Pannelia pul-
monacea. Parmelia scrobiculata, P eltidea camur.

S

112

Terwinologia.

Teraiikoeogie.

4 ) membranaceus : qui priore 3.) minus est

tenuisj parum tenax et subdiaphanus ; exemplo sunt
Pehidea resupinata , Cetraria glauca, Parmelia ti-
liacea.

5 ) sublignosus : qui est fibrosus, solidus ac ligni
fere soliditatis; exemplum adfert Jjsnea melaxantha.

6 ) tartareus: si duris constat granulis, quae inter
se congrua arcteque conjuncta vix discernuntur, et so-
lidum exhibent massam tartaro adsimilem ; e. g. P ar-
nielia tartarea, Parmelia ventosa.

B, Secundum figuram.
crustaceus : qui , ubi occurrit , tanquam crusta
obducit corpora. Dislinguitm' :

te.. Plano toto.

J'arinosus .' si consistit subtilissimo pulvere,
cujus granula ita arcte sunt conjuncta, ut vix di-
stingui, attamen abstergi queant; e. g. Tjrceolaria
contorta farinosa FI 6 ' r h.

c) eranjilosus : qui rotundis, duris, plane distin-
guendis consistit granis haud facile abstersu; ut in
Lecidea uliginosa, Parmelia vilellina.

d) leprosus: squamulis non plane distinguendis,
inaequalibus arcte inter se conjunctis, quibus teg-
men cificitur solidum; sic ut praebet Lecidea
punctata^ si m arborum cortice occurrit.

e) rugosus: cujus superficies parvas, oblongas,

4 ) h a u t a r t i g ( membranaceus') : das dunner ais
das vorhergehende (No. 3-)^ wenig zahe 'und elwas
durchscheinend ist ; z. B. Pehidea resupinata, Cetra-
ria glauca, Parmelia tiliacea.

5 ) fast holzig (jublignosits): das faserig, dicht
und fast von der Festigkeit des Holzes ist ; z. B. TJsnea
melaxdntha.

6 ) weinsteinartig (^tartareus) : das aus harlen,
gleicliforniig und sehr dicht zusaramen verbundenen
Kurnclun besleht, die kaum zu unterscheiden sind, und
eine feste, dem Weinsteiii ahnliche Masse bilden ; z. B.
Parmelia tartarea, Parmelia ventosa.

B. Nach der Gestalt.

7 ) rindenartig (^crustaceus) : vvenn es die Kur-
per, auf denen es \orkommt, nach Art einer Piinde be-
dcckt. Alon unterscheiuct es:

a. lyacJi der gniizcn Fldche.

a) mehlartig (farinosus) : wenn es aus selir
zartem Staube bestehr, dessen Kornchen sehr diclit
verbunden sind, so, dafs sie kaum untersclileden
werden konnen, sich aber dennoch abwiscfacn las-
sen; z. B. Urceolaria contorta farinosa FI Urii.

b} staubartig (pulverulentus): dem voiher-
gehenden ahnlich, die Kornchen aber sind nicht
gmz so fein und hangen nur locker zusamraen,
so, dnis sie sich leicht unterscheiden und abwi-
schen lassen, z. B. Lepraria leipliaema , Lepra-
ria incana.

c} kornig (granulosus): das aus deuilich zu
unterscheidenden, rund.n, harttn Kornern besteht,
die sich nicht leicht abwischen lassen; z. B. Leci-
dea uliginosa, Parmelia vi t elima.

d) scliorfartig (leprosus): das aus nicht deut-
lich zu unterscheidenden, ungleich gestalteten klei-
nen Schuppchen besteht, die dicht zusammen han-
gen und eine feste Decke bilden; z. B. Lecidea
punctata, wenn sie auf Bamnrinde vorkomrat.

e) runzlig (rugosus) dessen Obcrflache kleine.

b) pulverulentus : praecedenti similis, granufa
minus habet subtilia eaque leviter cohaerentia,
' quo fit, ut facile smt distinctu et abstersu; exem-
plum praebet Lepraria leiphaema, Lepraria in-
cana.

115

Terminologia.

irregulares^ passim vagantes habet prominentias;
ut demonstrat P’'ariohtria faginea.

f) aeqaahilis : superficies thalli crustcicei ubi
iniquitatibus aut caret, aut, quas tamen ostendit
jiarvas, ut in thallo leproso (d.) et rugoso (ej,
nlniirum in totam superficiem congruenter habet
dispersas; exempli loco est Parmelia ^ntclJina
(t. 62. f. 2.), Lecidea confluens.

g) inaequabilis : si in superficia thalli crustacei
reperiuntur i.iiquitates vel prominentiae haud con-
gruenter dispertitae; exemplum exhibet Lecidea
sanguinaria (^t. 64- fi 9 ).

h) rimosus: ubi thallus leprosus (d.) vel tarta-
reus (No. 6.) dirumpit, ita, ut complures, plerum-
que se decussatim secantes observentur rimae, su-
perficiem vero nihilominus pilanam seu aequam sub-
sistere necesse est; videantur Variolaria orbicu-
lata (t. 66. fi 40' Parmelia thallina (t. 57. fi 5- b.}.

i) continuus : thallus leprosus (d.) vel tartareus
(No. 6.) si rimis non divisus, seu cohaesio ejus
non est interrupta. Exempla praebent omnes Li-
chenes in praecedente (h.) citati, si adhuc sunt in
statu juvenili.

k) areolatus : si thallus tartareus (No. 6.) ex par-
vis, editis, sibi quodammodo adjacentibus consi-
stit areolis; exemplum praebet Urceolaria ocel-
lata (t. 58. f. 12.).

l) verrucosus : si thallus crustaceus obsitus est
prominentiis plus minusve verrucis similibus ; exem-
plo est Thelotrema pertusum, (t. 6j. fi i.}.

/3. Ambitu vel peripheria.

m) ejfusns : si thalli peripheria terminis neque
insignibus neque certis est praedita ; exemplum fert
Urceolaria Hojf manni.

Teriminoeogie.

liingliche, unregelmafsige, vervvorren laufende Er-
habenheiten hat; z. B. Variolaria faginea.

f) gl e i ch f 1 ii chig (^aequabilis') : vvenn dieOber-
llfiche des rindigen Laubes entvveder ohne Une-
benheiten ist, oder, vvenn aucli kleine bemerkt
werden, wie beym schorfartigen (d.) und runzli-
gen (e.) Laube, diese doch gleichfdrmig uber dei
ganzen Oberllache vcriheilt sind; z. B. Parmelia
'vitellina (t. 62. fi 2.) Lecidea confluens.

g) un g leich fl ii ch ig (^inaequabilis): vvenn
sich auf der Oberflache des rindenartigen Laubes
Unebenheiten oder Hervorragungen finden, die
nicht gleichfdrmig veriheilt sind; z. B. Lecidea
sartguinaria (t. 64- fi 9.).

10 rissig (^rimosus): vvenn das schorf- (d.) oder
weinsteinartige Laub (No. 6 ) zerspringt, so, dafs
man mehrere, ge\v6lm]ic!i sich durchkreuzende,
Risse bemerkt, vvobey jedoch die Oberlliiche noch
eben Lloiben mufs; z. B. l^arioJaria orbiculata
(t. 66. fi 40' Parmelia thallina (r. 5-'. fi 5, b )

i) zusammenhaltend {continuus) : vvenn das
schorf- (d.) oder weinsteinartige Laub (No. 6.)
nicht durch Risse gelrennt, oder in seinem Zusam-
menliange unterbrochen ist. Beyspiele geben die
bey dem vorhergehenden (In) angefuhrten Flechten
itn jiigen Jlichen Zustande.

k) gefeldert {areolatus) : vvenn das vveinstein-
a tige Laub (No. 6.} aus kleinen erhabenen, etwas
zusammenstorsenden Feldern besteht; z. B. Urceo-
laria ocellata (t. 50- fi

1} warzicht {verrucosus) : vvenn das rlndenar-
tige Laub mit Eihabenheiten besetzt ist, die mehr
oder vveniger den Warzen ahniich sind; z. B. The-
lotrema pertusum (t. 65- fi lO-

/3. Nach dem Umf ange.

m) unbestimmt {effusus): vvenn der LTmfang
des Laubes kdne ausgezeichnue und bestimmie
Griinze hat; z. B, Urceolaria ILoff manni.

S 2

114 -

Terminologia.

determinatus : si thalli peripheria insigniter
certoqne indicatur. Tunc apparet;

r) dendriticus : si periplieriae tenues^ ple-
rumque ramosiis inesse Jibras observatur; exem-
pli loco sunt Pannclia dendritica (t. C 5 . f. 2.^,
Pepraria leiphaenia (t. 66. f. lO.},

2) limitatus : si complurimiun individuorum
limites se invicem attingunt, quo puJIa inter eas
linea venit in conspectum ; inspiciatur Varme~
lia thallina (t. 57. f. 5- aO-

o) unicolor: thalli margo si disco est concolor.
Sequenti opponitur; exemplum praebet J-^ariola-
ria lactea (t. 66. f. 7.^.

p) zonatiis: si thalli peripheriam versus stria ^seu
fascia) alius coloris discum includit; e. g. Vurio-
laria orbiculata (t. 66 f. 40 *

q) uniformis : thalli margo atque iEius discus
si ejusdemmodi sunt form.ati. Oppositus est binis
inseqnentibus ; exemplo est Parmelia vitellinu
(t. 62. f. 2.).

r) r figuratus: farinosi (a.), pulverulenti ("b ) vel
granulosi (c.) thalli granula si peripheriam versus
in parvas transeunt extensiones foliaceas ; quod
monstrat Lecanora Leicholyta (t. 59- b 80*

s) cruttaceo -foliaceus : si totus thallus ex par-
vis, conjunctis, crustam efficientibus consistit fo-
liolis, in peripheria magis quam in disco conspi-
cuis; videatur Parmelia lentigera (t. 57 - f. 2 ).

8) foliaceus : si membranaceus (^"0. q) atit coiia-
tcus (No. 3 ) est, vel, etsi quidem quoad substantiam
.ib iis differat, attamen talis apparet quoad figuram. In
quibus distinguitur:

a) lohatus: thallus foliaceus si tantummodo ad

Terminoeogie.

n) bestimmt {determinatu i') : vvtnn der Um-
fang des Laubes ausgczeichnet und bestimmt be-
granzt ist. Er zeigt sich alsdann:

1) dcndritisch {dendriticus) : wenn an dem
Umlange feine, gewGiinlich iistige, Fasern wahr-
genommen vverden; 2. B. Parmelia dendritica
(t. 6j. f. 2.), Lepraria leiphaema (t. 66. f. IO.).

2) d u r c h g r a n 7. L {limitatus) : wenn die Be-
griliizungen mehrcrer Individuen sich beruhren,
wo dann zwischen ihnen einc dunkle Linie be-
merkt wird ; z. B. Pannclia thallina (t. 57. f. 5 - a.).

o) einfarbig {unicolor) : wenn der Rand des
Laubes von gleicher Farbe mit dem Mittelfelde ist.
Es macht den Gegensatz von dem folgendea aus ;
z. B. p^ariolaria lactea (t. 66 f. 7.).

p) gezont {zonatus) : wenn gegen den Umfang
des Laubes ein anders gefarbter Streif (oder Binde)
das Mitteifeld einschliefst ; z. B. f^ariolaria orbicu-
lata (t. 66. f. 4-)*

q) einformig (u 7 ;//'o 7 -/ 72 ij).* wenn der Rand des
Laubes von gleicher Bildung mit dem Mittelfelde
desselben ist. Es ist der Gegensatz der beyden
folgenden und z. B. diene Parmelia vitellina
(t. 62. f. 2.).

r) verziert {eflguraim) : wenn die Kornchen
des raehlartigen (a.), slaubartigen (b.) oder korni-
gen (c.) Laubes am Umfange in kleine blattartige
Ausdehnungen iibergehn; z. B. Lecanora teicho-
lyta (t. 5g. f. O-).

s) rindenartig - blattrig {crustaceo -folia-
ccut): wenn das ganze Laub aus kleinen, zusam-
menhangenden, eine Iliade bildenden Blattchen
besteht, die am Umfange deutiicher sind ais am
[Mittelfelde; z, B. Parmelia Icntigera (t. 57 > f. 2.).

0) blattartig {foliaceus): wenn es haut-(No. 4 -)
oder lederartig (No. 3 -) Lt, oder wenn es auch der Sub-
slanz nach, von diesen abvveicht, doch der Gestalt nach
sich so zeigt. Man unterscheidet bey diesem:

a) lappig {lobalus:) wenn das blattartige Laub

Terminologia.

Termikologie.

116

dimidiuin usque excisuris C$. 04 -
res divisus est partes, inter se distantes et in utro-
que latere lineis plerumque arcuatis finitas ; inspi-
ciatur Varrnelia scrobiculaCa (t. 57 - fi 8 )•

laciniatxis : si nullo ordine certo excisuris
mullum recessis in plures dispertitus est partes an-
gustas, quae et ipsae simili modo sunt excisae, et
in utrofjue margine laterali a lineis fere parallelis
finitae; id quod ostendit Farnielia ptunaslri
(t. 62. fi 14.).

c} ixabricatus : si thalli foliola in morem laterum
seu imbricum se deinceps obtegunt; exemplum ad-
fert Farmp.lia conspersa (t. 33- fi H-).

d) injlnins: qui membranaceus (No. 4 -) atque
intus cavus exstat ; e, g. Fannelia pbj socies (t. 66.

fi 90.

e} scrohiculalns : cujus superiori paginae mulli-
udo levium impressionum est, qui offerunt faciem
ac si essent impressi corpore basi rotundato; vi-
deatur Fannelia scrobiculata (t. 57. fi fi-).

f} lacunosus : cujus superiori paginae sunt nu-
merosae et profundae impressiones, quae offerunt
faciem, ac si essent impressae corpore basi plano;
inspiciuntur Farmelia pulmonacea (t. 5 j. fi Il 0 >
Fannelia J/ axinea (t. 33 - fi 4 '

g) pustulatus : p.ngina inferior ubi mult.us habet
cavitates, pustularum alte fornicatarum figura, pa-
gina superiori eminentes ; exemplum exhibet Leci-
dea pustulata (t. 60. fi 140*

h) umbilicatus : thallus si inferioris paginae me-
dio tantum radice scutata (§. 4 o. B. No. 5 . a.) su-
perfixus est corpori, cui increscit ; e. g. Gyrophora
proboscidea (t. 16. fi 3) omnes species generis
XJmbilicariae H offm.

9) filaracntosus : si longum, subtile, ubique fere

nur bis zur Halfte durcli Aussclmltte (§. 84 . No. 16.)
in melirere Tlieile abgetheilt ist, die von einander
abstehen, und zu be)'^den Seiten gevvdlinlich durch
Bogenlinien begranzt sind; z. B. Farnudia scro-
biculata (t. 57 ' fi G }•

b) zipflig {lacinintus') : Avenn es ohne be-
stiiumte Ordnung in mehrere schmale Thcile abge-
theilt ist, die wieder auf abnliche Art ausgeschnit-
ten und an beyden Seitennindern von fast gleich-
laufenden Linien begranzt sind; z. B. Fannelia
prunastri (t. 62. f. l4,)-

c) dachziegelartig {imbricatus'): W'enn sich
die Blattchen des Laubes nach Art der Dachziegel
dccken; z. B. Farmelia conspersa (t. 33 - f- li-)-

d) aufgeblasen {injlalus) : das hautartig
(No. 40 und innerhalb hohl ist; z. B. Farmelia
physodes (t. 66. fi g.).

e} flachgrubig {scrobiculalus'): auf dessen
obere Fiache viele schvvache Vertiefungen sind, die
das Anselien haben, ais ob sie mit einem an der
Grundflache zugerundeten Korper eingedruckt wa-
ren ; z. B. Farmelia scrobiculata (t. 57 - f. 8.}.

f} grubig {lacunosus) : auf dessen obere Fiache
viele staike Vertiefungen sich finden, die das An-
sehen haben, ais ob sie mit einem an der Grund-
flache ebenen Korper eingedruckt waren; z. B.
Farmelia pulmonacea (t. 55 . fi II.), Fannelia
fraxinea (t. 33. f. 4. « ).

g) hochblattrig {pustulatus): svenn die un-
tere Fiache viele Hdlungen hat, die auf der obern
Fiache in Gesiait von hochgewolbten Blattern her-
vortreten ; z. B. Lecidea pustulata (t. 65. fi l 40 ‘

h) nabelartig {umbilicatus) : wenn das Laub
auf seiner untein Fiache nur in der Mitte durch eine
schildforraige Wurzel (§. 45 . B. No. 5. a.) auf dera
Korper befestigt ist, auf dem es wachst; z. B. Gy-
rophora proboscidea (t. 16. fi 3 ) und alie Arten
der Gattung Vmbilictfia Hoffm.

g) fadenartig {filamentosus) : wenn es ais ein

Terminologia.

Terminologie.

116

eadem crassitudine est corpus^ vel simplex vel in ramos
divisum. Distinguitur;

a) articulatus : cujus cortex rimis annulatis in
articulos quasi est divisus ; exemplo est Por/nelia
divaricata Ach. Metit, (t. ^6. f.

b) continuus : cujus cortex annulatis rimis haud
interruptus estj inspiciatur Parmelia sarmentosa
Ach. Meth. (r. 46. f. O-

c) implexus: rami dum thalli fdamentosi se acu-
tangulate intersecant nec non tangunt; videatur
Cornicularia lanata (t. Gd- f. 12

10) f ruticulosus : qui fdamcntosus (No. g.), erectus
(No. 12.) ramosusque invenitur; e. g. TJsnea florida
(t. 17. f. 6.)^ Cornicularia spadicea (t. Cfj. f. 4).

11) caespitosus: thallus foliaceus (No. 8 -) aut fila-
mentosus (A”o. g.) si acervatim ex una tademque radi-
ce scutata (§. 45 B. No. 5 - a.) provenit, ad omnes filagas
directus et caespitem quasi refert ; e. g. Parmelia polli-
naria, Cornicularia lanata (t. 6j. f. 12.}, Cornicula-
ria tristis.

C. Directione.

12) erectus: si tiiallus foliaceus vel filamentosus
ita sursum est directus, ut ad lineam perpendicularem
plus ininusve accedat; ut in Usnea florida (t. 17. f. 6.},
Cortiicularia spadicea (t. 57 - f- 40 *

13) pendulus: thallus filamentosus si ita deorsum
est directum, ut lineam perpendicularem plus minusve
aequat; exemplo smW. Parmelia divaricata (t. 46. f. 5 .),
Parmelia sarmentosa (t. 46. f. I.).

14) adscendens : si inferior thalli pars, in quo 'de-
prehenditur, incubat corjiori, unde superiori in parte
arcuatim transit in directionem erectam; exemplum
praebet Pehidea polydactyla (t. 36 . f- 9 ). Cornicularia
tristis.

1 5 ) decumbens : thallus filamentosus si nec multum
supra basin deflectitur, ita, ut nisi totus, maxima tamen

langer, feiner Kdrper, der fast iiberall gleicli dick ist,
entweder einfach oder in Aste zertlieill sich zcigt. IMan
unterscheidet;

a) gegliedert (^articulatus): bey dem die
Rinde durch ringformige Risse gleichsam in Glic-
der abgelheilt ist, z. B. Parmelia divaricata Ach.
Meth. (t. 46. f. 5 .).

b) fortlaufend (continuus): dessen Rinde
nicht durch ringformige Risse zertheilt ist, z. B.
Parmelia sarmentosa Ach. Meth. (t. 46. f. I.).

c) verflochten (itnplexus): w^enn sich die
Aste des fadenartigen Laubes in spitzigen Winkeln
durchkreuzen und beiiiliren; z. B. Cornicularia
lanata (t. Cj. f. 12 .}.

10) strauchartig (fruticulosa) : das fadenformig
(No. g.), aufrecht (No. 12.} und astig ist; z. B. Usnea
florida (t. 17, f. 6 .) Cornicularia spadicea (t. 57. f. 4 -)-

11) rasenartig {caespitosuf: wenn das bl.utartige
(No. 8 ) oder fadenartige (No. g.) Laub gehauft aus Ei-
ner schildformigen Wurzel (§. B. No. 5 . a.) hervor-
kommt, sich nach aUen Richtungen verbreitet und gleich-
sam einen Rasen darstellt; z. B. Parmelia pollinaria,
Cornicularia lanata (t. 65. f. 12 .}, Cornicularia tristis.

C, Nach der Richtun g.

12} aufrecht (erectus) : wenn sich das blatt- oder
fadenartige Laub so nach oben kehrt, dafs es sich der
senkreihten Linie mehr oder weniger naheit; z. B. Usnea
florida (t. 17. f. 6.}, Cornicularia spadicea (t. 57. f 40 *

13} hangend (pendulus): wenn das fadenformige
Laub so nach unten gekehrt ist, dafs es sich der senk-
rechten Linie mehr oder weniger niihert; z. B. Par-
nielia divaricata (t. 46. f. 5 .)> Parmelia sarmento-
sa (t. 46. f. I.}.

14} aufwartsgebogen (adscendens) : wenn der
untere Theil des Laubes, auf dem Korper liegt, auf dem
es vorkommt, und dann an dem obern Theile durch
einen Bogen in die aufrechte Richlung ubergeht; z. B.
Pehidea polydactyla (t. 59. f. g.}, Cornicularia tristis.

i3) niederliegend (decumbens) : wenn das fa-
denartige Laub nicht weit iiber der Basis sich nieder-

T E I\ M I N O L O G I A.

Teriviinologie.

117

ex parte incubet corpori, ubi reperitur; e. g. Cornicu-
laria pubescens, Corniciiluria lanata (t. 65. f. 12 ).

16) depressus : thallus foliaceus si plus minusve or-
biculatun expanditur, cujus foliola radios directione sua
accedunt; videatur Parmelia conspersa (t. 33 - f* n*)-

Acharius iliallum fdamentosuiu, vit propri-
aju pliylliiii speciem, Loruluni nominavit, id
quod deprecamur eo consilio, ut ne iu scien-
tiae detrimentum termini augeantur frustra.

§■ 02 .

Frons est Phyllinum (§. Go.) semper fere e conno
Q§. 400 ortum, vegetabilis propagandi non nisi raro fe-
rens propagines, plerumque semina aut fructus, his ta-
men saepenumero destitutum exstat. Frons cormo ca-
rens non nisi in Hamallophyllis, nonnullis Hepaticis at- -
que in generibus, Ulva, Riccia et Treniella nomina-
tis, videtur. In genere Marchanliae fert propagines
easque cyatho comprehensas ; in Algis semina plerum-
que infra ejus superficiem, aut supra eam^ dispersa fru-
ctibus continentur ; in Filicibus plerumque pagina ejus
dorsali observantur fructus in soros ( §. 70 - ) dispositi,
etsi in pluribus quoque iis destituta apparet; in Palmis
denique semper sine fructus reperitur, attamen in his
eo diiTert a foliis (§. 83 )> ut semper e caudicis (§. 48 )
apice evolvatur et partes ejus singulares — pinnae aut
foliola — aeque ac in Filicibus, cum stipite 54 -)
quasi confluant. Quam igitur in singula quoque fa-
miliarnm naturalium hic dictarum eminet proprietate:
digna est quae, praesertim hac sola tamen ratione, in
earum quavisuna separatira contempletur. Deprehen-
ditur :

beugt, so, dafs es, wo nicht ganz, doch grbfstentheils,
auf dem Korper liegt, auf dem es sich zeigt; z, B. Cor-
nicularia pubescens, Cornicularia lanata (t. 6j. f. 12.).

16) niedergedruckt (^depressus') : wenn das blatt-
artige Laub sich mehr oder v\'eniger krcisformig aus-
breitet und die BLittchen desselben sich, ihrer Pdchtung
nach, den PiaJien niiher.n; z. B. Parmelia conspersa

(t. 33. f. II.)*

Acharius h.!! d.is f.ideiianige Laub, ais eine
eigne Art der Belaubung, Loruluni geiiannt, vvas
aber iiiclit angenommeii werdeii kaiui, vveil man
daduvcli zum Nachtlieile der Wissenscbaft die
Kuiistausdriicl-.e olme Noih vermehren vviirJe.

§. 82.

Der ^YedeI ist eine Belaubung (§. 8 o-)

die fast immer aus einem Stiele (§. 48 .) entspringt, zur
Fortpflanzung des Gewiichses nur selten Fortsatze, ge-
wbhnlich aber Samen oder Fiiichte tragt, oft jedoch
auch ohne diese erscheint. Siiellos sitht man ihn nur
bey den Plattmoosen, einigen Lebermoosen und bey dtn
Gattungeh Ulva, Riccia und Trernella. Bey der Gat-
tung Marchantia triigt er Fortsatze, die in einem Be-
cher enthalten sind ;' bey den Tangen liegen die Samen
gewohnlich unter seiner Oberflilche oder auf derseiben
zerstreut in Fruchtrn enthalten ; bey den Farrnkraulern
bemerkt man gewohnlich auf seiner Puuckseite Fruchlc
in Haufehen (§. '8 ) zusammengestellt, ob er gleich auch
bey mehreren ohne dieselbcn sich zeigt; bey den Pal-
men endlich findet man ihn stets ohne Fruchte, jedoch
unterscheidet er sich bey diesen dadurch von den Bliit-
tern (§. 83 ), dafs er sich jederzeit aus der Spitze eines
Stockes ( §. 49O entwickelt, und dals seine einzelnen
Theile — die Fiedern oder Blattchen — so vvle bey den
Farrnkraulern mit dem Sirunke (§. 54 ) gleichsam zu-
sammenfliefsen. Da er bey jeder der hier genannten
natiirlichen Familien durch Eigenthiimlichkeit sich aus-
zeichnetr so verdient er auch, jedoch voiziiglich nur in
dieser Piiicksicht, bey jeder derseiben besonders belrach-
tet zu vYcrden. IMan findet, ihn:

Terminologia.

Termixoeogie.

W8

A. In Ham allopbyllis et Hepaticis.

1) thalloidea: cormo destituta; insy)iciantur Jnn-
^fnnanfiia epiphylla (t. 46. f- IO. a.}, Riccia glauca
(t. 67. f. l 3 )> Riccia crystallina (t. 67. f. 12.),

2) stellata: si plus minusve est orbicularis et par-
tes ejus singulares e centro radiatim excurrunt ad peri-
pheriam ; exempla praebent Riccia glauca (t, 67. f. l 3 )^
Rdccia crystallina (f. 67, f. 12.).

3) imbricata : si in fronde stellata partes ejus sin-
gulares in morem laterum seu imbricum se obtegunt ;
ut ostendit Riccia crystallina (t. 67. f. 12).

4) L ipinnatifiiia : frons si ex utroque latere exci-

siuis (§. 04- 16.) dividitur in piares partes, quae

perpendiculari ter fere insistunt mediae longitudinali li-
neae, atque ipsae simili modo sunt exsectae; exemplum
fcit Jitngermannia multifida (t. 62. f. 5 - a-)*

B. In Algis.

<*. Secitadurn figurarn,

1) capillaris : corpus quam maxime subdle, lon-
gum, saepe diverse flexum, vcl solitarie vel acervatim,
aut simplex aut ramose apparet ; exempla praebent Coa-
ferva. dijj-usa (t. 46- f- 9 -)> Conferva bullosa ([. 56.
1 . IO.), Confarx'a caespitosa (t. 56 . f. If.).

2) filiformis : corpus subtile, longum, ejusdem cun-
c!ibus fere partibus crassitudinis occurrit, vel solitarie
vel acervatim, aut simpliciter aut ramose; vicleanlur
Ceramiiim Filum (t. I7.f. I. b.), Fucus Fasciola (t. 46 .f. 3 -)'

3) tubulosa: plus minusve cylindrica et cava; e. g.
Conferva intestinalis (t. 56 . f. 7. a. et b.), Ceramium
tubulosum (1. 46. f. 6.), Conferva compressa (t. 55 *

f. 4.).

4 ) articulata: qui in articulos divisa, atque ubi hi
inter se conjuncti videntur, est constricta; exemplo sunt
Conferva ericetorum (t. 46. f. 8 - a» et b.), Conferva
compressa (t. 55. f. 4-)-

A. Bey den Plattmoosen und Lebermoosen,

1) laubartig {thalloidea') : dem der Stiel fehit;
z. B. Jungermannia epiphylla (t. 46. f. lO. a.), Riccia
glauca (r. 67. f. 13.), Riccia crystallina (t. 67. f. 12).

2) sternformig {stellata): wenn er mehr oder
vveniger kreisrund ist und die einzelnen Theile vom
Mittelpunkte vvie Strahien nach dem Umfang hin aus-
laufen; z. B. Riccia glauca (t. 67. f. l 3 .)^ Rdccia cry-
stallina (t. 67. f. 12.).

3) dachziegelartig {imbricata): wenn beym
sternformigen Wedel die einzelnen Theile desselben
nach Art der Dachziegel sich decken; z. B. Riccia cry-
stallina (t. 67. f. 12.).

4) doppelt-fiederspaltig {hipinnatifida) : wenn
der Wedel von bcyden Seiten durch Aussclinitte (^. 84 -
No. t 6.) in mehrere Theile abgetheilt ist, die ziemlicii
senkrecht auf der mittlern Llingslinie stehen und wie-
der auf almliche Art au.sgeschnilten sind; z. B. Junger-
mannia multifida (^f. 62. f. 5- »•)•

B. Bey den Tange n.
et. Nach der Gestalt.

1) haarformig {capillaris): der ais ein aufscrst

feiner, langer, oft verschieden gebogencr Korper, ein-
zeln oder geh.iuft, einfach oder astig sidi zeigt; z. B.
Conferva di fusa ^1.46. 9-)/ Conferva bullosa {t.

f. 10), Conferva caespitosa (t. 56. f. ir.).

2) fadenformig {filiformis) : der ais ein feiner,
langer, fast uberall gleich dicker Korper, einzein oder
gehauft, einfach oder astig sich zeigt; z. B. Ceramium
Filum (t. 17. f. I. b.). Fucus Fasciola (t. iS. f. S)-

3 ) rohrenartig {tubulosa) : der mehr oder weni-
ger walzenformig ujid hohl ist; z. B. Conferva intesti-
nalis (t. 56. f. 7. a. u. b.), Ceramium tubulosum ^t. 46.
f. 6 .), Conferva compressa ^t. 55 - f- 4 -)’

4 ) gegliedert {articulata) : der in Glieder abge-
theilt und da, wo diese zusammengefugt zu se)^ schei-
nen, zusammcngezogen ist; z. B. Conferva ericetorum.
(t. 46. f. 8' a- n. b.) Conferva compressa (t. 55 - f- 40 *

TEIVM 1 N 0 I. 0 G 1 A.

T E R M 1 N O 1. O G 1 E.

119

5) geniculata: quae in articulos divisa, atque ubi
bi videntur inter se conjuncti, neque constricta est ne-
que tumefacta; exemplum praebet Ceramium Filum
(t. 17. f. I. b.).

6) nodosa: divisa in articulos, qui, ubi videntur
compositi, nodiformes quasi intumuerunt; inspiciatur
Conferva fluviatilis (t. 57 * f. 9 -)*

7) continua : in articulos haud divisa, ergo nec in-
terrupta, atque igitur tribus praecedentibus (No. 4 - .5 et 6.)
opposita; e. g. Conferva bullosa (t, 56. f. IO.), Con-
ferva caespitosa (t. 56. f. II.), Conferva intestinalis
(t. 56. f. 7. a. et b.).

8) isthmis intercepta : si tubulosa (No. 3 -), conti-
nua (No. 7.) et saepius constricta est, ita tamen, ut ejus
cavitas non intermittatur; exempli loco est Conferva
intestinalis in ejus perfectae evolutionis statu (t. 36. f. 7. b.).

g) aequalis: tubulosa, neque vero constricta neque
in articulos partita , atque ita non praecedenti (Nr. 8.)
solum, sed articulatae (No. 4 ), geniculatae (No. 5 ) ac
nodosae (No. 6.) etiam contrariatur ; exemplum praebet
Conferva intestinalis in juvenili ejus .statu (t. 56. f. 7. a,).

10) teres: cujus sectiones transversales plana ae-
quant oibicularia; exemplum exhibet Ceramium Filum
(t. 17. f. I. b.).

11) compressa: cujus sectiones transversales plus
minusve imitantur ellipsin; sicut monstrat Fucus Fasciola

(t. 46. f. 3.).

12) plana: crassitudo ejus si, ad latitudinem longi-
tudinemque relata, adeo parvi est momenti, ut rei mi-
nime sit habenda ratio ; exemplum praebet Ulva plan-
taginea (t. 56. f. g).

/ 3 . Secundum divisionem.

1 3 ) simplex: in ramos haud diducta; exemplo est
Ceramium Filum (t. 17, f. i. b ).

5) gelenkig (^geniculata') : der in Glieder abge-
tlifcilt, uud da, wo diese zusammengefugt zu seyn schei-
nen, weder zusammengezogen noch aufgetrieben ist; z.
B. Ceramium Filum (t. 17. f. i. b.).

6 ) knotig (nodosa): der in Glieder abgetheilt ist,
die da, wo sie zusammengesetzt zu seyn scheinen, gleich-
sam knotenformig aufgetrieben sind; z. B. Conferva
fluviatilis (t. 57. f. 9.).

7) fortiaufend (continua) : der nicht in Glieder
abgetheilt, also nicht unterbrochen, und daher den drey
vorhergehenden (No. 4. S- u. 6 ) entgegsngesetzt ist;
z, B. Conferva bullosa (t. 56. f. lO.), Conferva cae-
spitosa (t. 56. f. II.), Conferva intestinalis ( t. 56.
f. 7. a. b.).

8) mitVerengungen (isthmis intercepta!) : wenn
er rohrenartig (No. 3 -), fortiaufend (No. 7.) und ofter
zusammengezogen ist; jedoch so, dafs seine Huhlung
nicht unterbrochen wird; z. B. Conferva intestinalis
im vollkommen entwickelten Zustande (t. 56. f. 7. b.).

9) gleich (aequalis) : der rohrenartig, aber weder
zusammengezogen noch in Glieder abgetheilt, und da-
her nicht nur dem vorhergehenden (No. 8.), sondern
aiich dem gegliederten (No. 4 ), gelenkigen (No. 5.)
und knotigen (No. 6.) entgegengesetzt ist ; z. B. Con-
ferva intestinalis im jugendlichen Zustande (t. 56. f. 7. a.).

10) stielrund (teres:) dessen Querdurcbschnitte
kreisrunden Flachen gleichen; z. B. Ceramium Filum
(t. 17. f. I. b,).

11) zus am m en ge dru ck t (compressa): dessen
Querdurcbschnitte mehr oder weniger der Ellipse iihn-
lich sind ; z. B. Fucus Fasciola (t. 46. f. 3 ).

12) flach (plana): wenn seine Dicke gegen die
Breite und Lange so unbedeutend ist, dafs sie gar nicht
in Betracbt kommt; z. B. Ulva plantaginea (t. 56. f. 9.).

/3. jUach der Zertheilung.

1 3 ) einfach (simplex) : der sicli nicht in Aste zer-
theilt; z. B. Ceramium Filum (t. 17. f. i. b.).

T

120

Terminologia.

Teuminoeogia.

1 4 ) ramosa: quae in ramos dividitur; e. g. Con-
ferva fnviaiilis (t. 57 - 9 )’

1 5 ) ramosissima: multos protrudens ramos, qui
denuo dividuntur in minores ; inspiciatur Conferva dif-
fusa (t. 46. f. 9- a.}.

16) dichotoma: divisa in duas partes, quarum utra-
que denuo bipartitur, et sic porro ad minimos fit ra-
mos; videatur Fucus Fasciola (t. qG- f. 30 *

17) anastomosans: ramosae vel ramosissimae fron-
dis capillaris vel filiformis rami si inter se iterum con-
junguntur, ita, ut totum aequat rete; exemplo est Hy-
drodiction majus (t. 56. f. 6.).

y. Secundum acervationem,

18) solitaria: si una tantum frons ex una radice
scutata ($. 45. B. No. j. a.) protruditur; ut nonnunquam
in Cerainio Filo (t, 17. f. I. b.).

19) fasciculata: si permultae frondes capillares ex
una .jradice scutata proveniunt, et in fasciculi forma
sunt coarctatae ; exemplum exhibet Conferva compacta

(t. 55. f. I?-)-

co) caespitosa : ubi plures frondes capillares ea-
dem ex radice prodeuntes ad omnes plagas versus in
caespitis forma sunt diffusae; ut in Conferva caespito-
sa (r. 56. f. li.)> Conferva bullosa (t, 56. f. lO.).

21) contexta: permultae capillares aut filiformes
eadem e radice protrusae frondes, quae in caespitis for-
ma dilatatae se variis angulis intersecant; videatur Coji-
ferva bullosa (t. 56. f. lO.).

J. Secundum substantiam.

22) herbacea: plus minusve carnosa et cui substantia
herbaceorum vegetabilium esi ; e. g. plurimae generis
Confervae species.

23) membranacea: tenuis, tenax et parum diapha-
na; ut in plurimis generis Ulvae speciebus.

14) {ramosa): der sich in Aste zertheilt; z. B.
Conferva fluviatilis (t. Sl- f 9.)'

1 5 ) vielastig (ramosissima): der viele Aste her-
vortreibt, die sich wieder in kleinere zerlheilen; z. B.
CoTiferva diffusa (t. 46- f. 9. a.).

16) gez weytheilt (dichotoma) : der sich in zwey
Theile, jeder derselben wieder in zwey, und so fort,
bis auf die kleinsten Aste zertheilt; z. B. Fucus Fascio-
la (t. 46. f. 30*

17) aderastig (a/zastojnosans): wenn die Aste
eines iistigen oder vielastigen haar- oder fadenformlgen
Wedels sich wieder verbinden, so, dafs das Ganze einem
Netze gleicht; z.B. Hydro diction majxis (t. 56. f. 6.).

y. Nach der Hnhdtifung.

18) einzeln (solitaria) : wenn nur einWedel aus
der schildformigen Wurzel (§. 45 . B. No. 5 * a.) hervor-
getrieben wird; ^yie z. B. bisweilen bey Ceramium Fi-
lum (t. 17. f. I. b ).

ig) biischelformig (fasciculata): wenn sehr
viele haarformigeWedel aus Einer schildformigen Wurzel
hervorkoraraen, und in Gestalt eines Buschels zusam-
mengedrangt sind; z.B. Conferva compacta (t. 55 . f- 1?-)*

20) rasenartig (caespitosa): wenn mehrere haar-
formige Wedel, die aus einer Wurzel hervorkommen,
nach allen Seiten in Gestalt eines Rasens ausgebreitet
sind; z.B. Conferva caespitosa (t. 56. f. Ii.), Confer-
va bullosa ^t. 56. f. IO.).

21) verwebt (contexta) : wenn sehr viele haar-
oder fadenformige, aus Einer Wurzel hervorgetriebene
Wedel sich in Gestalt eines Rasens ausbreiten und in
veischiedenen Winkeln sich durcbkreuzen und beruh-
ren; z. B. Conferva bullosa (t. 56. f. lO.).

'h. Nach der Substanz.

22) krautartig (herbacea): der mehr oder we-
niger fleischig, von der Substanz krautartiger Gewachse
ist; z. B. die mehrsten Arten der Gattungen Conferva.

2,3) hautartig (membranacea): wenn er dunn,
zahe und wenig durclischeinend ist; z. B. die mehrsten
Arten der Gattung Ulva,

Terminologia.

Terminoeogie.

121

24) cartilaginea: dura, tenax ac simul diaphana
apparens; exemplo est Fucus cartilagineus.

25) gelatinoso - cartilaginea : inter praecedentem
(Ts^o. 24 -) sequentem (No. 26.) tenens medium; sic
in omnibus generum Rivulariae et Batrachosperini
speciebus apparet.

26} gelatinosa: mollis elasticus ac diaphanus exstat;
qualis in omnibus generis Treinellae speciebus reperitur.

Singulae partes et capillaris (Nr. 1.) et filifor-
mis (No. 2.) frondis, sit articulata (No. 4 -)> ge-
niculata (No. 5.), nodosa (No. 6.) sive conti-
nua (No. 7.), simplex (No. 13.) vel ramosa
(No. 14 )» dicuntur illae contra frondis tu-

bulosae (No. 3.) Tubuli nominantur. Loco ter-
mini Tila et quidem Filamenta dici solet, Laec
vero minus apta est denominatio , quae istai
jam significat partes antberas ferentes.

In fronde articulata, geniculata et nodosa per-
inde atque in caulis speciebus ejusdem nomi-
nis (5. 51. No. 61. 63 et 64.) distinguuntur Ar-
ticuli, Genicula et Nodi (vid. observ. 5.51. post
No. 68-). In siccando hae partes multum mut.iri
solent, quam ob causam non in vivido solum,
sed in sicco etiam earum statu sunt observan-
dae. Articuli, qui in statu vivido sunt teretes,
siccando constringuntur, ita, ut tunc vel collap-
si, vel corrugati, vel Ut plerumque fit compressi,
vel saepe adeo alternatiin contracti, ut in Confer-
va diffusa (t. 46. f. 9 b.) venit in conspectum.
Genicula, quae siccata plerumque contracta in-
veniuntur, in statu vivido aut pellucida aut ob-
scura videntur, pro utraque earum latitudinis
varietate, ex qua modo annularia modo oblonga
apparent.

24) knorplig (^cartilaginea') : der hart, zahe und
dabey durchscheinend sich zcigt ; z. B. Fucus cartila-
gineus.

25) gallertartig- knorplig (gelatinoso - carti-
laginea'): der zwischen dem vorhergehenden (No. 24.)
und dem folgenden (No. 26.) stelu; z. B. alie Arten
der Galtung Rivularia und Batrachosperinum.

26) gallertartig (gelatinosa) : der weich, cla-
stisch und durchscheinend ist; z. B. alie Arten der Gat-
tung Tremella.

Die einzclnen Theile des haarformigen (No. i.)
und fadenformigen (No. 2.) Wedels, er mag nuu
gegliedert (No. 4.), gelenkig (No. 5.), knotig
(No. 6.) oder fortlaiifend (No. '].), einfacli
(No. 13.) oder astig (No. 14.) seyn, lieifsen F a-
den (Fila), die des robrenartigen (No. 3.) bin-
gegen Rohrclien (Tubuli). Statt Fila pflegt
man zwar aucli Filamenta zu sagen , aber diese
Benennung ist nicbt so gut, da man damit scbon
die Theile bezcichnet, welche die Staubbeutel
trazen.

Bey dem gegliederten, gelenkigen und knoti-
gen Wedel werden auf gleicbe Art, wie bey
den eben so benannten Stengelzrten (5.51. No. 61.
65. und 64.), Glieder (Articuli), Gelenke (Ge-
nicula) und Knoten (Nodi) unterscbieden (m.
s. die Anmerkung J. 51. nacb No. 65 ). Beyra
Trocknen pflegen sicb diese Theile sehr zu ver-
andern , VTeTslialb man sie nicbt nur im leben-
den, sondern auch im trocknen Zustande beob-
acbten mufs. Die Glieder, welche im leben-
den Zustande stielrund (teretes) sind, zieheii
sich beym Trocknen zusammen, so, dafs man
sie alsdann zusammengefallen (collapsi)
oder z u s am m e n g er u n z el t (corrugati) oder,
wie meistens, zusaramengedriickt (compres-
si), ja oft auch wechselsweis - zusammen-
gezogen (alternatiin contracti), wie bey der
Conferva diffusa (t. 46. f. 9 ' sieht. Die Ge-
lenke, welche man nacb dem Trocknen ge-
wtihnlich zusammengezogen (contracta) fin-

T 2

12S

TeRMINOI. OGIA.

Color in Algis siccando pariter liaud raro mu-
tatus, in utro(iue statu determinatur secundani

5. 10.

C. In Filicibus.
u. Secundum figuram.

1) reniformis: si subrotunda et in basi est exci-
sura vel sinu (§. N. 16. 17.) praedita, cujus anguli
laterales sunt rotundati; ut ostendit .^dia?itum renifor-
me (t. 42. I. 2. b.}.

2) cordata: subrotunda vel oblonga (§. 66. observ.
post No. 5 ), in apicem excurrens et in basi excistura vel
sinu instructa, cujus anguli laterales sunt rotundati; exem-
plum praebet Ophioglossum reticulatum (t. 55- f- 10.).

3) ovata: cui oblonga est bgura (§. 66. observat,
post No. 5.), ubi basis arcum describit apice, lateribus
sensim concurrentibus formato, majorem; inspiciatur
Ophioglossum vulgatum (t. 40. f. I.

4} lanceola ta: que oblonga (§. 65. observat, post
No. 5.) est, ac cujus diameter longitudinis plus quam
Uiplo illum latitudinis superat; videatur Grammitis
elongatae frons sterilis (t. 62. f. 4*

5) linearis-, si oblongae (§.66. observ. post No. 5-).

multum elongatae est figurae, arcubus lateralibus non
nisi parum curvatis, quibus rectae fere ac parallelae ex-
hibentur lineae; ut monstrat Grammitis linearis (t. 62.
f. 6.). *

6) tricuspidata: apex frondis si duabus excisuris in
tres partes est divisus; inspiciatur P teris tricuspidata

(t. 48. f. 5.).

7) daedalea: frondis apex si multam est dilatatus.

Terminologie.

det, zeigen sicli im lebenden Zustande ent-we-
der durchsclieinend {pellucida) oder un-
durchsichtig (obscura), so wie sie, nacliVer-
scliiedenheit ihrer Breite, bald ringformig
(annularia), bald lan glich (oblonga) ersclieinen.

Die Farbe, welclie bey den Tangen durcli das
Trocknen ebenfalls nicbt selten veranderc wird,
bestimmt man in beyden Zustandeii nacli J. 10.

C. Bey den Farrnkrautern.

«. Nach der Gestalt.

1} nierenformig (reniformis'): wenn er nmdllcb
ist und an der Basis einen Ausschnitt oder eine Bucht
(§. 84" 16. 17.} hat, deren Seitenwinkel zugerundet

sind; z. B. jddiantum reniforme (t. 42. f. 2. b.).

2) herzformig (cordata): wenn er rundlich oder
langlich (§. 66. die Anmerk. nach No. 5-) ist, in eine
Spitze auslauft und an der Basis einen Ausschnitt oder
eme Buchjt hat, deren Seitenwinkel zugerundet sind; z.
B. Ophioglossum reticulatum ^t. 55- f- lO.).

3) eyrund (ovata): wenn er er eine langliche Ge-
stalt (§. 66. die Anmerk. nach No. 5-) hat, bey welcher
die Basis einen grofsern Bogen beschreibt, ais die Spitze,
die durch ein sllmahliges Zusammenlaufen der Seiten
gebildet wird ; z. B. Ophioglossum vulgatum (t.48. f* t. a.).

4) lanzettformig (lanceolata): wenn er lang-
lich (§. 66. die Anmerk. nach No. 5-) ist, und der Durch-
messer der Lfinge den der Breite mehr ais dreymahl
ubertriEt; z. B. der unfruchtbare Wedel von Grammi-
tis elongata (^t. 62. f. 4- a-)»

5) linienformig (linearis): wenn er von langli-
cher (§. 66, die Anmerk. nach No. 5 -)> stark verlanger-
ter Gestalt ist, und die Bogen der Seiten nur wenig ge-
krummt sind, so, dafs sie fast gerade und gleichlaufen-
de Linien bilden ; z. B. Grammitis linearis (t. 62. f. 6.).

6} dre}'spitzig (tricuspidata): wenn die Spitze
des Wedeis durch zwey Ausschnitte in dre}'' Theile zer-
theilt ist; z. B, P teris tricuspidata (t. 43- f- 5.).

7) verworren (daedalea): wenn die Spitze des

Terminologia.

Terminolocie,

i25

incisuris diductus^ simulque crispus; e. g. Scolopendrium
oJJicinaru77i daedaleiim (f. 63. f. lO.).

8 ) dichotOTTiax si frons in duas partes est divisa,
quarum utraque iterum bipartitur et sic continue; exem-
plum exhibet Tae7iites furcata (t. 5l- b Q )*

g) pumatifida: frons si ab utroque latere excisu-
ris ad costam mediam non pertinentibus, in plures di-
viditur partes, costae satis perpendiculaiiter insistentes;
inspiciatur PolypodiiiTn vulgare (t. 2 . f. 5 )*

10 ) confliicTite pi777iata: quae inferne est pinnata
(No. II.), ad supernum autem versus in pinnatifidam
(No. g.) transit; exemplo est PolypodiiiTTi te7inifoliu77i
(t. 48 . f. 2 .).

1 1 ) pi7i7iata : stipite. ($. 54 ) duobus lateribus oppo-
sitis foliola ferente, quae omnia uni plano incubant; vi-
deantur BlecImiiTii occide7Uale (t. 48- f- 30» ■^7ie7nia
hirta (t. 26 . f. 3 - a-)-

12 ) pin7iato -pumatifida-. ubi foliola pinnatae fron-
dis (No. II.) sunt pinnatiEda (No. g.); e. g. Woodwar-
dia radicuTis (t. 5 o. f. 6 .). — ■ Fro7is bipUmatiJida
Willd. — .

13) bipi7i7iata s. duplicato - pin/iata-. ubi stipes
(fi). 54 .) in duobus sibi oppositis lateribus frondes fert
pinnatas (No. II.); inspiciatur Aspiditmi fragile (t. 55-

f. 15).

14) tripumata s. triplicato -pi7t7iat a', stipes (§. 540

ubi in duobus sibi oppositis lateribus frondes fert bi-
pinnatas (No. i3 ); videatur efusu7n(x.. 63.

f. i40-

15) q7iad/ipin7iata s. quad/xiplicato-pumata-. cu-
jus stipes (§. 540 iti duobus sibi oppositis lateribus fron-
des fert tripinnatas (Nr. i40> exempli loco est Adia7i-

tU777 polyphyllum.

16 ) digitato - piTinata, si in stipitis (§. 540 apice
plures ex eodem puncto prodeunt frondes pinnatae

Wedels stark erweitert, durch Einsclinitte zertheilt und
dabey kraus ist; z. B. Scolope7idriu77i ojfici/iarum 0.
daedalexnii (t. 63- f. lo.).

8) gezweytheilt (dichoto77ia'): Tvenn sich der
Wedel in zvvey Theile, jeder derselben wieder in zwey
und so fort zertheilt; z. B. Tae7iites furcata (t. 5[.f. g).

g) fiederspaltig (pi/inatifida'): wenn der Wedel
von beyden Seiten diuch Ausschnitte, welclie die Mit-
telrippe nicht vollig erreichen in mehrere Theile abge-
theilt ist, die ziemlich senkrecht auf derselben stehen;
z. B, PolypodiufTi vulgare (t. 2. f. 5.).

10) zusammenfliefsend-gefiedert (co7iflue7ite
puuiata')-. der unten gefiedert (No. ir.) ist, nach oben
zu aber nach und nach in den fiederspahigen (No. g.)
iibergeht; z. B. Polypodiu /71 te7iuifolium (t. 40- f. ^O*

11) gefiedert (jnnxiata')-. wenn der Strunk (§.540
an zwey entgegengesetzten Seiten Bliittchen tragt, die
alie in einer Flache liegen; z. B. BlecIiTiu/ri occideTitale
(t. 48- f. 3 ), A7ie77iia hirta (t. 26. f. 3. a.).

12) gefiedert-fiedersp altig {spumato -pi7i7iati-
fida)-. wenn die Blattchen des gefiedertenWedels (No. ii.)
fiederspaltig (No. g.) sind; z. B. Woodwardia radi-
ca7is (t. 50. f. 6.). — Fro7is bipumatifida lyHld. — ,

13) doppelt-gefiedert (bipumata s. duplicato-
pumata)-. wenn der Strunk (§. 54.) an zwey enlgegen-
gesetzten Seiten gefiederte Wedel (No. ii.) tragt; z. B.
Aspidiu77i fragile (t. 55- f. 150«

14) dreyfach - gefiedert (tripumata s. tripli-
cato-pi7i7iata'): wenn der Strunk (§. 54.) an zwey ent-
gegengesetzten Seiten doppelt- gefiederte Wedel (No. i3.)
tragt; z. B, Polypodiu77i effusu7/t (t. 63- f. l40*

15) vierfach - gefiedert quadripumala s. qua-
druplicato -pin7iata')-. wenn der Strunk (§-540 an zwey
entgegengesetzten Seiten dreyfach - gefiederte Wedel
(No. 14 ) triigt; z. B. Adia7itu77t Polyphyllimi,

16) gefingert - gefiedert (digitato - puiTiata'):
wenn an der Spitze des Strunkes (§. 5.j.) raehre gefie-

Terminologia.

Terminoeogie.

(No. ii.)> quae uni plano incubant; \idea\uT ^diantnm
radiatum (t. 46 -

17) pedato --pinnata -, ubi stipes (§. 54 ) duos pa-
tentissiraos ramos diducitur, et frondes pinnatae (No. ii.)
in apice, sicut in interiori cujusvis rami latere, sunt col-
locatae; e. g. Adiantum pedatum (t. 49- f- 6.).

18) pinnato - hinata'. foliola frondis pinnatae
(No. II.) ubi bina deinceps in eorum basi sunt inter se
conjuncta ; cui exemplum adfert frons fructificans Acro-
stici trifoliati (t. 53 - f- 2.).

ig) pinnato-ternata: foliola frondis pinnatae (No. 1 1.)
si terna demceps in eorum basi inter se conjimcta sunt;
exemplo esX. Acrostici trifoliati frons sterilis (t. 53 -f-l 0 ’

yS. Secxinduin r elationem ad alias partes.

2o) sterilis: haud ferens fructus; videantur Acro-
sticxim trifoliatum (t. 53. f. I.), Graminitis elongata
(t. 62. f. 4-

<2,1) frxLctificans: quae ad fructus ferendum est de-
stinata vel ad id idonea; e. g. Acrosticxixn trifoliatum
(t. 53. f. 2.), Gramxxiitis elongata (t. 62. f. 4 - b.).

22) radicans:, deflexa ad terram, ubi ex ejus apice
radices agit; insYi.ciaX.mt Asplenixim rhizophyllurn (X.. 4 g.

f. 8 ).

Frondis species, in Filicibus praeterea occur-
rentes, reliquae omnes possunt determinari ex
iis, quae in foliis (J. 83 ) sunt distinctae.

D. I n P a 1 m i s.

l) flalelliformis: si in stipitis (§. 540 apice aut
plura longa orbiculatim fere dilatata exstant foliola, quo
exhibetur frons; aut haec si orbiculata fere, radiatim

derte Wedel (No. ii.) aus Einem Punkte hervorgehea
und in Einer Flache liegen; z. "Q. Adiantxim radiatxim
(t. 46. f. II.).

17) gefufst-gefiedert (pedato -pinnata"): wenu
der Strunk (^. 54.) in zwey weit von einander abstehen-
de Aste getheilt ist, und an der Spitze, so wie an der
innem Seite eines jeden Astes geflederte Wedel (No. ii.)
stehen; z. B. Adiantxim pedalxim (t. 49 - f- 6.).

18) gefiedert - zvveyziihlig (^pinnato - binata):
wenn die Blattchen des gefiederten Wedels (No. ii.)
zu zwey und zwey an ihrer Basis verbunden sind; z. B.
der fruchlbare Wedel von Acrosticxim trifoliatxim
(t. 53. f. 2.).

19) gefiedert - dreyzahlig (pinnato ternata):
wenn die Blattchen des gefiederten Wedels (No. ii.)
zu drej'^ und drey an ihrer Basis verbunden sind; z. E.
der unfruchtbare Wedel von Acrosticxim trifoliatxim

(t. 53. f. !.)•

/S. Nach den J^e hdltnifs zxi andern Theilen.

20) unfruchtbar (sterilis): der keine Fruchte
bringt; Acrosticxim trifoliatum (t. 33 A. 2 .), Gram-
mitis elongata (t. 62. f. 4- a )-

21) fruchtbar (fructificans): der dazu bestimmt
oder fahig ist, Fruchte zu tragen; z. B. Acrosticxim
trifoliatxim (t. 53 - h 2.), Grammitis elongata (t. 62.

f. 4. b.).

22) wurzelnd (radicans): wenn er sich zur Erde
niederbengt und in dieselbe aus seiner Spitze Wurzeln
schlagt; z. B. Aspleniiim rhizophyllurn (t. 49 - f* 8 )»

Alie iibrigen, bey den FanmkrUutern nocli vor-
kommeiiden Arten des Wedels lassen sich nach
denen, die bey den Blattern (jj. 83') unterschie-
den sind, bestimmen.

D. Bey den Palmen.

1) fachelforraig (fiabelliformis): wenn an der
Spitze des Strunkes (f. 54 ) entweder mehrere lange
Blattchen fast kreisformig ausgebreitet stehen, und so

Terminojlogia.

Terminologie.

125

plicata atque incisa videtur; e. g. Borassus fiabellifor-
mis , Chnmaerops humilis (t. il. f. 3 )^ Corypha ro-
tundifolia (t. ii. f. I. b.}.

c) peltata', si stipitis (§. 54 ) apex cum inferiori
pagina frondis plus minus^e orbiculatae est conjunctus,
atque ubi hujus incisurae non altius descendunt, quam
ut circa stipitis apicem frons resistat indivisa; exemplum
praebet Corypha rotundi/olia (t. ii. f. i. b,),

3) pinnata', vid. C. No. II.; exemplum exhibet
Cieas circinnlis (t. ii. f. 2.}.

4) bipinnata s. duplicato -pinnata', vid. C. No. 13.;
e. g. Caryota urens.

§. 83.

Folia constituunt Phyllinum ($. go.) ubi semper cor-
mus (§-480 potest distingui, nunquam autem nec propagi-
nes, nec semina nec fructus inveniuntur, nisi si flores ferunt,
quod fit in generibus Phyllanthi, Xylophyllae, Rusci
et Polycardiae. Illa in Jungermanniis, ?.Iuscis, Stachy-
opteridibus ac. Palmis exceptis, phanerogamis omnibus
inveniuntur. Quo ex omnibus eorum diversitatibus sa-
tius definiantur, illa exposituri sumus hic eo ordine, qui
in vegetabilium descriptione est observandus, atque igi-
tur secundum locum, ubi enascuntur, eorum relationem
ad alia corpora, dispositionem, affixionem, directionem,
substantiam, interiorem structuram, durationem ac de-
nique figuram. Postrema hac ratione id est respicien-
dum, utrum planum an corpus offerant, et si illud est,
utrum simplicia an composita reperiantur folia, quorum
singulum quodque est examinandum secundum ejus cir-
cumscriptionem, basin, apicem, marginem, nec non se-
cundum utramque ejus paginam.

A. Secundum locum, ubi enascuntur vel
reperiuntur.

1) seminale', quod ante ejus evolutionem alterum

den Wedel bilden; oder wenn derselbe fast kreisrund,
strahliggefaltet und eingeschnitten ist; z. B. Borassus
flabellifontiis , Chamaerops humilis (t. ii. f. 3.}, Co-
lypha rotmidifolia (t. ii. f. i. b.).

2) schildformig (jyeltata')-. wenn die Spitze des
Strunkes (§. 540 der Unterseite des melir oder we-
niger kreisfdrmigen Wedels verbunden ist, und die Ein-
schnitte des letztern nur so tief sind, dafs noch rings-
um die Spitze des Strunkes der Wedel unzertlieilt bleibt;
z. B. Corypha rotundifolia (t. ir. f. i, bO-

3) gefiedert (^pinnata')-, m. s. C. No. II.; z. B.
Cieas circinalis (t. II. f. 2.^.

4) doppelt-gcfiedert (Itipinnata s. duplicato-
pinnatd): m. s. C. No. 13.; z. B. Caryota urens.

§. 83.

Die Blatter (Folia') machen eine Belaubung (§ 80.)
aus, bey der jederzeit der Stiel (§. 43.) unterschieden wer-
den kann, niemahis aber Fortsiitze, Samen oderFruchte
gefunden werden, es sey denn, dafs sie Blumen tragen,
wie bey den Gattungen Phylla?ithus, Xylophylla, Rus-
cus und Polycordia. Sie finden sich bey den Junger-
mannien, den Moosen, den Ahrenfarrn und bey allen
Phanerogamen, wenn mnn die Palmen ausnimmt. Um
sie nach allen ihren Verschiedenheiten naher zu bestim-
raen, wollen wir sie hier in der Ordnung auffiiliren,
wie sie bey der Beschreibung der Gewachse betrachtet
werden miissen, ais nach dem Orte, wo sie entspringen,
nach ihrem Verhaknifs zu andem Gegenstanden, nach
der Stellung der Anheftung, der Richtung, der Substanz,
der innern Struetur, der Dauer und der Gestalt. In
letztrer Rucksicht mufs man darauf achten, ob sie ais
Fliiche oder ais Koq^er vorkommen, und ob sie, ais
Flache betrachtet, einfach oder zusammengesetzt sich
zeigen, wo dann wieder jedes einzeine Blatt nach dem
Urarisse, der Basis, der Spitze, dem Rande und den
beyden Flachen betrachtet werden mufs.

A. Nach dem Orte, wo sie entspringen oder
sich befinden.

i) Samenblatt (seminale): das vor seiner Ent-

T E R M I N o L O G I A.

Terminoeogie.

1 < 2.6

constituit seminis dimidium. Plerumque figura prae cae-
teris foliis insignitur, et, quoniam prius quam haec de-
cidit, in paucis tantum vegetabilibus videtur; exemplo
sunt bina folia inferiora Polygoni Fagopyri[x.. 6 o.i.^.s..).

2) radicale: excrescens e radice, vel e caudice in-
termedio cormoideo (§, 46. No. i.) ; inspiciantur Ajuga
reptans (t. 25. f. 3 . b.), Gnaphalium clioicmn (r. 62.
f. 16. a.). Pinguicula 'vulgaris (t, 61. f. 6. a.). Cycla-
men europaeuui-(t. 8. f. 2. c.).

3) caulinum-. cauli (§. 5i ) insistens; exempli loco
sunt A juga reptans (t. 25. f. 3 - c.), Silene nutans

(t. 13. f. 5. b.).

4 ) culmeum-. in culmo (§. 32.) apparens; videan-
tur Rottbellia incurvata (t. 25. f. i. a.). Carex Dry-
nieja (t. l\l. f. 5 - a-)*

5) rameum', quodvis folium in ramis (§. 58 -) ver-
sans; e. g. Thymus Serpillum (t. 13. f. 7, b.}.

6) alare: alae (§. 38 . observat.) adstans; exemplum
praebet Rhinanthus Crista galli (t. 22. f. 3 - a-)*

7) florale: prope flores occurrens; exemplum exhi-
bent Ajuga reptans (t. 25. f. 3 - d.)> Silene nutans

(t. 13. f. 5. c.).

B. Secundum relationem ad alia corpora.

8) scandens: folium — plerumque compositum —
cujus petiolus aliud corpus circumvolvit; e. g. Clematis
Viticella, Clematis Vitalba, Clematis glauca (t. 6r.

f. 4.).

9) radicans: vid. §. 82. C. No. 22. Frondi magis
est proprium quam foliis.

10) demersum: quod in vegetabilibus aquaticis sub-
ter aquae superficiem invenitur; exemplo est Ranuncu-
lus polyphyllus (t. 2Q. f. 3- a.).

wicklung die eine Halfte des Samens ausmachte. Es
zeichnet sich gewohnlich durch seine Gestalt von den
ubrigcn Blattem aus, und, da es friiher ais diese ab-
fallt, so sieht man es nur bsy wenigen Gewiichsen; z. B.
die beyden untern Blatter bey Polygonum Fagopyrum
(t. 60. f. 4- a.).

2) Avurzelstandig (radicale'): wenn es aus der
Wurzel oder aus dem stielartigen Alittelstocke (§. 46.
No. I.) entspringt; z. B. Ajuga reptans (t. 25. f. 3 - Ij.)^
Gnaphalium dioicum (t. 62. f. 16. a.), Pinguicula 'vul-
garis (t. 6r. f. 6. a.), Ciclamen europaeum (t. 8- f- 2. c.).

3) stengelstand ig (^caulinum): das am Stengel
(§. 3i ) steht; z. B. Ajuga reptans (t. 23. f. 3. c.), Si-
lene nutans (t. 13 . f. 3. b ).

4) h alms t andi g (c«//«eK7«) : das am Halme (§.32.)
sich zeigt; z. B. Rottbellia incurvata (t. 23 - f. I. a.).
Carex Drynieja (t. 41 . f. 5. a.).

3 ) aststandig (rameum): jedes Blatt, das an den
Asten (§. 38 ) sich befindet; z. B. Thynnus Serpillum

(t. 13 . f. 7 . b.).

6) a s t a chs elslan dig (alare): das an derAstach-
sel (§. 38. die Anmerk.) steht ; z. B. Rhinanthus Crista
galli (t. 22. f. 3 . a.).

7) biuthenstandig (florale): das nahe bey den
BIumen sich befindet; z.li. Ajuga reptans i.
Silene nutans (t. 13. f. 5 . C.).

B. Nach dem Verhaltnifs zu andern Korpern.

8) kletternd (scandens): ein — gewohnlich zu-
sammengesetztes — Blatt, an welchem sich der Blatt-
stiel um einen andern Korper windet; z. B. Clematis
T^iticella , Clematis V^italba, Clematis glauca (t. 61.

f. 4.).

9) wurzelnd (radicans): m. s. §. 8r. C. No. 22.
Es ist mehr dem Wedel, ais den Blattern eigen.

10) untergetaucht (demersum): das bey den
Wassergewachsen unter der Oberflacbe des Wassers sich
befindet; z. B. Ranunculus polyphyllus (t. 28. f. 3 . a.).

Terminologia.

Tsrminologie.

12 ']

11) natans', quod aquae superficiei innatat; ut in
Ranunculo polyphyllo (t. 2 Q. f. 3 * b.).

12 ) emersum', super aquae superficiem exstans;

exemplum praebet polypliyllus

C. Secundum dispositionem.

* 3 ) alterna : sicut in ramis §. 58 . No. 3 . exemplum
praebet Erigeron unijlorum (t. i. f. 40 — 43 )*

1 4 ) opposita', ut in ramis §. 58 . No. 4.: inspician-
tur Rliinanthus Crista galli (t. 22 . f. 3 . a.), Thymus
Serpillum (t. 13. f. 7. b.), Silene nutans (t. 13. f. 5 . b.).

15) terna', ubi tria ejusdem altitudinis caulem cir-
cumstant folia ; videatur Nerium odorum (t. 22. f. i. b.).

16) quaterna', ubi quatuor folia ita sunt disposita;
exemplo est Galium palustre (t. 60. f. 14. a.). Simili
modo occurrunt.

17) quina', e. g. Myriophyllu?n spica tu 7 n{x..' 2 ^.l. 2 .\>.).

18) seria', e. g. Galium Aparine (t. 13. f. 6 . a.). Ita
numerantes continuunt: septena, octona, novena etc.

19) verticillata'. ubi folia caulem circumstant plu-
ra, quorum numerus non semper idem est; inspiciatur
Hippuris vulgaris (t. 64. f. i 5 . «•). Loco ejus dicitur
etiam stellata, praecipue, si pro denominatione praece-
dentium (No. 16., 17. et 18 ) communi adbibitur.

20) spiraearia'. si folia in spirae morem circum
caulem sunt disposita; e. g. Pandanus utilis, Funda-
nus humilis.

21) disticha', sicut in ramis 58 . No, 5 .; e. g.
Cupressus disticha (t. 5g. f. i.).

22) decussata: ubi folia alterna (No. l 30 OP"
posita (No. 14.) cauli seriebus quatuor longitudinalibus
ita insistunt, ut deorsum conspecta unam constituant

11) schvvimmend {natans'): wenn es auf der
Oberflache des Wassers schwimmt; z. B. Ranunculus
polyphyllus (t. 28. f. 3* b,).

12) aufgetaucht {emersus): das uber der Ober-
flache des Wassers sich befindet; z. B. Ranunculus po-
lyphyllus (t. 28. f. 3. c,),

C. Nach der Stellung.

13) wechselsweisstehende {alterna): wie bey
den Aston §. 58 - No. 3 - ; z. L. diene hier Erigeron uni-
jlorum (t, I. f, 40 — 43 ).

14) gegen u b ers t eh end e {opposita): wle bey
den Asten 58 . No. 4 - ; z. B. selie man Rhinanthus
Crista galli (t. 22. f. 3. ‘i )» Thymus Serpillum (t, 13.
f. 7. b.), Silene nutans (t. 13. f. 5 . b,).

15) dreyfache {terna): w-enn drey Blalter in glei- *
clier Hohe rings um den Stengel stehen ; z. B, Nerium
odorum (t, 22. f. i. b.).

16) vierfache {quaterna): wenn vier Blatter so
gestellt sind; z. B. Galium palustre (t. 60. f. 14. a ). •
Auf ahnliche Art giebt es:

17) funffache {quina): z. B. Myriophyllum^sp^
catum (t. 29. f. 3. b.).

18) sechsfache {sena): Galium Aparine (t. 13.
f. 6. a ). So zahlt man weiter: siebenfache {septuena),
achtfache {octona), neunfache {novena) u, s, w.

19) quirlstandige {verticillata): wenn mehrere

BLuter rings um den Stengel stehen, deren Zahl nicht
bestandig ist; z. B. Hippuris vulgaris (t. 64 - f. i 5 . a ).
Man sagt dafur auch s ternfo rmige besou-

ders, wenn man es ais allgemeine Eenennung der vor-
hergehenden (No. 16, 17, u. 18) gebraucht.

20) schraubenstandige {spiraearia): wenn die
Blatter nach Art einer Schraube um den Stengel gestellt
sind. z. B. Pandanus utilis, Pandanus humilis.

21) zweyreihige {disticha): wie bey den Asten
§. 58 . No. 5.; z. B, sehe man Cupressus disticha (t. 5 g,f. i.).

22} kreuzweisstehende {decussata): wenn die
Blatter wechselsweis- (No. i 3 ) oder gegenubersteliend
(No. i 4 ) in vier Reihen der Lange nach am Stengel sich

U

Terminologia.

T ERMINOEOGIE.

icS

crucem ; exemplo sunt Phlox paniculata (t. 52 . f. 6.),
Euphorbia Lathyris.

23) sparsa: sicut in ramis §. 58 - No. 6.; inspiciatur
Lithospennum ojficinale (t. 2T. f. 3 .).

24 ) remota : ut in ramis §. 58 . No. 7. ; videatur
Comarum palustre (t. 8. f. 3 .)

25} conferta: in modum ramorum §, 58 . No. 8-;
exempla praebent Euphorbia Cyparissias , Polytri-
chum commune (t. 10. f. i. a.) ac omnes Musci.

26) imbricata: si conferta (No. 25.) sunt^ et in mo-
rem laterum seu imbricum se in! er se obtegunt; e. g.
Aretia helvetica (t. 18. f. 5 * a-)^ Sedum acre (t. 57 - f. 7.a.).
Adhuc distinguuntur;

a) bifariam imbricata: si ita sunt disposita, ut
juxta caulem duas tantum efficiant series.

b) trifariam imbricata: ubi tres exhibent se-
ries; e. g. Apicra viscosa TEilld. (t. 60. f. 7.).

c) quadrifariam imbricata: in quatuor series
disposita; videatur Slrutiola ciliata Andrews
(t. 54. f- 6 .). Quoad numerum porro indicantur:
quinquefariam imbricata , sexfariam imbricata
etc,

27) fasciculata: plura folia si eodem ex loco ena-
scuntur; e. g. Lycium barbarum (t. 10. f. 5 - b.) Pinus
Larix.

2O) disparia: folia opposita (No. ^^i inter se
differunt magnitudine; videantur Atropa Belladonna
(t. 58 . f. 5 .)^ Melastoma Majeta.

29) heteromorpha: opposita (No. 14.) aut terna
(No. 15.) si figura inter se differunt folia; exemplo sunt
Melastoma heterophylla , Lasiopetalum triphyllum
(tfib. libri inscript. 2. f, 14 ).

befinden, so, dafs wenn man von oben herab sieht, alie
Blalter nur ein Kreuz bUden; z. B. Phlox paniculata
(t. 52. f. 6.), Euphorbia Lathyris.

23) zerstreute (^sparsa"): wie bey den Asten §. 53.
No. 6.; z. B. Lithospermum officinale (t. 2t. f.

24) weitl au ftigsteh ende {remota'): wie bey den
Asten §. 58- No. 7.; z. B. Comarum palustre (t. 8- f. 3).

25) dichtstehende {conferta'): wie bey den Asten
§ 53. No. 8. ; z. B. Euphorbia Cyparissias , Polytri-
chum commune (t, 10. f. i. a.) und alie Moose.

26) dachziegelartige {imbricata): wenn sie
dicht stehen (No. 25.) und nach Art der Dachziegel uber
eiaander liegen; z. B. Aretia helvetica (t. 18. f. 5. a)
Sedum acre (t. 57. f. 7. a.). Man unterscheidet hier noch:

a) zweyzeilig - dachziegelartig {bifariam
imbricata): wenn sie so gestellt sind, dafs sie
liings dem Stengel nur zwey Reihen bilden.

b) dreyzeilig - dachziegelartig {trifariam
imbricata): wenn sie in drey Reihen stehen; z. B.
Apicra viscosa IVilld. (t. 60. f. 7.).

c) vierzeilig- dachziegelartig {quadrifa-
riam imbricata): die in vier Reilien gestellt sind;
z. B. Strutiola ciliata Andrews (t. 54- fi 6.).
Der Zahl nach bestimmt man weiter: funfzeilig-
dachziegelartig {quinquefariam imbricata),
s e c hsz eili g-d a chziegelar tig {sexfariam im-
bricatai) u. s. w.

27) buschelstiindige {fasciculata): wenn meh-
rere Blaiter aus einer Stelle entspringen; z. B. Lycium
barbarum (t. 10. f. 5 . b.). Pinus Larix.

28) verschiedengepaarte wenn ge-

genuberstehende Blatter (No. 14 ) ungleich an Grofse
sind; z. B. Atropa Belladonna (t. 58- fi 5-)> Melasto-
ma Majeta.

29) verschiedengestaltete {heteromorpha):
wenn gegeniiberstehende (No. i4 ) oder dreyfache Blat-
ter (No. 15.) von imgleicher Gestalt sind; z. B. Mela-
stoma heterophylla, Lasiopetalum triphyllum (Titel-
kupfer 2. f. 14.

Termikologia.

Terminologie.

129

D, S ecundum affixion em.

30) petiolatum: si petioli (§. 59-) beneficio folium
cauli aut ramis est conjunctum. Distinguuntur:

a} palaceum: si petiolus folii margini est inser-
tus ; exempla ferunt Quercus pedunculata (t. 20.
f. 4 * d.) Tilia europaea (t. 32 . f. 3 » »•)) Sida tri-
quetra (t. iQ. f. 2. b.}.

b) peltatum: si petiolus inferiori folii paginae
— plerumcpie in medio — est insertus; exempla
praebent Pelargonium tetragonum (t. iQ. f. S- b.),
Hydrocotyle vulgaris (t. 54 ' f- 12.), Tropaeolum
majus (t. 55 . f. i 40 *

31) sessile: petiolo destitutum cauli aut ramis con-
junctum est; inspiciatur Carlina vulgaris (t. 21. f. I.),
Lithospermum ojficinale (t. 21. f. 30 > Rhinanthus Cri-
sta galli (t. 22. f. 3- a-)-

32) solutum: carnosum, plerumque plus minusve
cylindricum, est folium, non sua basi, sed supra cam al-
tero in latere, cauli aut ramis leviter tantummodo con-
junctum; exempli loco est Sedum r(^<?x?^/?i(t.5g.f. ii.a.).

33) circumcissum: carnosum crassumque folium,
cujus basis quasi in uno tantum puncto, medio plus
minusve propinquanti, conjuncta est cauli vel ramis ; id
quod ostendit Sedum acre (t. 57 - f. 7 - b. c.).

34 ) circumnatum : carnosum crassumque folium,
cujus basis tota cauli aut ramis est conjuncta, ut ple-
rumque occurrit. Idque duobus praecedentibus (No. 32.
et 33 ) contrariatur ; exemplo sunt Sedum album, Se-
dum villosum, Mesembrianthemum aequilaterum{K.to.
f. ir.), Mesembrianthemum lunatum (t. 60. f. 8 )» Ca-
calia Ficoidcs (t. 6o. f. 5 -).» Cacalia repens (t. 59 - f- IO-)-

35) decurrens : si Ln altero vel in utroque folii ses-
silis (No. 3 t-) latere infra ejus basin folii substantia ad-

D. Nach der Anheftung.

30) gestielt (petiolatum'): wenn das Blatt ver-
mittelst eines Blattstiels (§. 59.) mit dem Stengel oder
den Asten veibunden ist. Man imterscheidet:

a) randstielig (palaceum): wenn der Blatt-
sticl dem Rande des Blattes eingefiigt ist; z. B.
Quercus pedunculata (t. 20. f. 4 * d.). Tilia eu-
ropaea (t. 32. f. 3. a.), Sida triquetra (t. iQ.f. 2.b.).

b) scliildformig (peltatum): wenn der Blatt-
sticl der Unterseite des Blattes — gewdhnlich in
der IMitte — eingefugt ist; z, B. Pelargonium te-
tragonum (t. lO. f. 3 - b.), Hydrocotyle vulgaris
(r. 54 ' f' 12.), Tropaeolum majus (t. 55 . f. i 40 -

31) sitzend (sessile): das ohne Elattstiel mit dem
Stengel oder den Asten verbunden ist; z. B. Carlina
vulgaris (t. 21. f. I.), Lithospermum ojficinale (t. 21.
f. 3 -)» Rhinanthus Crista galli (t. 22. f. 3. a.).

32) gei os t (solutum): ein fleischiges, gevvobnllch
melir oder wcniger walzenformiges, Blatt, das nicht an
seiner Gnindflache, sondern uber derselben an ciner
Seite nur locker mit dem Stengel oder den Asten ver-
bunden ist; z. B. Sedum rejiexum (t. 59 - f. II. a.).

33) ringsumschnitten (circumcissum): ein flei-
schigfcs, dickes Blatt, dessen Grundflache gleichsam nur
in einem Punkte, welcher der Mitte mehr oder weni-
ger nahe ist, mit dem Stengel oder den Asten in Ver-
bindung steht; z. B. Sedum acre (t. 57. f. 7. b. c.).

34) ringsumwachsen (circumnatum): ein flei-
scliiges, dickes Blatt, dessen ganze Grundllaclie mit deni
Stengel oder den Asten verbunden ist, so wie es ge-
wblmlich vorkommt. Es ist der Gcgensatz von den
beyden vorhergehenden (No. 32. u. 33 .): z. B. dienen
hier Sedum album. Sedum villosum , Mesembrianthe-
mum aeqiiilaterum (t. Co. f. II.), Mesembrianthemum
lunatum (t. 60. f. 8-)> Cacalia Ficoides (t. 60. f. 5.),
Cacalia repens (t. 59. f- lO.).

35) herablnufend (decurrens): wenn sich dio
Blattsubstaaz an einer oder an beiden Seiten eines sitzen-

U 2

130

Terminologia.

Terminoeogie.

buc in canie continuatur, atque igitur quasi decurrit;
exemplum exhibet Carduus ar abiens (t. i8. f- 4')*

3G) vaginalis : folium sese dilatans in basi, infra
quam continuatur, ac cormum, cui adhaeret, circumclu-
dit tanquam vagina ; e. g. folia inferiora eratri nigri
(t. 40. f. 7, a.), et Jdeottiae repentis (^Satyrii repentis

L. t. 40. f. 4* ^^O*

37) equitans: ensiforme (No. 235- ) aut lineare
(No. 82.) folium, ad basin versus in margine interiori
profundissimo arcteque compresso canali praeditum,
quocum, in morem vaginae, caulem aut folii ex adver-
so superantis ac similiter formati basin complectitur ; e.
g. Ixia pumila (t. 54. f. 8 )^ Iris arenaria (tab. libr.
inscript. ger. 2. f. 16.).

38) ampiexicaule: sessile (No. 3l.)> plerumque cor-
datum (No. loi.), est folium suo basi caulem e duobus
lateribus circumdans; exempli loco est. Uvularia am-
plexifolia (t. 32. f. 5- sO-

39) coadunatum: foliorum oppositorum (N^o. l4)
petioli si in sua basi tanquam confluunt; videatur Lo-
niccra Periclymenum (t. 67. f. 3- a.).

40) connatum: folia opposita (N. 14.) ubi ipsa in
eorum basi confluunt; inspicietur Silene nutans (t. 13.

f. 5. b.).

4r) perfollatum : nisi folium marginis ope junctum
est cauli, sed ab hoc in disco penetratur; exemplum
exhibet Bupleurum rotundlfolium (t. 16. f. 4)-

42) connato - perfollatum: folium perfoliatum
(No. 41.) duobus connatis (No. 40.) formatum; exem-
plum praebet Lonicera Caprifolium (t. 57« f* s.).

43) distinctum: ubi in foliis oppositis (No. 14.) ne-
que in iis ipsis, neque, dummodo petiolata sint, in
eorum peliolis, ullus observatur nexus. Contrariatnr

den Blattes (No. 3r.) noch unter der Basis desselben
am Stengel fortsetzt, und daher gleichsam herablauft;
z. B. Carduus arabicus (t. r8. f. 4 )*

36) scheidenartig (yaginans): ein an der Basis
sich erweiterndes Blatt, welches unter derselben sich
fortsetzt und den Stiel, an welchem es sich findet, rings-
um wie eine Scheide einschliefst; z. B. die untern Blat-
ter bey I^eratrum nigrum (t. 40. f. 7. a.) und Neottin
repens {Satyrium repens L. t. 40- f* 4- ®0*

37) reitend (equitans): ein schwerdt- (No. 2350
oder linienformiges Blatt (No. 82.), welches gegen die
Basis am innern Rande eine sehr tiefe, dicht zusammen-
gedruckte Rinne hat und mit dieser nach Art einer
Scheide den Stengel oder die Basis des an der entge-
gengesetzten Seite uber ihm stehenden, ahnlich gebilde-
ten Blattes umfafst; z. B. Ixia pumila (t. 54- f- 0)>
Iris arenaria (Titelkupfer 2. f. 16 ).

38) umfassend (ampiexicaule): ein sitzendes
(No. 3r0' gewohnlich herzformiges Blatt (No. lor), wel-
ches mit seiner Basis den Stengel an zwey Seiten um-
giebt; z. B. TJvalaria amplexifolia (t. 32. f. 5. a.).

39) verbunden (coadunatum) : wenn die Blatt-
stiele gegenuberstehender Bliitter (No. 14 ) an ihrer Ba-
sis gleichsam zusaramenfliefsen ; z. B. Lonicera Pericly-
menum (t. 57. f. 3. a )•

40) verwachsen (connatum): wenn gegenuber-
stehende Blatter (No. 14.) selbst an ihrer Basis zusam-
raenfliefsen; z. B. Silene nutans (t. 13. f. 5. b.). •

41) durchwachsen (perfoliatum): wenn das
Blatt nicht durch den Rand mit dem Stengel in Verbin-
dung steht, sondern im Mittelfelde von diesem durchdrun-
gen wird ; z. E. Bupleurum rotundifolium (t. iG. f. 4 )•

42) verwachsen- durchwachsen (connato -per-
foliatum): wenn das durchwachsene Blatt (No. 4^0
aus zwey verwachsenen (No. 40.) gebildet ist; z. B. Lo-
nicera Caprifolium (t. 57. f. i. a.).

43) gesondert (distinctum) : wenn bey gegenuber-
stehenden Bliittern (No. 14.) weder an ihnen selbst, noch
an ihren Blattstielcn, im Falle sie gestielt sind, eine Yer-

Terminologia.

Termin.oeogie.

No. 39 - f 4 ®' 4 ®- » exempla ferunt plurima foliis op-

positis vegetabilia.

44) adpressum: quod apice ejus sursum diverso,
cauli est parallelum ; exempli loco est Gnaplialiiun di-
oicum (t. 62. f. 16. b.).

E. Secundum directionem.

45) erectum: apice sursum verso, linea accedens
perpendiculari, ubi, dum caulinum (No. 3 ) sit, alia pot-
est esse caulis directio ; videantur Ornithogalum spa-
thaceum ( t. 27. f. 4 - a Convallaria Polygonatum

(t. 61. f. 9.).

46) patens: si ita est directum, ut superne cum
caule efficit angulum circiter quadraginta quinque gra-
duum; exemplo est Ligustrum 'vulgare (t. 19. f. 2. a,).

47) divergens : si cum caule angulum format re-
ctum; e. g. Phlox paniculata (t. 52. f. 6 .).

48) divaricatum : quod superne cum caule angu-
lum obtusum, inferne autem acutum format; ut folia
floralia Phlomidis tuberosae (t. 32 . f. 7.) et folia infe-
riora Hyperici perforati (t. 13. f- 2. b.).

49) reflexum: si apice deorsum est directum et
cauli fere parallelum ; e. g. folia inferiora Agathosrna-
tis acuminati (t. 66. f. ii.).

5 0) prostratum: folium radicale (No. 2.) terram

incubans; exemplum Pinguicida vulgaris {t.Qi.

f. 6. a.).

51) incurvatum: quod sursum est curvatum; in-
spiciatur Mesembrianthemum lunatum (t. 60. f. 8-),
Iris arenaria (tab. libri inscript. 2. f. i6.).

52) recurvatum: quod deorsum est curvatum; vi-
deatur Aster reflexus Andrews (tab. libr, inscript.
ger. 2. f. 13.).

151

bindung 2u beraerken ist. Es ist der Gegensatz von
No. 39. , 4 o« U' 4 ^. uml Eeyspiele geben die mehresten
Gew.ichse mit gegenuberstehenden Blattem.

44 ) angedruckt fadpressunt) : das mit der Spilze
aufvvartsgekehrt und mit dem Stengel gleichlaufend ist;
z. B. Gnaphalium dioicum (t. 62. f. 16. b.).

E. Nach der Richtung.

45) aufrecht (^erectuni): das sich, die Spitze nach

oben gekehrt, der senkrechten Linie nahert, wobey der
Stengel, wenn es stengelstandig (No. 3 ) ist, eine andre
Richtung haben kann z. B. Ornithogalum spathaceum
(t. 27. f. 4 - Convallaria Polygonatum i.

46) ab wartssteh end (^patens'): wenn es eine
solche Richtung hat, dafs es mit dem Stengel nach oben
zu einen Winkel von ungefahr fiinf und vierzig Grad
bildet; z. B. Ligustrum vulgare (t. 19. f. 2. a.).

47) ausgebreitet (^divergens'): wenn es mit dem
Stengel einen rechten Winkel bildet ; z. B. Phlox pani-
culata (t. 52. f. 6 ).

48) ausgespreitet oder ausgesperrt (^divari-
catuni) : das mit dem Stengel oben einen stumpfen, un-
ten aber einen spitzen Winkel bildet; z. B. die bluthen-
standigen Blatter der Pulomis tuberosa (t. 32. f. 7.)
und die untern Blatter des Hypericum perforatum
(t. 13. f. 2. b.).

49) zurfickgeschlagen (^reflexum'): wenn es init
der Spitze nach unten gekehrt und mit dem Stengel
fast gleichlaufend ist; z. B. die untern Blatter bey..^^u-
thosrna acu.nuiatum (t. 66 . f. II.).

oo) gestreckt (jjrostratum'): ein vsTirzelslandiges
Blatt (No. 2.), welches auf der Erde liegt; z. B. Pin-
guicula vulgaris (t. 61. f. 6. a.).

51) einwartsgekr ummt (^incurvatum'): wenn es
nach oben gekrummt ist; z. B. Mesembrianthemum lu-
natum (t, 60. f. 8 ), Iris arenaria (Titelkupf. 2. f. 16.).

52) zuruckgekrummt (recurvatum) : wenn es
nach unten gekrummt ist ; z. B. Aster reflexus A n-
drews (Titeikupfer 2. f. i 3 ).

T E Pi 31 I N o L O G I A.

TeR3IINOLOGIE.

15 =

53) dependens : nbi perpendiculari directione apex
terram spectat; inspiciantur folia inferiora Cacaliae cy-
lindricae ^t. 60. f. 6.).

5i) secundum : plura folia si in pluribus caulis la-
teribus proveniunt^ omnia vero ad unam plagam vergunt;
videantur Convallaria Folygonatiiin (t. 61. f. g.). In
IMuscis dicitur secundum !Mobr et Web er homomal-
lum, secundum Hedwig et Scbwagrichen contra
heteromalluni; e. g. Dicranum heteroinaUmnii.&S.t.Q.).

55) 'uagum: si folia haud ad unam, sed ad omnes
plagas, ut plerumque, vertuntur. Praecedenti est oppo-
situm ; exempla praebent plurima vegetabilia,

56) adversum: cujus superior pagina caulem ver-
sus est directa; e. g. Lactuca virosa (t, 58 . f. 7.) et
plurima vegetabilia.

57) aversum: cujus margo caulem versus est dire-
ctus; ut in Lactuca Scariola (t. 55 . f. 8-).

58 ) olliqnnm: si ita vertitur, ut inferiori parte ad-
versum (No. 5G.) superiori contra aversum (No. 57.) ap-
paret; exemplo est Melalcuca stypheloides (t. 60. f. g.).

Angulus, quem folium vel petiolus cum cau-
le efficit. Axilla nominatur.

F. Secundum substantiam.

59) membranaceum,: folium planum, tenue, dia-
phanum et parum tenax; exemplum praestant Leonto-
don Taraxacum, Lonicera Periclymenum et plurima
vegetabilia.

60) coriaceum: membranaceo simile, sed aliquanto
est crassius et tenacius; e. g. Citrus Aiirantium, Lau-
rus Camphora.

61) carnosum: suculente Fibrosoque consistens con-
textu; reperitur in Generibus, quae dicuntur Cr assula,
Sedum, Sempervivum, Mesembrianthemum et pl. a.

53) herabhangend (^dependens"): wenn in senk-
rechter Richtung die Spiize der Erde zugekebrt ist;
z. B. die untern Blaiter der Cacalia cylindrica (t. 60. f. 6.).

54) einseitswendig (secundum') : wenn mebrere
Blatter an mehreren Seiten des Stengels bervorkomraen,
sich aber alie nach einer Seite wenden; z. B. Conval-
larium Polygonatum ^t. 61. f. g ). Bey den Moosen
heifst es nacb Mohr und Web er homomallum, nach
Hedwig und Scbwagrichen hingegen heteromal-
linn; z. B, Dicranum heteromallum ^t. 65. f. 8.).

55 ) allseitswendig (vagum): wenn die Blatter
nicht nach einer, sondem nach allen Seiten, wie es ge-
wobnlich geschieht, sich wenden. Es ist der Gegensatz
des vorbergebenden; Beyspiele geben die meisten Ge-
wachse.

56) zugewandt (adversum): das mit der obern
Flache dem Stengel zugekebrt ist; z. B. Lactuca virosa
(i. 58 - f- 7.) tind die roehresten Gewachse,

5?) abgewandt (aversum) : das mit dem Randa
dem Stengel zugekebrt ist; z. B. Lactuca Scariola
(t. 58 . f. 8.).

58 ) schiefgewandt (obliquum): wenn es so ge-
drehet ist, dafs es am untern Theile zugewandt (No. 56.),
am obem hingegen abgewandt (No. 57 -} sich zeigt; z.
B. Melaleuca stypheloides (t. 60. f. g.).

Der Winkel, welchen das Blatt oder der Blatt-
stiel mit dem Stengel maclit, wird die Blatt-
aclisel (Axilla) genannt.

F. Nach der S ubstanz.

5g) hautartig (membranaceum) : ein flaches, dun-
nes Blatt, das uurchscheinend und wenig zahe ist; z. B.
Leontodon Taraxacum, Lonicera P ericlymenum und
die mehresten Gewachse.

60) lederartig (coriaceum): dem hautartigen
abnlicb, aber etwas dicker und zaher; z. B. Citrus Au-
rantium, Laurus Camphora.

6;) Ileis chig (carnosum) : wenn es aus einem safii-
gen, fasrigen Gewebe besteht; z. B. die Galtungen Cars-
sula, Sedum, Sempervivum, ^lesembrianthemum u. m. a.

Teivimikologia.

Terminoeogie.

G. Secundum interiorem structuram,

62) fistulosum: folii longi ^ plus minusve teretis, si
totius longitudo cava est, unde imitatur tubulum seu
fistulam; exemplum exhibet Allium sibir-icuui(t.i\J.L\.h.').

63) bifistulosum: longum est folium, cui tubulosae
seu fistulosae cavitates insunt duae parallelae; exemplum
praebet Lobelia Dortmanna (t. 53 - f. 7. n-)-

64} loculosum: folium fistulosum (No. 62.) septis
transversis in loculos divisum; videatur Juncus sylvati-
cus (t. 64. f. 6- a-)-

65} inane: raro contextu velluloso est repletum;
e, g. Scirpus lacustris.

66^ solidum: neque cavitatibus constructum, neque
raro contextu celluloso repletum. Hoc termino non
niii quatuor illis praecedentibus (No. 62., 63., 64 - et 63.)
contrario utantur.

H. Secundum durationem,

67} sempervirens: quod ultra annum viget; exem-
plo sunt Buxus sempervirens , Hedera Helix, Hacci-
nium Hitis idaea.

68) annotinum: per unam modo aestatem vigens,
e. g. Haccinium Myrtillus.

69) persistens: ita dicitur folium seminale (No. r.),
ubi remanet usque dum flores evolvuntur; e. g. Poly-
gonum Fagopyrum (t. 60. f. 4 * 8.).

70) deciduum: folium seminale (No. i.}, quod,
ante quam flores evolvuntur, decidit; ut in plurimis ve-
getabilibus,

I. Secundum figuram,
a. Dum planum offerunt.

I. Folia simplicia.

tf.. Secundum circumscriptionem.

7j) orbiculatum: circuli figuram si aequat, vel qui-
dem ei propius accedit; inspiciantur Hydrocotyle vul-
garis (t. 54* fi 12.}, Pyrola media (t. 35 - fi l 30 -

G. Nach der innern Struetur.

62) rohrig (^fislulosuui): wenn ein langes, mehr
oder weniger stielrundes Blatt seiner ganzen Litnge nach
hohl ist, und daher Ahnlichkeit mit einer P«.ohre hat;
z. B. Allium sibiricum (t. 4 - fi 4 *

63) doppelrohrig (hifistiilosum'):

in welchem sich zwey rohrenformige, gleichlaufende
Hohlungen finden; z.B. Lobelia Dortmanna (t. 33 * fi 7 - *>•)•

64) fachrig (^loculosum'): ein rohrichtes Blatt
(No. 62.), welches durch Queerscheidewiinde in Fiicher
abgetheilt ist ; z. B. Juncus sylvaticus (r. 64. fi 8- a-)*

63) markig (inane'): welches mit einem lockern,
zelligen Gewebe ausgefullt ist; z. B, Scirpus lacustris.

66) fest (solidum): welches weder Hohlungen hat,
noch mit lockrem zelhgem Gewebe ausgefullt ist. IMan
bedient sich dieses Ausdruckes nur ais Gegensatz der
yier vorhergehenden (No, 62., 63., 64. u. 63 .)-

H. Nach der Dauer,

67) immergriin (sempervirens): das liinger ais
ein Jahr dauert; z. B. Buxus sempervirens , Hedera
Helix, Haccinium Vitis idaea.

68) jahrig (annotinum): welches nur einen Som-
mer dauert; z. B. Vaccinium Myrtillus.

6g) bleibend (persistens): so nennt man das Sa-
menblatt (No. i.), wenn es so lange bleibt, bis dafs sich
die Blumen entwickeln; z. B. Polygonum Fagopyrum
(t. 60. fi 4- a-)-

70) abfallend (deciduum): das Samenblatt (No, i.),
welches vor dem Entwickeln der Blume abfallt; z. B.
die meisten Gewachse.

I. Nach der Gestalt.
a. Ais Flache betrachtet.

I. Einfache Blatter.

a.. Nach dem Umfange.

yt) kreisrund (orbiculatum): wenn es der Figur
des Krcises gleicht, oder doch wenigstens dieser schr
nahe koramt; z. B. Hydrocotyle vulgaris (t. 34 * fi 12.),
Pyrola media (t. 35 - fi i 30 -

134 -

Terminoi^ogia.

Terminologie.

72) subrotundum: praecedenti simile, a circuli figu-
ra vero magis discedens; e. g. Salix reticulata (t, 5o*
f. g. b.). Populus tremula (t. 3o. f. 5- b.), Tropaeolum
majus (t. 55- f- i40‘

73) ovatum: vid. §, 82. C. No. 3- ; exempla refe-
runt Peperomia purpurea (t. 24. f. 6. b.), Neottia re-
pens, Salyrium repens L. t. 4o« f/ 4* Phytolacca
decandra (t. 34- f- 5. c.).

74) subdiniidiato- ovatum: praecedentis formae, eo
autem diversum, quod a costa media in duas partes in-
aequales est divisura; exemplum exhibet Dracontium
pertusum (t. 63. f. 9-)*

75) ellipticum: si oblongum (§. 66. observ. post
No. 5-) est, ubi basis atque apex aequalibus segmentis
circuli finiuntur, quorum chordae altera alteri sunt ad-
versae; id quod ostendit Alisma natans (f. 5y- f- 2.),
Potagometon natans.

76) ovale: praecedenti simile, eo autem ab illo di-
v'ersum, quod basis et apex non finiuntur arcubus, sed
angulis marginum amborum lateralium concursu effectis;
id quod monstrat Lonicera Periclymenum (t. 57’ f* 3-
Podaliria bijlora (t. 66. f. 12.).

77) oblongum: si oblongum (§. 66. observ. post
No. 5.) est, et longitudinis diameter plus quam duplo
neque verum multo plus quam triplo illum latitudinis
superat ; exemplum fert Turraea virens (t. 23. f. 5- a-)»
Limo sella aquatica (t. 63. f. I.).

78) subdiniidiato - oblongum: praecedentis formae,
eo autem diversum, quod a costa media duas in partes
inaequales dividitur; e. g. Peperomia obliqua (t. 23. f. 6.).

79) parabolicum: folium ovatum (No. 73.) in ejus
medio aliquantum contracta, ita, ut linea arcuata, qua
in utroque latere finitur, tribus composita sit arcubus,
quorum alter in basi atque apice extrorsum, alter ia me-

72) rundlich (jubrotunduni): dem vorhergehen-
den ahnlich, aber mchr von der Kreisform abweichend;
z. B. Salix reticulata (t. 5o. f. 9. b.), Populus tremu-
la (t. 30. f. 5- b.), Tropaeolum majus (1. 55. f- l40-

73) eyrund {ovatumj: m. s. $. 82. C. No. 3.; z.
B. Peperomia purpurea (t. 24. f. 6. b.), Neottia re-
pens (Satyrium repens L. t. 40. f. 4- Phytolacca
decandra (t. 34- f 5 - c.).

74) schief-eyrund (^subdimidiato-ovatumj: von
der Gestalt des vorhergehenJen, aber dadurch verschie-
den, dafs es durch die Mittelrippe in zwey ungleiche
Theile abgetheilt ist; z. B. Dracontium pertusum

Ct. 63. f. 90.

75) elliptisch (^ellipticumj: wcnn es langlich
(5. 66. die Anraerk. nach No. 5 ) ist, und die Basis und
Spitze von gleichen Kreisabschnitten begranzt werden,
die init ihren Sehnen einander zugekehrt sind ; z. E.
Alisma natans (f. 59- f 2.), Potagometon natans,

76) oval (_ovalej: dem vorhergehenden ahnlich,
aber dadurch verschieden, dafs die Basis und die Spitze
nicht von Bogen, sondern von Winkeln begranzt wer-
den, die durch das Zusammenlaufen der be5"den Seiten-
rander enistehen; z. B. Lonicera Periclymenum (t. 57-
f. 3* a0> Podaliria bijlora (t. 66. f. 12.).

77) langlich (_oblongumj: wenn es langlich (§. 66 .
die Anmeik. nach No. 5.) ist, und der Durchmesser der
Lange den der Breite mehr ais zweymahl, nicht viel
mehr aber ais dreymahl ubertrifft; z. B. Turraea vi-
rens (t. 23. f. 5- «0* Limosella aquatica (t. 63. f.*l.).

* 78) schief- langlich (subdiniidiato- oblongumj:

von der Gestalt des vorhergehenden, aber dadurch ver-
schieden, dafs es durch die Mittelrippe in zwey unglei-
che Theile abgetheilt wird; z. B. Peperomia obliqua

(t. 23. f. 6.).

79) parabo lisch (parabolicumj: ein eyrundes
Blatt (No. 73.), welches in der Mitte elwas zusammeu-
gezogen ist, so, dafs die Bogeniinie, die es an jeder
Seite begranzt, aus drey Bogen zusararaengesetzt ist, von

Terminologia.

Terminoeogie.

135

dio introrsum spectet; inspiciatur /o«^7yb//^

Wilid., sed folia ejus inferiora sola (t. 55- f. 70»

(3o) spathulatnm: oblongum (No. 77.) basi angu-
stum folium, in utroque latere vel rectis lineis finitum
vel arcubus introrsum directis, quibus sensim ad apicem
versus dilatatur ibique rotundatur; exempla offerunt
Peplis Portula (t. 13. f. 4-) Silene nutans, inferio-
rum ejus foliorum respectu (t. 13. f. 5- *>)•

8t) lancefilatwm vid. §. 82. C. No. 4. i e. g. Ligu-
strum vulgare (t. ig. f. 2. a), Lithospermum ojjicinale

(t. 21. f. 30-

02) lineare: vid. §. 82. C. No. 5-: exemplum exhi-
bet Thesium ebracteatum (t. 26. f. 4- Aster eri-
coides (t. 40' f- 6.).

83) falcatum: folium angustum, quod finitur per
duos sibi eadem directione incubantes arcus inaequales,
quorum extremitates in basi et apice coeunt; inspicie-
tur Xylopltylla Arbuscula (t. ad- f- 5).

84) angulatum: ubi e folii peripheria obtusati aixt
acutati prodeunt anguli (§. 84- No* ^ 30 , q'd lineis rectis
vel curvis possunt finiri ; e. g. Menispermum canadense
(t. f. 3. a.). Secundum numerum ac diversitatem
angulorum et laterum distinguuntur:

a) triangulare: si tribus lateribus est inclusum,
a, ut eorum unum conficiat basin; videatur Smi-
lax aspera (t. 37- f- !•)•

b) cuneiforme: ubi tribus conclusum est lateri-
bus, ita, ut angulorum unus, plerumque apparens
ceteribus minor, efficiat basin; exemplo est Ade-
nanlhos cuneata Bili ar d. (t. 53- f- 6)-

c) quadrangulare: quatuor lateribus inclusum.
Ubi distinguuntur:

i) rhombeum: lateribus aequalibus, angulis

denen sich die an der Basis und an der Spitze nach
aufsen, der in der Mitte aber nach innen kehrt ; z, B.
Eucalyptus longifolia Willd., aber nur die untern
Blatter desselben (t. 55. f. 7.).

80) spatelformig (^spathulatnm'): ein langliches
(No. 77.) , an der Basis schmales Blatt, welches an bey-
den Seiten entweder durch gerade Linien oder durcli
eimvartsgekehrte Bogen begranzt ist, sich durch diese
allmahlig nach der Spitze hin erweitert uud alsdann zu-
rundet; z. B. Peplis Portula (r. 13. f. 4.) und die un-
tern Blatter der Silene nutans (t. x3. f. 5. a.).

81) lanzettformig (lanceolatum): m. s. §. 82.

C. No. 4 -> Ligustrum vulgare (t. ig. f. 2. a.),

Lithospermum officinale (t. 21. f. 3 ).

82) linienformig (lineare): m. s. 82. C. No. 5,;
z. B. Thesium ebracteatum (t. 26. f. 4- ^■), Aster eri-
coides (t. 4o. f- 6.).

83) sichelformig (falcatum): ein schmales Elatt,
welches von zwey ungleichen, in gleicher Richtung lie-
genden, an der Basis und Spitze mit ihren Enden sich
beridirenden Bogen begranzt wird; z. B. Xylophylla
Arbuscula (t. 28. f. 5.).

84) eckig (angulatum): wenn aus dem Umfange
des Blattes stumpfe oder spitzige Winkel (§. 84- No. 13.)
hervortreten, die durch gerade oder krumme Linien be-
grfinzt se3'n konnen; z. E. Menispermum canadense
(t. 4i. f- 3' a )" Nach der Zabl und der Verschieden-
heit der Winkel und Seiten unterscheidet man:

a) 'dreyeckig (triangulare): wenn es von drey
Seiten eingeschlossen ist, so, dafs eine Seite die
Basis ausmacht; z. B. Smilax aspera (t. 37- f- i ).

b) keilforraig (cuneiforme): wenn cs von
drej' Seiten eingeschlossen ist, so, dafs ein Winkel,
der gewohnlich kleintr, ais die iibrigen sich zeigt,
die Basis ausmacht; z. B. Adenanthos cuneata
Billard. (f. 53- f- 6).

c) viereckig (quadrangulare): von vier Sei-
ten eingeschlossen. Hier unterscheidet man:

i) rautenformig (rhombeum)] wenn die
X

156 Terminologia.

autem duobus obtusis, duobus acutis, quorum
Li, alter basin, alter apicem efficiunt; inspicia-
tur Hibiscus rJiovibif olitis 55 * f* 6.).

2) rhomboideum: ubi quatuor latera et an-
guli inter se omnia sunt aequalia, vel latera
baseos angulum conficientia si oppositis sunt
majora ; exemplum praebent foliola Medicaginis
obscurae (t. 67. f. !.)•

3) deltoideum: latera quae baseos angulum
conficiunt, ubi bina binis oppositis sunt multo

^ minora, unde angulus in basi illum apicis tanto

superat; id quod probat Betula alba (t. 5 l.f. 4 -)*

4) trapeziforme: ubi vel duo tantum latera
sunt aequalia, duo inaequalia, vel omnia inter
se differunt, utique vero angulorum unus sem-
per efficit basin. Quae invenitur forma in fo-
liolis frondis Filicum saepius quam in aliorum
vegetabilium foliis; videatur Adiantuin trape-
ziforme (t. 62. f. 7.).

d) quinquangulare : si quinque lateribus est in-
clusum, aut quinque anguli e peripheria proce-
dunt.

e) septangulare : ubi septem e peripheria pro-
cedunt anguli; e. g. Malva rotundifolia (t. 66. f. 3 .)*

f) multangulare: si pluribus includitur lateri-
bus, quorum numerus haud amplius est constans,
quo quidem sensu et angulatum dicere licet.

85 ) integrum: folium, cui non sunt fissurae, excisurae
vel sinus (§. 84- 16., 17.) in discum usque in-

trantes; exempla exhibent Peperomia obliqua
Populus nigra (t. 32. f. 6. b.), Kerea crenata (t. 60. f. 2.},
Thrincia hirta (t. 58 * f- 6.), Tussilago Petasites (t. 27.
f. 2. b.).

Terminologie.

Seiten gleich , zwey Winltel aber stumpf und
zvvey spitz sind, so, dafs die letztern die Basis
und die Spitze ausmaclien ; z. B, Hibiscus rhom-
hifoliiis (t. 55. f. 6 .).

2) r a u t e n ii h n 1 i c h {rhomboideum") : wenn
alie vier Seiten und Winkel gleich, oder die
den Winkel der Basis bildenden Seiten grofser
sind ais die gegenuberstehenden ; z. B. die Bliltt-
chen der Medicago obscura (t. 67 f. i ).

3) deltaahnlich {deltoideum) : wenn die
beyden Seiten, welche den Winkel der Basis
bilden, viel kleiner sind, ais die beyden gegen-
uberstehenden, wefshalb denn auch der Winkel
an der Basis viel grofser ais der an der Spitze
ist; z. B. Betula alba (t. 5 i* f- 40 *

4) trapezenformig {trapeziforme) : weim
entweder nur zwey Seiten gleich und zwey un-
gleich, oder alie Seiten ungleich sind, wobey
aber iramer ein Winkel die Basis ausmacht.
Man findet diese Form mehr bey den Blatt-
chen des Wedels der Farrnkrauter, ais bey den
Blattern andrer Gewachse; z. B. Adiantuin tra-
peziforme (t. 62. f. 7.).

d) ixxrvi e c\'\g {quinquangulare) : wenn es von
fiinf Seiten eingeschlossen ist ; oder wenn funf Win-
kel oder Ecken aus dem Umfang hervortreten.

e) siebeneckig {septangulare): wenn sieben
Winkel oder Ecken aus dem Umfang hervortreten;
z. B. Malva rotundifolia Q. 66. f. 3 -)*

f) vieleckig {multangulare): weim es von
mehreren Seiten eingeschlossen wird und die Zahl
derselben nicht mehr bestandig ist, wofur man
dann aber auch eckig {angulatum) sagen kann.

55 ) ganz {integrum): wenn das Blatt keine bis in
das Mittelfeld reichende Spalten, Ausschnitte oder Buch-
ten (§. 84 - ' 5 ., 16., 17.) hat; z. B. diene Pepero-

mia obliqua ^t. 23. f. 6.), Populus nigra (t. 32. f. 6. b.),
Verea crenata (t. 60. f. 2.), Thrincia hirta (t. 58 - f 6.),
Tussilago Petasites (t. 27. f. 2. b.).

Terminologie.

/

Terminoeogia.

85 ) lohatiim: folium subrotundum, excisuri* 04 *
No. i6.), ad dimidium tantummodo intrantibus in plu-
res partes vel lobos, eosque inter se distantes et in utro-
que latere plerumque lineis arcuatis finitos, est divisum.
<,)uarum piulium numero distinguuntur:

a) bilobum: una tantum excisura in duas partes
divisum; e. g. Passijlora lunata (t. f- 50 *

b) triloburn: duabus excisuris in tres partes di-
visum ; exemplo est Passijlora suber osa(t. 52. f. S-)-

c) quinquelobnm: quatuor excisuris in quinque
partes diductum ; exempla praebent Acer jilata-
noides (t. ^o. f. Q. ), Pelargonium tetragonum

(t. 18. f. 3. b.).

d) septemlobutn: excisuris sex in septem partes
divisum ; inspiciatur Heuchera americana (t. 42.
f. 5.). Sic impar loborum numerus progreditur.

87) bicruriinn: folium ubi excisura longe ultra di-
midium in duas patentissimas divisum est partes in utro-
que latere rectis et parallelis lineis finitas; exemplum
exhibet Passijlora perjoliata (^t. f- 3 )»

08 ) palmatum: folium subrotundum excisuris ultra
medium, ad basin usque fere, in quinque, ' septem vel
novem divisum est partes, quae inter se adeo distant,
ut quasi in morem digitorum dilatentur; videatur Pas-
sijlora coerulea (t. 14. f. I. b.), Jatropha napaeaejolia
(t. 66 . f. I.).

8g) pedatijidum: palmato simile, eo autem ab illo
diversum, quod excisurae laterales non adeo intrant,
quo quidem et folii pedali (No. 2i6.) figuram quodam-
modo participat; exemplum exliibet Saxifraga gera-
noides (t. 52. f. 4.)-

90) partitum: folium excisuris ad basin usque fere

I r* n

O /

C6) lappig (lobatum'): ein rundliches Blatt, das
durch Ausschnitte (§. 84 - No. 16.), die nur bis zur Halfte
reichen, in mehrere Theile oder Lappen zertheUt ist,
die von einander abstehen und an beyden Seiten ge-
wohnlich durch Bogenlmien begranzt sind. Nach der
Zalil dieser Theile unterscheidet man;

a) zweylappig {bilobum'): wenn es nur durch
einen Ausschnitt in zwey Theile zertheUt ist; z. B.
Passijlora lunata (t. 5 t. f* 5 -)*

b) drey lappig {trilobutn): das durch zwej
Ausschnitte in drey Theile zertheilt ist; z. B. Pas-
sijlora suberosa (t. 52. f. 3 .)*

c) fiinflappig {quinquelobu/n) : das durch vier
Ausschnitte in funf Theile abgetheilt ist; z. B. Acer
plalanoides (t. 50 - f. 80 > Pelargonium tetrago-
num (t. 18. f. 3- h.).

d) siebenlappig {septemlobum) : durch sechs
Ausschnitte in sieben Theile zertheilt; z. B. Heu-
chera americana (t. 42. f. 5 .)- Und so steigt es
durch die ungleichen Zahlen weiter.

87) zvve3"schenklig {bicrurium) : wenn ein Blatt
durch einen Ausschnitt weit uber die Halfte in zwe}'
weit von einander abstehende Theile zertheilt ist, die
an beyden Seiten durch gerade und gleichlaufende Li-
nien begranzt sind ; z. B. Passijlora perfoliata (t. 5 i. f. 3 .).

88 ) \\&nAi 'oxm\g{i}almatum) : ein rundliches Blatt,
welches durch Ausschnitte, die iiber die Mitte, fast bis
zur Basis reichen, in fiinf, sieben oder neun Theile zer-
theilt ist, die so von einander abstehen, dafs sie gleich-
sam wie die Finger der Hand sich ausbreiten ; z. B.
Passijlora coerulea (t. 14. f. I. b.), Jatropha jiapacae-
folia (t. 66 . f. l.).

89) fufsspaltig (jjedatiJidum): dem handformi-
gen ahnlich, aber dadurch verschieden, dafs die Seiten-
ausschnitte nicht so tief eindringen, wodurch es denn
auch mit dem gefufsten Blatte (No. 216.) einige Ahn-
lichkeit bekommt ; z. B. Saxifraga geranoides (t. 52. f. 40 -

90) getheilt {partitum) : ein durch Ausschnitte

X 2

Terminologia.

158 Terminologia.

in plnres partes divisum. Secundum numerum harum
partium distinguuntur;

a) bipartitum: una excisura in duas partes di-
visum.

’ b) tripartitum: duabus excisuris in tres partes
divisum; e g. Hibiscus Trionum (^t. 57 - f- 6},
Coreopsis auriculata (^t. 44 -

c) quinquepartitum : quatuor excisuris in quin-
que partes diductum; exemplo est Hibiscus hete-
rophyllus (t. 66. f. 6 Ita numerantes continuant
usque ad

d_) multipartitwn : ubi folium in multas partes
' ad basin usque fere est divisum.

gt) dichotomum : si folium in duas discedit partes,
quarum utraque ita denno bipartitur, id quod eodem
ordine continuatur; exemplo illustrat Ceratophyllum
demersum Q. 5 t. f- llO-

92) laciriiatum: vid. §. 8t. No. 8- b. Lichenum
thallo magis quam aliorum vegetabilium foliis est pro-
prium.

g3) pinnalifidnm: ubi folium incisuris ad costam
mediam fere intrantibus, in plures partes sive laciuens
est divisum, quae admodum perpendiculariter costae in-
sistunt; exemplum exhibent superiora folia Scabiosae
arvensis (t. 59 - f. 30*

g4) runcinatur?! : folium pinnatifidum ^No. g3 )» cu-
jus autem partes sive lacineae sunt acutae et basi ad-
versae; videantur Leontodnn Taraxacum (t. 5 i. f- 8)»
Mutisia retrorsa Cav. (t, 5 f. f. i 30 > Lactuca Sca-
liola (l. 50 . f. 8 )-

g 5 ) squarroso - laciriiatum: folium pinnatifidum
^o. 93 )» cujus autem partes sive laciniae non eodem
plano incubant, sed omnes plagas versus diriguntvir;
exemplum praebet Carduus arabicus ^t. 18. f. 4 -

g6) panduraeforme : folium oblongum, medio in

fast bis auf die Rasis in mehrere Theile zeriheiltes Blatt.
Nach der Zf:hl dieser Theile unterscheidet man:

a) z w' e y t h e i I i g (^bipartitum') : w'enn es durch
einen Ausschnitt in zwey Theile zeriheilt ist.

b) dreytheilig (tripartitum) : wenn es durch
zwey Ausschnitte in drey Theile abgctheilt ist; z.
B. Hibiscus Trionum (t. Sl- f- 6.), Coreopsis au-
riculata (t. 44- f*

c) funftheilig (quinquepartitum): durch vier
Ausschnitte in funf Theile zeriheilt; z. B. Hibiscus
Jiet erophy Ilus (t. 66. f. 6.}. So zahlt man fort,
bis;

d} vieltheilig (multipartitum): wenn es in
viele Theile fast bis auf die Basis zeriheilt ist.

gi} gezweytheilt (dichotomum): wenn sich ein
Blatt in zwey Theile zeriheilt, jeder dieser Theile wie-
der in zwey und so weiter fort in dieser Ordnung ; z.
B. Ceratophyllum demersum (t. 5 i. f. II.).

92) gezipfelt (l acini aturn): m. s. §. 81. No. 8- b.
£3 ist mehr dem Laube der Flechten, ais den Blattem
andrer Gewachse eigen.

g 3 ) fiederspaltig (pinnatifidum) : wenn das Blatt
durch Ausschnitte, die fast bis auf die Miitelrippe ge-
li en, in mehrere Theile oder Zipfel abgetheilt ist, die
ziemlich senkrecht auf derselben stehen; z. B. die obern
Blaiter der Scabiosa arvensis (t. 59 f. 30 '

g 4 ) schrotsagenartig (runcinatum) : ein fieder-
spalliges Blatt (No. g 3 ), dessen Theile oder Zipfel aber
spilzig und nach der Basis hin gerichtet sind; z. B. Le-
ontodon Taraxacum (t, 5 >. f- 8 .), Mutisia ref^orsa
Cav. (t 51 f. 13), Lactuca Scariola (t. 58 f- 8 )•

9,5) sparrig-gezipfelt (squarroso -laciriiatum):
ein fiedt rspaliiges Blatt (No. g 3 ), dessen Theile oder
Zipftl aber nicht in einer Ebene liegen, sondern nach
allen IVichtungen hmstehen; z. B. Carduus arabicus
(t. 18. f- 4- b).

96) geigenformig (panduraeforme) : ein liing-

Terminologia.

TePiMiijoeogie.

139

titroqne latere excisuram ostendit arcuatam vel sinum
(§. 84 ' No. 17.); e. g. Euphorbia cyathophora (t .34 f- 30 *

97) sinuatum : folium oblongum, in utroque latere
excisuris arcuatis, sive talibus, quorum angulus introce-
dens rotundatur, in plures partes seu lacinias divisum;
exemplum praebet Quercus pedunciilata (t. 20. f. d.}.

98) lyratinn: folium pinnatifidum (No. 93.) aut si-
nuatum (No. 97.) ; cujus extrema quidem lacinia est ma-
xima. Atque igitur distinguuntur ;

a) pinnatifido- lyratum : e. g. folia caulina in-
feriora Kaleriatiae dioicae (t. 60. f. IO.).

b) sinuato -ly rato : e. g. Zacintha verrucosa

(t. 5 l. f. 7 )-

/J. Secundum basin.

99) lunatum: folium potius latum quam longum,
quod finitur duobus inaequalibus, eadem directione sibi
incubantibus arcubus, quorum extremitates utroque la-
tere coeuntibus, ila, ut basis sinum, apex arcum pro-
minemtem elFiciat. Invenitur quidem non nisi in folio-
lis frondis Filicum; exemplum praebet Adiantum Itinu-
latum (t. 59 * f- 7 )•

100) reniforme : folium subrotundum in basi ha-
bens excisuram vel sinum (§. 84- No. 16. et 17.), cujus
anguli laterales sunt rotundati; exemplum exhibet Asa-
rum europaeum (t. f. Q. a.), Cyclamen europaeum
(t. 8. f- 2. c.).

101) cordatum: folium subrotundum vel oblon-
gum, in apice excutTens, basi instructum excisura vel
sinu, cujus anguli laterales sunt rotundati; e. g. Sida
triquetra (t. lO- f 2, b.), Suichys sylvatica (t. 19. f. q- fl.)j
Vvularia aniplexifolia (t. 32. f. 5. a.), Sycios angula-
ta (t. 34. f. I. a.).

102) sub dimidiato -cordatum: praecedenti simile.

liches Blalt, welches in der Mitte an beyden Seiten ei-
nen bogenformigen Ausschnitt oder eine Bucht 84 -
No. 17.) hat ; z. B. Euphorbia cyathophora (t. 34 - f- 30 '
97} gebuchtet (^sinuatum') : ein langliches Blatt,
welches an beyden Seiten durch Eogenfotmige Au.sschnit-
te, oder solche, deren einwartsgchender Wmkel sich
zurundet, in mehrere Theile oder Zipfel abgetlieilt ist;
z. B. Quercus pedunciilata (t. 20. f. 4 - d.).

g8) leyerforraig Qyratuni): ein fiederspaltiges
(No. 93 ) oder gebuchtetes Blatt (No. 97.), dessen aus-
serster Zipfel aber sehr grofs ist. Man unterscheidet
daher auch:

a) fiederspaltig-leyerf ormig (pinnatifdo-
lyratiim'): z. B. die untern stengelstandigen Blaiter
der V^aleriana dioica (t. 60. f. 10 ) und

b) gebuchtet- leyerformig (^sinuato - lyra-
tuiti): z, B. Zacintha ven ucosa (t. 5 l- f- 70 "

/ 3 . Nach der Basis.

99) mondformig f una tum'): ein mehr breites ais
langes Blatt, welches von zwey ungleichen, in gleicher
Richtung liegenden, an beyden Seiten mit ihren Enden
sich berfthrenden Bogen begranzt wird, so, dals die Ba-
sis eine Bucht, die Spitze ein hervortretender Bogen ist.
Man findet es wohl nur bey den Bliittchen des Wedels
der Farrnkrauter; z. B. Adiantum lunulatum (t. 59. f. 7 -)'

100) nierenformig (^reniforme') : ein rundiiches
Blatt, welches an der Basis einen Ausschnitt oder eine
Bucht (§. 84 No. i6. u. 17.) hat, dessen Seitenwinkel
zugerundet sind ; z. B. Asarum europaeum (t. 42. f. 8-
Cyclamen europaeum (t. 8- f 2. c.).

101) herzformig (^cordatuui) : ein rundiiches o.der
langliches Blatt, welches in eine Spitze auslauft, und an
der Basis einen Ausschnitt oder eine Bucht hat, deren
Seitenwinkel zugerundet sind ; z. B. Sida triquetra
(t. 18 f- 2, b.), Stachys silvatica (t. 19 f. 4 «•), Vvu-
laria amplexifolia (t. 32 . f. 5 - *■)> Sycios angulata
(t. 3 q. f. I. a.),

IC' 2 ) schief- h erzlormig (^subdimidiato- corda-

T E R I K t) I' u ^ I -A-

Terminoeogik.

140

eo vero ab il!o diversum, quod costa media in duas
divisum est partes inaequales; exempla praebent Tilia
europaea (f. 32. f. 3- «■)/ Begonia acuminata (t. 60.
1 . I.}, Ficus stipulacea ^t. 12. f. 3 }

103) lanceatum', folium plus minusve lineare
(No. 32.) basi vel truncatum vel cordatum. Quae qui-
dem ligura non tam in foliis, quam in pinnis aut folio-
lis frondis Filicum occurrere videtur; exemplo sunt
Ttcris spiculata (t. 64. f. 6.), Pteris atropurpurea.

10 4 ) spiculatum', folium cordatum (No. lOl.), cui,
vero anguli sinus laterales sunt acutati; inspiciantur

xia glutinosa (t. 64. f- 5 )> Polygonum Convolvulus
(t. 12. f. 50 -

loj) sagittatum', folium oblongum, cujus basis
ostendit excisuram acutatis angulis lateralibus, qui duos
efficiunt lobos vel lacinias (§. 84- No. 18. 19 ) deorsum
spectantes ; exempla praebent Sagittaria sagittifolia
(t. 36. f. g. b.), Convolvulus arvensis (t. I2. f. 1. b.).

106) hastatum: praecedenti simile, lobi autem in
basi sunt patentissimi, ita, ut costae mediae perpendicu-
lariter insistant; e. g. Cacalia suaveolens (t. 50 * f- 4 -)f
Puunex Acelosella (t. 19. f. 3 - a-)*

107) aiiriculatum : si folio in utroque latere baseos
est lobus, qui ratione magnitudinis folii ipsius habita,
parvus modo invenitur; exemplum fert Crambe hispa-
nica (t. 64. f. 10.), aeque ac foliola seu pinnae Blech-
ni australis (t. 62. f. ij.). Praecedenti admodum est
affine ac saepe non nisi eo diversum, quod baseos lobi
sunt minores minusque acuti, vel costae mediae haud
perpendiculariter insistunt.

108) ptcrygoideujn: folium oblongum, quod non
inedia basi, sed altero ejus latere cauli adueetitur. Iit

tum") : dem vorhergehenden ahnlich, aber dadurch ver-
schieden, dafs es durch die Mittclrippe in zwey unglei-
che Theile abgetlieilt isi; z. B, Tilia europaea (t. 32.
f. 3. a.), Begonia acuminata (t. 60. f. l.). Ficus stipu-
lacea (t. 12. f. 3 ).

103) speerfdrmig (Janceatumi): ein mehr oder
weniger linienformiges Blatt (No. 82 ), welches an der
Basis entweder abgestutzt oder herzformig ist. Diese
Gestalt scheint sich nicht sovvolil bey den Bliittern, ais
vielmehr bey den Fiedern oder Blattchen des Wedels
der Farrnkrauter zu finden; z. B. Pteris spiculata
(t. 64. f. 6.), Pteris atropurpurea.

104) piekenformig (^spiculatum'): ein herzformi-
ges Blatt (No. loi.), bey dem aber die Seitenvvinkel der
Bucht spitzig sind; z. B. Salvia glutinosa (t. 64. f. 5 .)f
Polygonuf/i Convolvulus (t. 12. f. 5 )"

105) pfeilformig (sagittatum): ein langliches
Blatt, welches an der Basis einen Ausschnitt mit spitzi-
gen Seitenwinkeln liat, die zwey nach unten gerichtete
Lappen oder Zipfel (§. 84 - No. 18. 19.) bilden; z. B.
Sagittaria sagittifolia (t. 36. f. g. b.), Convolvulus
arvensis (t. I2. f. I. b.).

106) spiefsformig (hastatum): dem vorherge-
henden ahnlich, aber die Lappen an der Basis sind sehr
weit ausgebreitet, so, dafs sie senkrecht auf der Mittel-
rippe stehen; z. B. Cacalia suaveolens (t. 58' f* 4 )>
liumex Acetosella (t. jg. f. 3. a-)*

107) geohrt (auriculatujn) : wenn das Blatt an
der Basis auf jeder Seite einen Lappen hat, der in Ruck-
sicht der Grofse des Blattes selbst nur klein ist; z, B.
Crambe hispa?iica (t. 64. f. lo), so wle auch die Blatt-
chen oder Fiedern des Blechnum australe (t. 62. f. i 5 -)-
Es ist mit dem vorhergehenden sehr verwandt imd oft
nur dadmeh verscliieden, dals die Lappen der Basis
kleiner und nicht so spitzig sind oder auch nicht senk-
recht auf der Mittelrippe stehen.

108) fliigelartig ( pterygoideum ) : ein langliches
Blatt, welches nicht in der Mitte der Basis, sondern an

Terminologia.

T E I\ IM I O E O G I E,

141

^Muscis tantum invenitur; e. g. Anictanghiin hnHosnm
S c hw dgr. (t. 65. f. IO. a.).

lOg) inaequale: ubi alteram folii Intus basi magis
est elongatum ; e. g. Ulmus ejfusa (t. 6r. f. 2. a.) et fo-
lia radicalia Betonicae officvialis (t. 55 * f. oO*

lio) aequale: ubi basis, ut solet, in utroque latere
est aequalis; id quod probant plurimorum vegetabilium
folia.

7. Secundum apicem.

II i) acutum: folii apex in angulum desinit acuta-
tum ; e. g. Pldoinis tuberosa (t. 32. f. 7.).

I12) acuminatum: ubi margines laterales apicem
versus adeo mutant directionem, ut, antequam coeunt,
directionem parallelam quasi allectent, unde apex magis
procedat. Quod longitudinem apicis procedentis va-
riam refert, distinguitur; brevissime- , breve-, longe-
ac longissime- acuminatum; e. g. Veratrum nigrum
{t. 40. f. 7- a )> Turraea virens ^t. 23. f. 5 - a Tilia
europaea (t. 32. f. 3. a.)» Populus nigra (t. 32 . f. 6 b.),
Celtis occidentalis (t. 5 l. f. 6.), Ficus religiosa (t. 64.

f. 7.).

113) cuspidatum: apex, ubi angulum efllclt maxi-
me exiguum, ita, ut setaceus desinat; exempla praebent
Boehmeria ramifiora (t. 31 • f- 2 . b.). Acer platanoi-
des (t. 50. f. 0 .).

114) obtusum: apex ubi in angulum desinit rotun-
datum vel obtusa tum; e. g. Ficus stipulacea (t. 12. f. 3.),
Hypericum perforatum (t. 13. f. 12. b.}.

11 5 ) cirrhosum: cui in apice est fdiformis, simplex
aut ramosa elongatio volubilis, quae nominatur cirrhus;
inspiciatur Mutisia retrorsa (t. 51. f. i 3 .)> Gloriosa
superba.

der einen Seite derselben mit dem Stengel verbunden
ist. Es findet sich nur bey den Moosen ; z. B. bey
Anictangium bulhosum S chw iigr. Ct. 6j. f. 10. a.).

lOy) ungleich (^inaequale'): wenn die eine Seite
des Blattes an der Basis mehr verl.angert ist; z. B. Ul-
mus effusa (t. 6r. f. 2. a.) und die \vurzelst;indigen Bl.it-
ter der Betonica officinnlis (t. 55 - f. Q-).

110) gleich (^aequale): wenn die Basis, wie ge-
wdhnlich, an beyden Seiten gleich ist; wie bey den
Bliittern der mehresten Gewachse.

y. Xach derSpitze.

111) spitzig ^acutuni): wenn die Spitze des Blat-
tes sich in einen spitzigen ^Yinkel endigt ; z. B. Phlo-
mis tuberosa (t. 32. f. I-").

112) zugespitzt (^acuminatuni): wenn die Seiten-
rander gegen die Spitze ihre Richtung dergcstalt ver.“n-
dem, dafs, ehe sie sich berrdiren, sie der parallelen
Richtung sich gleichsam zu nahem streben, wodurch
alsdann die Spitze mehr hervortritt. Beziehungsweise
unterscheidet man auch nach der verschiedenen Lfinge
der hervortretenden Spitze: sehr kurz- (^brevissime-'),
kurz- (^breve-), lang- (fonge-) und sehr lang- zu-
gespitzt (longissime acuminatum); z. B. p^er atrum
nigrum (^t. qO. f. 7. a.), Turraea virens (t. 23 - f. 5 . t>.)t
Tilia europaea ^t. 32. f. 3 - 8-)' Populus nigra (l. 32.
f. 6. b.), Celtis occidentalis (t. 5 l. f. 6.), Ficus reli-
giosa (t. 64- f. 7.)"

113) feinspitzig (cuspidatum): wenn die Spitze
einen sehr kleinen Winkel macht, so, dafs er borsten-
formig sich endigt; z. B. Boehmeria ramifiora (t. 3 r»
f. 2 . b.). Acer platanoides (^t. 5 o. f. 0 .}.

11 4 ) stumpf (obtusum): wenn die Spitze sich in
einen zugerundeten oder gestumpften Winkel endigt ;
z. B. Ficus stipulacea (r. 12. f. 3 .}> Hypericum perfo-
ratum (t. 13 f. 2. b ).

115) wickelrankig (cirrhosum): wenn es an der
Spitze eine fadenformige, einfache oder asnge, sich win-
dende Verlangerung hat, die man Wickelranke nenni ;
z. B. Mutisia retrorsa (t. (jl. f. i 3 v'> Gloriosa superba.

T E R :'i I K o r. o G I A.

Terminoeogie.

1 >2

il6) spinescens-. apex desinit in prominentiam

pungentem, quae nominatur spina ; Conchium aciciila-
re, Yucca filamentosa (t. 64- f. l40‘

II-) mucronatum-, si in folii obtusi apice invenitur
aculeus brevis, setaceus, herbaceus; vxActlWvc Bupleurum
fruticosum (t. 03- f. 6.).

Il8) apiculatum: si in Muscis ex apice foliorum
nervus excedit et colore viridi, fuscescente vel purpura-
scente apparet; videatur Gymnostomum minutulum

(t. 65. f. II- b.).

iig) pihfttrum: praecedenti simile, sed nervus ex-
cedens est colore albo. In Muscis tantummodo inveni-
tur, et quidem apparet tum pilo simplici, ut in Grim-
mia sudetica (t. 6o. f. 3- a.), tum ramoso, sicut Bryum
macrocarpum ^t. 6o. f. I2. a. b.^ bene monstrat.

120) setifernm: praecedenti simile, sed prominentia
piliformis est rigidior; exemplum praebet Lycopodium
clavatum ^t. 62. f. Q. a.}.

121) arachnoideum-, folia si ante explicationem
sunt obducta materia viscida tenaci, quae sub explica-
tione extenditur in fila subtilia, peracta explicatione in
foliorum apicibus praecipue observata; inspiciatur Sem-
pervivum arachnoideum ^t, 66. f. 8-3.

122) rotundatum-, ubi arcus latitudinem folii ipsius
continens, dorso averso terminat apicem; e. g. Cor ea
alba (t. 63. f. 3.), Peplis Portula (t. 13. f. 4-).

123) praemorsum-, si apex in lineam transversalem
repandam vel deniiformi- flexuosam desinit; exemplo est
Bavojzia praemorsa (t. 52. f. 5.)'

124) truncatuni-. si linea transversali recta — quae

• quidem in costa media interdum efiteit angulum obtu-

li 6) dornspitzig (^spinescens'): W'enn sich die
‘Spitze in eine stehende Hervorragung, die man Dorn
nennt, endigt; z. B. Conchium aciculare, Yucca fila-
mentosa (t. 64. f. l4-}'

117) s t a ch elsp i tz ig wxnn sich an

der Spitze eines stumpfen Blattes ein borstenformiger,
krautarliger, kurzer Stachel befindet; z. B. Bupleurum
fruticosum (t. 63- f. 6.).

118) spitzentr agend (^apiculatum')-. svenn bey
den Moosen aus der Spitze der Bliitter der Nerve her-
vortritt und grun, braunlich oder lothlich erscheint; z.
B. Gymnostomum minutulum (t. 65. f. II. b.).

11 9) haartragend (piliferum): dem vorhergehen-
den ahnlich, aber der hervortretende Nerve ist von weis-
ser Farbe. Es findet sich nur bey den Moosen und
zwar zeigt es sich sowohl mit einem einfachen Haar,
wie bey Grimmia sudetica (t. 60. f. 3- ais auch
mit einem .astigen, wie bey Bryum macrocarpum
(t. 60. f. 12. a. b.).

120) borstentragend (setifernm): es ist dem haar-
tragenden ahnlich, aber die haarformige Hervorragung
ist steifer; z. B. Lycopodium clavatum (t. 62. f. g. a.).

121) spinnwebig (arachnoideum): wenn die Blat-
ter vor der Entwicklung mit einer schmierigen, zahen
Materie bedeckt sind, die sich wahrend der Entwicklung
zn feinen Faden ziebt, welclie nach vollendeter Ent-
wicklung vorzuglich an den Spitzen der Blatter bemerkt
werden ; z. B. Sempervivum aracJmoideum (t. 66. f. 8.).

122) zugerundet (rotundatum): wenn die Spitze
durch einen mit dem Rucken nach aufsen gekehrten
Bogen, von der Breite des Blattes, begranzt vvird; z. B.
Corea alba (t. 63. f. 3.)> Peplis Portula (t. 13. f. 4.).

123) abgebissen (praemorsum): wenn die Spitze'
in einer gebogten oder zahnformig gebognen Queerlinie
sich endigt; z. B. Pavonia praemorsa (t. 52. f. 5-}.

124) abgestutzt (truncatum): wenn die Spitze
durch eine gerade Queerlinie — die jedoch an der Mit-

Tep, MINOI.OCIA.

T ERMINOLOGIE.

143

sum infrorsum vel excisuram — terminatur apex ; videa-
tur Lirioclendron tnlipifera (t, 49" f*

125) renisum: folium majus minusve rotundatum
(No. 120.), cujus apex jinu levi terminatur; exemplum
exhibet Salix reticulata (t. 5 o. f. 9. b,).

126) emarginatwn: ubi apex parvam habet exisu-
ram et anguli laterales sunt rotundati; inspiciatur Tur-
raea virens (t. 23 - f- 5 - Buxus balearica (t. 61. f. 7.).

127) excisum: ubi apicis excisura est major, quam
in praecedente, et anguli laterales sunt acutati vel ob-
tusati; exempla praebent Larrea cuneifolia Cavan,
(t. 5 i. f. 12.), Amaranthus Blitum (t. 62. f. 3 -)-

120 ) triclentatum: apex folii si duabus excisuris vel
sinibus diducitur in tres dentes ; ut in Cortesia cunei-
folia (t. 54 - f. 13).

129) /labelliforrne: vid. §. 82. D. No. T. Haec for-
ma frondi Palmarum potius, quarn aliorum vegetabilium
foliis est propria.

130) daedaleum: vid. §. 82. C. No. 7. Quae forma
haud dubie non nisi in Filicibus fronde deprehenditur.

131) fissum: folium si incisuris vel fissuris (§. 84-
No. i 4 - > i 5 ). flb apice utra medium usque intrantibus
divisum est in lacinias (§. 84 - No. ig.). Quarum nume-
ro destinguuntur ;

a) bifidum: si una incisura vel fissura folium in
duas lacinias s. lobos dividit; e. g. Salisburia adian-
toides (t. 66. f. 5.).

b) trifidum: si duae incisurae vel totidem fissu-
rae folium in tres lacinias dividunt ; exemplum ad-

telrippe zuweilen einen einwartsgekehrten stumpfen Win-
kel oder Ausschnitt bildet — begranzt wird; z. B. Li-
riodendron tulipifiera (t. 43* f-

125) zur Lickgedruckt (^retusum'): ein mehr oder
weniger zugerundetes Blatt (No. 122 ) dessen Spitze
durch eine flache Bucht (§ 84 - No. 17.) begranzt ist;
z. B. Salix reticulata (t. 50. f. 9. b.).

ic6) ausgerandet (^emarginat um'): wcnn die
Spitze einen kleinen Ausschnitt (§. 04 - No. 16.) hat und
die seitwartsstehenden Winkel zugerundet sind; z. B.
Turraea virens (t. 23 - f. 5 - a )> Buxus balearica
(t. 6[. f. 7.).

127) ausgeschnitten (^excisuni): wenn die Spitze
einen grofseren Ausschnitt hat, ais bey dem vorherge-
henden, und die seitwartsstehenden Winkel spitzig oder
stumpf sind; z. B. Larrea cuneifolia Cavan. (t. 5 r.
f. 12.), Amaranthus Blitum (t. 62. f. 3 )•

128) dreyzahnig Qridentatuni): wenn die Spitze
des Blattes durch zwey Ausscbnitte oder Buchten in
drey Ziihne zertheilt ist; z. B. Cortesia cuneifolia

(t. 54 f- 13.).

I2g) fachelformig (^fiabelliforme'): ra. s. §. 82.
D. No. I. Diese Form ist mehr dem Wedel der Pal-
men, ais den Blattern andrer Gewachse eigen.

130) verworren (^daedaleum'): m. s. §. Q 2 . C.
No. 7. Man sieht diese Forni wohl nur bey dem We-
del der Farrnkrauter.

131) gespalten (fissumy. wenn das Blatt durch
Einsclinitte oder Spalten (§. 84 - No. 14., i 5 )j die von
der Spitze bis iiber die Mitte gehen, in Zipfel (§. 84 -
No. tg) zertheilt ist. Der Zahl der Zipfel nach wer-
den unterschieden:

a) z w e y s p a 1 1 i g (^bifi dum') : wenn Ein Ein-
schnitt oder Eine Spalte das Blatt in zwey Zipfel
oder Lappen theilt; z. B. Salisburia adiantoides

(i. 66. f. 5 .)* ‘

b) dreyspaltig (^trifidum): wenn zwej’’ Eln-

schnitte oder Spalten das Blatt in drey Zipfel tliei-

Y

144

Terminologia.

Termixologie.

fernnt folia inferiora Athanasine annuae (t. 50 -
f. I.). Ivumerantes ita pergunt usque ad

c) multifidum', ubi mulli incisurae vel /issurae,
quorum numerus non est perpetuus, diducunt fo-
lium in lacinias.

Secundum marginem.

132) integerrimum-, si folii margo nec incisuras,
nec excisuras ostendit, neque sinus (§. 84- No- 14- '6. 17 ) ;
exempla praebent Peperomia obliqua (^t. 23. f. G
Passifora lunata (^t. 5i. f. 5 .), Passiflora coerulea
(t. 14. f. I. b.), Quercus pedunciilata (t. 20. f. l\. d.),
Sagittaria sagittifolia (t. 36. f. 9. b.) et Scabiosae
arvensis folia superiora (t. 59- f- 3.)-

133) fimbriatum', margo ubi incisuris per multis di-
visus est in parvas lacinias angustas. Cujusmodi folium
mihi quidem nondum occurrit, interea nimc jam licet
boc loco proferre corollam TV^aldschmidtiae nymphoi-
dis (t. 65. f. 3.) et petala tria inferiora in Tropaeolo.

134) cr enatum', margo ubi excisuris acutatis divi-
sus est in angulos rotundatos, margini perpendicularitc-r
insistentes; e. g. Balsamita vulgaris (t. 63 . f. 50 -
guli marginis si sunt admodum parvi, ut in Crassitia
spathulata (t. 62. f. i.), dicitur crenulatmn, sicut con-
trarie grosse crenatum nominatur, ubi anguli per ma-
gni apparent, cujusmodi sunt folia radicalia Betonicae
ofiicinalis (t. 35- h 9 ).

133} obtuse crenatum-. ita et nominatur folium
praecedens, (iXo. i 34 -) indicetur sequentis (No. 136.}
contrarium.

1364 acute crenatum'. si in folio crenato (No. l 34 )
anguli rotundati in apice gerunt angulum parvum acuta-
tum ; e. g. folia radicalia Calthae palustris (t. 59. f. 12.).

len; z. B. die untern Blalter der Athanasia a?v-
nua (t. 30 . b I.)* Man zahlt nun so vveiter fort,
bis

c) vielspaltig Qnultifidum')'. wenn vlele Ein-
schnitte oder Spallen, die der Zahl nach nicht be-
stiindig sind, das Blalt in Zipfel zertheilen.

Nach dem Rande.

132) ganzrandig ; wenn der Rand

desBlattes weder Einschnitte noch Ausschnitte noch Buch-
ten (§. 84 - l 4 * ^ 7 -) dienen Peperomia

obliqua (t. 23. f. 6 Passifiora lunata (t. 5 t. f. 5 .)) Pas-
sifiora coerulea (t. 14. f. I. b ), Quercus pedunculata
(t. 20. f. 4 - d.). Sagittaria sagittifolia (t. 36. f. 9. b.) und
die obern Blalter der Scabiosa arvensis (t. 59. f- 30 '

133} gefranzt (^fimbriatum')-, wenn der Rand
durch sehr viele Einschnitte in kleine, schmale Zipfel
zertheilt ist. Ein dergleichen Blatt kenne ich zwar noch
nicht, indessen kann ich hier vorlaufig die Blumenkrone
der TValdschmidtia nymphoides (t. 65. f. 3 -) ttttd die
drey untern Kronenblaiter bey Tropaeolum anffihren.

134) gekerbt (^crenatum): wenn der Rand durch
spitzige Ausschnitte in zugerundete Winkel zertheilt ist,
die auf dem Rande senkrecht steben; z. B. die wurzel-
strindigen Blatter der Balsamita vulgaris (t. 63. f. 50 *
Sind die Winkel des Randes sehr klein, wie bey Cras-
sitia spathulata (t. 62. f. I.), so heilst es fein- ge-
kerbt (crenulatum), so wie man es hingegen grob-
gekerbt (grosse crenatum) nennt, wenn sicli die Win-
kel sehr grofs zeigen, wie bey den wurzelsiandigen
Blattern der Betonica officinalis (t. 35 - f. 9.}"

1 33 ) stumpf- gekerbt (obtuse crenatum): so
wird auch das vorhergehende Blatt (No. i 34 -) genannt,
wenn man den Gegensatz des folgenden (No. 36.) da-
mit bezeichnen will.

136} sp i t z i g - g ek erb t (acute crenatum): wenn
bey einem gekerbten Blatte (No. 1340 zugerunde-
ten Winkel an der Spitze einen kleinen spitzigen Win-
kel tragen ; z. B. die wurzelsiandigen Blatter der Cal-
tha palustris (t. 59' f- 12.).

Terminologia.

Tei\minoeogie.

145

137) serrato- cr enatum: ubi excisurae sunt acuta-
tae, anguli rotundati, dura hi non perpendicrtTanter in-
sistunt margini, sed ad folii ajjicem versus spectant; ex-
emplum praebet Ageratum conyzoides (t. 63. 1. 2.).

j 38 ) duplicato - cr enatum: si anguli folii crenati
(No. i34) ipsi denuo sunt crenati; exemplo est Verea
crenata (t. 60. f. 2.).

139) serratum: margine excisuris acutatis in angu-
los acutatos diducto, qui ad folii apicem vertuntur; e.
g. Stacliys sylvatica (t. rg. f. 4- Populus nigra
(t. 32. f. 6. b.). Simili modo, ut in folio crenato (No. i 340 j
hic quoque distinguuntur serrulatum , e. g. Barosma
serratum (f. 63. f. 80^ grosse serratum , ut in Hu-
mulo Lupillo (t, 59. 1. 50-

140) retrorso -serratum: ubi marginis excisurae et
anguli sunt acutati, quorum lii vero ad folii bnsin spe-
ctant; videatur Keronica scutellata (t. 6-. f. 80*

141) crenato-serratum : excisurae et anguli margi-

nis si acutati et lineis rectis finiti sunt, ac margini per-
pendiculariter insistunt; exemplum Pelargonium

Barringtonii (t./65. f. l30-

142) duplicato - serratum: ubi anguli folii serrati
(No. 139O Ips* denuo sunt serrati ; inspiciantur Betula
alba (t. h 40^ Ulmus ejfusa (t. 61, f, 2. a.).

143) dentatum : ubi margo excisuris obtusatis seu
rotundatis — parvis sinibus — dividitur in angulos acu-
tatos, in folii margini perpendiculariter insistentes ; vi-
deantur Thrincia hirta (t. 58» b 6. Trapa natans
(t. 28. f. 4' b.). Non minus quam in folio crenato
(No. I3-|0 bic distinguitur denticulatum e. g. Cy-
ctumen europaeum (t. 0- b 2. c.) a termino grosse

137} sagenartig-gekerbt (^serrato - cr e natum') :
wenn die Ausschnitte spitzig und die Winhel zugernn-
det sind, leiztre aber nicht senkrecht auf dem Rande
stehen, sondern nach der Spitze des Blattes hingerichtet
sind; z. B. Ageratum conyzoides (t. 63. b 2.}.

138} doppelt - gekerbt (^duplicato - crenatuni) :
wenn die Winkel eines gekerbten Blattes (No. i340
selbst wieder gekerbt sind; z. B. Terea crenata
(t. 60. b 2.).

J3g) sagenartig {^serratum): wenn der R.and
durch spitzige Ausschnitte in spitzige Winkel zertheilt
ist, dis nach der Spitze des Blattes hin gerichtet sind;
z. B. Stachys sylvatica (t, ig. f. 4- Populus nigra
(t. 32. f. 6. b.). Auf ahnliche Art, wie bey dem gekerb-
ten Blatte (No. i34)> unterscheidet man auch hier fein-
siigenartig (^serrulatum), z. B. Barosma serratum
(t. 63. b 80 ? grob-sagenartig {grosse serratum'),
wie bey Humulus Lupulus (t. 59* b g.).

140) riickwarts-sagenartig {retrorso-serratum) :
wenn die Ausschnitte und Winkel des Randes spitzig,
letztre aber nach der Basis des Blattes hin gerichtet
sind; z. B. Keronica scutellata (t. 62, b 80’

141) gek erb t - sa genar tig (crenato-serratum) :
wenn die Ausschnitte und Winkel des Randes spitzig
und geradiinig sind, und senkrecht auf dem Piande ste-
hen; z. B. Pelargonium Baringtonii (t. 65' b l30'

142) doppelt-sagenartig {duplica to-serratuiii):
wenn die Winkel eines sagenartigen Blattes (No, 139O
selbst wieder sagenartig sind; z. B. Betula alba (t. 3t.
f. 40? Ulmus ejfusa (t, 6r. f. 2. a.}.

143) gezfihnt (deniatiim) : wenn der Rand durch
gestumpfle oder zugerundete Ausschnitte — kleine
Buchten — in spitzige Winkel zertheilt ist, die senkrecht
auf dem Piande des Blattes stehen; z. B. Thrincia hirta
(t. 38- b 6.), Trapa natans (t. 28. b 4* b.}. Eben so,
wie be3' dem gekerbten Blatte (No. 134 ) unterscheidet
man auch hier fein-gezahnt (denticulatum), z. B.

Y 2

Terminologiz.

146 Terminoeogia.

dentatum, ut in foliis radicalibus Hieracii paludosi

(t. 64. f. 4-).

144) serrato- dentaium: ubi excisurae sunt oblusa-
tae seu rotundatae^ anguli acutati, quorum hi ad folii
apicem spectant; videatur Silphium therebinthinaceum

Ct. 63. f. 150 -

145) duplicato - dentatum : anguli folii dentati
(No. 143) ubi ipsi denuo sunt dentati; ut bene mon-
strant Tussilago Petasites (t. 27. f. 2. b,}, Begonia
acuminata (t. 60. f. i.).

146) erosum: praecedenti (No. i 450 simile, atque
eo tantum differens, quod majores excisurae angulique
minus sunt regulares, exemplum adfert Salvia nilutica

(t. 55. f, 6.}.

147) repandinn: folii margo ubi ita est excisus, ut
anguli ac sinus rotundati inter se alternant sibi succe-
dant; vel si idem finitur arcubus altematim modo ex-
trantibus modo intrantibus; inspiciatur Ficus religiosa
(t. 6q. f. 7.).

148) undulatum: ubi ab aequa planitie folii eo
discedit margo, quod per vices angulis rotundatis modo
adscendit modo descendit; e. g. Nicotiana fruticosa

(t. 63. f. 12.).

149) crispum: margo undulatus folii si denuo an-
gulis parvis rotundatis vel ipsis angulis acutatis modo
adscendit modo descendit; ut in Malva crispa (t. 62.
f. II.).

150) involutum: ubi folii margo ad paginam supe-
riorem est reflexus, ac plus minusve involutus; videan-
tur Pinguicula vulgaris (t. 6i. f. 6. a.). Barbula rigi-
da (t, 65. f. i 5 - «•)•

151) revolutum: ubi folii margo ad paginam infe-
riorem est reflexus, ac plus minusve est involutus; e. g.
Ledum palustre (tab. libri inscript. i. f. i.), Banhsia
marginata (t, 5i. f. 14.).

Cyclamen europaeum (,t- 8 f. 2. c.), von grob-ge-
zahnt grosse dentatum'), z. B. die wurzelstandigen
Blatter des H e' acium paludosum 't. 64 - f. 4 ')‘

144) sagen artig - geza hn t (^serrato -dentatum):
wenn die Aussihnitte gestumpft oder zugerundet, die
Winkel sj)itzig, letztre aber nach der Spitze des Blattes
hin gerichtet sind; z. B. Silphium tlurebinthinaceum

(t. 63. f. 15.).

145) doppelt-gezahnt (^duplicato- dentatum) :
wenn die Winkel eines gezahnten Blattes (No. 142 )
selbst wieder gezahnt sind ; z. B, Tussilago Petasites
(t. 27. f. 2. b.), Begonia acuminata (t, 60. f. i.).

146) ausgenagt (^erosum): dem vorhergehenden
(No. iqo-) ahnlich, und nur dadurch verschieden, dafs
die grofsern Ausscbnitte und Winkel nicht so regelma-
fsig sind; z. B. Sahna nilotica (t. 55 f- t6.).

147) ausgeschweift (^repandum') : wenn der Rand
des Blattes so ausgeschnitten ist, dafs zugerundete Wm-
kel und Bucbten mit einander abwechseln; oder wenn
derselbe durch wechselsvveis aus- und einwartsgek=hrte
Bogen begranzt ist ; z. B. Ficus religiosa (t. 64. f. 7.).

148) wellenformig (^undulatum): wenn von der
geraden Ebene des Blattes der Rand dadurch abweicht,
dafs er abwechselnd in zugerundeten Winkeln auf- und
absteigt ; z. B. Nicotiana fruticosa (1. 63 . f* 12.).

149) kraus (^crispum): wenn der wellenformige
R.and des Blattes wieder in kleinem zugerundeten oder
auch spitzigen Winkeln auf- und absteigt; z. B, Malva
crispa (t. 62. f, ii.).

150) eingerollt (involutum): wenn der Rand des
Blattes nach der obern Fl.ache umgebogen und mehr
oder weniger eingerollt ist; z. B. Pinguicula vulgaris
(t. 61. f. 6. a.), Barbula rigida (t. 65 . f. l 5 . «)•

151) zugeriickgerollt (revolutum): wenn der
Rand des Blattes nach der uniern Flache umgebogen
und mehr oder weniger eingerollt ist; z. B. Ledum
palustre (Titelkupfer i. f, l,). Banksia marginata

(t. 51. f. l 4 -)-

TERMINOIiOGlA.

Terminologie.

147

152) cartilagineuin : folium si margine tumido, du-
ro, paulo diaphano — plerumque plus minusve flavo —
est circumductum; exemplo est Ilex aquifolium (t. 55 *

f. 3 .).

l^‘^')-filiff rum: ubi folii margo in partes dissolvitur
atque in forma filorum plus minusve subtilium remanet
pendens ; exemplum praebet Yucca filamentosa (t. 64 -

f. 14.).

154) spinosum: margo ubi eminentiis pungentibus
est obsitus; videatur Carduus arabicus (t. if}. f. 4 - 6 .),
Malpighia Aquifolia (t. 32. f. l. a.).

£. Secundum utramque paginam.

155) aculeatum : si pagina superior aut inferisr,
vel ulraque, eminentiis pungentibus est obsita; exem-
plum exhibet Solanum aculeatissimum (t. 64. f. 2 j.

156) concavum: si paginae superiori cavitas inest ;

inspiciantur Hydrocotyle vulgaris (t. 54 - 12.), Dro-

sera rotundifolia.

157) convexum: ubi pagina inferior cavitate, su-
perior autem fornicatione est instructa ; e. g. folia su-
periora Correae albae (t. 65 - f. 3 .)> seque ac nonnun-
quam in Pyrola media (t. 55 - f- i 3 )-

i 5 Q) cuculatum : si ad folii basin versus margines
laterales superiori paginae ita sunt flexae, ut cavitatem
efficiant ; exemplo est Eriospermum lanuginosum (t. 54 »
f. 7.).

159) canaliculatum: folium longum, angustum, cu-
jus pagina superior in medio toto longitudinali lacunam
ostendit; ut Sparganium ramosum (t. 61. f. 8)*

160) plicatum : si folium a planitie aequa eo disce-
dit, quod angulis acutatis per vices sursum deorsumque
flectitur, unde plicae exseruntur. In hoc possunt distin-
gui:

a) longitudinaliter plicatum: ubi plicae a basi
ad apicem versus excurrunt; exemplum exhibet
K aratrum nigrum (t. qO. 1. 7. a.).

152) knorplig (^cartilagineuin): wenn das Elatt
mit einem aufgetriebenen, harten, etwas durchscheinen-
den — gewohniich mehr oder weniger gelben — Pian-
de eingefafst ist; z. B. Ilex Aquifolium (t. 55 - f- 3 -)"

153) fadentragend (filiferuni) : wenn der Piand
des Blattes theilweise sicli ablost und in Gestalt mehr
oder weniger feiner F’aden liangen bleibt ; z. B. Yucca
filamentosa (t. 64. f. l4 )•

1 54 ) dornig (spinosum) : wenn der Piand mit ste-
chenden Hervorragungen besetztist; z. B. Carduus ara-
bicus (t. 10 . f. 4 - b.), Malpighia Aquifolia (t. 32. f. I. a.).

s. Nach den beyden Fliichen.

15.5) stachlig (aculeatum): wenn die obere oder
untere Flache, oder auch be}"de, mit stechenden Hervorra-
gungen besetzt sind; z. B. Solanum aculeatissimum

(t. 64. f. 2.).

15G) ausgehohlt (concavuiri) : wenn die obere
Flache eine Hohlung hat; z. B, Hydrocotyle vulgaris
^t. 54 - b 12.), Drosera rotundifolia.

157) gewolbt (convexum): wenn die untere Fla-
che eine Holilung, die obere Flache eine Wolbung hat;
z. B. die obern Bliitter der Correa alba (t. 63. f 3 -)>
wie auch zuweilen bey Pyrola media (t, 55 . f. l 3 )•

1 58 ) kappenformig (cuculatum) : wenn g«gen
die Basis des Blattes die Seitenriinder nach der obern
Flache zu so gebogen sind, dafs sie eine Hohlung bilden;
z. B. Eriospemum lanuginosum (t. 54 - b 7.).

l5g) rinnenformig (canaliculatum): ein langes,
schmales Blatt, welches auf der obern Fliiche in der
Mitte seiner ganzen Lange nach eine Vertiefung hat;
z. B. Sparganium ramosum (t. 61. f. 0 ).

160) gefaltet (plicatum) : wenn das Blatt von der
geraden Ebene dadurch abweicht, dafs es sich in spitzi-
gen Wmkeln abwechselnd auf - und niederbeugt und da-
durch Falten bildet. H er lassen sii h imterscheiden :

a) langsfaltig (longitudinali 1 er plicatum):
wenn die Falten von der Basis nach der S iitze
auslaufcn; z. B. Heratrum nigrum (t. qo. f. 7. a.).

148

Terminologia.

Terminologie.

b) transverse plicatum: plicae si a costa me-
dia ad marginem usque protendunt; videantar fo-
lia juniora Carpini Betiili (t. 4l- f» 70'

c) radiatim plicatum: si folium est subrotun-
dum ac plicae, ubi illud cauli aut petiolo jungitur,
ex eodem procedunt puncto, unde in omnes di-
rectiones ad marginem usque dilatantur; exemplum
exhibet AlcJiemilla vulgaris (t. 43* f- !• b.).

161) undatum: folium si angulis rotundatis, alter-
nalim sursum deorsumque flexis, a planitie aequa disce-
dit ; e. g. Begonia acuminata (^t, 6o. f. lO, Ilex aqui-
folium (t. 55- f. 30> DraconiiuTjt pertusum (t. 63. f. gO-

162) bullatum: si inferiori paginae sunt cavitates,

superiori fornicationes vesica eform es ; inspiciantur Pri-
mula cortusoides (t, 54- f- Ocymum Basilicum

bullatum.

163) lacunosum: ubi superiori paginae sunt cavita-
tes, quae instar fornicationum ex inferiori pagina pro-
cedunt. Quae quidem declinatio a planitie recta in lo-
liis minus crebro quam in thallo 81. No. 8. e. f.)
videtur occurrere.

164) rugosum : si in pagina superiore folii planum
inter venas aliquantum procedit, ita, ut hae quasi vide-
antur immersae; exempla offerunt ^Ilthaea ficifolia
(t. 5o. f. 40^ Salvia nilotica (t. 55. f. i6.).

165) carinatum: in pagina inferiore folii oblongi,
lanceolati vel linearis, si costa media — aut, hac
absente, pars folii illum tenens locum — procedit sicut
navis carina; inspiciantur Lactuca virosa (t. 50- f- 70^
Lactuca Scariola (t. 58. f. 8.)> .Aloe carinata ^t. 54-
f. 2.), Sparganium ramosum (t. 61. f. 8-}.

166) lineatum: si vasa subtilia a basi ad apicem
densa ac parallela inter se excurrunt atque in superficie

b) querfaltig (^transverse plicatum'): wenn
die Falten von der INIittelrippe nach dem Rande hin
sicli erstfecken; z. B. die jungen Blatter bey Car-
pinus Betulus (t. 41. f. 7.}.

c) strahlenfaltig {radiatim plicatum): wenn
das Blatt rundlich ist, die Falten da, \vo es mit
dem Stengel oder dem Blattstiele in Verbindung
steht, aus einem Punkte hervorgehen und sich nach
allen Richtungen bis zum Rande hin verbreiten;
z. B. Alchemilla vulgaris (t. 43- f. l. b.).

161} vvogicht (undatum): wenn das Blatt von
der geraden Ebene durch abvvechselnd sich auf - und
niederbeugende, zugerundete Winkel abweicht; z. B.
Begonia acuminata (t. 60. f. i.) Ilex aquifolium (t. 55.
f. 30> I^racoutium pertusum (t. 63. f. g.).

162) blasich t wenn die untere Flache

Hohlungen, die Oberseite blasenartige Wdlbung#>n hat;
z. B. Primula cortusoides (t. 54. h Ocymum Ba-

silicum 5". bullatum.

163} grubig (lacunosum): wenn die obere Flache
Hohlungen hat, die ais Wolbungen auf der Unterseite
hersortreten. Dtese Abv^eichung von der geraden Ebe-
ne sclieint aber nicht so haufig bey den Pl.lttern, ais
bey dem Laube (§. 8t. No. 8. c. f ) gefunden zu werden.

164) runzlig (rugosum) : wenn auf der obern Fla-
che die Flache des Blattes zwischen den Adern elwas
hervortritt, so, dafs diese gleichsara eingesenkt zu seyn
scheinen; z. B. ALhaea ficifolia (t. 50. f. 40> Salvia
nilotica Q. 53. f. 16.).

iSj) kielfbrmig (carinatum) : wenn bey einem
langliciten , lanzett- oder linienformigen Blatte auf der
untern Flache die Mittelrippe — oder, wenn diese fehlt,
der an ihrer Stelle vorhandene Theil des Blattes — wie
der Kiel eines Schiffes hervortritt; z. B. Lactuca viro-
sa- (t. 50. f. 'ji)> Lactuca Scariola (t. 58- f. 8-), Aloe
carinata (t. 54* f* -•) Sparganium ramosum (t. 61. f. 8.).

166) gestrichelt (lineatum): wenn feine Gef.ifse
dicht und parallel von der Basis nach der Spitze laufen

T E P. M I N O I. O G I A.

TePiMINOEOGIE.

linearum modo apparent; exemplum adfert Melalenca
stypheloides (t. Co. f. Q.).

167) nervosum-, ubi vasorum fasciculi crassiores
haud deducti in ramos, a basi folli ad apicem usque
excurrunt ; videantur Peperomia alata Ct. 24. f. 4 ’
Neottia repens (t. 40. f. 4 - *•)' Veratrum nigrum (t. 40.
f. 7. a.), Convallaria Polygonatum (^t. 61. f. g.), Plan-
tago lanceolata ^t. 63. f. II* t* 64* f* 12.).

163} aequaliter nervosum-, si vasorum fasciculi lon-
gitudinales ejusdem crassitudinis sunt omnes ; e. g. Plan-
tago lanceolata (t. 63 * f- It* t* 64. f. 12.).

l6g) inaequaliter nervosum-, ubi ex his vasorum
fasciculis nonnulli sunt crassiores; e. g. Convallaria
Polygonatum (^t. 6r. f. g.)*

170) uninervium: in quo unum modo vas longitu-
dinale seu nervus medio invenitur, uti est in Muscis.
Tunc vel ad apicem usque excurrit, ut in Gymnostomo
prorepente (l. 65. f. 7. a,), vel ante evanescit, quam ad
illum pervenit; id quod ostendit Neckera Jiliformis
(t. 65. f* 9. a,).

171) trinervinm: Iribus vasorum fasciculis a basi
ad apicem usque excurrentibus ; e. g. folia primordialia
Plantaginis lanceolatae (t. 03 * f- li 0 *

172) quinquenervium-. ubi vasorum fasciculi quin-
que a basi ad apicem usque procedentes apparent ; vi-
deantur folia serius provenientia Plantaginis lanceola-
tae (t. 64. f. 12)*

173) septemnervium: cui septem sunt vasorum fa-
sciculi longitudinales; inspicialur Plantago major y.
rosea.

174) triplinervium- si supra basin e costa media
utroque lalere oritur vasorum fasciculus ad apicem ver-
sus excurrens ; exemplum fert Laurus Camphora (t. 55 *

f. 8.)*

175) quintuplinervium: ubi supra basin c- costa
media utroque latere duo oriuntur vasorum fasciculi ad

149

und auf der Oberfliiche sich ais Linien zeigen; z, B.
Melalenca stypheloides (t. 60. f. g.},

167) nervig (jiervosuni)-. v\'enn starkere Gefafs-
bundel, die sich nicht in Aste zertheilen, von der Basis
des Blattes bis zur Spitze auslaufen, z. B. Peperomia
alata (t. 24. f. 4 * b.), Neottia repens (t. 40. f. 4 *
Veratrum nigrum (t. 40. f. 7. a ), Convallaria Poly-
gonatuin (t. 6l. f. g.). Plantago lanceolata (t. 63 * f* H*
t. 64. f* 12.).

168) gleichnervig (^aeqnaliter nervosum')-, wenn
die liingslaufenden Gefafsbiindel alle von gleicher Dicke
sind; z, B, Plantago lanceolata (t. 63. f* 1 1. 1. 64. f* 12.).

169) ungleichnervig (^inaequaliter nervosum)-.
wenn unter diesen Gefafsbundeln einige dicker sind ;
Convallaria Polygonatum ^t. 6t. f. g.).

170) einnervig (uninervium): bey den nur ein
Langsgefals oder Nerve in der Mitte sich befindet, wie
bey den Moosen. Er lauft dann entweder bis zur Spitze
aus, wie bey Gymnostomum prorepens (t. 65* f* 7. a.},
oder er verschwindet, ehe er dieselbe erreicht, wie bey
Neckera Jiliformis (t. 6j. f. g. a.).

171) dreynervig (trinervium): wenn drey Gefafs-
biindel von der Basis bis zur Spitze laufen; z. B. die
erstern Biatter der Plantago lanceolata (t. 63. f. il*).

172) i\x'o.it\em\g{cjuinquenerviuni): bey dem man
fiinf von der Basis bis zur Spitze laufende Gefafsbundel
bemerkt; z. B. die spater hervorkommenden Biatter
der Plantago lanceolata (t. 64. f. 12.).

173) siebennervig (septemnervium): bey dem
sieben langslaufende Gefalsbundel vorhanden sind; z. B.
Plantajo major y. rosea.

174) dr eyfa ch ner vi g (triplinerinum): wenn uber
der Basis aus der Mittelrippe auf beyden Seiten ein Ge-
fafsbundel enlspringt, der nach der Spitze hin auslauft;
z. B. Laurus Camphora (t. 55 . f* 8 *)*

175) funffach nervig (quintupUnerviuni): wenn
uber der Basis zwey Gefafsbiindel aus der Mittelrippe

150 Terwinologia.

apic6iTi 6xcurr€ntes j exemplo sunto Pyrolci inedici (t. 55 *
f. i 3 )^ Melasloma scabrosum (t. 6l. f. l.)*

176) septuplinervium: ubi supra basin ex utroque
costae mediae latere tres oriuntur vasorum fasciculi ad
apicem excurrentes.

177) costaium ; vasorum fasciculi e costa media
orientes, dum, in ramos haud diducti, ad folii marginem
usque excurrunt paralleli atque arctissimi; exemplo est
Hellenia Allughas (t. 64 - f- .i 3 -)-

178) 'venosum-, ubi e costa media longis intervallis
oriuntur vasorum fasciculi in ramos diducti, e. g. Phlox
paniculata (t. 52. f. 6), Lirioclendron tulipifera (t. 49.
f. I.), Turrea 'virens (t. 23. f. 5 }.

I7g) reticulato -venosum-, vasorum fasciculi e co-
sta media orientes, ubi, non minus ac eorum rami, ea-
dem fere sunt crassitudine, atque, in ramos divisi, rur-
sum conjunguntur, ita, ut rete quasi efficiant; inspicia-
tur Chelidonium majus (tab. libri inscript. 2. f. li ).

iCo) nervoso -venosum-, ubi vasorum fasciculi, ut
in folio nervoso (No. 167.) fit, e basi proveniunt, sed
in ramos dividuntur ; e. g. Paris quadrifolia (t. 55 - fi I2.),
Tropaeolum majus (t. 55 - fi i 40 *

181) obtecto -venosum: si supra vasoniin fascicu-

los e costa media provenientes alii e basi orientes trans-
eunt; exempla Alysma Plantago (1.36.1.7.8.),

Jiryiroxylon Caca (t. 3 o. fi 4 - ^ 0 *

182) costato-venosurn: ubi e costa media oriuntur
crassi vasorum fasciculi, ad folii marginem recti ac pa-
ralleli, sed non conferti, excurrentes, quod primo ad-
spectu videntur simplices, at vero in subtilissimos ramos
ipsosque ramosos diducti ad morem retis subtilis inter se
conjunguntur; exemplo sunto Ulmus effusa (t. 61. f. 2. a.).
Alnus glutinosa.

Terminoeocie.

auf jeder Seite entspringen und nach der Spitze zu aus-
lanfen; z. B. Pyrola media (t. 55 . fi l 3 .)^ Melastoma
scabrosum (t. 61. f. I.).

176} si e b enf a c h n er vig Qseptuplinervium'): wenn
uber der Basis auf jeder Seite der Mittelrippe dreyge-
fafsbundel entspringen und nach der Spitze auslaufen.

177) rippig (^costatum'): wenn aus der Mittelrippe
Gefafsbundel entspringen, die ohne sich in Aste zu zer-
theilen parallel und sehr dicht bis zum Rande des Blat-
tes auslaufen; z. B. Hellenia AUughas (t. 6q. f. i 3 }.

178) aderig (venosum'): wenn aus der Mittelrippe
in weiten Zwischenraumen Gefafsbundel entspringen die
sich in Aste zertheilen; z. B. Phlox paniculata (t. 52 .
f. 6.), Liriodendron tulipifera (t. 49. fi !•), Turrea-
virens (t. 23. f. 5 ).

179) netzformig-geadert {reticulato -venosma):
wenn die aus der Mittelrippe entspringenden Gefafs-
biindel, so wie die Aste derselben von ziemlich gleicher
Dicke sind und sich so in Aste zertheilen und vvieder
verbinden, dafs sie gleichsara ein Netz bilden; z. B.
Chelidonium majus (Titelkupfer 2. f. i 5 ).

180) nervig-geadert (nervoso -venosum): wenn
die Gefiifsbundel wie bey einera nervigen Blatte (No. 167.)
aus der Basis kommen, sich aber in Aste zertheilen; z.
B. Paris quadrifolia (t. 55 - fi 12.}, Tropaeolum ma-
jus (t. 55. f. 14.).

181) bedeckt-geadert (oi;(?cio-zie/roj'r/7/z); wenn
uber die aus der Mittelrippe kommenden Gefafsbundel
andre einfache, aus der Basis entspringende w^eglaufen;
z. B. Alysma Plantago (t. 36. fi 7. b.}, Erytroxylon
Coca (f. 30. f. 4 - ^ }•

182) rippig-geadert costato - venosuin) : wenn
aus der Mittelrippe dicke Gefafsbundel entspringen, die
gerade und parallel, aber nicht dicht neben einander,
nach dem Piande des Blattes auslaufen, und bej^m ersten
Elick einfach zu seyn scheinen, sich aber dennoch in
sehr feine Aste zertheilen, die wieder iistig sind, und
nach Art eines feinen Netzes sich verbinden; z. B. Ulmus
effusa (t. 61, fi 2, a.). Alnus glutinosa.

T E n M I u o L O G I A.

Iu 3 } cancellatum', ubi vasorum fasciculi, cancello-
rum forma, in ramos abeunt, atque membrana sunt in-
duti, idque ita, ut inter ipsos vacua remaneant spatia,
dum et superior et inferior folii pagina caret membra-
na; inspicialur Hydrogeton feneslralis Persoon.
Ct. 6r. f. 5 .).

enervium: folium, cui, praeter costam mediam,
vasomm fasciculi, a basi ad apicem excurrentes, quos
vocant nervos, sunt nulli; exemplo sunt Phlox pani-
culata (t. 52. f. 6.), Liriodendron tulipifera (t, 49. f. i,),
Turrea virens Cl. 23. f. 5 .)- Ia Muscis hoc termino
indicatur folium nervo medio quoque destitutum; ut in
Barbula rigida 6j. f. ij. a.b

18.5) avenium: ubi vasorum fasciculi e costa media
onentes ramosi, venae dicti, non apparent; exempla fe-
runt Laurus Camphora (t. 5 j. f. 8 .), Convullaria Po-
lygonatum (t. 6 l. f. 9.;, Neottia repens (t. 40. f. 4. a.}.

186) pertusum: si inter vasorum fasciculos unus
pluresve repcriuntur loci, ubi deest membrana et su-
perior et inferior, ita, ut primo adspectu folium fortui-
to percussum videatur ; exemplum exhibet Dracontium
pertusum (t. 63. f. g.}.

/

pellucide punctatum: si puncta pellucida in
folio observantur; e. g. Hypericum perforatum et plu-
res generis Mesembrianthemi species.

188) unicolor: si tota folii superficies uno eodem-
que - plerumque viridi - est colore. Sequenti tantum
opponitur; exemplo sunt plurimorum vegetabilium folia.

189) zonatum: stria (seu fascia) magis minnsve la-
ta, margini parallelis, si in folii' subrotundi disco est
anus coloris; e. g. Pelargonium zonale (t. 66. f, 2.).

T E n M I N O L O G I E. 151

180) gegittert (^cancellatum'): wenn die Gifafs-
bundel m Gestalt eines Gitters sich veriisten, mit eincr
Haut umkleidet sind, und zwar so, dafs zwischen ihnen
leere Il.iume bleiben, da sowohi der obern ais untern
Flache des Blattes die Haut fehit; z. B. Hydrogeton fe-
nestralis P ers. ("t. 6r. f. 5.),

184 ) nervenlos (enervium): ein Blatt, welches
aurser der Miitelrippe keine von der Basis zur' Spitze
auslaufenden Gefafsbfmdel, die rnan x^erven nennt,'hat;
z. B. Phlox panica lata (t. 52. IG), Liriodend/on til
hpifera (t. 4g. f. i.)^ Turrea virens Ct. 23. f . 5 )

den Moosen bedeulet dieser Ausdruck ein Blatt, rvel-
chem aucli die xMutelrippe felilt; z. B. Barbula rimd t
(t. 65. f. ij. a.).

185 ) nderlos (avenium): bey dem man keino aus

der Mittelrippe entspringende astige Gefaisbiindel, die
man Adern nennt, gewahr wird; z. B. Laurus Cam-
pliora Convallaria Polygonatum{t.Gi.{.^),

Neottia repens (t. 40. f, 4. a.),

186) durchstofsen (pertusum): wenn sich zwi-
schen den Gefafsbiindeln eine oder mehrere Stellen fin-
den, wo sowohi die obere ais untere Blatthaut fehit,
so, dafs es beym ersten Blick das Ansehen hat, ais ware
das Blatt zufiillig durchstofsen; z. B. Dracontium per-
tusum (t. 63. f. g.).

187) durchscheinend-punktirt (pellucide

punctatum): wenn an dem Elatte durchscheinende
Punkte bemerkt werclen; z. B. Hypericum perforatum
und viele Arten der GAttung Mesembrianthemum.

188) einfarbig (unicolor): wenn die ganze Ober-
flacbe des Blattes von einer und derselben — gewolm-
lich von gruncr _ Farbe ist. Es ist nur der Gegensatz

des folgenden; z. B. dienen die Blatter der raehresien
Gewiichse.

189) gezont (zonatum): wenn sicb im Mittelfclde
emes rundlidien B'attes ein melir oder weniger breiter,
mit flem Rande ghiclilaufender, Stprif (oder B, ude) von
anderei Farbe findet ; z. B. Pelargonium zonale (t. 66. f. 2.).

Z

152

T E R M I N o L O G 1 A.

Terminologie.

igo) concolor: ubi folii pagina superior et inferior
aequales sunt colore. Sequenti contrariatur ; exempla
praebent plurimorum vegetabilium folia.

igi) discolor : pagina inferior si est alius coloris,
quam superior; e. g. Tradescantia discolor , Pepero-
mia purpurea 2q. f. 6. b.). Cornus alba.

2. Folia composita.

a.. In petioli apice composita.

192) binatum s. geniinaluni : ubi in petioli apice
duo collocata sunt foliola (§. 84- 23-) 5 §• dDro-

sera hinata Billard. (t. 5+ f- 9-). Zygophyllum Fa-
bago,

ig3) bigeniinatum s. bigeminum: petiolus si in
duas diducitur partes, quarum utraque in apice dno ge-
rit foliola exemplum praebet Inga mellifera (t. 44. f. 4 ).

ig4) trigeminatum s. tergeminum: petiolus ubi m
duas dividitur partes, in utroque divisionis latere unum
foliolum atque in utriusque partis apice duo ferens fo-
liola; videatur Inga tergemina (t. S-j- f- 3)-

ig5) ternatinn: ubi in petioli apice tria inveniun-
tur folia; exempla exhihenl Fragaria elatior{t.^-;.t5.^-),
Trifolium repens (t. 3o. f. 7. a.}.

uJF)' hiternatum s. duplicato -ternatum: petiolus
si in tres dividitur partes, quarum quatque in apice tria
fert foliola; exemplo Acragsne alpina (t. 49, f. 40-

J97) bicoinposito- ternatum: a praecedenti (No. ic 6.)
eo tantummodo difivrens, quod non absolute ])ro nu-
mero ita est regulare; e. g Aegopodium Podagra/ ia

(t. 39. f- 130-

igo) gleichfarbig (^concolor'): wenn die obere
und untere Fliiclie des Blattes von gleicher Faibe sind.
Es ist dem folgenden entgegenselzi ; Beyspiele geben
die mehresten Gewachsc.

igi^ ungleichfarbig (^discolor") : wenn die unte-
re Flaciis des Blattes von andrer Farbe ais die obere
ist ; z. B. Tradesca/itia discolor, Peperomia pu/purea
(t, 24. f. 6. b.^, Cor/ius alba.

2. Zusammengesetzte Bliitter.

tt. An der Spitze des Blattstiels zusam-
mengesetzte.

ig2 )' z w ey z a li 1 i g s. gemi/tatu/ti): wenn

an der Spitze des Blattstiels zwey Blattchen i§. 84 =30

stehen; z. B. Drosera binnata Billard. (t. 54- f* BO»
Zygophyllui/i Fabago.

ig3) doppelt- zweyzahlig (bigeminatum s. bi-
geminuni): wenn der Blattstiel sich in zwey Theile
theilt und jeder dieser Theile an der Spitze zwey Blatt-
chen tragt; z. B. I/iga mellifera (t. 44. f. 4-)'

194) dreyfach- zweyzahlig Q trigeminatum s.
tergeminum): wenn der Blattstiel sich in zwey Theile
theilt, an beyden Seiten der Theilung ein Blattchen
und an der Spitze eines jeden Theils zwey Blattchen
tragt; z. B. I/iga tergei/iina (t. 54. f. 3).

195) dreyzahlig {ternatum): wenn an der Spitze
des Blattstiels drey Blattchen sich befmden; z. B. Fra-
garia elatior (t. 27. f. 5- b.), Trifolium repens (t. 3o.
f. 7. a.).

xg5) doppelt- dreyzahlig (biternatum s. dupli-
cato -ternatum): wenn sich der Blattstiel in drey Theile
theilt und jeder dieser Theile an der Spitze drey Blatt-
chen tragt; z. B. Atragene alpina (t. 49- f- 4)-

1 97) doppelt-zusaramengesetzt-dreyzahlig
{bicomposito - ternatu//i) : von dem vorhergehenden
(No. 196.) niir dadurch verschieden, dafs es nicht voll-
hommcri der Zahl nach so regclmalsig ist; z. B. Aego-
podiu/ti Podagraria (r. 59. f. )3v'-

TePlMINOLOGIA.

Termixologie.

153

igO) triternatiun s. triplicato -ternatiiin: cujas pe-
tiolus in tres dividitur partes, quarum quaeque triparti-
tur ipsa, singulae autem- in apice tria ferunt foliola; in-
spiciatur Scriana triternata Jacq. 54 - 50 *

igg) tricomposito-Cernnlum : a praecedente (No. igS-)
eo tantummodo differens, quod pro numero non abso-
lute est ita regulare; ut folia inferiora caulina. Actaeae
spicatae.

200) miilticomposito - ternatum : a praecedente
(No. igg.} eo tantummodo differens, quod petiolus sae-
pius adhuc tripartitur; exempla praebent folia radicalia
Peucedani officinalis et .Actaeae spicatae.

20t) quadrinatum : ubi in petioli apice quatuor
reperiuntur foliola, e. g. Hedysaruin tetrapltyllum

(t. 54 - f- fO- « )•

202^ quinatum: foliolorum quinque in petioli api-
ce ostendens ; exemplo est Potcntilla alba (t. 10. f. 10. b ).

203) bicomposito- quinatum: ubi petiolus in apice
ex uno eodemque puncto in quinque dividitur partes,
quarum quaelibet fere in ejus apice quinque fert folia;
ut bene monstrat Cussonia spicata (t. 59 * f> 5 )•

2 04) septenatnni: ubi foliolorum in petioli apice
deprehenduntur septem; exemplo est Bombax pentan-
dra (t. 64. f.

20.)) novenatum: cui in petioli apice foliolorum
sunt novem ; id quod praebent inferiora foliola caulina
Cannabis sativae (t. 59 " f- 4 -}- ^ic numeris imparibus
ulterius progreditur, usque dura folia admodum aggre-
gantur, tunc vero dicitur;

rgO) dreyfach-dre}'zahlig (^Iriternatum s. tri-
plicato -ternatum) : wenn der Blattstiel sicli in drey
Theile theilt und jeder derselben wieder in drey, von
denen dann jeder an der Spitze drey Bliittchen tr.igt;
z. B. Seriana triternata Jacq. (t. 54 - f* 5 -).

igg) dreyfach-zusamraengesetzt- d reyz ah-
ii g Qricomposito - tertiatum) : von dem vorhergehen-
den (No. 198O dadurch verschieden, daCs es der Zalil
nach nicht vollkommen so regelmafsig ist; 2. B. die un-
tern stengelstandigen Blatter der Actaea spicata.

200) vielfach-zusammengesetzt-dreytheilig

Qnulcicomposito- ternatum) : von dem vorhergehenden
( Vo. igg.) nur dadurch verschieden, dafs sich der Blalt-
stiel noch ofter in drey Theile zertheilt ; z. B. die wur-
zelsiandigen Blatter des Peucedanum officinale nnd der
Actaea spicata. •

201) vierzahlig (^quadrinatum): wenn sich an
der Spitze des Blattsliels vier Blattchen befinden; z. B.
Hedysaruin tetraphyllum (t. 54 - f- lO- a.). *

202) innizahWg (quinatum) : weT\n fiinf Blattchen
an der Spitze des Blattsliels bemerkt werden; z. B. Po-
tentilla alba (t. lO. f. 10. b.).

203) doppelt-zusammengesetzt-funfzahlig
(bicomposito- quinatum) : wenn sich der Blattstiel an
der Spitze aus eineni Punkle in fiinf Theile zertlieilt
und fast^ jeder derstlben an der Spitze fiinf Blattchen
triigt ; z. B. Cussonia spicata (t. 59 - f. 5 .)-

204) siebenziihlig (septenatum) : wenn sich sie-
ben Blattchen an der Spitze des Blattsliels finden; z. B.
Bombax pentandra (t. 64* f. l.).

2 0 5 ) neomiiMig (novenatum): wenn neun Blatt-
chen an . der Spitze des Blattsliels vorhanden sind ; z. B.
die unlern stengelstandigen Blatter bey Cannabis sa-
tiva (t. 59- f- 4’)‘ steigt dies durch die ungleichen
Zahien noch weiter, bis dafs sich die Blattchen sehr
baufen, und denn sagi man:

Z 2

Terminologia.

Terminoeogie.

i 54

20G) mnhellatum : ubi foliolorum aJeo sunt mulu,
ut inter ipsa sibi incubent, atque circa petioli apicem
umbellae forma expandantur; id quod ostendit Aralia
Sciodaphylla (t, 6i. f 30*

digitatum: est communis IVo. I92,> 19,5.. 201.,
202., 204., 205. et 206. praecedentium denominatio; et
vero saepe nonnisi folium quinatum (No. 202) aut sep-
tenatum (No. 204.) itfl indicatur.

yS. In petioli lateribus composita.

208) conjugatum: si in petioli laterum opposito-
rum utroque foliolum unum est dispositum ; ita osten-
dit Lathyrus tingitanus (t. 22. f. 2. i.). Cura binato
(No. ig2.) non confundatur, quum potius ad sequentem
(No. 209.) pertineat, a quo non diifert nisi eo, quod
ultra duo non habet folia.

2og) pinnatum: petiolus ubi duobus lateribus op-
positis est obsitus foliolis uni plano omnes incubanti-
bus. In hoc vero et accuratius saepe distinguuntur:

tCj par ipuniatum: si folium pinnatum in apice
duobus terminatur foliolis ; ut in Cassia marilan-
dica (t. 28. f. I- b.).

b) imparipimiatum : ubi in folii pinnati apice
deprehenditur singulum vel impar foliolum; e. g.
Astragalus glycyphyllos (t. 17. f. 2. b.). Sorbus
aucuparia (t. 38- f. 7* ^0*

c) hi-, tri-, quadri- etc. multijuge pinnatum:
folium pinnatum si e tot foliolorum paribus (Jugis
§. 84. No. 23.) .est compositum, quam terminis mo-
do dictis indicatur.

206) doldenartig (^unbellatumi) : wo der Blatt-
chen so viele sind, dafs sie uber einander liegen und
um die Spitze des Blattstiels in Gestalt eines Schirms
sich ausbreiten; z. B. Aralia Sciodaphylla (t. Ql. i.

207) gefingert (digitatum') : dies ist der allgemei-
ne Ausdruck fur No. 192., ig/j. , 20t., 202., 204 , 2o5.
und 206. der vorhergehenden ; oft aber wird auih nur
allein das funf- (No. 202.) oder siebenzfihlige Blatt
(No. 204) damit bezeichnet.

g. An den Seiten des Blattstiels zusam-
mengpsetzte.

2 o3 ) gepaart (conjugatum) : wenn an jeder der
beyden entgegengesetzten Seiten des Blattstiels Em Elatt-
chen steht; z. B. Lathvrus tingitanus (i. 22. f 2. i.}.
Es darf nicht mit dem zwejzahligen (No. 192) ver-
wechselt werden, da es ehe zum folgenden (No. 20 ) }
gehort, von dem es sich nur dadurch unterscheidet,
dafs es nicht melir ais zwey Bliittchen bat.

2og) gefiedert (pinnatum): wenn der Blattstiel
an zwey entgegengesetzten Seiten mit Blattchen besetzt
ist, die alie in Einer Flacbe liegen. Bey diesem werden
aber oft noch genauer unterschieden:

a) paarweis-gefiedert {paripmnatum) : wenn
ein gefiedertes Blatt an der Spitze mit zwey Blatt-
chen sich endigt ; z. B. Cassia marilandica (t. 23.

f. I. b.).

b) unpaar-gefiedert (imparipinnatum): wenn
bey einem gefiederten Blatte an der Spitze nur ein
einzelnes oder unpaares Blattchen sich findet ; z. B.
Astragalus glycyphyllos (t. 17. f. 2. b.}. Sorbus
aucuparia (t. 38* f- 7. a.).

c) zwey-, drey-, vier- u. s. w. vielpaarig-

gefiedert (bi- , tri - , quadri - etc. multijuge
pinnatum): wt-nn das gtfiederte Blatt aus so viel
Paar Blattchen (Blattchenpaar $. 84- 28.} zu-

sammengeseizt ist, wie die hier genannten Aus-
driicke bezeichnen.

Terminologia.

Terminolocie.

155

d} lyrato ~pinnatum\ folii hnparipinnali fo-

liolum apici additum ubi ceteris est multo majus;
exemplum adfert Anthyllis vulneraria 37-

f. 6 . a.).

e) cirrhose pinnamm: folii pinnati petiolus si
in apice filiformem habet elongationem simplicem
aut ramosam, eamque volubilem, unde vocatur cir-
rhus; exemplo est f^icia biennis (t. 17 . f. 4 > c.)»

[) opposite pinnatum', folii pinnati foliola ubi
bina inter se sunt opposita; videamur Astra^aius
glycYphyllos (t. 17 , f 2. b.), Cassia mnriiandica
(t. SQ. f. I. b.), Sorbus aucuparia (t. 38* b 7- a-}*

g) alternatim - pinnatum : folii pinnati foliola
nbi alternatim utroque latere petioli sunt disposi-
ta; exemplum praebet Isicia biennis (t. 17 . f. 4- c.).

h} interrupte pinnatuin: ubi in folio pinnato
vicissim inveniuntur foliola modo minora ; inspicia-"
tur Agrimonia Eupatoria (t. 42 . f. 40-

i) decursive pinnatum', ubi in folio pinnato fo-
liolorum quodcunque infra ejus basin adusque
proxime subsidetis continuat substantiam folii ; e. g.
Melianthus major (t. 59 . f- 60*

k) alato -pinnatum', folii pinnati petiolus si in
utroque latere instructus est foliorum substantia,
foliolis non conjuncta; inspiciantur PVeinmannia
trichosperma Cav. (^ 1 . b Bignonia fiiEa

Cav. (i. o3- b 4 )*

l ) crescente pinnatum', si folii pinnati foliola

d) leyerartig-gefiedert Q) rato -pinnatum')'.
tvenn bey einem unpaar - geficderten Blaite (b.)
das an der Spilze stehende Blaitclien viel gtofser
ist, ais die ubrigen ; z. B. Anthyllis vulneraria
(t. 37 . f. G. a.Jt.

e) wick el r a nk ’ g - gcf i ed ert (cirrhose pin-
natum)'. 'wenn der Blattstiel des gefiederten Blat-
tes an der Spitze eine fadeitfdrmlge, einfache oder
iistige, Verliingerung hat, die sich vvindet und da-
her Wickelranke heifst; z. B. Kicia biennis (t. 17 .

b4. O.

i) gegengefiedert (oppo.nte pinnatum)', wenn
die BIait<.hen des gefiederten Blattes paarvve^s ein-
ander gegeniiberstehen ; z. B. Astragalus glycy-
phyllos (t. 17 f. 2 . b,), Cassia marilandica (t. 28 .
b I. b ), Sorbus aucuparia 38- b 7 . a.}.

g) wechselnd-gefiedert (^alternatim pinna-
tum)'. wenn bey dem gefiederten Blatte die Bliitl-
cben abwechselnd an beyden Seiten des Blattstiels
slehen ; z. B. Kicia biennis (t. 17 . b 4- c.).

1)} unterbrochen-gefiedert ( interrupte
pinnatum)', wenn bey dem gefiederten Blatte
wecliselvveis grofsere und kleinere Blattchen sich
fiiiden; z. B. Agrimonia Eupatoria ^t. 42 . b 4)-

i^ h er a bl a uf end- gefi ed er t (decursive pin
natum): wenn bey dem gefiederten Blatte ein je-
des Biaitclien noch unter seiner Basis bis zii dem
nachst unter ihm stehenden die Blattsubstanz fort-
setzt; z. B. Melianthus major (t. 5). b 6 .).

k} ge fl u gei t - ge fie d er t (alato pinnatum):
wenn der Blattstiel des gefiederten Blaties an bey-
dtn Seiten mit Blattsubstanz begabi ist, die niclit
mit den Blattchen in Verbindung st»hi; z. B. IV i n-
mannia tri< hosperma C a i>. (t. 5-f' b O B'gno-
nia fulva Ca v. (t. 53' b -lO*

1 ) zunchmend - g^ofiedert (crescente pin^n-

i5G t e r m i ^ ® ® ^

ad apicem ejus sensim evadunt nMjora; c. g. To-
lentilla Anserina, Poteriiim Sangxiisorha (t. 6o.

f. t 3 ;-

xn) decrescente pinnatum', folii pinnati foliola
nbi ad apicem ejus sensim evadunt minora; exem-
plum adfert Astragalus glycyphyllos (t. 17. f. 2. b.}.

n) articulate pinnatum', ubi folii pinnati petio-
lus singulis articulis, foliola saepe aequantibus, est
compositus ; exemplum praebet Fagara tragodes
(t. 14. f. 2. b.).

o) verticillate pinnatum', folii pinnati foliola ubi
sunt opposita, binis, ternis, quaternis pluribusque
ex uno eodemque puncto exortis ac petiolum, sicut
folia verticillata (No. 19.) faciunt, circumdantibus;
videatur Astragalus dasyphyllus (t. 49 -

2ro) hipinnatinn s. duplicato -pinnatum: ubi pe-
tiolus duobus lateribus oppositis pinnata (No. 209) fert
foliola uni plano incubantia; exemplum exhibet Aca-
cia caracasana (t. 35 - h 5 - ^O-

211) hicomposito -pinnatum: praecedenti (No. 210.)
simile, eo verum ab illo differens, quod ad apicem ver-
sus in folium simpliciter pinnatum (No. 20g.) transit;
e. g, Daucus Carota (t. ig. f. i. a. b.).

212) tripinnatum s. triplicato-pinnatum . petiolus
ubi duobus lateribus oppositis foliola fert bipinnata
(No. 210.), uiti plano incubantia. Nisi primordialia
folia radicalia Sil latiJ'olii vocare ita licet, aliud exem-
plum vix investigaretur.

T E R 31 I N o L o G I E.

Ciun'): ^venn die Bl.ittchen des geHederten Blaltes
gegen die Spilze desselben allinillilig grbfser wer-
den; z. D. Potentilla Anserina , Poterium San-
guisorha (t. Go. f. l 3 -)-

m) abn ehraen d-gefiedert (fi^ecrercew^e pin-
natum'): wenn die Blattchen des gefiederien Blat-
tes gegen die Spitze desselben allmahlig kleiner
werden; , z. B. Astragalus glycyphyllos (t. 17.
f. 2 . b.).

n) gliederartig-gefiedert (^articulate pin-
jiatum) : wenn der Elattstiel des gefiederten Elat-
tes aus einrelnen Gliedern, die oft den Blattchen
gleichen, zusammengesetzt ist; z. B. Fagara tra-
godes (t. 14. f. 2. b.).

o) quirlar tig-gefiedert (verticillate pinna-
tum) : wenn bey dem gefiederten Blatte die Blatt-
chen einander gegeniiberstehen, immer zwey, drey,
vier oder mehrere aus einem Punkte entspringen
und clen Elattstiel wie quirlstandige Blatter (No. rg.)
umgeben; z. 'Q. Astragalus dasyphyllus (x..l\q.(.'].).

210) doppelt-gefiedert (bipinnatum s. dupli-
cato - pinnatum): wenn der Elattstiel an zwey entge-
gengesetzten Seiten gefiederte (No. 209.) Blattchen tragt,
die in Einer Fiache liegen; z. B. Acacia caracasana
(t. 35 . f. 5. a ).

2[i) doppeltzusammengesetzt-gefiedert
(hicomposito -pinnatum'): dem vorigen (No. 2ro.) alm-
lich, abcr dadurch verschieden,. dals es nach der Spitze
hin allmahlich in ein einfach-gefiedertes Blatt (No. 2og.)
iibergelit; z. B. Daucus Carota (t. ig. f. i. a. b.).

212) dreyfach - gefiedert (tripinnatum s. tri-
plicato -pinnatum): wenn der Elattstiel an zwey ent-
gegengesetzten Seiten doppeit - gefiederte (No. 210.)
Blattchen tragt. Wenn man nicht die erstern Wurzel-
blatler des Sium latifolium so nennen wili-; so mbchte
man schwerlich ein andres Be^^spiel aulfinden.

T E I\ M 1 N O L O G 1 A.

T E E ra 1 o E o c 1 E.

157

2 1 3 ) tricomposito -pinnatum : praecedenti (No.212.)
simile, ad apicem versus autem minus compositum; id
quod monstrat Tordyliinn Anthrisciis (t. Gj. f. 6.).

2 1 4 ) mnlticomposito -pinnatum : praecedenti (No.
213.) simile, at vero magis compositum, ita, ut foliola
in basi collocata ad minimum tricomposito- pinnata sunt;
ut folia radicalia Conii maculati.

y. Mixtim composita.

2l5) superstructum : si unum folium vel plura in
alius apice insistunt; ut folia primordialia Acaciae glau-
cescentis (t. Gq- f. I • }•

2iG) pedatum: petiolus ubi in duas partes vel to-
didem ramos diducitur, non nisi in apice atque interiori
latere foliola gerentes, quorum quidem vel unum saepe
in petioli divisione est collocatum; videantur Hellebo-
rus niger, Arum Dracontium (t. 39 * f- 4 -

217) binato - pinnatum: ubi e petioli apice duo
nascuntur foliola pinnata (No. 209.) ; exemplum praebet
Inga c{rcinalis (t. 54 - f- 40 -

2l3) ternato - pinnatum: ubi e petioli apice tria
procedunt foliola pinnata (No. 209.); ut in /loffmanns-
eggia trifoliata (t. 44* ^0*

2ig^ quadrinato -pinJiatum : si e petioli apice qua-
tuor proveniunt foliola pinnata (No. 20g.); id quod
ostendit Mimosa pudica (t. f. 40 -

220) pinnato - binatum : petiolus ubi duobus lateri-
bus sibi oppositis foliola fert binata (No. 192^; exem-
jdum adfert Inga foetida (t. 44 - 3 ) Folium superius

solum ad verum delineatum).

213) dre3'faclizusammengesetzt-gefiedert
(^tricomposito - pinnatum') : dem vorhergehenden (No.
212^ ahnlicli, aber nach der Spitze hin weniger zusam-
mengesetzt ; z. B. Tordylium Anthrisciis (t 6 , 5 . f. G.}.

2 1 4 ) V i e If a c li zusa m m e n gps e t z t - gefiedort
(mnlticomposito - pinnatum): dem vorhergehenden
(No. 213.) .'hnlich, jedoch noch mchr zusammengesetzt,
so, dafs die an der Basis stehenden Bliittchen wenig-
stens dreyfachzusammengesetzt-gefiedert sind ; z. B. die
wurzelstandigen Bliittcr des Conium maculatum.

y. Gemischt zusammengesetzt.

215) ubersetzt (superstructum) : wenn ein Blatt

oder mehrere auf die Spitze des andern stehen; z B.
die erstem Blatter Acacia glaucescens ir.).

2iG} gefufst (pedatum) : wenn der Blattstiel sirh
in zvvey Thcile oder Aste theiit, die nur an der Spitze
und der Innenseite Bliittchen tragen, wobey jedoch ofe
auch eins in der Theilung des Blatlstiels steht; z. B.
Helleborus niger, Arum Dracontium (t. 39 - h 4 - ^^ 0 *

217) zweyzahlig-gefiedert (binato -pinna tum):
wenn aiis der Spitze des Blattstiels zwey gefiederte
(No. 20g.) Blattchen entspringen; z. B. Inga circinalis

(t. 54. f. 40.

21 0) clxeyzahlig-gefiedert {ternato-pinnatum) :
wenn aus der Spitze des Blattstiels drey gefiederte
(No. 209.) Blattchen hervorgehen; z. B. Ilojfmnnnseg-
gia trifoliata (t. 44- f- 6).

219} vier z iih 1 ig-gef i e d er t (quadrinato- pinna-
tum): wenn vier gefiederte (No. 209) Blattchen aus
der Spitze des Blattstiels hervorkommen ; z.-B. Mimosa
pudica (t. 48 f. 4 ).

220) g e f i e d e r t - z W e y z a h 1 i g {pinnato - binatum) :
wenn der Blattstiel an zwey entgegengesetzten S-iten
zweyziihlige (No. 192) Blattchen triigt ; z. B. Inga foe-
tida (t. 44 - f. 3 * Nur das obere Biatt ist richtig ge-
zeiclinet).

%

T £ r. M I X O L O C I A.

T E R M I N O L O G I E.

, ^ o

j OO

b. Dura corpus offerunt.

22j) capillare-, quod subtilissimum, longum ac sae-
pe diverse est flexum; e. g. Scirpus capillaris (t. 26.

f. 7 -)-

'Zl':») setaceum-. quod subtile, longum atque acutura
est; exemplo sunt Asparagus^ cfficinalis (t, 58 . f. n ))
Scirpus acicularis (t. 58 - f- IO.).

223) acerosum-, folium longum, plus minusve sub-
tile est rigidum ac plerumque liiemem persistens; e. g.
omnes generis Pini species. Videantur Pinus syl-vestris
(t. 53. f. 5 ), Piaus Abies (tab. libri inscript. 2 . f. 9.).

I

224) suhulatum-. si formam longi, acute acuminati

coni, baseos parvae, ostendit; exempli loco so-ax Sedum
reflexum (t. 59 f. H-)» sibiricum (t. 4. f. 4. b.).

225) filiforme: Iiaud admodum subtile, plus minus-
ve teres, longum ac omnino fere eadem crassitudine;
exempla praebent Ornithogahun spathaceum (t. 27.
f. 4. a ), Juncus sylvaticus (t. 64. f. S-)-

226) teres: folium plus minusve longum et plus
minusve crassum, cujus sectiones transversales circulos
aequant, vel quidem accedunt eos; id quod monstrant
.Tuucus sylvaticus (t. 64. f. 8-), Sedum reflexum (t. 59 -
f. Ii.)> Allium sibiricum (t. /^. f. 4 - b.), Ornithogahim
.•spathaceum (t. 27. f. 4 - «•)> Cacalia cylindrica (f. 60.
f 6. a.), bfac denominatione saeitenumero non nisi
contrarium folii plani (Xo. 236 ), triquetri (No. 237.),
tetragoni (No. 241) ctc. indicatur, ubi sectiones trans-
versales a circulo forma multo possunt discedere.

227) cylindricum: folium longum, cujus sectiones
transversales exhibent circulos ejusdem magnitudinis, vel
quidem inter se fere aequales; sive quod cylindri for-
mae nisi prorsus respondeat, sane accedit; e. g. Caca-
lia cylindrica (t. 60. f. 6. a.).

b. Ais Korper betrachtet.

221) haarformi^ (yapillare'): das schr fein, lar.g
und oft verschieden gebogen ist; z. B. Scirpus capilla-
ris (t. 26. f. 7 ).

222) borstenformig Qsetaceum^: das fein, lang
und spilzig ist; z. B. Asparagus ojficinalis (t. 50 . f. II.)/
Scirpus acicularis (t. 50 . f. lo).

223) nadelartig (^acerosum'): ein mehr oder we-
niger feines, langes Elait, welches steif ist und gevvohn-
lich uber Winter ausdauert; z. B. alie Arten der Gat-
tung Pinus. Hier sehe man Pinus sylvestris (t. 53 . b 5 .)
und Pinus Abies (Titelknpfer 2. f. g.).

224) pfriemformig Qsubulatum'): wenn es die
Gestalt eines langen, scharf zugeszpitzten Kegels mit
kleiner Grundfiache hat; z. B. Sedum reflexum (t. Sj.
f. II-), Allium sibiricum (t. 4 - f- 4 - b.).

225) fa d enformig {filiforme'): das nicht selir fein,
mehr oder weniger stielrund, lang und fast durchaus
gleich dick ist ; z. B. Ornichogalum spathaceum (t. 27.
f. 4 - a.). Juncus sylvaticus (t. 64. f. 8 ).

226) stielrund {teres): ein mehr oder weniger
langes und mehr oder weniger dickes Blatt, dessen
Queerdurchschnitte den Krcisen gleichen, oder doeb we-
nigstens denselben nahe kommen; z. B. Juncu* sylva-'-
ticus (t. 64. f- 8), Sedum reflexum (t. 59. f. ii.). Al-
lium sibiricum (t. q. f. 4- b.), Ornithogalnm spatha-
ceum (f. 27. f. 4. Cacalia cylindrica (t. Co. f. 6. a.).
Oft bezeichnet man durch diesen Ausdruck nur den
Gegensatz von einem flacben (No. 236.), dreykantigen
(No. 237.), vierseitigen (No. 241.) u. s. w. Blalle, \vo
dann die Queerdurchscbniiie betracbdich von der Ge-
stalt des Kreises abweichen kormen.

227) walzenformig {cylindricum): ein langes
Blatt, dessen Queerdurebsebnitte Kreise von gleicher
oder docb ziemlich gl!.icber Grofse gtben; oder das der
Figur der Walze, wenn es derselben nicht vollig ent-
spriebt, sehr nahe kommt; z. B. Cacalia cylindrica
(t. 60. f. 6. a ).

T E R M I N o L o G I A.

T E n !Vr I N

O L O G I E.

220) seinicylindricum: folium longum^ cujus sectio-
nes transversales ostendunt hemicyclos ejusdem raagni-
ludmis, vel quidem inter se fere aequales,- exempli loco
est Mecciiihrianthernuni noctijloruni 63. f. 13. a )

2yp) compressum: ubi plana duo lateralia maois
se mutuo approximant, quam pagina superior atque in-
ferior; exemplum adfert Cacalia Ficoides (t. 60. f. 3. a.).

230) impressum: ubi pagina superior est excavata;
videatur Cacalia repens (r. 59. f. 10. a.), Aloe cari-
72«^« (t. jp f. 2.). . A Linnaeo depressum 'voci\\.wx — .

23/) depresso -truncatum: si in folio, planum api-
cis loco deprehenditur, ita, ut videatur, ac si hoc esset
effectura depressione in illam facta ; inspiciatur Aloe re-
tusa (t. 64- f. 3),

-32) gibbum: ubi in folio, cujus longitudo haud
multum longitudinem superat, cum superior tum infe-
rior pagina est convexa; ut bene monstrat Mescmbri-
anthemum echinatum (t. 63. f. 5).

233) linguiforme: folium longum, vel planiuscu-
lum, vel leviter biconvexum, vel etiam impressum (2\o.
230.), apice plus minusve rotundatum. Videatur Aloe
obsciira (f. 63. f. 7.), Aloe carinata (t. 34. f. 2).

334} anceps: ubi folium longum in utraque pagina
ylus nunusve convexum margines ostendit laterales (§. 04.
No. G. c.) in acies (§.84- No. 32.) acutas excurrentes;
exemplum praebet Aloe obscura (^t. 63. f ■j.)

333) ensiformc: folium longum, valde compressum
- vel planum aversum (Xo. 3?.), - quod a crassiore
basi ad apicem versus, et, per totam ejus longitudinem
a medio ad acies — vel margines laterales — versus at-
tenuatur, in apicem actUum excurrens ac pias minusve
incurvatum (No. 31.); exemplum exhibet Iris arena-
ria (tab. libri inscript. 2. f. iG.).

159

228) h a 1 b w a 1 z e n f o r m i g (semicylindricum) : ein
la.nges Blatt, dessen Queerdurchschnitte Halbkreise von
gleicher oder doch ziemlich gleicher Grdfse geben; z. B.
MesembriantJiemum noctiflorinn (t. 63. f. j, ^

229) zusammengedruckt icompressum) : wenn
die beyden SeitenHSchen einander mehr genShert sind,
ais die obcre und untere Flache; z. B. Cacalia Ficoi-
des ("f. 60. f. 3. a.).

230) eingedriickt {impressum): w’enn die obere
Flache ausgehohlt ist; z. B. Cacalia repens (t.3g.f. 10, a.),
Aloe carinata (s. 34- f. 2.). - Linne nennt es nie-
d e r g e d r u c k t {depressum) — .

231) niedergedriickt-abgestutzt {depresso-

Iruncautm): wenn bey dem Elatte da, wo die Spitze
seyn soli, eine Flliche sicli findet, so, dafs es scheinr,
ais wlire diese durch einen Druck auf jene entstanden;
z. B. Aloe retusa (jt. 64. f. 3.).

232) buckehg {gibbum): wenn bey einem Blalte,
dessen L nge die Breite nicht viel iibertrifft, sowohl die
obere ais auch die untere FLiche gevvolbt ist; z. B. Me-
■sembrianthemum echinatum (t. 63. f. 5 )

233) zungenformig {linguiforme): ein langes,
cntweder ziemlich flaches oder schwach doppek-ge-
wolbtcs, oder auch eingedrucktes (Vo. 230.) Blatt mit
mehr oder weniger zugerundetcr Spitze; z. B. Aloe ob-
scura (t. 63. f. 7.), Aloe carinata ("t. 34. f,

234) z weyschneidig {anceps): wenn bey einem
langen, auf beyden Flachen mehr oder weniger gewGlb-
ten Blatte die Seitenrlinder (§. cj. No. 0. c.) in scharfe

Kanten (§• 84- No. 32.) auslaufen; z. B. Aloe ol,scura
(r. 63. f. 7.).

233) sch w ertformig {ensiforme) : ein langes,
stark zusammengedriicktes — oder flaches, abgewandtcs
(No. 3 t ) — Blatt, das von der dickern Basis gegen die
Spitze und seiner ganzen LSnge nach, von der Mitte ge-
gen die Kanten — oder Seitenninder — dunner wird, in
eme scharfe Spitze auslauft und mehr oder weniger ein-
wartsgekrummt {No. 3/.) ist; z. B. Iris arenaria {Ti-
telkupfer 2. f. i6.).

A n

iCo

Terminologia.

Terminologie.

336) planum: ubi cum superior tum inferior folli
pagina planitiem seu aequum planum, nisi omnino,
propemodo quidem aequat; videantur J^erea crenata
60 f. 2.), Sedum Telephium. Hac denominatione
saepenuniero non nisi contrarium folii triquetri (No, 237 ),
tetragoni (No. 241) aut teretis (No. 226 ) indicatur, ubi
utraque pagina a planitie seu aequo plano multo pos-
sunt discedere.

237) trique>rum : folium longum, tribus planis la-
teralibus ($, 84 - 1^0. 31 0 inclusum. Idque est vel

a) aeqnilaterum: ubi sectio transversalis efficit
triangulum aequilatcrum, sicut in Mesembrianthe-
ino aeqiiilatero (t. 60. f. ii.), vel

b} inaequilaterinn : ubi sectio transversalis osten-
dit triangulum inaequilaterum, ut in Mesembriart-
themo aurantio (t. 63. f. q* ^ 0 '

238^ acinaciforme : folium triquetrum, cujus pla-
num angustius laterale, ut pagina superior, introrsum,
acies inferior contra extrorsum directum describit arcum ;
videaittur Meseinhrianthemum acinaciforme , ^lesejn-
brianthemum lacerum (t. iG. f. I. b.^.

23g) dolabriforme : folium in basi teres fere, cete-
rum autem compressum , in apice emarginato ad infe-
riorem aciem multo ac rotunde dilatatum, in superiore
contra est obtusum; exemplum exhibet
'mtim dolabriforme (t. 54- ^ 40 *

240) deUoides : folium triquetrum, bicve, breviter
acuminaturo, in cujus aciebus lionnulli cons^ iciantur an-

236} flacb Qplafium') : wenn sowohl die obere ais
untere Flache des Blattes einer Ebene, vvo nicht ganz,
docli ziemlich, gleicli kommi ; z. B. V^erea c/enata
(t. 60. f. 2 ). Oft bezeichnet raan durch diesen Aus-
druck nur den Gegensaiz von einem dreykantigen
(No. 237 ), vierseitigen (No. 241.) oder stielrunden (No.'
226.^ Blatte, und dann konnen die beyden Seiun be-
trachilidi von einer eben Flache abweichen.

<*

237) clreykantig QiriquC^rnui) : ein langes Blatt,
welches durch drey Seitenfl.ichen (§. 84 - 3 i-) be^

granzl ist. Pis ist cnlweder

a) gleichseitig (^aequilaterum'): wenn der
Queerdurrhschnitt ein gleichseitiges Dreyeck giebt,
wie bey Mesembrianthemum aeqnilaterum (t. 60.
f. 1 1.}, oder

b) ungleichseitig (^inaequilateruni): wenn
der Queerdurchschnitt ein ungleichseitiges Dreyeck
darstellt, wie bey ^Mesembrianthemum auran~
tium (t, 65. f- 4 ' ^ 0 *

230} sabelformig (^acinaciforme'): ein dreykan-
tiges Blatt, bey welchem die schmalere Scitenflache, ais
obere Flache, einen Bogen nadh innen, die untere Kan-

N

te hingegen, einen nach aufsen beschreibt; z. B. Me-
sembriantliemiim acinaciforme , Mesembrianthemum
lacerum (t. 16. f. i. b.}.

239) hobelformig (dolabriforme): ein an der
Basis fast stielrundes, iibrigens aber zusamincngedrucktes
Blatt, welches an der ausgerandeten Spitze nach der
untern Kante stark und runci ervveitert, an der obem
hingegen stumpf ist; z.^B. Mesembrianthemum dola-
briforme (t. 54 - f- i 40 "

240) deltaartig (del/oides) : -ein dreykantiges,
kurzes, kurz-zugespitztes Blatt, an dessen Kanten man

TEn::MiNOt,OGiA.

T E n ]\I I N O E O G I E.

guli acuiali; inspiciatur Mesenibriantheinum cleltoides
(t. 53 . f. 3 .).

241) tetragonum: folinm longum quatuor planis
lateralibus inclusum ; exemplo est Pinus Abies ( tab.
libri iiiscript. 2. f. g.).

2 }2) qnadricanaliculatnm: folium longum, qua-
tuor planis lateralibus angustis inclusum, in quo, acie-
rum loco, quatuor reperiuntur cavitates profundae, a
?asi ad apicem versus excurrentes, ita, ut sectio trans-
^versalis crucem offerat; e. g. locia cruciata (t. 35.
*f. 4 * d.). — A Willdenow qnadricarinatnm voca-
tur — ,

243) mammillare-, complura folia crassa, brevia,
in apice convexa ubi arcte conjuncta sunt collecta ; e. g,
nonnullae Euphorbiae africanae, nec non Siapelia
Tiiarmnilaris (t, 16. f. 6.} — A Willdenow 'verruco-
sum vocatur — .

244) uncinalum: folium — plerumque trique-
trum, cujus apex est reflexus; exemplum praebet H/e-
sembrianlhemmn uncinatum (t. 55 - f. 5 )*

Terminorum hic edictorum nisi quis ad fo-
lium eo designandum totus convenit: dicunt
particulam sub aJliibentes — si e. g. folium in-
dicandum folio cordato quidem accedit, neque
tamen ex toto respondet: suheordatum. Simili
modo usurpantur voces : suhsagittatiim , subara-
tum, sublineare etc. — . Ilaud raro folium desig-
nandum et duorum terminorum compositione ac-
curatius potest indicari, in quo vero est dicen-
dum, illum, cui plurimum respondet, postponi,
quam ob causam ovato - oblongum ab oblongo-
ovato, lanceolato - lineare a lineari - lanceolato etc.
satis dignoscantur ncccsse est. — Si folium, ca-

_ jus iigura est indicanda, cum quodam termino

. constituto non nisi differt eo, quod apici est

16 J

ti.nigc spitzige Winkel oder Eckcn bemerkt; z. B. Me-
sembrianthemum delloides (t. 53- k S-)-

240 vierseitig {^Letragonuni) : eln langcs Blair,
welclies durch vier Seitenflachen begrdnzt ist; z. B. Pi-
nus Abies (Titelknpfer 2. f. g.).

242) vierrinnig (^quadricanaliculatuin): ein lan-
ges, von vier schmalen Seitenflachen begranztcs Blatt,
bey vveicLem slch statt der Kanten vier tiefe Holikingen
finden, die von der Basis bis zur Spitze auslauf.-n, so,
dafs der Queerdurciisclinitt ein Kreuz bildet; z. B. Ixia
cruciata (t. 35. f. 4- d.). — Willdenow nennt es
vierfach kielformig {qnadricarinatuni) — .

243) zitzenformig (jnammillare') : wenn mehrere
dicke, kurze, an der Spitze gewolbte Elatter dicht bey-
sainmen stehen; z. B. einige africanische Eiiphorbien, so

I

wie auch Siapelia mammillaris (t. 16. f. G.^ — Will-
denow nennt es warzenformig (verrucosum') — .

244) hakenformig (uncinatum): ein — gewblin-
lich — dreykantiges Blait, dessen Spiize zuriickgescliia-
geii ist; z. B. J^Iesembrianthemum uncina; um (t. 55 - k 5 .j'*

Wenn einer von den hier aufgefuhrten Kunst-
ausdriicken nicht ganz zu dem Blatte , welches
damit bezeiclinct werden soli, passen will: so
bedient man sich^des Wdrtehens fast (sub), und
sagt alsdann — wenn z. B. das zu besiimmcnde
Blatt dem herzfdnnigen Blatte sich nahert, aber
doch nicht vollkommen demselben entspricht:
— fast herzftirmig (suheordatum). Auf ahn-
liche Art gebraucht man die Ausdriicke : fast
pfeilformig ( subsagittatum) , fast eyrund
(subovatum), fast linienftirmig (sublineare)
u. s. w. — Oft Lifst sich auch das zu bestim-
mende Blatt dnrcli Zusamnicnsetzuiig zweyer
Kunsiausdrucke genauer bezeichnen, wobcy aber
zu bemerken ist, dafs derjenige, dem 6s am mei-
\ a 2

iGa

Terminologia.

Terminologie.

fig;ura, qualis conveniat basi: termino ceterum
congruenti praeponitur oh, proinde audiuntur
ohcordatum, ohovatum.

steii entspriclit, zuletzt gesetzt wird, wefsliall
man denn die Ausdriiche e yr u n d-lan gl i ch
(ovato-oblongum) iind lilnglicli-eyrund (ob-
longo - ovatum' , lanzett-liiiienfurmig (/an-
ceolato • lineare, iind linien - lanzettformig
(lineari -lanceolatum) u. s. w. wolil unterscliei-

den mufs. — Weicht das der Form nacli zii be-

stimmende Blatt von einem der festgesetzten
KunstaiisdrucKe nur dadurcli ab , dafs es an der
Spitze so gestaltet ist, wie es an der Basis seyn
solite: so setzt man dem iibrigens passenden
Xunstausdrucke um gehehr t (o6) vor, ais um-
geh e Iir t - lierz f orra i g (ohcordatum), umge-
kebr t - e y r u n d (obovatum).

co

§. 84-

In foliis describendis, sicut haud raro et in aliis ve-

Bey den Blattern, so wie nicht selten auch bei an-

getabilium partibus, formatione illis similibus, nonnulli

dern Theilen der Gewachse die ahnliche Bildung mit

r

obveniunt termini, nobis separatim exponendi atque ex-

ilinen baben, kommen noch einige Kunstausdrucke vor.

actius definiendi. Sunt sequentes t

die v\ir hier noch auffuhren und genauer bestimmen

niiissen. £s sind folgendet

A. In foliis planum offerentibus.

A. Bej^ den Blattern die ais Flache betrachtet

w e r d e n.

ee. Iti s i in, p li cibus.

«. Bey den einf achen^

l) PeripJieria: linea, que folium, quod planum of-

x) derUmfang (Peripheria) : die Linie, welche

fert, ambit atque ejus figuram constituit.

das Blatt, ais Flache betrachtet, umgriinzt und die Fi-

gur desselben bestimmt.

2 } Basis: folii extremitas, ubi est cauli insertum.

2 ) die Basis (Basis): das Ende des Blattes worait

es dem Stengel einverleibt ist.

3) Apex: extremitas libera, basi opposita.

3) die Spitze (Apex): das der Basis entgegenge-

sctzte, freystehcnde Ende.

4) Superficies : spatium a periphena conclusum.

4) die Oberflache (Superficies): der vom Um-

fange eingeschlofsne Raum.

5} Pagina superior: coelum spectans pagina. Lo-

5} die 0 b er e Fla ch e (P/zg'^/7^z superior) : diiQ dtm

co ejus in, descriptionibus solis supra solet adhi-

Hinimel zugekehrte Flache. Bey den Beschreibungen

beri.

pHegt man dafur blofs oberhalb (supra) zu gebrauchen.

TeRMINOIjOGIA.

Teriviinoeogie.

6) Pagina inferior: ad terram spectans pagina. In
descriptionibus plerumque subtus dicitur.

7} Discus : pars plani media, ad peripheriam usque
fere porrecta.

8 ) Margo: plani pars juxta peripheriam ambiens,
quae discum includit. Distinguuntur:

a) Margo basalis,
b} Margo apicalis et
c) Margo lateralis.

9) Nervi: vasorum fasciculi a folii basi ad illius api-
cem usque excurrentes neque in ramos diducti. Fasci-
culus vasorum obtinens medium vocatur Nervus ine~
dius sive Nervus primarius ; in folio costato (No. 177.)
vero nec non in venoso (No. 178-} Costa media dici-
tur. In carinati (No. 165.) pagina inferiore format folii
partem, quae nominatur Carina. Nervus primarius si
provenit in Muscorum foliis: apparet vel excedens , ut
in folio apiculato (No. 118) et pilifero No. (iig.), vel
excurrens , vel etiam evanescens seu evanidus , sicut
in folio uninervio (No. 170.).

10) Costae: vasorum fasciculi a nervo medio seu
costa media ad folii marginem usque paralleliier excur-
rentes, neque in ramos diducti.

11) Venae: vasorum fasciculi a costa media ad fo-
lii marginem excurrentes in ramos divisi.

165

6) die untere Flache {Pagina inferior'): die
der Erde zugewandte Flache. Bei den Beschreibungen
sagt man gewohnlich unterhalb {subtus).

7) das Mittelfeld {Discus): der mitllere Theil
der Flache, der sich fast bis zum Umfange erstreckt.

8_) der Rand {Margo): der ara Umfange sich her-
umziehende Theil der Flache, welcher das Mittelfeld
einschliefst. Hier unterscheidet man noch:

&) Grundrand {Margo basalis),

b) Endrand {Margo apicalis) und

c) Seitenrand {Margo later uUa).

g) die Nerven (iV^rw).' Gefalsbundel, die von der
Basis des Blattes bis zur Spitze desselben auslaufen, <ih-
ne sich in Aste zu zertlieilen. Der mitllere dicser Ge-
falsbundel heifst der Mittelnerve {Nervus medius)
oder Haupt nerve {Nervus primarius)-, ist das Blatt
aber gerippt. (No. 177.} oder geadert (No. 178), so
neniit man ihn Mittelrippe {Costa media). Bey dem
kielformigen (No. 165.} bildet sie auf der untem Fiiiche
den Theil des Blattes, welcher der Kiel {Carina) ge-
nannt wird. Wenn der Hauptnerve bcy den Blat-
tern der Moose vorkomrat: so erscheint er entweder
hervoriretend {excedens), wie bey dem spitzentra-
genden (No. 118.) luid haartragenden (No. 119.) Blalte,
oder auslaufend {excurrens'), oder auch verschwin-
dend {evanescens seu evanidus) wie bey dem einner-
vigen Blatte (No. 170.),

10) die B.ippen {Costae): Gefafsbundel, die von
dem Mittelnerven oder der Mittelrippe parallel nach
dem Rande des Blattes auslaufen ohne sich in Aste zu
zertheilen.

it) die Adern {Venae): Gefafsbundel, die von
der Mittelrippe nach dem Rande des Blattes auslaufen
und sich in Aste zertheilen.

T E IV 31 1 ]N' o L O G I A.

T E R 31 I N O L O G I E.

12) Latera: spatia inter costam mediam et margi-
nes laterales,

13) Angulus: pars folii e peripheria progrediens
illa, quae a duabus lineis rectis vel curvis, vel altera
recta altera curva est inclusa. Dicitur;

a) acutatus: si in punctum, desinit ;

b) obtusatus : si a linea arcuata terrtnnatur.

A mathematicis quidem acutus et obtusus usur-
patur, illuc autem alio sensu atque huc adhi-
bentur.

14) Incisura: incisura linearis, quae non nisi folii
marginem dirimit.

15) Fissura: incisura linearis, quae ad folii medium
aut basin usque intrat,

16) Excisura: angulus acutatus folium intrans, qui
tanquam triangulo exsecto videtur effectus.

«

17) Sinus: angulus obtusatus folium intrans, qui
tanquam exsecto triangulo , cujus apex est rotundatus,
videtur ortus,

18) Lobus: pars sinibus, excisuris aut fissuris orta,
eademque lata nec non lineis arcuatis finita.

19) Lacinia: pars sinibus, excisuris aut fissuris ef-
fecta, eaque angusta nec non lineis rectis fere finita.

12) Die Seiten (^Latera'): die Riiume zwisclien
der Ivlittelrippe und den beyden Seitenrandern.

^ I

13) der VVinkel oder die Ecke {^Angulus') : der

*

aus dein Umfange des Blattes beraustretende Theil, der
von zwey geraden, oder von einer geraden und einer
krummen, oder auch von zwey krummen Liniexi einge-
scblosscn ist. Er heifst:

a) spitzig (^acutatus'): wenn er sicb in einem
Punkte scLliefst ;

b) gestumpft (^obtusatus): wenn er von einer
Bogenlinie begranzt wird.

In der JMathematik sagt man zvvar spitz und
stumpf aber man bezeichnet dort auch etwas
auderes dadurch, ais man hier darunter veisteht,

14) der Einschnitt (^Incisura'): ein linienformiger
Einscbnitt, welcher nur den Rand des Blattes zertheilt.

15) die Spalte (^Fissura') : ein linienformiger Ein-
schnilt, welcher bis in die RRtte oder bis auf die Basis
des Blattes eindringt.

16) der Ausschnitt (^Excisura') : ein in das Blatt
eindringender spitziger Winkel, der gleiebsam durch
Herausschneidea eines Dreyecks entstanden zu seyn
scheint.

17) die Bucht (^Sinus') : ein in das Blatt eindrin-
gender geslnmpfter V*'inkel, der gleiebsam durch Her-
ausschneiden eines Dreyecks, dessen Spiize zugerundet
ist, entstanden zu seyn scheint.

18} der Lappen (^Lobtisy. ein durch Bucluen, Aus-
schnitte oder Spalten entstandener Theil, der breit und
durch Bogenlinien begranzt ist.

19) derZipfel (jLacinia'): ein durch Bitchten, Aus-
schnitte oder Spalten entstandener Theil, der, scbmal
und durch fast gerade Linien begranzt ist.

Termikologia.

20) Dentatura: angulus acutatus in folii margine
parvis siaibus cfFccius.

21) Serratura-, angulus acutatus in folii margine
parvis excisuris redditus.

22) Crenattfa : angulus obtusatus vel rotundatus^
in margine folii parvis excisuris exhibitus.

y8. In compositis.

23) Foliolum: foliorum compositorum quotlvispar-
vum folium simplex ita dicitur; at plerumque eo non
subintelligitur nisi folium parvum quodcunque in foliis
apice petioli compositis (No. 192 — 207.) nec non in
folio pedato (No. 216.) apparet, non minus quam quod-
libet parvum folium simplex in folio tripinnato (No. 212.)
eodem nomine indicatur.

Z’

24} Pinna: quodvis parvum simplex folii pinnati
(No. 2og.) folium, vel quodlibet folii bipinnali (No. 210.)
folium pinnatum, vel quidem quodque folii tripinnati
(No. 212.) folium bipinnatum.

25) Pinnula: quodvis parvum folium simplex folii
bipinnali (No. 210.), vel quodlibet folium pinnatum fo-
lii tripinnati (No. 212.).

26} Pinna impar s. terminalis , vel foliolum im-
par s. terminale: quod in folio imparipinnato (No.
20y. b.) est petioli apici additum.

T E n i\I 1 N O I. O G 1 E. 1 G5

20) der Zahn QDentatura'): ein spitziger Winkel,
der am Rande des Blnttes durch kleine Bucluen entstefit.

21} der Siigezahn (Serratura") : ein spitziger Win-
kcl, der am Rande des Blaltes durch kleine Ausschnitte
hervorgebracht wird.

22} der Krebzahn (Cr enatur ai): ein gestumpfter
oder zugerundeter Winkel, der am Rande des Blattes
durch kleine Ausschnitte gebildet wird.

Bey den zus ammen g es et zten.

23) das Elattchen (Foliolum): heifst jedes kleine
einfache Blatt bey den zusammengesetzten Bl.ittern ; ge-
wohnlich aber versteht man nur darunler jedos kleine
Blatt, welches sich bey den an der Spitze des Blaltstiels
zusammengesetzten Blaitern (No. 192. — 207.) und bey
dem gefufsten Blatte (No. 216.) findet, so wie denn auch
jedes kleine, einfache Blatt bey dem dreyfacligefieder-
tcn Blatte (No. 212.) mit diesem Nahmen bezeichnct
wird.

24) die Fieder (Pinna): jedes kleine einfache
Blatt eines gefiederten Blattes (No. 209.), oder jedes ge-
fiederte Blatt eines doppelt-gefiederten Blattes (No. 210.),
oder auch jedes doppelt-gefiederle Blatt eines dreyfach-
gefiederten Blattes (No. 212.).

25) Das Fiederchen (Pinnula): jedes Tsleine ein-
fache Blatt eines doppelt-ge/inderten Blattes tNo. 210.},
oder jedes gefiederle Blatt eines dre3fach - gefiederten
Blaites (No. 212.).

26) die unpaare oder gipfelstiindige Fieder
(Pinna impar s. terminalis), oAer das unpaare oder
gipfelstiindige Blattchen (Foliolum impar s. ter-
minale): das bey eincitn unpaar - gefiederten Blatte
(No. 209. b. ) an der Spitze des Blattstiels siehende
Bfutchen.

i66

T E n M I rc O L O G I v.

Tei\mi:>j'olooie.

27) rhina lateralis s, foliolum laterale-, quodvis
in folio pinnato folium petioli lateri additum.

28) Jugum: quaevis duae folii pinnati pinnae late-
rales seu foliola lateralia (No. 27.) vel propemodo vel
plane opposita.

In speciebas generum Irga/-, 3Iimosae, Schran^
kiae, Desmav.thi et .Acaciae foliis bipinnatis ad-
huc inveniuntur termini proprii a Linnaeo
adhibiti , nempe Pinna partialis pro Pinna, et
^ Pinna propria pro Pinnula, quos quidem com-
munibus permutare fas esset.

Adhuc dicendum est, secundum Linnaeum
in generibus supra memoratis folium pinnatum
quinquejugum esse folium pinnatum, quinque
paribus pinnarum consistens, atque quod huic
sensui omnino repugnat illum in folio bipin-
iiato usurpare vocem pinnis partialibus quinque-
jugis, propriis multijugis, qua quidem intelligi
vult, quinque pinnarum paria foliolum bipia-
natum, sicut multa pinnularum paria quiimque
illius pinnam conficere.

B. In foliis corpus offerentibus.

29) Vlanum basalis: planum, quo folium cauli est
insertum.

£0^ Planum apicati: planum basali plano oppo-
situm. Non nisi in paucis foliis exstat, atque ideo in
illo apex plerumque videtur,

31) Plana lateralia: plana inter planum basalem
et apicalem.

32) Acies: anguli a planis coeuntibus confecti.

27) die seitenstiindige Fieder (^Pinna latera-
lis') oder das seitenstandige Blattchen (JPoliolnm
laterale): jedes bey einem gefiederten Blalte an der
Seite des Blattstiels stehende Blattchen.

28) das B liitt ch e np a ar : jede zwey bey-

nahe oder vollkommen gegenuberstehende seitenstan-
dige Fiedern oder Blattchen (No. 27.) eines geTiedcr-
ten Elattes.

Bey den Arten der Gattungen Inga, TMimosa,
Schranhia , Desmanthus und Acacia mit doppelt-
seflederten Bhittern ilnden sicli noch die von
Linne gebrauchten besondern Kunstansdruche,
namlich Pinna partialis fiir Pinna, luid Pinna
propria fur Pinnula, die aber fiiglich mit den
allgemeinen vertausclit vs^erden Konnten.

Fcrner ist nocli zu bemerhen, dafs bey den
cben genannten Gattungen nach L i n ii e ein
Folium pinnatum quinquejugum ein aus fiinf Paar
riedern besteliendes gefiedeites Blatt ist, und
dafs er ganz diesem Eecniffe ztnvider, bey den
doppelc - gefiederten BLatte sicli des Ausdruchs ;
pinnis partialibus quinquejugis , propriis multiju-
gis, bedieiit, worunter er namlich verstebt, dafs
fiinf Paar Fiedern das doppelc gehederte Blatt
und viele Paar Fiedertlicii jede Fieder desselbea
bilden.

B. Bey den Blattern die ais Korper betrachtet
w er den.

29} die Grundfliiche {Planum basate): die FI a-
che, womit das Blatt dem Siengel einverlcibt ist. \yenn
diese Fl.iche nur von kleiner Ausdehnung ist, so lieifst
sie blofs Basis {Basis),

30) die Endflache {Planum apicaV*): die der
Grundflacbe entgegcngesetzte Flache. Nur bey wenigen
Blaitem ist diese vorbanden, und dalier sielit maa ge-
vvohnlich bey denselben die Spitzc {Apex).

31} die Seltenflaclien {Plana l tleralia): die
'Flachen zwisclien der Grund- und Endllache.

32) die Kanten {. 4 cies): die von den zusammen-
stofsenden Flachen gebildeten Winkcl.

terminologia.

TERMINOLOGIE.

167

5. 85 .

Stipulae sunt partes foliis structura similes,
juxta foliorum basin positae et plerumque ab eis
figura ac minori magnitudine tantum differentes. Ap-
parent:

1) solitariae : si unica tantum stipula ad cujusvis

folii vel petioli basin occurrit ; e. g. Ruscus Hypoglos-
sum (t. 4 t. 5 .)-

2) geminae: duae ad basin cujusvis folii vel pe-
tioli positae, ubi et semper sunt

3) oppositae : e. g. Astragalus glycyphyllos (t. 17.
f. 2. a.), Vicia biennis (t. 17. f. 4 * Orobus niger
(t, iq. f. 5. a.), Lathyrus tingetanus (t. 22. f. 2.).

4 ) lateri foliae solitariae (Nr, i.) seu oppositae
(Nr. 30 si folio ad latus sunt positae. Eis explicandis
inserviunt exempla praecedentium (Nr, 3.).

5 ) extrafoliaceae: arcte sub folio prodientes ; vi-
deatur Russus Hypoglossum (t. 41. f. 6 ).

60 supra/oliaceae : quae supra folium protru-
duntur.

y) oppositijoliae: ex alio caulis vel rami latere fo-
lio oppositae; ut in Coronilla coronata et partim in
Astragalo arenario.

8) axillares: axillae (J. 83 - observ. post Nr. 58 .)
insertae; exemplum praebent Sambucus nigra, Sam-
bucus Ebulus et generum Mori ac Ficus species.

9) petiolares : petioli basi supra insidentes; ut in
Rubo nemoroso et Rubo corylifolio.

10) pedicellatae : pedicelli officio loco, ubi appa-
rent, affixae sunt: videatur Vicia biennis (t. 17.

f. 4. b.)

§• 85 -

Die Afterblatter (Stipulae) sind Theile,
Vt'elche der Struetur nach AeLnlicLkeit mit den Blat-
tern haben, in der Gegend der Basis der Blatter ste-
hen und von diesen gewolinlicb nur durch Gestalt und
mindere Grofse verschieden sicli zeigen. Sie erscheinen

1) einzein (solitariae): wenn an der Basis eines
jeden Blattes oder Blattstieis nur ein Afterblatt vor-
kommt; z. B. Ruscus Hypoglossum (t. 41. f. 8 ).

2) gepaart (geminae) : wenn zwey an der Basis
eines jeden Blattes oder Blattstieis stelien, wo sie jc-
derzeit auch

5 ) gegenuberstehend (oppositae) sind; z. B.
Astragalus glycyphyllos (t. 17. f. 2. a.), Vicia bien-
nis (t 17. f. 4 * b.), Orobus niger (t. ig. f. 5 . aO, La-
thyrus tingetanus (t. 22. f. 2.).

4) blattseitsstandig (laterifoliae) : wenn sie
einzein (Nr. i.) oder gegenuberstehend (Nr. 30 , dem
Blatte zur Seite gestellt sind. Zu ihrer Erl.iuterung
dienen die Beyspiele der vorhergehenden (Nr. 3.).

5 ) blattunterstandig (extrafoliaceae): die
dicht unter dem Blatte hervorkommen ; z. B. Ruscus
Hypoglossum (t. f. 6.).

6) blattiiberstandig (suprafoliaceae) : die uber
dem Blatte entspringen.

7) blattgegens tandig (oppositifoliae) : wenn
sie auf der andern Seite des Stengeis oder der Aeste
dem Blatte gegenuber stelien; z. B. Coronilla coro-
nata und zum Theil auch Astragalus arenarius.

8) blattae hselstandig (axillares) : die der
Blaltachsel (§. 8j. Anmerk. nach Nr. 580 eingefugt
sind; z. B. Sambucus nigra, Sambucus Ebulus und
die Arten der Gattungen Morus und Ficus.

g) blattstielstandig (petiolares): die oberhalb
der Basis des Blattstieis eingefugt sind; z. B. Rubus
nemorosus und Rubus corylifolius.

t

10) gestielt (pedicellatae) : die an dem Orte,
wo sie sicli zeigen, vermittelst eines Stielchens befe-
stigt sind; z. B. Vicia biennis (t. 17. f. 4. b.).

B b

168

TERMINOLOGIA.

TERMINOLOGIE.

11) sesiiles : si pedicello destitutae sunt insertae;
exemplo inserviant vegetabilia plurima stipulis in-
structa.

12) connatae: geminae (Nr, 2+), si in caule oppo-
sitae marginibus lateralibus inter se conjunctae sunt;
e. g. Agrimonia Eupatoria (t, 42« !• 4 - ^•)» -rilche-
milia vulgaris (t. 43' i» a)

15) adnatae: geminae (Nr. 2.), laterifoliae (Nr. 4 )»
si longitudinaliter petiolo sunt conjunctae; exemplo
sunt Potentilla alba (t. 10. f, 10. d.). Rosa canina
(t. 5 i. f. 40 omnes horum generum species,

14) sphacilatae : si macula brunnea sunt notatae;
ut in Vicia sativa.

15) spinatae; quae spinas (^J. 100.) aequant; inspici-
atur Robinia Pstudo Acacia^

16) caducae: quae, dum folia explicanTur, decidunt;
exemplum exhibet Corylus Avellana.

ly) deciduae: quae post foliorum evolutionem, at-
tamen ante eorum casum, decidunt; e. g. Alnus gluti-
nosa.

ig) persistentes : si cum foliis decidunt vel post eo-
rum casum remanent; exemplo inserviunt plura vege-
tabilia, praecipue P apilionaoeae.

Stipulae in nonnullis foliis compositis basi foliolorum
vel pinnarum occurrentes Stipellae nominantur; e. g.
Phaseolus mult-Jlorus (t. 67« f- 5 . a ).

Qaod reliquum est in determinandis stipulis iidem
in foliis (§. 83. D. E. F. I.) dicti termini adbibentur.

In nonnullarum lungermanniae specierum foliis di-
stichis instructa.-um pagina inferiori Stipulae occurrunt
vel simplici ordine, e, g. in lungermannia tamarisci-
folia et lungermannia mogellanica Lamark (t. 69.
f. 3. a. b.), vel triplici, ut in lungermannia platyphylla
•y. Phuia (t. 69. f. 2. a. b.),

11) sitzend (sessiles): wenn sie ohne Stielchen
eingefugt sind; z. B. dienen die mehresten Gewacbse,
die mit Afterblattern versehen sind.

12) verwachsen (connatae) : wenn sie gepaart
(Nr. 2.), am Stengel gegenuberstehend und an den
Seitenrandern unter sich verbunden sind; z. B. Agri-
monia Eupatoria (t. 42. f. 4 - ® Alchemilla vul-
garis (t. 43. f. I. a.).

13) angewachsen ( adnatae ) : wenn gepaarie
(Nr. 2.) , blattseitsstandige (Nr. 40 Afterblatter der
Liinge nach mit dem Blattstiel verbunden sind; 2. B.
Potentilla alba (t. 40. f. lo. d.). Rosa canina (t. 31,
f, 40 tind alie Arten dieser Gattungen.

14) brandig (sphacilatae): wenn sie mit einem
braunen Fleck bezeichnet sind; z. B. Vicia sativa.

1 5 ) dornartig (spinatae): welche den Dornen
(^. 100.) gleichcn; z. B. Robinia Pseudo - Acacia.

iC) liinfallig (caducae): die, wahrend die Blalter
sich entfalten , abfallen ; z. B. Corylus Avellana.

17) abfallend (deciduae): die nach dem Ent-
wickeln der Blatter, aber doch vor dem Abfallen der-
selben, verschwinden ; z. B. Alnus glutinosa.

ig) bleibend (persistentes) : wenn sie mit den
Bliittern abfallen oder nach deren Verschwinden noch
bleiben ; z B. dienen mehrere Gewiichse, vorzuglich
die mit Schmetterlingsblumen,

Die Afterblatter, welche bey einigen zusammengeseta-
ten Blattern an tler Basis der Biattchen oder Fiedern
sich finden, werden A ft e rb 1 ii 1 1 ch en (Siipellae) ge-
nannt; z. B. Phaseolus multijlorus (t. 67. f. 5 . a.)

Uebrigens werden zur Bestimmung der Afterblatter
eben dieselben Kunstausdrucke angewendet, die bey
den Biiittern (§. 53. D. E. F. I.) angezeigt sind.

Bei einigen Jungermannienarten, welche zweyaeilige
Bliitter haben, kommen auf der untern Flache die Af-
terblatter entweder in einfachen Reihen vor, wie bey der
lungermannia tnmariscifolia und lungermannia magella-
nica Lamark (t. 6g. f. 3 . •. b.), oder in dreyfacher, wie'bey
der Lungermannia platyphylla y. Thuia (t. 69. f. a.
a. b.).

TERMINOLO GIl,

Horum vegetabilium Stipula* ab Ehrhart atque
Web er et Mohr Amphigastria vocantur.

5. 86.

Atiricnla est folium parvum, varie formatum in
lungermanniarum foliis distichis praeditarum axillis
(5. 83. observ. post Nr. 58 .) vel foliorum basi salitarie
occurrens, ut in Inngermannia tamariscifolia et lun-
germannia magellanica Lamark (t. 69. f. 3. a. c ).

Auriculae species aeque ac foliorum (§. 83. D. E,
F. I.) determinantur.

5. 87.

Ramentum est folium parvum, membranaceum,
magis minusve tenue, plerumque brunneum, post fron-
descentiam ( 2 . 8. Nr. 2.) mox deciduum, multiplex
apparens in arborum fruticumque junioribus turioni-
bus, qui ante evolutionem ab eo in gemma (§. 91)
aggregatim — plerumque imbricatim — involvuntur.
Exempli loco sit Quercus pedunculata (t. 20. f. 4*
Fagus sylvatica (t. 63. f. It a.) , Pinus sylvestris
(t. 67. f. 4.).

5. 83 .

Vagina est foliacea pars circumcludens caulem,
{§. 5 i.), scapum (§. 53-)> praecipue vero culmum (§. 52.)
et plerumque petioli tenens locum. Invenitur:

0 foliifera: in morem petioli sufFultiens folium;
ut in omnibus Graminibus ; e. g. in Melica nutante (tab.
libri inscript. ger. vol. I. /ig. 4 ), Lolio perenni (t. 12.
f. 2.), Bromo molli (t. 12. f. 4)*

2) aphylla: si folio est destituta; videantur Galan--
thus nivalis (t. 3 . f. 5 .), Arum Dracontium (t. 39. f.
4 « a.) et vaginae infimae Scirpi setacei (t. 23, f. 40 »

T E R M I N O L O G I E. 169

Die Afterblaiter dieser Gevsicbse wexden von Ehr-
hart und von Weber und Mohr Amphigastria
genannt.

5. £6.

Das Ohrcben (Auricula) ist ein kleines, ver-
scliieden gebildetes Blatt, v\'elches bey den Junger-
mannien mit zweizeiligen Blattern in der BlattacbseI
(§. 83 . Anmerk. nach Nr. 58 .) oder an der Basis der
Blatter vorkommt, wie bey Inngermannia tamarisci-
folia und Inngermannia magellanica Lamark (t. 69.
f. 3. a. c.

Die Arten des Ohrchens werden wie die der Blat-
ter (§. 63 . D. E, F. I.) bestimmr.

5. 87.

Die Aus s ch lagss chup p e (Ramentum) cUtl
kleines, hautiges, mebr oder weniger feines, gewohn-
lich braunes, nach dem Ausschlagen (J. 3. Nr. 2)
bald abfallendes Blatt, welches bey den Baumen und
Strauchern vielfach an den jungen Trieben sich zeigt,
die es vor der Entwicklung in der Knospe (§. gi.)
angehauft — meistens dachziegelartig — einhullt.
Ais Beyspiel stehe hier Quercus pedunculata (t. 20.
f. 4. a.). Fagus sylvatica (t. 63. f. ii. a.). Pinus
sylvestris (t. 67. f. 40

5. 88.

Die Scheide (Vagina) ist ein blattartiger Theil,
welcber den Stengel (J. 5 i.), den Schaft (§. 53 ), vor-
zuglich aber den Halm (§. 5 s.) umscbliefst und ge-
wobnlich die Stelle des Blattstieis vertrit. Man fin-
det sie

1) blatttragend (foliifera): die ais Blattstiel das
Blatt unterstutzt, wie bey allen Grasern; z. B. Melica
nutans (Titelkupfer Bd.I f. 4.), Lolium perenne (t. la.
f. 2.) Bromus mollis (t. 12. f. 40 -

2) blattlos (aphylla): wenn ibr. das Blatt fehlt;
z. B. Galanthus nivalis ft. 3.f. 5 -), Arum Dracontium
(t. 59. f, 4 * 8 .) und die untersten Scbeiden bey dem
Scirpus setaceus (t. 23. f. 4 -)«

B b a

170

TERMINO LOGIA.

TERMlNOLOGIE.

5) truncata : si est aphylla et omnia sui marginis
apicalis puncta uni plano incubant. Apparet vel

tt) horizontaliter truncata: margine horizon-
tali^ e. g. in Equiseto arvensi (t. 15. f. 3. c.},
vel

/3) oblique truncata: margine obliquo > ut in
Calmitho nivali (t. 3- f- 50 1 porro

y) integra: absque incisuris, iissuils vel exci-
suris, e. g. in Galantho nivali (t. g. f. 50> vel

J") dentata: excisuris divisa in angulos acutatos
ut Equisetum arvense i^t. 15. f. 3. cO bene mon-
strat.

Vagina membranacea in pluribus generis spe-

clebus foliorum fasciculos basi circumcludens secundum
Decandolle Vagmclla appellatur.

5. 89.

Ligula est vaginae (§. 88.) membrana interna, ex-
stans ubi vagina transit in folium, et plerumque mem-
branulae tenuis pellucidae instar — raro cartilaginea
vel e pilis composita . — apparens. Graminibus tan-
tum est propria. Reperitur:

1) integra: quae incisuris, fissuris vel excisuris non
est divisa; e g. Poa pratensis.

z) bifidu : fissura aut excisura ad dimidium tantum
in duas lacinias divisa; ut in Festuca varia. Festuca
laxa.

3) bipartita: fissura vel excisura ad basin usque in
dnas lacinias divisa; videatur Arundo arenaria.

4) lacera: si excisuris et lateribus et apice in plures
lacinias irregulariter est divisa; inspiciatur Milium
elusum, Phleum pratense.

3) abgestutzt (truncata) : wenn sie blatilos ist
und alie Punkte ihres Endrandes in einer Ebene lie-
gen. Sie erscheint entweder

<*) wagerecht abgestutzt (horizontaliter
truncata): mit wagerechtem Rande, wie bey
Equisetum arvense (t. 13. f. 3. c.), oder

/3) scliief abgestutzt (oblique truncata):
mit schiefem Rande, wie bey Galanthus nivalis
(t. 3. f. 5.); ferner

y) ganz (integra): ohne Einschnitte, Spalten
oder Ausschnitte, wie bey Galanthus nivalis
(t. 8. f. 50 > oder

gezahnt (dentata) : durch Ausschnitte in
spitzige VVinkel gelheilt, wie bei Equisetum ar-
vense (t. 15. f. 3. c.).

Die hautige Sebeide , welcbe die Blaiterbuscbel bel
msbreren Arten der Gattung Pinus an der Basis um-
scbliefst, heifst nacb Decandolle das Blattscheid-
c b e n ( Vagin ella).

§• 89.

Das Blatthautchen (Ligula) ist die innere
Haut der Sclieide (§. 88 ) s die da hervortrit, wo die
Scluide in das Blatt, und gewohnlich ais ein zartes,
durchscheinendes Hiiutchen — selten knorpelarlig oder
aus Haaren bestehend — sich zeigt. Es ist nur den
Grasern eigen. Man findet es :

1) ganz (integra): das nicht durch Einschnitte,
Spalten oder Auschnitte zertheiltist; z. B. Poa pratensis.

2) zweyspaltig (bifida): das durch eine Spalte
oder einen Ausschnitt nur bis zur Halfte in zwey
Zipfel zerlheilt ist; z. B. Festuca varia. Festuca
laxa.

3) zweytheilig (bipartita): das durch eine
Spalte oder einen Ausschnitt bis an die Basis in zwey
Zipfel gelheilt ist; z. B. Arundo arenaria.

4) zerschlitzt (lacera): wenn es sowobl an den
Seiten, ais auch an der Spitze, unregelmafsig durch
Ausscliniite in mehrere Zipfel zertheilt ist; z. B. Mi-
lium tfifusumf Phleum pratensjB.

TERMINOLOGIA.

TERMINOLOGIE.

5) truncata: apex si linea transversali recta termi-
natur; exemplo sit Poa serotina.

6) obtusa: vid. S 3 . Nr. exempla sunto Poa

pratensis , Poa aquatica , uilopecnrus pratensis,

7) acuta: vid. §. 85 Nr. iii.; e. g. Avena plani~
culmis. Avena versicolor.

8) acuminata: vid. §. 83 ' Nr. 1x2.; exemplum prae-
bet Melica uniflora.

9) biaurita: si — ut plerumque — est brevissima
(Nr. i 5 .) et utroque latere baseos in auriculae forma
procedit e vagina; e. g. Festuca ovina (t, 67. i. 2.
et 3. b.)

10) decurrens : ubi est brevissima (Nr. i 3 .) vel pi-
losa (Nr. 12.) et si utroque latere vaginae continua-
tur; exempla sunt Calamagrostis minima, Panicum
glaucum.

11) cartilaginea: si est tumida, solida, tenax et bre-
vissima (Nr. i 30 > §• Promus giganteus.

12) pilosa: quae e pilorum parallelorum serie con-
stans; inspiciantur Arundo Phragmites , Melica coe-
rulea, Punicum glaucum.

13) brevissima : cujus longitudo latitudinis octavam
partem non superat; ut in Stipa pennata. Festuca
pratensi.

14) brevis: cujus longitudo octavam latitudinis par-
tem excedit, nec dimidiam latitudinem superat; exem-
plum praebet Lagurus ovatus.

15) longa: si dimidio latitudinis est longior, neque
totam latitudinem et dimidiam superat; videatur Alo-
pecurus agrestis.

16) longissima: cujus longitudo totam latitudinem
et dimidiam superat; e. g. Poa trivialis, Aira flexuo-
sa, Agrostis Spica venti. Haec ligulae species — nec
non praecedens (Nr. i 5 .), si accedit ad hanc — ple-
rumque elongata appellatur.

J71

5 ) abgestutxt (truncata); wenn die Spitre durcli
eine gerade Querlinie begranzt wird; z. B. Poa se-
rotina.

6 ) stumpf (obtusa): m. s. §. 83 . Nr. Ii 4 -; z- B.
Poa pratensis , Poa aquatica , Alopecurus pratensis.

7) spitzig (acuta): m. s. §. 83. Nr. iii.; 2. B.
'Avena planiculmis , Avena versicolor.

8) zugespitzt (acuminata): m. s. §. 83. Nr. 112. ;
z. B. Melica uniflora.

9) zweyohrig (biaurita) : wenn es — wie ge-
wohnlich — selir kurz (Nr. i3 ) ist , und an beyden
Seiten der Basis in Gestalt eines Oehrchens aus der
Scheide hervortrit; z, B. Festuca ovina (t. 67. f, 2.

u. 3 . b.).

10) herablaufend (decurrens): wenn es sehr
kurz (Nr. i 3 .) oder haarig (Nr. 12.) ist, und an bey-
den Randern der Scheide sich fortsetzt; z, B. Cala-
magrostis minima. Panicum glaucum.

11) knorplig (cartilaginea): wenn es aufgeirie-
ben, fest, zahe und sehr kurz (Nr. i 3 .) ist; z, B. Pro-
mus giganteus.

12) haarig (pilosa): welches aus einer Reihe
gleichlaufender Haare besteht; z. E. Arundo Phrag-
mites, Melica coerulea. Panicum glaucum.

1 3 ) sehr kurz (brevissima): dessen Lange nicht
uber den achten Theil der Breite betragt; z. B. Stipa
pennata. Festuca pratensis.

1 4 ) kurz (brevis): dessen Lange mehr ais den ach-
ten Theil der Breite betragt, nicht aber die Halfte
der Breite ubertrift; z. E. Lagurus ovatus.

10) lang (longa): wenn es langer ist ais die Halfte
der Breite , diese aber nicht uber tin imd ein halbes
^lal ubertrifFt; z, B. Alopecurus agrestis.

16) sehr lang (longissima) :_ dessen Lange die
Breite mehr ais ein und ein halbes Mal uberirifTt;
z. B. Poa trivialis, Aira flexuosa. Diese Art des
Blatthautchens — und auch die vorhergehende (Nr. 15.),
wenn sie sich dieser nahert — wird gewohnlich ver-
lan g e r t ( elongata) genannt.

173

terminologia.

TERMINOLOGIB.

§. 90*

Ochrea est foliacea vel membranacea pars in ge-
neribus Polygoni et Rumicis supra foliorum basin ex-
cedens et caulem cingens, in pluribus generis Cyperi
speciebus contra pedunculos pedicellostjue basi inclu-
dens. Reperitur;

1) foliiferai margo apicalis si in folium — plerum-
que lineare vel subulatum — terminatur. In nonnul-
lis generis Cyperi sdedebus tantum occurrit,

2) aphylla-. si, ut plurimum provenit, ejus margo
epicalis non extenditur in folium; e. g. Cyperus lon-
gus (t. 45. f- 2. a.).

5) truncata', vid. §. 83 . Nr, 3 . Conspicitur:

horizont aliter truncata', vid. §. 88. Nr. 3 .
exemplum praebet Cyperus longus (t. 45 . f. 2. a.),

oblique truncata', vid. §. 88. Nr. 3 . /3.; e. g.
Polygonum Bistorta (t. 8. f. 4 - ^ 0 ^ Cyperus Monti,

y,) integra', vid. §. 88 . N. 3 . y.; exemplum exhi-
bet Polygonum Bistorta (t. 8 . f- 4 » Cyperus lon-
gus (t, 45. f* 2. a.)

3-) lacera: pluribus Essuris in angustas lacinias
divisa; ut in Polygono aviculari (t. 67. f. 7. a.).

Ochreae parvae pedunculo» proprios vel pedlcellos
circumcludente» Ochre:lae bractcaceae aptius nomi-
nantur.

5 - 9 ^

Gemma est rudimentum ad vegetabilis ramum
vel totum caudicem adseendentem (§. 47-)» prout in
trunci (§. 5 o.) ramis vel in radice adest. Climatum
frigidorum arboribur fruticibusque tantum et suffruti-
cibus est propria. Vera nominatur, si Tegmento e
Squamis ficto circumcluditur; spuria contra, si illo

5 - 90-

Die Tute (Ochrea) ist ein blattartiger oder
hautiger Theil, welcher bey den Gattungen Polygo-
num und Rumex uber die Basis der Blatter hervortrit
und den Stengel umgiebt, bey mehreren Arten der
Gattung Cyperus hingegen die Blumenstiele und Blu-
menstielchen an der Basis uraschliefst. Man findet sie:

1) blatttragend (folii/ era): wenn sich ibr End-
rand in ein — gewohnlich linien- oder pfriemformi-
ges — Blatt endigt. Sie kommt nur bey eiuigen Ar-
ten der Gattung Cyperus vor.

2) blattlos (aphylla): wenn, wie sie gewohnlich
vorkommt, ihr Endrand sich nicht in ein Blatt aus-
dehnt; z. B. Cyperus longus (t. 45 . f. 2. a.).

3 ) abgestutzt (truncata) ; m. s. §. 88. Nr. 3 . Sie
erscheint :

a,') wagerecht abgestutzt (horizontaliter
truncata): m. s. §. 88. Nr. 3 * <*• I 2* B. Cyperus
longus (t. 45. f- 2. a.).

yS) schief abgestutzt (oblique truncata) : m.
t, §. 8S. Nr. 3. / 8 .; z. B. Polygonum Bistorta (t. S-
f. 4 * Cyperus Monti.

y) ganz (integra): m. s. 88. Nr. 3 . y. ; z. B.
Polygonum Bistorta (t. S. f. I\. b.), Cyperus longus
(t. 45. f. 2. a.).

3') zerschlitzt (lacera): durch mehrere Spalten
in schmale Zipfel zertheilt; z. B. Polygonmn avicu-
lare (t. 67. f. 7. a.).

Die kleinen Tuten, welche die besondern Elumen-
Ctiele oder Blumenstielchen umjchliefsen , werden pas-
•ender b e b en b 1 att artige Tutchen (/)chreolae
bractcaceae) genannt.

5. gr.

Die Knospe (Gemma) ist der Entvrurf zu ei-
nem Zweige oder zum ganzen aufsteigenden Stocke
(§. 47 -) des Gewachses, je naebdem sie an den Asten
des Stammes (§. 5o.) oder an der \Vurzel er-
scheint. Sie ist nur den Bauraen und Strauchern kal-
ter Himmelsstricbe und den Stauden eigen. Sie heifst

TERMINOLOGIA.

TERMINOLOGIE.

destituta. Praeterea sequentes species distingu-
untur.

K. Secundum partes se e gemma evolventes.
i} fuliifera: e. g. omnes gemmae in genere .4lni
et gemma terminalis (Nr. ii.) in Pruno domestica^
Amygdalo Persica et pl. al.

2) Jlorifera ; et quidem : '

a) hermaphrodita', e. g. gemmarum lateralium
(Nr. IO.) superiores in Daphne Mezer eo. Amygdalo
Persica et pl. al.

b) mascula-, e. g. gemmae laterales superiores in
Salicis viminalis mare et pl. al.

c) feminea : e. g. gemmarum lateralium superiores
in Salicis viminalis femina ,

"S) folii fer a et florifera: et quidem ratione florum:

a) hermaphrodita: e. g. Staphylea pinnata. Py-
ras Malus et pl al.

b) mascula : e g. in genere Pini, Salicis trian-
drae mare et pl. al.

c) feminea : e. g. in generibus Coryli, Carpini,
Petulae, siquidem in Salicis triandrae femina et
pl. al.

Secundam tegmentum.

4) valvata : tegmenti squamae exteriores si interio-
ribus sunt longiores. Hic distinguuntur ;

a) anivalvis : tegmenti extima squama — Valvula
dicta — si totam gemmam includit, ut in generis
Salicis speciebus; e. g. Salix triandra mas (t.

f. 3. a.).

b) bivalvis : si duae squamae sunt extimae , et

173

echt (vera), wenn sie von einer aus Schuppen
(fqaainae) gebildeten Decke (Tegmentum) um-
schlossen ist; uneclit (spuria) hingegen, wenn ilir
diese fehlt. Aufser diesen unterscheidet man noch
folgende Arten :

«. Nach den Theilen, die sich aus der
Knospe entwickeln.

1 ) blatterbringend (foliifera) : z. B. alie Knos-
pen bey der Gattung Alnus und die gipfelstandige
(Nr. II.) bei Prunus domestica, Amygdalus Per-
sica u. m. a.

2 ) blumenbringend (florivera) , und zwar;

a) zwitterlich (hermaphrodita): die obern
seitenstandigen Knospen (Nr. 10 .) bey Daphne Mc-
zereum. Amygdalas Persica n. m. a.

b) mannlich (mascula'): die obern seitenstan-
digen Knospen bey Salix viminalis mas u. m. a.

c) weiblich (feminea): die obern seitenstandi-
gen Knospen bey Salix viminalis femina u. m. a.

3) bliitter- und blumenbringend (foliifera et
florifera) , und zwar in B.ucksicht der Blumen :

a) zwitterlich (hermaphrodita) bey Staphy-
lea pinnata u. m. a.

b) mannlich (mascula) bey der Gattung Pinus,
Salix triandra mas u. m. a.

c) weiblich (feminea) bey den Gattungen Co-
rylus, Carpinus , Betula, so wie auch bey Salix
triandra femina u. m. a.

Nach der Decke.

4) klappig (valvata): wenn die aussern Schuppen
der Decke langer sind ais die innern. Man unter-
scheidet hier ;

a) einklappig ( univaluis ) : wenn die ausserste
Schuppe der Decke, welche Klappe (Valvula)
heifst, die ganze Knospe einscLliefst; tvie bey den
Arten der Gattung Salix ; z. B. Salix triandra
jnas (t. 4i- k 3. a.)

b) zweiklappig (bivalvis): wenn zwey Schup-

174

terhiinologia.

TERMINOLOGIE.

gemma liac de re valvulis duabus est tecta; exem-
pla exhibent Staphylea pinnata[x, 67. f. 12. a.). Acer
pensylvaniciim,

5) imbricata : extimae tegmenti squamae si interio-
ribus ita sunt breviores^ ut in morem laterum seu im-
bricum se tegant; e, g. Prunus Padus (t. 68. f. 4 * *•)>
Prunus domestica (t. 68. f. 7. a.) , JJlnii suberosae
gemma foliifera (t. 67. f. 8. b.). Adhuc distingu-
untur :

a) bifariam imbricata : si squamae duas series
formant; exemplo sit Ulmi suberosae gemma fiori-

fera (t. 67. f. 8- a-)-

b) quadrifariam imbricata : squamae si in qua-
tuor series sunt dispositae; exemplum praebet Sy-
ringa vulgaris (t. 68. f. 2. a.).

y. Secundum nexum cum ramis.

6) pedicellata : gemma si pedicelli beneficio ramo
est inserta ; exemplo sint Alnus glutinosa (t. 68. f. 6. a).
Cornus alba (t. 68. f. 5 - a-)*

7) sessilis: quae ipsa cum ramo est connexa; e. g.
plurimae arbores fruticesque gemmis instructae.

S) immersa : quae in cortice incubat, ita tamen, ut
conspicialur ; e. g. Ptelea trifoliala (t. 67. f. 10.
u. II. a.).

g) recondita : quae phyllulae (§. io 3 .) immersa et
ita est tecta, ut conspici nequeat; exemplum praebet
Philadelphus coronarius (t, 68. f. . i 4 - > 5 . 16. c.,

17- *)•

J', Secundum dispositionem.

10) laterales : quae in rami lateribus adsunt (t. 68.
f. 2. 4. 5» 6. a.), ubi adhuc distinguuntur;

pen die aussersten sind, und die Knospe daher von
zwei Klappen bedeckt wird; z. B. Staphylea pin-
nata (t. 67. f. 12. a.}. Acer pensylvanicum.

5) ziegeldacliartig (imbricata) : wenn die aus-
sern Schuppen der Decke kurzer sind ais die innern,
so, dafs sie nach Art der Dachziegel sich decken;
z. B. Prunus Padus (t. 68. f. 4 - a.), Prunus domestica
(t. 68. f. 7. a.), die blatterbringende Knospe der TJlmus
suberosa (t. 67. f. 8. b.}. Man unterscheidet hier
noch :

a) zweyzeilig - ziegeldacliartig (bifariam
imbricata) : wenn die Schuppen zw'ey lleihen bil-
den ; z. B. die blumenbringende Knospe der Vlmus,
suberosa (t. 67. f. 8> a.).

b) vierzeilig - ziegeldach ar tig (quadrifa-
riam imbricata): wenn die Schuppen in vier Rei-
hen gestellt sind; z. B. Syringa vulgaris (t. 68.

f. 2. a.).

y. Nach der Verbindung mit den Asten.

6) gestielt (pedicellata): wenn die Knospe vermit-
telst eines Stielchens dem Aste eiugefiigt ist; z. B.
Alnus glutinosa (t. 68. f. 6. a.), Cornus alba (t. 68«
f. 5 . a.).

7) sitzend (sessilis): die unmittelbar mit dem
Aste verbunden ist; z. B. die meisten Bamne und
Straucher, welche Knospen haben.

8) versenkt (immersa) : die in der Rinde liegt,
jedoch so , dafs man sie sehea kann; z. B. Ptelea
trifoliata (t. 67. f. lo. u. ii. a.).

9) verborgen (recondita): die in die Elattnarbe
(^. 105.) eingesenkt und bedeckt ist, so , dafs man sie
nicht sehen kann ; z. B. Philadelphus coronarius
(t, 63. f. 14. i 5 . 16. c., 17. a.).

S'. Nach der Stellung.

10) seitenstandig (laterales): die an den Sei-
ten des Astes steben (t. 68. f. 2. 4* 5 . 6. a.), wo man
□och unterscheidet ;

»)

TERMINOLOGIA..

TERMINOLOG IE.

175

a) inferiore» et

b) superiores. Porro:

c) alternae: ut in ramis §. 58 . Nr. 3 .; inspician-
tnr Prunus Padus (t. 68» f- 4 ’ Prunus domestU
ca (t. 68. f. 7. a.).

d) oppositae: sicut in ramis §. 58 ' Nr. 4.; Tidean-
tur Syringa vulgaris (t. 63 . f. 2.), Philadelphus co-
ronarius (t. 68, f. 14. 16. c. 17. a.).

e) ternae: ut in foliis §. SS- Nr. i 5 .; exempli lo«
co est Bignonia Catalpa.

11) terminalis: quae rami apici insistit (t. 68. f, 2.

4. 5 . 6. a.»''-).

s. Secundum numerum.

12) solitaria: si ad quamvis phyllulara (§. loS) una
tantum gemma reperitur, ut in plurimis arboribus fru-
ticibusque gemmis instructis; exempli loco sunt Pru-
nus domestica (t. 68. f. 7. a.). Syringa vulgaris (t, 68.

f, 2. a ).

13) aggregata: plures gemmae, si supra quamvis
phyllulam {§. 103.) insistunt; e. g. gemmae laterales
(Nr. IO.) Pruni Armeniucae et terminales (Nr. ii.)
(Quercus pedunculatae (t. 68. f. ig. a.*).

Katione directionis ac figurae gemma sicut folia
(§. 83. E. et I.) et superficiei secundum §. 9. determi-
natur. Color, <]ui in gemma valde est perpetuus, itidem
est describendus. Jam adbuc phylloplocium gemmae
pliyllulam (§. io3.) ac gibbum (§. 102.) observantes et
rationem superficiei ac coloris ramulorum habentes: no-
bis describuntur diagnoses, quibus arbores fruticesque
hieme distingui possunt.

Arborum , fruticum suffruticumque gemmae si vere
ihluniescunt, boc dicitur Foliatio ; foliorum hucusque
in gemma latentium, nondum explicatorum complica-
tio vocatur Phyllo^otium, Ejus species ex gemmae
trsaaversali sectione cognoscendae sunt sequentes;

a) untere (inferiores) und

b) obere (superiores). Ferner;

c) wechselsweissteliende ( alternae ) : wie
bey den Asten, §. 68 Nr. 3 .; s. B. Prjinus Padus
(t, 68. f. 4 ‘ Prunus domestica (t. 68. f. 7. a.).

d) gegeniiberstehende (oppositae) •. wie bey
den Asten, §. 58 - Nr. 4.; z. B. Syringa vulgaris
(t. 68. f. 2. a.), Philadelphus coronarius (t. 68.
f. 14. 16. c. 17. a.).

e) dreifache (ternae): wie bey den Bliittern
§. 88 . Nr. 15.; 2 . C. Bignonia Catalpa.

11) i elstiin 8.1 g e (terminalis) : die auf der Spit-
ze des Astes sicli befmdet ; (t. 68 . f. 2. 4. 5. 6 . a’^'.).

£. Nach der Zahl.

12) einzeln (solitaria): wenn bey jeder Blattnar-
be (§. io 3 .) nur eine Knospe sich findet, wie bey den
meisten Baumen und Strauchern, welche mit Knospen
versehen sind; z. B. Prunus domestica (t. 68. f. 7. a.),
Syringa vulgaris (t. 68. f. 2. a.).

13) gehauft (aggregata): wenn mehrere Knospen
uber jeder Blattnarbe (§. io 3 .) stebenj z. B. die seiten-
stiindigen (Nr. 10.) Knospen bey Vrunus Armeniaca
und die gipfelstandigen (Nr. ii.) bey (fuercus pedutt-
culata (t. 68. f. 19. a.-’').

Der Ricbtung und der Gestalt nach bestimmt man
die Knospe wie die Bliitter (§. 83 . E. und I.) und in
Riicksicbt der Oberflacbe nach §. g. Die Farbe, wel-
che bey der Knospe sehr bestandig ist, mufs ebenFalIs
besebrieben werden. Zieht man danii noch das Blatt-
gefiige der Knospe, die Blattnarbe (§. io 3 ) »md den
Buciel (§. 102.) hinzu, und sieht dabey mit auf die
Obeiflache und Farbe der Astchen, so lassen sich Dia-
gnoseu entwerfen, durch welche man Baume und Striiu-
cher im Winter unterscheiden kann.

Wenn die Knospen der Baume, Striiucher und Stau-
den im Fruhjabre ansclnvellen, urid die Blatter hervor-
zutreiben anfangen, so nennt man dies das Ausscbla-
gen (Foliatio)', die Zusammenffigung der bis dahin
in der Knospe liegenden, noch unentfalteten Blatter,
C c

TERMINOLOGIA.

TERMINOLOGIB.

I7S

1) complanatum: gemmae folia recta, parallela^ ma-
gis minusve plana si eorum planities inter se acclinant;
exemplum exhibet Amaryllis formosissima (t. 6S-

f. I. a. b.).

2) reclinatum : si gemmae folia ita sunt complicata,
ut cujusvis folii pari superior inferiori incubet; e. g.
Aconitum, neomontamnn (t. 68. f. i8- a. 1 ^.).

3) complicatum: si unum foliorum quodvis interio-
rem paginam versus ad costam mediam ^ — vel, si plu-
res costae seu nervi adsunt, ad quemvis eorum — in
longitudinem se complicat, vel tamen se complicare
nititur. Hic distinguuntur:

a) conduplicatum : folii cujusvis duo dimidia si in
longitudinem ad costam mediam ita se complicant,
ut paginis interioribus se contingant: videatur Pru-
nus Padus (t. 68. f. a. b.).

b) interplicatum: duo cujusvis folii dimidia si in
longitudinem ad costam mediam ita se complicant,
ut duorum adversum directorum foliorum quodvis
dimidium alterum alteri folio imponat; exemplum
praebet Cornus alba (t. 65. f. 5 . a. b.).

c) equitans: folia magis minusve adversura directa
si duobus dimidiis in longitudinem ad costam me-
diam ita se complicare nituntur, ut interior exterio-
ris folii pagina exteriorem folii interioris contingat.
Distinguuntur ;

bifariam equitans: si folia in duabus serie-
bus gemmae incubant; e. g. Hemerocallis /ulva
(t. 68. f. 8. a. b.)^ generis Iridis species.

(i) trifariam equitans: si folia tres exhibent le-

heifst das Blattgefuge (Phylloplocitim). Die Arten
desselben, die man erkennt, wenn man die aufge-
schwoUene Knospe queer durcbschneidet , sind fol-
gende;

1) geflacht (complanatum)', wenn die geraden,
glelchlaufenden, mehr oder weniger ebenen Blatter
der Knospe ihre Flachen an einander legen; z. B.
Amaryllis formosissima (t, 68. f. r. a. b.).

2) zuruckgelehnt (reclinatum)', wenn die Blatter
der Knospe so zusammengelegt sind, dafs der obere
Tfaeil eines jeden Blattes auf dem untern Theile liegt;
z. B. Aconitum neomontanum (t. 68. f. 18. a. b.)*

3) zusammenliegend (complicatum): wenn je-
des der Blatter nach der innern Flache an der Mittel-
rippe — oder, wenn melirere Rippen oder Nerven
vorhanden sind, an jeder derselben, — der Lange nach
sich zusammen legt oder wenigstens zusammen zu le-
gen sich strebt. Hier unterscheidet man:

a) doppeltliegend (conduplicatum): wenn die
beyden Halften esines jeden Blattes langs der Mittel-
rippe sich zusammen legen, so, dafs sie sich mit den
innern Flachen beruhren; z. B. Prunus Padus (t. 68-
f. zj. a b ).

b) zwischenliegend (interplicatum): wenn
die beyden Halften eines jeden Blattes sich langs
der Mittelrippe so zusammenlegen, dafs jedes zweyer
sich entgpgengerichteter Blatter die eine Halfte in
das andere legt; z. B. Cornus alba (t. 68. f. 5 . a. b.).

c) reitend (equitans) : wenn die mebr oder we-
niger sich entgegen gericbteten Blatter mit beyden
Halften sich l.ings der Mittelrippe zusammen zu legen
streben, so, dafs die innere Flache des aufsern Blattes
die iiufsere des innern beruhrt. Man unterscheidet:

«) zweizeilig-reitend (bifariam equitans):
wenn die Blatter in der Knospe in zwey Reiben
liegen; z. E. Hemerocallis fulva (t. 68. f. 8- a. b.),
die Aiten der Gattung Iris. •

dr eyzeilig - reitend (trifariam equi-

TERMIKOLOGIA.

ties; exemplum praebet Carex caespitosa (t 63 *
f. 3. a. b.).

y) (juadrifariam equitans: folia si in quatuor
series sunt disposita; ut in Syringa vulgari (t. 68-
f. s. a. b ).

d) plicatum: folia si pluribus costis aut nervis
sunt instructa et ad horum quemvis in longitudinem
complicata. Distinguuntur :

x) opposite plicatum: ubi folia bina opposita
gemmae incubantia, post evolutionem etiam hoc
modo apparent; videatur Cornus alba (t. 68.
f. 5 . a. b.)

/S) sparse plicatum’, folia si sparse incubant
gemmae, post evolutionem vero plerumque alter-
na conspiciuntur; tali phylloplocio gaudet Alnus
glutinosa (t. 68. f. 6. a, b.).

4) volutatum: si folia ab altero margine laterali al-
terum versus magis minusve sunt voluta. Hic distin-
guuntur:

a) convolutum : marginum lateralium alter axis
tenens locum a toto lolio paginam interiorem ver-
sus circumvolvitur; vel, foliorum costa media in-
signiens alterum folii dimidium paginam interiorem
versus se involvit et ab altero directione contraria
circumflectitur; exempli loco sunt Convallaria jna~
jalis (t. 68. f. 12. a. b). Prunus domestica (t, 63 .
f, 7. a. b.). Prunus Armeniaca,

b) involutum: si margines foliorum laterales pa-
ginam interiorem versus sunt volutati, ubi sicut in
phylloplocio plicato d. <». /3.) simili modo distin-
guuntur:

*) apposite involutum: Evonymo europaeo

(t. 63. t, g. a. b ).

TERMINOLOGIE. I77

tansj: vvenn die Blatter in drey Reihen liegen;
z. B. Carex caespitosa (t. 68- f. 5 a. b.).

y) vierz eili g - r e it e nd (quadrifariam equi-
tans)'. vvenn die Blatter in vier Reihen liegen;
z. B, Syringa vulgaris (t. 6S. f. 2. a. b.).

d) gefaltet (plicatum)’, wenn die Blatter meh-
rere Rippen oder Nerven haben und an jeder der-
sclben der Lange nach zusammen gelegt sind. Man
unterscheidet :

u) gegenuberstehend- gefaltet (opposite
plicatum ) ; wenn die Blatter in der Knospe paar-
weis gegenuber liegen, und auch nach der Ent-
wickelung so erscheinen ; z, B. Cornus alba
(t. 68. f. 5 . a. b.).

/3) zerstreut-gefaltet ( sparse plicatum ) ;
wenn die Blatter in der Knospe zerstreut liegen,
nach ihrer Entwickelung aber gevvohnlich wech-
selsweisstehend sich zeigen; z. B. Fagus sylvatica.
Alnus glutinosa (t. 68. f. 6. a. b ).

4 ) gerollt (volutatum)’, wenn die Blatter mehr
oder weniger von einem Seitenrande nach dem an-
dern gerollt sind. Hier unterscheidet man;

a) zusammengerollt (convolutum): wenn ei-
ner der Seitenrander ais Achse dient, um welche
das ganze Blatt nach der innern Flache sich aufrollt;
oder, wenn die Mittelrippe der Blatter sich auszeich-
net, die eine Hfdfte des Blattes sich nach der innern
Flache aufrollt, und die andere sich um diese, in ent-
gegengesetzter Richtung herumschlagt ; z. B. Conval-
laria majalis (t. 68. f. 12. a. b.). Prunus domestica
(t. 68- f. 7. a. b.). Prunus Armeniaca.

b) eingerollt (involutum): wenn die Seitenran-
der der Blatter nach der innern Fliiche gerollt sind,
wo man auf gleiche Art wie bey dem gefalteten
Blattgefuge (3. d. «. / 3 -) unterscheidet:

x) gegenu b ers t eh en d -eing erofft (oppo-
site- involutum)', z. B. Evonymus eurupaeus (t. 68.

f. 9. a. b.)

C c 2

T E R M I N O L O G I E,

178 T E H M I N O L O G I A.

. ; • iS) sparse involutum: e. g. Populus dilatata
(t. 68. f. 10. a. b.).

c) revolatum: margines foliorum laterales si pa-
ginam exteriorem versus sunt volutati. Itidem ut

antea (b. a, ji.) simili modo distiguuntur :

««) opposite revolutum', exemplum praebet Ros~
marinus ofjicinnlis (t. CS- f. 13- a. b.)

/ 3 ) sparse revolutum : exemplum exhibet Andro-
meda rosmarinifolia (t, 68- f. 20. a. b.}.

5) circinatum : Frons, ut solis in Filicibus, si pa-
gina dorsali ab apice deorsiim est volutata, e. g. Po-
lypo dium vulgare (t. 2. f. 6.)

Juxta depictas gemmarum sectiones transversales
(t. 68-) etiam a Linnaeo delineatas figuras idcales ad-
jeci, quae, ut insigniant, non sunt coloratae.

S- 92-

Ascidium est pars foliacea, cava, operculo instruc-
ta, plerumque aquam continens. Invenitur:

1) cirrhato-pedicellatum: quod cirrho (§. 99.) folii
cirrhosi (§. 83. Nr. ii 5 .) est insertum, ut in omnibus
generis Nepenthis speciebus hucusque detectis; exem-
plo inserviat Nepenthes destillatoria (t. 69. f. 10}.

2) sessile: quod absque cirrho ulloque pedicello ve-
getabilis parti, ubi occurrit, est insertum, ut in omnibus
generis Sarraceniae speciebus ; videatur Sarracenia
purpurea (t. 67. f. 14.},

5 - 93.

Bracteae sunt folia prope flores positae «b ejusdem
vegetabilis veris foliis forma et saepe etiam colore ac

ys) zerstreut-eingerollt ( sparse involu-
tum)', z. B. Populus dilatata (t. 68. f. 10. a. b.)
c) zuruckgerollt (revolutum): wenn die Sei-
tenriinder der Eliitter nach der aufsern Flache ge-
rollt sind. Man unterscheidet hier ebenfalls auf
gleiche Art wie vorher (b. et,. /3.):

a) gegenuberstehend-zuruckgerollt (op-
posite revolutum ) ; z. B. Rosmarinus ofjicina-
lis (t. 68. f. 13. a. b.)

/S) zerstreut-zuruckgerollt (sparse revolu-
tum)', z. B. Andromeda rosmarinifolia (t. 63 -
f. 20. a. b.),

5) schneckenformig (circinatum): wenn, wie
nur allein bey den Farrnkrautern, der Wedel auf der
Riickflache von der Spitze abwarts gerollt ist; z, B.
Polypodium vulgare (t. 2. f. 6.}.

Neben den abgebildeten Queerdurchschnitten der
Knospen (t. 68.) habe ich auch die von Linne ent-
worfenen idealen Figuren binzugefilgt, die der Auszeich-
nung wegen unilluminirt geblieben sind.

§• 92-

Der Schlauch (Ascidium) ist ein blattartiger hoh-
ler, mit einem Deckel versehener Theil, der gewohn-
lich VVasser enthalt. Man findet ihn :

1) wi ck elr an k ig-ges tiel t (cirrhato-pedicella-

tum): wenn er der Wickelranke (§. 99.) eines wickel-
rankigen Blaltes (§. 83 . Nr. Ii5. ) eingefugt ist, wie
bey allen bis jetzt entdeckten Arten der Gattung Ple-
penthes ; z. B. diene hier Nepenthes destillatoria (t. 69.
f. IO.). '

2) sitzend (sessile): wenn er obne Winkelranke
oder irgend einen Stiel dem Theile des Gewachses,
auf dem er vorkommt, eingefugt ist, wie bey allen Ar-
ten der Gattung Sarracenia', man sehe z. B. Sarrace-
nia purpurea (t. 67. f. 14.).

5.-93.

Die Nebenblatter (Bracteae) sind Blatter, wel-
che nahe bey den Blumen stehen, und von den eigent-

TERMINOLOGIA.

minori magnitudine differunt; ,e. g. Tilia ( t. 3 ^.
f, 3 . b.), Rhinantlins Christa galli (t, 22. f. 3 . b.).
Si pedunculus est divisus, eae tantum Bracteae di-
cuntur, quae pedunculo communi (§• 60.) insistunt, ut
in Silene nutante (t. 13. f. 5 . c.), eae contra, quae iu
pedunculis partialibus seu pedicellis (§. 60.) proveni-
unt, Bracteolae appellantur (t, 13, f. 5 . d.). Bracteae
secundum duratlonem sunt :

1) caducae: ante floris explicationem vel sub ea-
dem decidentes.

2) deciduae : ante fructus maturationem delabentes,

3) persistentes : ad fructus maturationem usque re-
manentes.

Ceterum bracteae sicut folia (5. 53 . C. D. E. J.) de-
terminantur; attamen ratione figurae bractea ascidiifor-
mis, vel galeata in generibus Ascii, Rujschiae et Marc-
graviae occurrens digna est, quae memoretur. Conspi-
citur pedicellata in Ascio violaceo (t.' 67 . f. 150» sessi-
lis in Riijscha Surubea.

9 l

Coma est foliorum vel bractearum qS.) supra
flores congestarum complexus. Apparet :

1) foliata: e foliis composita; e. g. Bromelia Atia-
nas, Eucomis punctata, Fritillaria imperialis (t. 67.
f. i 5 .).

2) bracteata: e bracteis constans; exemplum exhibet
Lavandula Stoechas (t. 67. f. 7.).

5. 95.

Involucrum est bractearum (5. qS.) sub floribus ver-

TERMINOL.OGIE. IJQ

lichen Blattern desseiben Gevvachses durch Gestalt und
oft auch durch Farbe und geringere Grofse verschieden
sich zeigen; z, B. Tilia (t. 32 . f. 3 . b.) B.inanthus Christa
galli (t. 22. f. 3 . b.). \Yenn der Blumenstiel sich zer-
theilt, so heifsen die nur Nebenblatter (Bracteae),
welche auf dem allgemeinen Blumenstiel (^- 60.) ste-
hen, wie bey Silene nutans (t. i 3 . f. 5. c.), die liia-
gegen, welche an den besondern Blumenstielen oder
den Blumenstielchen (§. 60.) vorkommen, w'erden Ne-
b enbla 1 1 cli e n (Bracteolae) genannt (t. 13. f. 5 - d.).
Der Dauer nach sind die Afterblatter:

1) hinfallig (caducae)-, die vor oder wahrend
der Entfaltung der Blume abfallen.

2) abfallend (deciduae)-, die vor der Reife der
Frucht verschwinden.

3) bleibend (persistentes)-, die bis zur Reife der
Frucht bleiben.

Ubrigens bestimmt man dia Nebenblatter wie die
Blattcr (§. 83- C. D. E. J.); jcdoch rerdlent der Ge-
stalt nacb noch das .s ch 1 a u cb fo r m i g e oder belm-
formige Ncbenblatt (Bractea ascidiiformis vel ga-
leata), welcbes sicb bey den Gattungen Ascium, Ruy-
tchia und Marcgravia findet, bemerkt zu werden. Es
zeigt sich gestielt (petiolata) bei Ascium violaceum
(t. 67 . f. i3.). sitzend (sessilis) hingegen bey Rtiyschia
Surubea,

§- 94 -

Der Schopf (Coma) ist eine Vereinigung von
Blattern oder Nebenblfittern (§. g 3 ,), die uber den
Blumen buschelstandig zusammengestellt sind, Man
sieht ihn:

1) bliittrig (foliata): wenn er aus Blattern zu-
sammengesetzt ist; z. B. Bromelia Ananas , Eucomis
punctata, Fritillaria imperialis (t. 67. f. i 3 -)*

2) nebenblattrig (bracteata): wenn er aus Ne-
benblattern besteht; z. E. Lavandula Stoechas (t. 37.
f. 7.).

. %- 95.

Die Hulle (Involucrum) ist eine Vereinigung von

TERMINOLOGIE.

1 gO T E R M I N O L O G I A.

ticillatim congestarum complexus. Vnum florem vel
plures ante eorum evolutionem includit, quamvis post
eandem nonnunquam flori longe distat, ut in generis
Pulsalillae speciebus (t. 47 - lo. a.), ubi tum Pedun-
culus conspicitur involucratus. Involucri partes Fo-
liola nominantur. Involucri species, quae distinguun-
tur, sunt sequentes:

1) universale : quod in Umbelliferis umbellae uni-
versali (§. 7. Nr. 4) est subjectum; e. g. Cachrys Li-
banotis (t. 4t- f- 4- ^0^ cymae suppositum; e. g.
Astrantia major (t. 5 o. f. 2. a.).

2) partiale vel Involucellum : quod In Umbelliferis
sub umbella partiali (§. 70. Nr. 5 .) est positum; e. g.
Cachrys Libanotis (t. 41- f. 4 ' Buplennim rotun-
difolium (t. 16. f, 4 - b.), Astrantia major (t. 50.

f. 2. b.).

3) commune: in aliis vegetabilibus, quam Umbelli-
feris occurrens plures flores cingit.

4) proprium: unum florem tantum cingens.

Hic et praecedens terminus (Nr. 3. et 4.) vero ut op-
positi tantum adhiberi possunt; praeterea semper Invo-
lucrum tantum dicitur, ut in Armeria vulgaris (t.
f. t.), Pulsatilla pratentis (t. 47 - f. to. a.).

5) vaginale: quod basi in vaginam pedunculum in-
cludentem est productum; ut in Armeria vulgari
(t. 40. f. I.).

6) integrum: si, ut plurimum, florem vel inflores-

centiam undique cingit; exempla exhibent Cachrys Li-
banotis (t. 4 t. f. 4 - Buplearum rotundifolium

(t, 16. f. 4 * ^ 0 » Astrantia major (t. 5 o. f. 2, a, b.).

7) dimidiatum : florem vel inflorescentiam partim
tantum cingens; exempli loco est Aethusa Cynapium
(t. 69. f. 5- a.).

Nebenblattern (§. 93.), die unter den Blamen qoirl-
standig zusammen gestellt sind. Sie schliefst eine oder
melirere Blumen vor der Entwickelung derselben ein,
■wenn sie gleich zuweilen nach derselben weit von der
Blume entfernt ist, wie bey den Arten der Gattung
Pulsatilla (t. 47* f IO. a.}, wo alsdann der Blumen-
stiel gehuilt (involucratus) erscheint. Die Theile
der HuIIe werden Blattchen (Foliola) genannt.
Man unterscheidet folgende Arten der Hulle:

1) allgemeine (universale)', die bey den Dolden-
gewachsen unter der allgeraeinen Dolde (§. 70. Nr. 4-)
steht; z. B. Cachrys Libanotis (t. 4i- f- 4- a), oder
unter einer Afterdolde; z. B. Astrantia major (t. 5o*
f. 2. a.).

2) besqndre (partiale), oder das Hullchen (In-
volucellum)'. die bey den Doldengewachsen unter der
besondern Dolde (§. 70. Nr. 5) gestellt ist; z. B. Ca-
chrys Libanotis (t. 4l* f- 4- ^ )l Bupleurum rotundifo-
lium (t. 16. f. 4' b.), Astrantia major (t. 5o. f. 2. b.).

3) gemeinschaftliche (commune)', wenn sie
bey andern Gewachsen ais den doldentragenden vor-
kommt, und mehrere Blumen umgiebt.

4) eigne (proprium): die nur eine Blume umgiebt.

Dleser und der vorhergehende Kunstausdruck (Nr. 3 «
u. 4 ) konnen aber nur ais Gegensiitze angi-wendet wer-
den ; soDSt sagt man stets nur Hulle, wie z. B. bey
Armeria vulgaris (t. 4o. f. I.), Pulsatilla fatensit
(t. 47. f. IO. a.}.

5) sclieidenartige (vaginale): die an der Basis
in eine den Blumenstiel einschlicfsende, Scheide ver-
liingert ist; z. B. Armeria vulgaris) t. 40. f. ’.).

6) ganze (integrum): wenn sie, wie es gewohnlich
der Fall ist, die Blume oder den Bluihenstand ganr
umgiebt; z. B. Cachrys Libanotis (t. 41* f- 4- a. b.),
Bupleurum rotundifolium (t. r6. f. 4- b.), Astrantia
major (t. 5o. f. a. a. b.).

7) halbe (dimidiatum): wenn sie die Blume oder
den Bluthenstand nur zum Theil umgiebt; z. B. die
besondre Hulle bey Aethusa Cynapium (t. 69. f. 5. a.).

TEfiMINOLO GIA.

TERMINOLOGIE.

«) monophyllum: uno ex folio tantum constans;
c. g. involucrum imiversale in Astrantia majori (t. 5 o.
f. a. a.).

9) di-, tri-, tetra-, penta- etc. phylum : si e
duobus, tribus, quatuor vel quinque foliis est compo-
situm.

10) polyphyllum: e multis foliis constans; ut involu-
crum partiale in Astrantia majori (t. 5 o. f. a. b.).

Involucri directio atque ejus foliolorum forma aeque
ac folia (§. 83. E. J.) determinantur.

5 - 9 &.

Spatha est pars foliacea aut membranacea, unum
vel plures nudos vel incompletos vel etiam completos
includens flores, qui post eorum evolutionem plerum-
que magis rainusve ab illa distant. Occurit tantum in
raonocotyledonibus , attamen Graminibus et eorum af-
finibus exceptis. Species definiendae sunt sequentes:

j) universalis : si ante florum vel spadicum (§. 76.)
evolutionem plures eorum includit, quorum peduncu-
lus nonnunquam ad ejus divisiones spathis partialibus
(Nr, 2.) est instructus, ut in pluribus Palmis; e. g. in
Borasso Jlabelliformi (t. 52. f. I. a.\

2) partialis: quaeque vagina, quae ab universali
(Nr. 1.) includitur, vel ad pedunculi aut spadicis (§-yC'.)
divisiones invenitur; e. g. in Musa paradisiaca.

3) nnivalvis : una tantum fissura longitudinaliier de-
hiscens (ut in Aro maculato (t, 3g. f. t. a.). Calla pa-'
lustri (t. 56 . f. 6. a.), G alant ho tiivali (t. 3. f. 3 .).

4 ) bivnlvis : si ab apice ad basin versus in duas
partes dividitur; exempla praebent Stratiotes aloides
(t. 47. fi It. a.), Ixia cruciata (t. 35 .

1 O I

8) einblattrige fmonop/iy/lumj : die nur aus einem
Blatte besteht; z. B. die allgeraeine Hulle boy Astran-
tia major (t. 5c. f. 2. a,).

9) zwey-, drei-, vier-, funf- 11. s. w. blattrige
( di-, tri-, tetra - , penta- — phylluni ) : wenn sie aus
zwey, drey, vier oder funf Blattern zusammengesetzt ist.

10) vielblattri g e (polyphyllum): die aus vielen
Blattern besteht; z. B. die besondere Hulle bey Astran-
lia major (t. 5 o. f. 2. b.).

Die Richtung der Hiille und die Gestalt ibrer Bliitt-
chen werden vvie die Blatter (§. 83 . B. J.) bestimmt.

5 - 9 ^^•

Die Blumenseheide (Spatha) ist ein blattartiger
oder hautiger Theil, welcher eine oder mehrere nack-
te, oder unvollstandige, oder auch vollstandige Blu-
men einschliefst, die nach ihrer Entwickelung ge-
wohnlich mehr oder weniger entfernt von ihm sind.
Sie kommt nur bey den Monocotyledonen vor, jedoch
noch mit Ansnahme der Graser und ihrer Verwandten.
Die Arten, welche man unterscheidet, sind folgende:

1) allgemeine (universalis): wenn sie vor der
Entwickelung der Blumen oder Kolben (§. 76.) meh-
rere derselben einschliefst, deren Blumenstiel an sei-
nen Zertheilungen zuweilen noch mit besondern Blu-
menscheiden (Nr. 2.) versehen ist, wie bey mehreren
Palmen; z. B. Borassus flahelliformis (t. 52. f, i. a.).

2) besondere (partialis): jede Blumenseheide,
die von der allgemeinen (Nr. i.) eingeschlossen wird,
oder die sich an den Zertheilungen des Blumenstiels
oder Kolbens (§. 76.) findet ; z. B. Musa paradisiaca.

3) einklappige (univalvis): wenn sie nur durch
eine Spalte der Lange nach aufspringt; z. B. Arum
maculatum (t. 3g. f. 8. a.), Calla palustris (t. 36.
f. 6. a.), Golanthus nivalis (t. 3. f. 3 .).

4) zweyklappige (bivalvis): wenn sie sich von der
Spitze bis an die Basis in zwey Theile theilt; z. D.
Stratiotes aloides (t. 47« fi ll. a.), Ixia cruciata

(t. 35 . fi 4 -)-

i 82

T E R M I N O L O G I A.

TERMINOLOGIE.

5) simplex: si una tantum adest, ut in plurimis ve-
getabilibus spatha instructis.

6) duplex: si duae adsunt, quarum altera alteram
includit; e. g. in Croco maesiaco. Hic distingutmtur:

a) exterior et

b) interior.

'f) i?itegra : quae flores ante eorum evolutionem
circumcludit, ut plurimae spathae; e. g. exterior in
Croco maesiaco.

8) dimidiata : quae dimidium tantum florum late-
raliter cingit; e. g. spatha interior Croci maesiaci.

g) uni/lora: e qua unus tantum flos provenit; exem-
plo sunto Galanthus nivalis (t. 3 - 3 .) , Stratiotes

aloidcs (t. /\j. f. II. a.) Narcissus poeticus.

10) liflora: e qua duo flores evolvuntur; e. g. Nar-
cissus bijiorns. Ita numerantes pergunt usque ad se-
quentem.

11) multiflora: e qua plures flores proveniunt; ut
in Narcisso Tazetta.

12) marcescens : quae sub anthesi vel ante eam mar-
cescit; videatur Narcissus poeticus.

13) persistens: ad fructus maturationem usque vi-
rens ; ut in Ixia cruciata (t, 35 - f. /lO et Ornithogalo
spathaceo (t. 27. f. 4. c.).

5 - 97 -

Indusium est membrana magis minusque tenuis Fili-
cum sorum (§. 78.) obtegens aut includens et capsula-
rum maturatione plerumque dehiscens. Invenitur:

i) planum: planitiem rectam magis minusve aequans
capsulas obtegit; conspiciatur Blechunm occidentale
(t. 48. f. 3 ' Aspidium aculeatum (t. C7. f. 6 . a.).

5) einfache (simplex)', wenn nur eino vorhanden
ist, wie bey den mehrsten mit Blumensch eiden verse-
henen Gewachsen.

6 ) doppelte (duplex)-, wenn zwey zugegen sind,
von denen die eine die andere einschliefst; z. B. Cro-
cus maesiacus. Hier untcrscheidet man;

a) die aufsere (exterior) und

b) die in nere (interior).

7) ganze (integra)', welche die Blumen vor ihrer
Entwickelung ringsherum einschliefst, wie die meisten
Blumenscheiden; z. B. die aufsere bey dem Crocus
maesiacus.

8) halbe (dimidiata)', welche die Blumen nur zur
Halfte seitwarts umgiebt; z. B. die innere Blumenschei-
de des Crocus maesiacus.

9) einblumige (miiflora)'. aus der nur eine Blume
hervorkommt; z. B. Galanthus nivalis (t. 3. f. 3.),
Stratiotes aloides (t. 47. f- H- a.), Narcissus poeticus.

10) zweyblumige (bijlora): aus der sich zwey
Blumen entwickeln; z. B. Narcissus bijlorus. So zahlt
man weiter fort, bis

11) vielblumige (multiflora)-, aus welcher meh-
rere Blumen hervorkommen; z. B. Narcissus Tazetta.

12) welkende (marcescens)-, die wabrend des BIu-
hens oder vor demselben welkt; z. B. Narcissus poeti-
cus.

13) bleibende (persistens)-, die bis zur Reife der
Frucht grun bleibt; z. B. Ornithogulum spathaceum
(t. 27. f. 4. c.}.

5 - 97 *

Das Schleyercben (Indusium ) ist eine mehr
oder weniger zarte Haut, welche das Haufehen (§. 78.).
der Farrnkrauter bedeckt oder einschliefst, und beym
Reifwerden der Kapseln gewohnlich aufspringt. Man
findet es:

i) flach (planum)', das mehr oder weniger einer
geraden Ebene gleicht und die Kapseln bcdeckt; z. B.
Blechnnm occidentale (t. 48 3 . a.), Aspidium acu-

leatum (t. 67. f. P. a.).

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